Autor Thema: Neufahrzeuge U6  (Gelesen 16589 mal)

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Monorail

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Neufahrzeuge U6
« am: 16. Februar 2023, 02:01:56 »
Ein Gedanke, den ich bei meiner gestrigen Premierenfahrt mit einem WLB 500er hatte, war: gebt's der Bim pro Türmodul eine Tür pro Seite mehr und die U6 hat ihre nächste Fahrzeuggeneration.

Das Fahrzeug hat mit 27 m genau die richtige Länge für 4-Wagen-Züge, bei vier Türen pro Seite käme man auch auf vier zusätzliche Einstiege pro Vierwagenzug verglichen zu den T/T1 und die Einstiegshöhe passt genauso. Auch die Gumpendorfer Straße würde keine Probleme bereiten.

Meines Wissens sind die U6-Straßenbahnen noch einige Zentimeter breiter als der 255 cm breite 500er, d.h. es bräuchte Adaptierungen am Fahrzeug oder man baut es gleich um die Spur breiter, was aber für einen potentiellen Straßenbahnbetrieb wieder problematisch ist.

Was meint ihr? Ist die Idee eines adaptierten 500ers auf der U6 sinnvoll und plausibel? Schließlich wurde bei der Entwicklung der 400er dasselbe Prinzip, nur umgekehrt, angewendet.
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

Cerberus2

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Re: Neufahrzeuge U6
« Antwort #1 am: 16. Februar 2023, 09:07:48 »
Zu bedenken wäre, dass die Sänften mit den Türen beim 500 kürzer sind als beim D. Die 2 Türen wären also sehr knapp beieinander, die Fahrgäste würden sich gegenseitig behindern.

Darüberhinaus würde das mit Schiebetüren gar nicht gehen, weil sie Platz zum Öffnen brauchen.

Was man allerdings verwenden könnte, ist die Tür 1 rechts vom Fahrerplatz, und wenn am anderen Ende wie bei den T kein Führerstand ist, ginge es sogar beidseitig.

Wenn die Verjüngung bei der ersten und letzten Tür auf der Straße kein Problem ist, warum sollte sie es dann in der U-Bahn sein ...

EDIT: ganz vergleichbar ist das mit der Verjüngung nicht, da der U6-Wagen ja eine größere Fußbodenhöhe und eine größere Breite hat, aber trotzdem auch bei den Straßenbahnhaltestellen vorbeikönnen muss.

Emilzwei4026

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Re: Neufahrzeuge U6
« Antwort #2 am: 16. Februar 2023, 16:53:48 »
Das Fahrzeug hat mit 27 m genau die richtige Länge für 4-Wagen-Züge

Warum außerdem 4-Wagen-Züge und nicht eine durchgehende Garnitur wie bei der U-Bahn? ???

38ger

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Re: Neufahrzeuge U6
« Antwort #3 am: 16. Februar 2023, 17:13:49 »
Das Fahrzeug hat mit 27 m genau die richtige Länge für 4-Wagen-Züge

Warum außerdem 4-Wagen-Züge und nicht eine durchgehende Garnitur wie bei der U-Bahn? ???

Das eine Problem ist, dass die Bahnsteige viel niedriger als bei der U-Bahn sind und die Radien auf der U6 enger als auf anderen Linien sind. Das andere dürfte sein, dass man die Wägen wohl wie bisher über die Straßenbahngleise zur Hauptwerkstätte führen will. Laut StVo sind sa maximal 75m erlaubt, die U6 ist jedoch etwa 110m lang. Allerdings wären zwei 55m lange Fahrzeuge mit nur einem Führerstand ja auch schon ein ordentlucher Fortschritt, damit hätte man zwei Kupplungsräume und zwei Fahrerkabinen, die man zusätzlich als Fahrgastraum verwenden könnte und man müsstenur ein Mal statt drei Mal die Wägen wechseln um von ganz vorne nach hinten zu gelangen.

Elin Lohner

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Re: Neufahrzeuge U6
« Antwort #4 am: 16. Februar 2023, 17:15:06 »
Das Fahrzeug hat mit 27 m genau die richtige Länge für 4-Wagen-Züge

Warum außerdem 4-Wagen-Züge und nicht eine durchgehende Garnitur wie bei der U-Bahn? ???
Wie willst du mit einem 108 Meter langen Fahrzeug von Michelbeuern (oder Alterlaa) zur Hauptwerkstätte fahren? ???

Den Rest (Bezüglich der Kurvenradien und der maximalen Fahrzeuglänge auf den Straßen) hat @38ger bereits erwähnt.

Und selbst, wenn man es schaffen sollte 108 Meter lange Fahrzeuge auf der U6 fahren zu lassen:
Dafür bräuchte man entweder in Michelbeuern oder in Alterlaa eine eigene Werkstätte.
Ich bin der Meinung, dass man eine neue Remise am Gelände des ehemaligen Nordwestbahnhofes bauen, und dann die bestehende Remise Brigittenau dem VEF/WTM übergeben sollte.

Monorail

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Re: Neufahrzeuge U6
« Antwort #5 am: 16. Februar 2023, 17:38:05 »
Das Fahrzeug hat mit 27 m genau die richtige Länge für 4-Wagen-Züge
Warum außerdem 4-Wagen-Züge und nicht eine durchgehende Garnitur wie bei der U-Bahn? ???
Weil die U6 vereinfacht gesagt immer noch "nur" eine Schnellstraßenbahnlinie ist, die halt offiziell als U-Bahn geführt wird. Ja, sie fährt kreuzungsfrei, allerdings wäre das keine unbedingte Notwendigkeit.
Ein bedeutender Tell der Infrastruktur, vom Wagenmaterial über die Signalisierung bis hin zu den Werkstätten ist auf den Betrieb mit leichten, kurzen Bimfahrzeugen ausgerichtet und unterscheidet sich damit deutlich von der U-Bahn.
Um die U6 Voll-U-Bahn tauglich zu machen, müsstest du die Stadtbahntrasse de facto neu bauen und die Hst. Gumpendorfer Str. abreißen.
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haidi

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Re: Neufahrzeuge U6
« Antwort #6 am: 16. Februar 2023, 18:27:25 »
Deine Argumente betreffen aber nicht die Fahrzeuglänge. Die Werkstätten könnten entsprechend umgebaut werden. Die Plätze von 2 jetzigen U6-Fahrzeugen könnten auch für ein 55 m- Fahrzeug verwendbar gemacht werden.
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Monorail

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Re: Neufahrzeuge U6
« Antwort #7 am: 16. Februar 2023, 23:29:08 »
Deine Argumente betreffen aber nicht die Fahrzeuglänge. Die Werkstätten könnten entsprechend umgebaut werden. Die Plätze von 2 jetzigen U6-Fahrzeugen könnten auch für ein 55 m- Fahrzeug verwendbar gemacht werden.
Die Frage ist nur, ob das rentabel ist, wenn man dieses Fahrzeug dann wieder nur auf der U6 einsetzt. Ein 55m-Zweirichter mit zwei Führerständen kann genauso gleich am 6er, 26er oder 60er fahren. Das Netz verfügt mittlerweile über genug eigenständige Gleiskörper, dass man stumpf befahrene Gleiswechsel verbauen kann. Auch würden dann die debilen Eigenkreuzungen à la Kagran oder Donauspital entfallen und bei Neubaustrecken könnte bei Platzmangel auf Wendeschleifen und Hst. mit Seitenbahnsteigen verzichtet werden. Es überwiegen klar die Vorteile.

Bin da eben ein Verfechter der Idee, bei der Fahrzeugwahl möglichst uniform zu bleiben wenn möglich. U6, Lokalbahn und normale Bim mit denselben Fahrzeugen. Das Werkstätten- und Fahrpersonal wäre niemandem böse und man spart sich Ausschreibungen. Ob das Fahrzeug jetzt blau oder rot angepinselt ist ist dagegen schon powidl.
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haidi

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Re: Neufahrzeuge U6
« Antwort #8 am: 17. Februar 2023, 01:32:09 »
Deine Argumente betreffen aber nicht die Fahrzeuglänge. Die Werkstätten könnten entsprechend umgebaut werden. Die Plätze von 2 jetzigen U6-Fahrzeugen könnten auch für ein 55 m- Fahrzeug verwendbar gemacht werden.
Die Frage ist nur, ob das rentabel ist, wenn man dieses Fahrzeug dann wieder nur auf der U6 einsetzt. Ein 55m-Zweirichter mit zwei Führerständen kann genauso gleich am 6er, 26er oder 60er fahren. Das Netz verfügt mittlerweile über genug eigenständige Gleiskörper, dass man stumpf befahrene Gleiswechsel verbauen kann.
Denk einmal nach über Abstand Schienenoberkante zu Bahnsteig bei Straßenbahn und bei der U6x
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Cerberus2

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Re: Neufahrzeuge U6
« Antwort #9 am: 17. Februar 2023, 08:15:34 »
Weil die U6 vereinfacht gesagt immer noch "nur" eine Schnellstraßenbahnlinie ist, die halt offiziell als U-Bahn geführt wird. Ja, sie fährt kreuzungsfrei, allerdings wäre das keine unbedingte Notwendigkeit.
Was wäre genau die Definition einer U-Bahn? Keine Abknick-Gelenke? Hochflurigkeit mit Hochbahnsteigen? Stromzuführung mit Stromschiene? Unmöglichkeit, die Wägen auf Straßenbahngleisen zu überstellen?

coolharry

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Re: Neufahrzeuge U6
« Antwort #10 am: 17. Februar 2023, 08:24:31 »
Deine Argumente betreffen aber nicht die Fahrzeuglänge. Die Werkstätten könnten entsprechend umgebaut werden. Die Plätze von 2 jetzigen U6-Fahrzeugen könnten auch für ein 55 m- Fahrzeug verwendbar gemacht werden.
Die Frage ist nur, ob das rentabel ist, wenn man dieses Fahrzeug dann wieder nur auf der U6 einsetzt. Ein 55m-Zweirichter mit zwei Führerständen kann genauso gleich am 6er, 26er oder 60er fahren. Das Netz verfügt mittlerweile über genug eigenständige Gleiskörper, dass man stumpf befahrene Gleiswechsel verbauen kann.
Denk einmal nach über Abstand Schienenoberkante zu Bahnsteig bei Straßenbahn und bei der U6x

Wenn man ein Netz, wie von Monorail angedeutet, müsste man die betreffenden Bahnsteige anpassen. Wäre wohl ein Baufall für mehrere Jahre.
Bis dahin hat man dann eine 24cm (ca. 20cm haben die derzeitigen Bahnsteige 44cm Einstiegshöhe der T) hohe Stufe. Recht hoch die man mit einer Asphaltschicht auf dem Bahnsteig rasch, bis zum endgültigen Umbau, reduzieren könnte. Danach wäre das Nordnetz dann allerdings für andere Fahrzeuge tabu.
Alternativ könnte man bei der U6 die Bahnsteighöhe weiter reduzieren, so wie man es eh schon auf die derzeitige Höhe gemacht hat.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

WLB124

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Re: Neufahrzeuge U6
« Antwort #11 am: 17. Februar 2023, 08:32:56 »
Die Frage ist nur, ob das rentabel ist, wenn man dieses Fahrzeug dann wieder nur auf der U6 einsetzt. Ein 55m-Zweirichter mit zwei Führerständen kann genauso gleich am 6er, 26er oder 60er fahren. Das Netz verfügt mittlerweile über genug eigenständige Gleiskörper, dass man stumpf befahrene Gleiswechsel verbauen kann. Auch würden dann die debilen Eigenkreuzungen à la Kagran oder Donauspital entfallen und bei Neubaustrecken könnte bei Platzmangel auf Wendeschleifen und Hst. mit Seitenbahnsteigen verzichtet werden. Es überwiegen klar die Vorteile.

Ich halte das für die beste und wirtschaftlichste Idee. Die Bahnsteige eben jener Linien umzubauen, die 55m-Zweirichter vertragen könnten, sind wahrscheinlich nur noch Peanuts im Vergleich zu den Einsparungen die diese Synergien bringen. Grade das Netz in Transdanubien eignet sich perfekt für eine Umstellung.

haidi

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Re: Neufahrzeuge U6
« Antwort #12 am: 17. Februar 2023, 09:11:38 »
Denk einmal nach über Abstand Schienenoberkante zu Bahnsteig bei Straßenbahn und bei der U6x

Wenn man ein Netz, wie von Monorail angedeutet, müsste man die betreffenden Bahnsteige anpassen. Wäre wohl ein Baufall für mehrere Jahre.
Bis dahin hat man dann eine 24cm (ca. 20cm haben die derzeitigen Bahnsteige 44cm Einstiegshöhe der T) hohe Stufe. Recht hoch die man mit einer Asphaltschicht auf dem Bahnsteig rasch, bis zum endgültigen Umbau, reduzieren könnte. Danach wäre das Nordnetz dann allerdings für andere Fahrzeuge tabu.
Alternativ könnte man bei der U6 die Bahnsteighöhe weiter reduzieren, so wie man es eh schon auf die derzeitige Höhe gemacht hat.
Hat man nicht das Gleisplanum niedriger gesetzt?
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95B

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Re: Neufahrzeuge U6
« Antwort #13 am: 17. Februar 2023, 09:16:50 »
Was wäre genau die Definition einer U-Bahn? Keine Abknick-Gelenke? Hochflurigkeit mit Hochbahnsteigen? Stromzuführung mit Stromschiene? Unmöglichkeit, die Wägen auf Straßenbahngleisen zu überstellen?

Solche Diskussionen wurden früher mit hoher Regelmäßigkeiten in den deutschen Pufferküssergruppen des Usenets angezettelt. Bei den diversen "U"-Linien, die es beispielsweise im Ruhrgebiet gibt, lasse ich mir das ja auch noch einreden, aber der U6 den Charakter einer U-Bahn absprechen zu wollen, ist schlicht und einfach absurd.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

coolharry

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Re: Neufahrzeuge U6
« Antwort #14 am: 17. Februar 2023, 09:18:12 »
Denk einmal nach über Abstand Schienenoberkante zu Bahnsteig bei Straßenbahn und bei der U6x

Wenn man ein Netz, wie von Monorail angedeutet, müsste man die betreffenden Bahnsteige anpassen. Wäre wohl ein Baufall für mehrere Jahre.
Bis dahin hat man dann eine 24cm (ca. 20cm haben die derzeitigen Bahnsteige 44cm Einstiegshöhe der T) hohe Stufe. Recht hoch die man mit einer Asphaltschicht auf dem Bahnsteig rasch, bis zum endgültigen Umbau, reduzieren könnte. Danach wäre das Nordnetz dann allerdings für andere Fahrzeuge tabu.
Alternativ könnte man bei der U6 die Bahnsteighöhe weiter reduzieren, so wie man es eh schon auf die derzeitige Höhe gemacht hat.
Hat man nicht das Gleisplanum niedriger gesetzt?

Meines Wissens höher und näher an die Bahnsteige. Vielleicht weiß aber jemand anderes mehr und genaueres.
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