Auch wenn man die Straßenbahn auf das U-Bahn Profil umgestellt hätte, dürfte die Straßenbahn nicht schneller über die Weichen fahren, da die Geschwindigkeit auf deshalb so gering ist, dass im Anlassfall die Straßenbahn noch vor der Weiche stehen bleiben kann. Für eine höhere Weichengeschwindigkeit müsste man auch die Einprogrammierung für die Weiche weiter von der Weiche einbauen.
Das erklärt aber nicht die Langsamfahrt im geraden Strang einer Vereinigungsweiche oder Kreuzung.
Und das in Deutschland auf Vignolstrecken die Züge mit voller Geschwindigkeit über die Weichen fahren dürfen, liegt wahrsceinlich auch daran, dass eben die Weichen schon wesentlich früher gestellt und verriegelt werden.
Ich glaube, das liegt auch an der Flachrille. Warum die in Wien immer eingesetzt wird (also auch dort, wo sie nicht notwendig ist), weiß ich nicht. Flachrille ist was für Brio-Eisenbahnen oder Lego-Eisenbahnen. Selbst auf der Modellbahn beweist Tillig mit seinem H0-Elite-Gleissystem, dass es auch mit Tiefrille geht, und zwar sowohl für RP25 als auch für Standardradsätze. Da rumpelt nix beim Befahren.
Umgekehrt gab es in Weiz eine Flachrillenkreuzung 1435mm/760mm. Der 5047er dieselte da mit den durch die Fahrstraße erlaubten 40 km/h drüber.
In Wien gab es für die Straßenbahn erst eine solche Weiche. Nämlich die Verzweigungsweiche zwischen er Linie 64 und der WLB vor der Tscherttegasse Die hat man sich bereits bei der Einfahrt in die Haltetstelle Wienerbergstraße gestellt.
Die war Tiefrille, wurde vom 64er aber auch nur mit 15km/h befahren. Beschildert war sie mit 30km/h (eisenbahnmäßig), da war aber glaub ich dem Abzweigradius der Badner Bahn geschuldet, die Badner Bahn bog da zumeist mit bis zu 50 km/h oder sogar darüber ab.
Der U6-Hosenträger zwischen Schöpfwerk (hoch) und Tscherttegasse wurde auch bereits vom 64er befahren, da hingen die uns heute so vertrauten 25er-Tafeln.