Autor Thema: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"  (Gelesen 11445 mal)

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umweltretter

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Quellen: http://www.facebook.com/orfbuergerforum und http://kundendienst.orf.at/service/kontakte/buergerforum.html

In der kommenden Sendung, Di, 29.05. 20:15 ORF 2

AUTOFAHRER - DIE DEPPEN DER NATION?

Ist Autofahren statt Öffis noch zeitgemäß? Oder schlichtweg notwendig aufgrund zu schlechter öffentlicher Verkehrsmittel? Ist das Autofahren überhaupt noch leistbar? Was kann die Politik, was kann jedeR Einzelne tun?

live im Studio bei Peter Resetarits und Münire Inam:

Doris Bures, Verkehrsministerin, SPÖ
Maria Vassilakou, Verkehrsstadträtin Wien, GRÜNE
Johann Gudenus, Klubobmann Wien, FPÖ

weiters Vertreter der Autofahrerclubs ÖAMTC, ARBÖ, VCÖ

und viele Bürgerinnen und Bürger die live im Studio an der Duskussion teilnehmen und mitreden können.

Live im Studio
Wenn Sie Interesse haben, als Publikumsgast beim "Bürgerforum" dabei zu sein, schreiben Sie bitte ein E-Mail mit Ihren Kontaktdaten an buergerforum@orf.at
.

Will sich jemand aus dem Forum anmelden und ein bissl dagegenreden?  ;)

Linie 41

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Re: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"
« Antwort #1 am: 27. Mai 2012, 19:54:43 »
Gudenus und ARBÖAMTC... da kannst Dir die Kugel geben. Von der Bures ist qualitative Wortmeldung zu erwarten, der VCÖ schickt sicher jemanden hin, der nicht reden kann, und die Vassilakou wird schnippisch, wenn sie alleine den Don Quixotte geben muß.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

HLS

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Re: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"
« Antwort #2 am: 27. Mai 2012, 20:00:22 »
Also die Frage ist berechtigt. Ich verzichte auf das Auto wenn es nur irgendwie möglich ist, dafür nehme ich dann auch mal in kauf eine und manchmal etwas mehr Wartezeit, nur zu machen Zeiten bleibt mir nichts anderes übrig um eben das Auto zu verwenden.
Das war auch so als ich noch in Wien gewohnt habe, da wäre ich hin und wieder zu Fuß schneller als mit dem Nachtverkehr.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

Linie 41

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Re: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"
« Antwort #3 am: 27. Mai 2012, 20:02:38 »
Das war auch so als ich noch in Wien gewohnt habe, da wäre ich hin und wieder zu Fuß schneller als mit dem Nachtverkehr.
Allerdings. Wenn ich am Schottentor mit der "falschen" Nacht-U2 ankomme, bin ich zu Fuß in Gersthof vor dem nächsten Bus.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"
« Antwort #4 am: 27. Mai 2012, 20:05:34 »
Das war auch so als ich noch in Wien gewohnt habe, da wäre ich hin und wieder zu Fuß schneller als mit dem Nachtverkehr.
Allerdings. Wenn ich am Schottentor mit der "falschen" Nacht-U2 ankomme, bin ich zu Fuß in Gersthof vor dem nächsten Bus.
Das kann ich nur bestätigen. Zwei min zu spät Dienstschluß am Bhf. Gtl gehabt, damit den N64 verpasst, und ich war 26min vor dem N43 in Hernals, logischerweise zu Fuß.
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Re: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"
« Antwort #5 am: 27. Mai 2012, 21:20:37 »
Solange die Wiener Linien es nicht schaffen, die Stabilität und den Komfort des Netzes auf ein bedeutend höheres Maß zu heben, wird's eben sehr viele Leute geben, die lieber mit dem Auto fahren. Da braucht nur ein Wagen verdreckt sein, der 49er hoffnungslos verspätet oder am D einen ganzen Halbtag kein ULF unterwegs sein (ja, das kommt immer noch vor!), die U4 ihre tägliche Störung genau beim Heimfahren haben, der letzte 43er vor der letzten U2 abfahren und schon hat man Leute, die zwar gerne dem ÖV eine Chance gegeben haben, aber dann wieder andere Fortbewegungsmethoden bemühen (ich fahr bei schönem Wetter auch lieber mit dem Rad in die Arbeit; ich bin selbst auf der kurzen Strecke mehr als doppelt so schnell wie der 5er).
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Linie 41

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Re: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"
« Antwort #6 am: 27. Mai 2012, 21:35:47 »
Schneller als die Straßenbahn bist in Wien mit dem Rad sogar bergauf.
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moszkva tér

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Re: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"
« Antwort #7 am: 27. Mai 2012, 22:16:41 »
Schneller als die Straßenbahn bist in Wien mit dem Rad sogar bergauf.
Und vor allem auf kurzen Strecken...
Bei Strecken unter 2 km ist man auch zu Fuß schneller, wenn nicht folgende Faktoren alle gleichzeitig zutreffen:
* Kein Zugangsweg zu den Start- und Zielhaltestellen (= Haltestelle direkt vorm Haus)
* Kein Umsteigen nötig
* Man erwischt Bim oder Bus ohne Wartezeit (Glück muss man haben).

Dazu ein paar Anekdoten:

Uni-Karmeliterviertel gegen Mitternacht: Logischer Weg U2 zum Schottenring, dann Ausgang Herminengasse. Mir ist die U2 gerade davongefahren, also bin ich beim Ausgang Liechtensteinstraße wieder nach oben, habe einen schnellen Schritt hingelegt, bin dann am Schottenring mit der Rolltreppe auf den U2-Bahnsteig gefahren, um diesen als Durchgang zum 2. Bezirk zu benutzen. Als ich den Aufzug zum Ausgang Herminengasse gerufen habe, kam die U2 eingefahren, auf die ich beim Schottentor 8 min hätte warten müssen.

Löwengasse-Karmeliterviertel bei Nacht: Der N29 bei der Franzensbrücke ist mir genau davongefahren. Eine halbe Stunde warten ist keine Option, also bin ich durchs Czerninviertel heimgegangen. Als ich die Taborstraße erreicht habe, bin ich genau diesem N29 wieder begegnet.

Und ein Fußmarsch, Salztorbrücke-Burgtheater quer durch den 1.: Ist der 1er von der Salztorbrücke gerade weggefahren, habe ich oft denselben Wagen beim Burgtheater wieder getroffen. So habe ich mir angewöhnt, auf Wagennummern zu achten  :)

Dazu muss man aber sagen: Ich bin ein flotter Geher. Nicht Läufer, aber doch...

Jedenfalls gilt: Je kürzer die Strecke, desto mehr wirken sich "leere Kilometer" auf die Reisezeit aus. Also die Zeit die man verliert, um schneller unterwegs zu sein (Zugangsweg zur U-Bahn, Auto aus der Garage holen, Rad aus dem Keller, Umwegfahrten), macht dann deutlich mehr aus, als die Zeit, die man durch die höhere Reisegeschwindigkeit gewinnen kann. Daher auf kurzen Strecken ganz klar: Zu Fuß gehen ist am schnellsten (wenn man natürlich die körperlichen Voraussetzungen hat).

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Re: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"
« Antwort #8 am: 28. Mai 2012, 14:48:07 »
Deshalb fahren viele mit dem Tretroller so brauchen sie nicht "Hatsch zwei" benutzen sondern nur mehr "Hatsch eins" plus die zwei Räder. Da kann man ordentlich flott auch mal etwas längere Strecken problemlos und schnell zurücklegen.
"Grüß Gott"

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umweltretter

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Re: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"
« Antwort #9 am: 28. Mai 2012, 21:54:46 »
Gudenus und ARBÖAMTC... da kannst Dir die Kugel geben. Von der Bures ist qualitative Wortmeldung zu erwarten, der VCÖ schickt sicher jemanden hin, der nicht reden kann, und die Vassilakou wird schnippisch, wenn sie alleine den Don Quixotte geben muß.
Beim VCÖ gibt's eh genügend eloquente Personen. Der Knoflacher ist übrigens auch in der Sendung zu Gast. Hier gibt's noch Details: http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20120525_OTS0126/autofahrer-die-deppen-der-nation-buergerforum-am-29-mai-im-orf

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Re: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"
« Antwort #10 am: 29. Mai 2012, 22:29:47 »
. . ., der VCÖ schickt sicher jemanden hin, der nicht reden kann, . . .

 :up:

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Re: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"
« Antwort #11 am: 29. Mai 2012, 22:57:28 »
Ich hab' mir erspart das zu schauen. ORF-Diskussionen laufen immer gleich ab. Die Liberalen und Umweltschützer tappen in jede Falle, die Ihnen die Konservativen oder die Autolobby auflegen. ::)
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"
« Antwort #12 am: 30. Mai 2012, 00:04:41 »
Ich hab' mir erspart das zu schauen. ORF-Diskussionen laufen immer gleich ab. Die Liberalen und Umweltschützer tappen in jede Falle, die Ihnen die Konservativen oder die Autolobby auflegen. ::)
Zwar gab es genügend der gewohnten "Die Autofahrer sind so arm"-Meldungen, insgesamt war's aber gar nicht so einseitig wie vermutet.  :up:
(Und Gudenus wurde bei den drei Malen, bei denen er zu Wort kam und immer dasselbe redete, heftig ausgebuht.  :P )

Edit: Mittlerweile kann man's online für 7 Tage nachschauen: http://tvthek.orf.at/programs/1343-Buergerforum

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Re: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"
« Antwort #13 am: 31. Mai 2012, 11:20:40 »
In der Sendung kam das Wort 'Straßenbahn' einmal vor, verschämt geflüstert von der schwarzhaarigen Dame. So unangenehm  der überbordender PKW Verkehr ist, er ist nicht Hauptverursacher der - verkehrsbedingten - Luftverschmutzung, sondern der LKW. Dies sollte auch der Mann wissen, der den Umweltminister mimte. Hauptverursacher der Luftverschmutzung ist die Industrie.

moszkva tér

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Re: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"
« Antwort #14 am: 31. Mai 2012, 11:53:28 »
In der Sendung kam das Wort 'Straßenbahn' einmal vor, verschämt geflüstert von der schwarzhaarigen Dame. So unangenehm  der überbordender PKW Verkehr ist, er ist nicht Hauptverursacher der - verkehrsbedingten - Luftverschmutzung, sondern der LKW. Dies sollte auch der Mann wissen, der den Umweltminister mimte. Hauptverursacher der Luftverschmutzung ist die Industrie.
Aber bei all den Problemen, die der Verkehr verursacht, ist die Luftverschmutzung nur eines von vielen.
Innerstädtisch sind v.A. Lärm und Platzverbrauch heute die größten Probleme, die der PKW-Verkehr verursacht. Platz ist in einer Großstadt am wertvollsten, und der PKW verbraucht allgemein sehr viel davon, sowohl im ruhenden wie auch im rollenden Betrieb, bei einer wirklich unterirdischen Beförderungsleistung. Ein durchschnittlicher Besetzungsgrad 1,2 - 1,5 Personen pro Privat-PKW und er wird pro Tag durchschnittlich nur 1 Stunde gefahren, den Rest der Zeit steht er herum.
Den LKW-Verkehr in der Stadt wird man kaum noch reduzieren können, da er heute schon nur mehr für Erschließungsverkehr verwendet wird. Transitverkehr geht i.d.R. nicht mehr durch die Stadt, sondern über die Autobahnen drum herum. Im Überlandverkehr ist der LKW dafür der größere Problemverursacher (Straßenabnutzung, deutlich höherer Energieverbrauch pro Tonnenkilometer als Bahn oder Schiff und daher auch mehr Abgase, deutlich höherer Lärmpegel).

Edit: Ergänzung und folgende Bemerkung:
Autofahrer - die Deppen der Nation: Diese Aussage kann ich nur bestätigen. Die Deppenrolle ist aber zumeist freiwillig gewählt, zumindest in einer Großstadt. Wer trotz Alternativen so viel Geld ausgibt, kann sich bei niemandem beschweren, außer bei sich selbst. So wie Carrie Bradshaw in "Sex and the City", die sich eine Folge lang beklagt, dass man ihr Schuhe von Manolo Blahnik (für 485 Dollar) geklaut hat. Selbst schuld, "Mädel", wenn du dein Geld für sowas rausschmeißt...