Schneller als die Straßenbahn bist in Wien mit dem Rad sogar bergauf.
Und vor allem auf kurzen Strecken...
Bei Strecken unter 2 km ist man auch zu Fuß schneller, wenn nicht folgende Faktoren alle gleichzeitig zutreffen:
* Kein Zugangsweg zu den Start- und Zielhaltestellen (= Haltestelle direkt vorm Haus)
* Kein Umsteigen nötig
* Man erwischt Bim oder Bus ohne Wartezeit (Glück muss man haben).
Dazu ein paar Anekdoten:
Uni-Karmeliterviertel gegen Mitternacht: Logischer Weg U2 zum Schottenring, dann Ausgang Herminengasse. Mir ist die U2 gerade davongefahren, also bin ich beim Ausgang Liechtensteinstraße wieder nach oben, habe einen schnellen Schritt hingelegt, bin dann am Schottenring mit der Rolltreppe auf den U2-Bahnsteig gefahren, um diesen als Durchgang zum 2. Bezirk zu benutzen. Als ich den Aufzug zum Ausgang Herminengasse gerufen habe, kam die U2 eingefahren, auf die ich beim Schottentor 8 min hätte warten müssen.
Löwengasse-Karmeliterviertel bei Nacht: Der N29 bei der Franzensbrücke ist mir genau davongefahren. Eine halbe Stunde warten ist keine Option, also bin ich durchs Czerninviertel heimgegangen. Als ich die Taborstraße erreicht habe, bin ich genau diesem N29 wieder begegnet.
Und ein Fußmarsch, Salztorbrücke-Burgtheater quer durch den 1.: Ist der 1er von der Salztorbrücke gerade weggefahren, habe ich oft denselben Wagen beim Burgtheater wieder getroffen. So habe ich mir angewöhnt, auf Wagennummern zu achten
Dazu muss man aber sagen: Ich bin ein flotter Geher. Nicht Läufer, aber doch...
Jedenfalls gilt: Je kürzer die Strecke, desto mehr wirken sich "leere Kilometer" auf die Reisezeit aus. Also die Zeit die man verliert, um schneller unterwegs zu sein (Zugangsweg zur U-Bahn, Auto aus der Garage holen, Rad aus dem Keller, Umwegfahrten), macht dann deutlich mehr aus, als die Zeit, die man durch die höhere Reisegeschwindigkeit gewinnen kann. Daher auf kurzen Strecken ganz klar: Zu Fuß gehen ist am schnellsten (wenn man natürlich die körperlichen Voraussetzungen hat).