Autor Thema: Linie 38  (Gelesen 157790 mal)

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13er

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Re: Linie 38
« Antwort #120 am: 14. November 2015, 14:22:50 »
Und dass ich schon so früh Fotos gemacht habe, dazu schreibt niemand?  :))
Ich hab mir nur gedacht: Gut gehalten hast dich! >:D
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13er

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Re: Linie 38
« Antwort #121 am: 28. November 2015, 09:03:31 »
Die schon bei ihrem Bau hoffnungslos veralteten Stahlkastenzweiachser müssen auf den jungen Alfred Luft gewirkt haben wie für uns heute die technisch ebenso antiken E2+c5-Garnituren. Nichtsdestotrotz hat er diesen Zug an der Kreuzung Währinger # Spitalg # Nußdorfer abgelichtet, wahrscheinlich, um den Film auszuknipsen und weil der Wagen da erst wenige Monate unterwegs war...

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(17. April 1961)
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95B

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Re: Linie 38
« Antwort #122 am: 28. November 2015, 20:36:43 »
Die schon bei ihrem Bau hoffnungslos veralteten Stahlkastenzweiachser müssen auf den jungen Alfred Luft gewirkt haben wie für uns heute die technisch ebenso antiken E2+c5-Garnituren.

Ob er damit wohl auch den Begriff Klumpert assoziiert hat? :D
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nord22

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Re: Linie 38
« Antwort #123 am: 28. November 2015, 23:53:49 »
dezenter Hinweis @ 13er: an die Spitalgasse schließt die Nußdorfer Straße an und nicht die Alserbachstraße. Im Vergleich zu den Fahrzeugen, welche es bei der Wiener Straßenbahn 1961 noch gegeben hat, waren die L4 + l3 + l3 Züge moderne Fahrzeuge!
Es gab 1961 noch eine hohe Anzahl von Zweiachsern mit Holzkasten, offenen Plattformen und Schleifringfahrschalter; teilweise mit extrem schwachen, nicht kompensierten Motoren (GTM4, D78w, U101 ...), generatorische Bremse ohne Vorerregung mit abrupt einsetzender Bremswirkung, klapprige Laternendachbeiwagen ohne Heizung, Gleitachslager mit permanentem Ölverlust; zulässige v max bei etlichen Typen mangels Schienenbremse 25 km/h, usw. ....

nord22

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Re: Linie 38
« Antwort #124 am: 29. November 2015, 09:32:26 »
Im Vergleich zu den Fahrzeugen, welche es bei der Wiener Straßenbahn 1961 noch gegeben hat, waren die L4 + l3 + l3 Züge moderne Fahrzeuge!

Wobei es trotzdem eigenartig ist, dass man - obwohl es schon die komfortableren c2,3 gegeben hat - neue Zweiachser beschaffte.

Wattman

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Re: Linie 38
« Antwort #125 am: 29. November 2015, 11:33:27 »
1. Geldmangel
2. Förderung bzw. Ruhigstellung von Gräf & Stift, nachdem es mit der noch weiter gehenden Umstellung von Straßenbahn- auf Autobusbetrieb doch nicht wie gewünscht klappte und man daher nicht im erwarteten Umfang Autobusse beschaffen konnte.

h 3004

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Re: Linie 38
« Antwort #126 am: 29. November 2015, 12:28:49 »
Hätte nicht Gräf & Stift (ev. in Lizenz) auch 4-Achser herstellen können?
PS: zu der Zeit habe ich am Schulweg - wenn möglich -  immer auf einen offenen Wagen gewartet (war viel lustiger und interessanter..)

Wattman

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Re: Linie 38
« Antwort #127 am: 29. November 2015, 13:00:50 »
Hätte nicht Gräf & Stift (ev. in Lizenz) auch 4-Achser herstellen können?
Ein 3. DÜWAG-Lizenznehmer in Wien?
Und die Sfz-Kompetenz eines Busherstellers ist auch begrenzt.
Das alles ist natürlich heute Spekulation, aber Gräf & Stift war ein Bushersteller und die Erfolge seiner wenigen Straßenbahnfahrzeuge waren begrenzt - s. D und D1.

oldtimer

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Re: Linie 38
« Antwort #128 am: 29. November 2015, 14:44:40 »
Immerhin haben die Kompetenzen bei Gräf&Stift dafür gereicht um unter anderem die Beiwägen der Badner Bahn aufwändig mit einem neuen Aufbau zu versehen. Über das Design lässt sich natürlich streiten.
"Besetzt - bitte nicht mehr zusteigen, der Zug wird abgefertigt!"

Hawk

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Re: Linie 38
« Antwort #129 am: 29. November 2015, 16:07:47 »
Das war wohl der Wunsch des Unternehmens das Gräf nur Zweiachser baute, da man auch vor hatte die M im Zuge einens großzügigen Umbaues, genauso zu gestalten!

Und sicher auch die bei den neu-bzw umbauten aus alten Wagen gewonnenen Erfahrungen zu nützen!
Das leben zwingt einen oft in die Knie,jedoch ein jeder kann selbst entscheiden ob er liegen bleibt oder wieder aufsteht! :-)

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Re: Linie 38
« Antwort #130 am: 29. November 2015, 19:04:28 »
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Lx damals (von wirklich interessierten Menschen) als fauler Kompromiss gesehen wurden, aber im Vergleich zum sonstigen Rollmaterial sicher nicht als Katastrophe. Die Durchschnittsbevölkerung hat sich über bessere Heizung usw. gefreut und relativ modernes Design gesehen.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

Ferry

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Re: Linie 38
« Antwort #131 am: 30. November 2015, 11:26:47 »
Das war wohl der Wunsch des Unternehmens das Gräf nur Zweiachser baute, da man auch vor hatte die M im Zuge einens großzügigen Umbaues, genauso zu gestalten!

Und sicher auch die bei den neu-bzw umbauten aus alten Wagen gewonnenen Erfahrungen zu nützen!

Der erste Umbau zu zweiachsigen Einrichtungswagen war die Type T2. Es lag nahe, bei weiteren Umbauten ähnliche Wagen zu konstruieren, d.h., Wagen, die aus Sicht des Fahrpersonals gleich oder zumindest sehr ähnlich waren. Einen Fahrer, der die T2-Typenschule hatte, konnte man getrost auch auf L3 und L4 einsetzen; ggf. auch auf F (gleicher Fahrschalter, (nahezu) gleiche Armaturen). Dadurch wurde der Personaleinsatz wesentlicher flexibler, im Gegensatz zu Typen wie B, C1, D(1), E(1) und Z, für die alle eine eigenen Typenschule benötigt wurde.

Von diesen Überlegungen ausgehend hat man auch Neubauten wie die L4 so konstruiert, dass sie von Fahrern gängiger Typen ohne weitere Typenschule gefahren werden konnten. Schaut man sich bei den WL die Typenvielfalt einerseits und die personelle Situation andererseits am Beginn der 60er Jahre an, erscheint diese Vorgangsweise nachträglich durchaus sinnvoll.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

95B

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Re: Linie 38
« Antwort #132 am: 30. November 2015, 11:37:40 »
Diese Ein-Richtungs-Zweiachser wurden damals vor allem gebaut, um den überalterten Wagenpark einigermaßen rasch zu modernisieren – vor allem hinsichtlich der StrabVO 1957, die bekanntlich ab 1961 eine Höchstgeschwindigkeitsreduktions schienenbremsloser Züge auf 25 km/h vorsah.
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Re: Linie 38
« Antwort #133 am: 01. Februar 2016, 11:24:44 »
Bei einer Sonderfahrt mit dem L1-2597 fuhr mir die Garnitur der Linie 38 zwischen Silbergasse und Oberdöbling ins Bild!

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Re: Linie 38
« Antwort #134 am: 01. Februar 2016, 17:33:28 »
Diese Ein-Richtungs-Zweiachser wurden damals vor allem gebaut, um den überalterten Wagenpark einigermaßen rasch zu modernisieren – vor allem hinsichtlich der StrabVO 1957, die bekanntlich ab 1961 eine Höchstgeschwindigkeitsreduktions schienenbremsloser Züge auf 25 km/h vorsah.

Völlig richtig! Und die damals bereits existierenden 4 und 6 Achser waren auch keine wirkliche Alternative! Die E zu schwach für einen Beiwagenbetrieb. Die C1+c1 aufwendig in der Erhaltung mit ihrer Druckluftanlage, die D1 zu schwer und behäbig und allesamt für Wien und die Stadtregierung zu teuer! L4 als Nachbau des Neubau-L3 war leicht zu bewerkstelligen und die autobusähnlichen l3 waren schnell geplant und gebaut ohne viel zu kosten! Damals ging man ja ohnehin davon aus, dass der Großteil der Straßenbahn dem U-Bahnwahn geopfert wird! Und für die geplanten UStrab-Strecken waren Wagen mit großem Fassungsraum und automatischen Türen notwendig!