Autor Thema: [PM] Polizei zeigt Rotfahrern die Rote Karte  (Gelesen 7694 mal)

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13er

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[PM] Polizei zeigt Rotfahrern die Rote Karte
« am: 09. Oktober 2014, 18:16:10 »
Sehr gut, jetzt geht es den Auto-Rowdys endlich an den Kragen!

Letztes Update am 09.10.2014, 06:00

Polizei zeigt Rotfahrern die Rote Karte

Tausende fahren bei Rot in Kreuzungen ein und behindern den Querverkehr. Der Polizeichef reagiert.

Chefinspektor Johann Preisinger zeigte Mittwochfrüh in der Hauptverkehrsspitze Mut und Entschlossenheit. Er stemmte sich – ausgerüstet mit Warnweste und Signalstab – gegen die Verkehrslawine am inneren Währinger Gürtel. Sein Auftrag: Freihaltung der Kreuzungsbereiche auf der Wiener Hauptverkehrsader. Auch wenn die Ampeln für den Verkehr auf Grün standen, musste er die Autos mit gewagten Sprüngen auf die vierspurige Fahrbahn stoppen. Ein gefährlicher Job. Denn Hunderte Lenker hatten nur die grüne, grün blinkende, gelbe oder rote Ampel im Blick und fuhren nicht selten gefährlich knapp an dem Beamten vorbei.

"Sinn und Zweck ist es, Lenker nicht mehr ins Kreuzungsplateau einfahren zu lassen, wenn offensichtlich ist, dass sie durch Auffahren auf die vor ihnen stehende Kolonne den Querverkehr blockieren. Die Lenker haben dann zu stoppen, auch wenn sie grün haben", erklärt Preisingers Kollege, Chefinspektor Rainer Bernhard die Aktion.

Tausende Anzeigen Unterstützt von der Verkehrsabteilung versuchen Bezirkspolizisten auf fünf Kreuzungen des Inneren Gürtels die Undiszipliniertheit der Autofahrer in den Griff zu bekommen. "Ignoranten und völlig Unbelehrbare werden angezeigt", bestätigt Bernhard. Und das sind nicht wenige. Alleine am Montag kassierten in nur sechs Stunden 144 Lenker Anzeigen; viele davon waren Rotlicht-Fahrer. Die Aktion läuft seit 17. September. Für Tausende Lenker hagelt es seither empfindliche Strafen – darunter auch viele Wien-Pendler: Lenker aus den Bundesländern ignorieren im Stau besonders gerne Ampelschaltungen.

Auslöser für die Aktion ist Wiens nervigste Baustelle, die Gürtelbrücke. Während der Hauptverkehrszeiten sorgt die Staufalle für kilometerlange Kfz-Kolonnen in den Gürtel hinein und somit für nervöse bis wahnwitzige Reaktionen der Lenker.

Präsidenten-Befehl

Wiens Polizei-Präsident Gerhard Pürstl gilt als Architekt der neuen Kreuzungs-Überwachung: "Ich habe die Aktion persönlich angeordnet, denn das rücksichtslose Verstellen der Kreuzungsbereiche ärgert Tausende Lenker." Ursprünglich war die Aktion bis 31. Oktober angesetzt. Doch Pürstl denkt über eine Ausdehnung nach: "Es gibt in der Stadt noch viele andere exponierte Kreuzungen. Die Landesverkehrsabteilung wird sich darum kümmern."

Die Autofahrerclubs stehen der Aktion positiv gegenüber. ÖAMTC-Jurist Martin Hoffer stellt jedoch ein altbekanntes Problem zur Diskussion: "Wenn man den Fließverkehr beschleunigen will, dann muss auch der Umstand berücksichtigt werden, dass Öffis so gut wie immer Vorrang haben. Auch bei Ampelschaltungen." So springt etwa auf der Kreuzung Währinger Straße/Gürtel die Ampel auf Grün, wenn eine Tramway den Gürtel queren will. Hoffer konkret: "Dieses Tabu muss infrage gestellt werden. Jede Maßnahme, die den Verkehrsfluss optimiert, ist zu begrüßen."

Video-Überwachung

Der Verkehrsexperte forderte weiters eine Videoüberwachung von Wiens Problem-Kreuzungen: "Auch als Unterstützung der Beamten. Denn Rotfahrer neigen dazu, ihre Vergehen abzustreiten. Einsprüche und Verzögerungen der Verfahren sind die logische Folge."

Parallel dazu sind die Experten der Verkehrsleitzentrale gefordert. Denn die angekündigte Grüne Welle auf Wiens Hauptverkehrsadern lässt auf sich warten.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

W_E_St

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Re: [PM] Polizei zeigt Rotfahrern die Rote Karte
« Antwort #1 am: 09. Oktober 2014, 18:30:55 »
Geniale Aktion! Ich hab mich schon gefragt, was die da machen! Verbessert die Lage jedenfalls ganz erheblich!

Das wiederum
Zitat
So springt etwa auf der Kreuzung Währinger Straße/Gürtel die Ampel auf Grün, wenn eine Tramway den Gürtel queren will.
ist frei erfundener Schwachsinn, an dieser Kreuzung gibt es fixe Umläufe, einzig 40/41 stadteinwärts haben eine bedarfsgesteuerte Phase, die den IV vom äußeren Gürtel und der Schulgasse geringfügig verzögert, also das Gegenteil der Behauptung. Ohne die würde es vermutlich ununterbrochen krachen, wenn Linksabbieger auf den inneren Gürtel die Tramway "übersehen". Probleme gibt es dadurch kaum, so viele Leute fahren dort nicht.

Was wie üblich geflissentlich ignoriert wird: viele Beschleunigungen kommen jenem Teil des MIV zu Gute, der parallel zur Tramway unterwegs ist. Ganz besonders gilt das für die Dauerstauzone Alserbachstraße, wo wegen ein paar blödsinnigen Pimperl-Seitengassen (insbesondere Nordbergstraße) ALLE sinnlos herumstehen dürfen, nicht etwa nur die Tramway.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

E2

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Re: [PM] Polizei zeigt Rotfahrern die Rote Karte
« Antwort #2 am: 09. Oktober 2014, 18:32:40 »
Sehr gut, jetzt geht es den Auto-Rowdys endlich an den Kragen!

Passt.
Wobei - Es gibt Kreuzungen, da kannst einfach nicht sehen, ob du drinnen stoppen musst. Aber das is ne andre Geschichte.

So springt etwa auf der Kreuzung Währinger Straße/Gürtel die Ampel auf Grün, wenn eine Tramway den Gürtel queren will. Hoffer konkret: "Dieses Tabu muss infrage gestellt werden. Jede Maßnahme, die den Verkehrsfluss optimiert, ist zu begrüßen."

Passt noch besser!
Im Endeffekt bringt radikale ÖV-Beschleunigung ohne Rücksicht auf Verluste nix.

Parallel dazu sind die Experten der Verkehrsleitzentrale gefordert. Denn die angekündigte Grüne Welle auf Wiens Hauptverkehrsadern lässt auf sich warten.

Weia. Wer hat den den Sch... geschrieben. Die Verkehrsleitzentrale schreibt keine Ampelprogramme, auf die wird nicht mal wirklich gehört. Das macht die 33er und die Gemeinde in Eigenregie*)!!!

*) Schöne Grüße von Gesig und Siemens  C:-)


Zitat
Verbessert die Lage jedenfalls ganz erheblich!

Naja. Stundenlange Fixposten weil Wien nicht in der Lage ist, sinnvolles Baustellenmanagement zu betreiben. Dem Viertelspritzer kanns wurscht sein, is ja Bundesbudget.

13er

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Re: [PM] Polizei zeigt Rotfahrern die Rote Karte
« Antwort #3 am: 09. Oktober 2014, 19:26:37 »
Wobei - Es gibt Kreuzungen, da kannst einfach nicht sehen, ob du drinnen stoppen musst. Aber das is ne andre Geschichte.
Das stimmt, bei großen Kreuzungen ist mir das selbst schon passiert. Aber in den allermeisten Fällen könnte man es schon abschätzen und tut es einfach nicht ;)

Ich denke, radikale ÖV-Beschleunigung gibt es ohnehin keine. Normalerweise ist es ja so, dass gleichzeitig mit der Tramwayphase auch die Autos fahren können - wenn es nicht grad eine ganz besonders komplizierte Kreuzung ist, wo es nur diese eine ÖV-Phase gibt.
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Re: [PM] Polizei zeigt Rotfahrern die Rote Karte
« Antwort #4 am: 09. Oktober 2014, 19:32:26 »
Ich begrüße eine derartige Aktion sehr! :up: :up: :up:
Wenn jetzt noch flächendeckend Rotblitzanlagen installiert und diese Aktionen auf die gesamte Stadt ausgedehnt werden, bin ich zufrieden. Hoffentlich ein erster Schritt zu Null Toleranz für Autofahrer.
Allerdings habe ich leider die Befürchtung, dass der Verantwortliche von politischer Seite bald nahegelegt bekommen wird, diese Aktionen einzustellen oder aber sehr plötzlich seinen Hut nehmen wird müssen.
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W_E_St

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Re: [PM] Polizei zeigt Rotfahrern die Rote Karte
« Antwort #5 am: 09. Oktober 2014, 19:32:33 »
Ganz ehrlich? Die bringen das zwar mit der Baustelle in Verbindung, aber meinem persönlichen Empfinden nach ist das dort schlicht der Normalzustand, den sie endlich einmal wirksam bekämpfen!
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haidi

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Re: [PM] Polizei zeigt Rotfahrern die Rote Karte
« Antwort #6 am: 10. Oktober 2014, 00:34:04 »
Ich hab festgestellt, dass ich immer weniger angehupt werde, wenn ich vor der grünen Kreuzung anhalte.

Aber die Aktion wird ein paar Tage oder Wochen laufen und dann ist wieder Schluss.
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17er

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Re: [PM] Polizei zeigt Rotfahrern die Rote Karte
« Antwort #7 am: 10. Oktober 2014, 09:53:40 »
Würde auch Begrüßen wenn man  die Schnell Fahrer auch bestraft .In einer Straße mit Tempo 50 ohne Ausnahme  für die Bim ( 60er Tafel ) hab ich schon  gesehen das am Tacho 65 Stand  den in ULF kann man so schön das Einsehen - Linie 25 od. 26 weiß es nicht mehr genau .Als ich den Fahre sagte beim Aussteigen  hier ist Tempo 50 bekam ich als Antwort den Mittelfinger leider hat mein Handy keine Fotoapparat.
 MFG 17er

haidi

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Re: [PM] Polizei zeigt Rotfahrern die Rote Karte
« Antwort #8 am: 10. Oktober 2014, 10:45:17 »
Endlich wird einmal diesen Rotlicht-Fahrern der Kampf angesagt, besonders das rücksichtslose Verstellen der Kreuzungen, ist mir schon längst ein Dorn im Auge.
Viel gefährlicher als die Zusteller sind die echten Rotlichtfahrer am Gürtel. Ich hab lange Jahre im Hygiene-Institut gearbeitet. Bei jeder Phase sind noch 2-5 Autos bei Rot gefahren, wenn man von der U6 in die Kinderspitalgasse ging und bei Fußgänger-grün sofort runter gestiegen ist, hat man gute Chancen auf eine Holz-Pyjama gehabt.
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Re: [PM] Polizei zeigt Rotfahrern die Rote Karte
« Antwort #9 am: 10. Oktober 2014, 10:49:49 »
Auch bin ich dafür, die Geschwindigkeiten in Wohnstraßen, mittels Schwerpunkten zu kontrollieren. In unserer Wohnstraße wird nicht selten mit 50 km/h oder mehr gefahren. Nur findet sich da bei uns niemand der das kontrolliert, da viele der Beamten, vom nahegelegenen Koat Wattgasse, hier parken.

Das Problem liegt in diesem Fall in der Straßengestaltung. Will man eine Wohnstraße installieren, reicht es eben nicht, diese mehr oder minder hübschen blau-weißen, querformatigen Taferln aufzuhängen. Dazu gehört auch eine entsprechende Umgestaltung der Straße, sodass es technisch gar nicht mehr möglich ist, schneller als mit – sagen wir 25 bis 30 – zu fahren. Ansonsten ist die Verordnung der Wohnstraße ein sinnloses Unterfangen, wie dein Beispiel trefflich beweist.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Re: [PM] Polizei zeigt Rotfahrern die Rote Karte
« Antwort #10 am: 10. Oktober 2014, 12:06:06 »
Das Problem liegt in diesem Fall in der Straßengestaltung. Will man eine Wohnstraße installieren, reicht es eben nicht, diese mehr oder minder hübschen blau-weißen, querformatigen Taferln aufzuhängen. Dazu gehört auch eine entsprechende Umgestaltung der Straße, sodass es technisch gar nicht mehr möglich ist, schneller als mit – sagen wir 25 bis 30 – zu fahren. Ansonsten ist die Verordnung der Wohnstraße ein sinnloses Unterfangen, wie dein Beispiel trefflich beweist.
In einer Wohnstraße darf man nur Schritttempo fahren. Durchfahrt ist ebenfalls verboten!

Aber was du schreibst, stimmt natürlich. Würde man alle Nebengassen so gestalten, wie du schreibst, würde man sich allerdings die flächendeckende Verordnung von 30er-Zonen sparen. Abmontieren aller Vorrangzeichen in Nebengassen, sodass konsequent nur Rechtsvorrang gilt, würde da schon einiges ausmachen!

haidi

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Re: [PM] Polizei zeigt Rotfahrern die Rote Karte
« Antwort #11 am: 10. Oktober 2014, 12:15:40 »
In einer Wohnstraße darf man nur Schritttempo fahren. Durchfahrt ist ebenfalls verboten!
Wenn du keinen Parkplatz findest, darfst durchfahren - d.h. die 1130, Eduard-Klein-Gasse ist praktisch offen zum Durchfahren und an die Schrittgeschwindigkeit hält sich dort keine Sau.
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coolharry

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Re: [PM] Polizei zeigt Rotfahrern die Rote Karte
« Antwort #12 am: 10. Oktober 2014, 12:35:29 »
....würde in unserer Wohnstraße ein Polizei-Organ stehen oder sonst ein Amts-Organ, die Bezirkskassa hätte einen Überschuss.

Würdens bei uns in der Gasse (Sackgasse 30er Zone, zu breit) auch mal ordentlich die Parkordnung kontrollieren, würdens auch ausreichend verdienen. Aber das gilt wohl für mindestens 60% aller Gasse und Nebenstraßen Wiens.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Linie 41

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Re: [PM] Polizei zeigt Rotfahrern die Rote Karte
« Antwort #13 am: 10. Oktober 2014, 12:44:08 »
Passt.
Wobei - Es gibt Kreuzungen, da kannst einfach nicht sehen, ob du drinnen stoppen musst. Aber das is ne andre Geschichte.
Ja, aber diese klassischen Gürtelkreuzungen gehören eher nicht dazu. Vor allem zwingen diese Rot-Nachfahrer allzu oft auch die Linksabbieger dazu sich ebenso zu verhalten, weil sie sonst nach 10 Ampelumläufen immer noch warten müßten.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

W_E_St

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Re: [PM] Polizei zeigt Rotfahrern die Rote Karte
« Antwort #14 am: 10. Oktober 2014, 16:21:33 »
Entweder hat man heute gegen 15:30 noch nicht als wichtig genug erachtet oder die Aktion ist schon wieder Geschichte :(
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

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