Autor Thema: Linie 26  (Gelesen 151886 mal)

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JochenK

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Re: Linie 26
« Antwort #300 am: 12. April 2022, 10:38:18 »
Dazu eine Frage an die Leser dieses Beitrags: Das erste Foto zeigt den Straßenbahnbetrieb, wie er wirklich war, ist aber zu 100% gegen die Regeln der "Wiener Schule" der Tramwayfotografie. Haben solche Motive nicht einen gewissen Reiz?

Bei dem Wort Wiener-Fotoschule bekomme ich seit nun über 20 Jahre einen gewissen Reiz den ich nicht näher ausführen will  ::)
Finde Fotos abseits viel spannender und auch von dem wie sie entstehen reizvoller, denn bei diesen muss man (wenn es gelungen ist),
wirklich was überlegen.

95B

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Re: Linie 26
« Antwort #301 am: 12. April 2022, 11:19:21 »
Ich bin auch kein Freund der Wiener Schule, da sie die Umgebung weitestgehend zu ignorieren versteht. Was habe ich von zig annähernd gleichen Fotos, bei denen man maximal anhand der Besteckung des Zuges ansatzweise erahnen kann, wo die Aufnahme entstanden ist? Natürlich gehört eine gesunde Portion des Umfelds zu einem gelungenen Fotomotiv, insofern sind die von nord22 geposteten Bilder, die diese Diskussion entfacht haben, schon brauchbar, auch wenn sie natürlich keine fotografischen Meisterleistungen sind, sondern Schnappschüsse.

Leider wird dieser Gedanke manchmal übertrieben, wenn manche der Idee verfallen, irgendeinen völlig danebengegangenen Pixelmüll mit der Erklärung abzuladen, das sei ja keine Wiener Schule und daher besonders originell. Ebenso übertrieben ist es aber auch, die Wiener Schule grundsätzlich schlechtzureden, denn ohne sie hätten wir heute viele historische Fotos nicht, denn sie erlaubte es dank ihrer starren Prinzipien auch den weniger begabten Fotografen oder jenen mit weniger guter Ausrüstung, technisch brauchbare Aufnahmen anzufertigen.

Was auf solchen Fotos jedenfalls interessant erscheint, sind manche Details, die man auf Aufnahmen nach Wiener Schule nicht finden würde, etwa, dass der 4732 bei der Tür 1 innen noch kein Türtransparent hat – man hat sich vom Fahrgastfluss bzw. dessen Resten lang nicht ganz verabschieden wollen.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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darkweasel

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Re: Linie 26
« Antwort #302 am: 12. April 2022, 13:39:16 »
Die "Wiener Schule", wie ich sie verstehe (ich weiß nicht, ob ich sie richtig verstehe, ich habe mir das mehr oder weniger aus diversen Forenbeiträgen zu dem Thema zusammengereimt), ist halt wirklich ein guter Ansatz für Fotos, die als Illustration der Wagentype gedacht sind. Etwa in einem Lexikon- oder Wiki-Artikel über die Wagentype als erstes Foto. Wenn das der Zweck des Fotos ist, dann ist das sicherlich eine sehr gute Art, ein gutes Ergebnis zu erreichen. Aber es gibt auch viele andere Arten, gute Fotos von Schienenfahrzeugen zu machen.

JochenK

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Re: Linie 26
« Antwort #303 am: 12. April 2022, 13:51:24 »
Leider wird dieser Gedanke manchmal übertrieben, wenn manche der Idee verfallen, irgendeinen völlig danebengegangenen Pixelmüll mit der Erklärung abzuladen...
Definitiv, wird meines erachtens auch immer schlimmer. Aber dies ist halt auch dem geschuldet das ein Foto heute nichts mehr kostet und viele einfach drauf los ballern,
ohne sich über Bildausschnitt, Motiv oder ähnlichen nur im geringsten einen Gedanken zu machen.

....denn sie erlaubte es dank ihrer starren Prinzipien auch den weniger begabten Fotografen oder jenen mit weniger guter Ausrüstung, technisch brauchbare Aufnahmen anzufertigen.

Man braucht nicht unbedingt teure Technik um einem Bild einen einzigartigen Ausdruck oder ein gutes Motiv beizufügen.
Einzig meistens ein paar Gedanken die man sich macht, zu Bildausschnitt (mit Wiener Schule unmöglich) und einem passendem Motiv im Hintergrund. Und das ganze zeigt das
man dem Bild auch was individuelles geben kann.

Dokumentarisch mag die Wiener Schule ihre Berechtigung haben, für mehr ist sie meiner Meinung nicht gut.

Paulchen

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Re: Linie 26
« Antwort #304 am: 12. April 2022, 13:57:27 »
Es gibt in der Fotografie in Bezug auf die Motivwahl viele (ungeschriebene) Regeln, die den Fotografen dabei unterstützen, ein gutes Bild zu machen. Je mehr dieser Regeln man einhält (so sie überhaupt zur Situation passen), desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Und die Wiener Schule ist auch nur eine Sammlung solcher Regeln.

Das heißt allerdings nicht, dass jedes Bild, das möglichst viele Regeln einhält, ein gutes ist, genauso wie es nicht heißt, dass ein Bild, das Regeln nicht einhält, ein schlechtes sein muss. Und nicht zuletzt können gute Fotos auch entstehen, wenn sich der Fotograf einer Regel gewahr ist und sie bewusst bricht.

Unterm Strich pflichte ich dem Tenor meiner Vorposter zu, indem auch ich meine, dass Fotos, die nicht der Wiener Schule entsprechen, auf jeden Fall ihren Reiz haben können, in zahlreichen Fällen sogar mehr als solche, die der Wiener Schule entsprechen.

Katana

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Re: Linie 26
« Antwort #305 am: 14. April 2022, 19:34:51 »
Das heißt allerdings nicht, dass jedes Bild, das möglichst viele Regeln einhält, ein gutes ist, genauso wie es nicht heißt, dass ein Bild, das Regeln nicht einhält, ein schlechtes sein muss. Und nicht zuletzt können gute Fotos auch entstehen, wenn sich der Fotograf einer Regel gewahr ist und sie bewusst bricht.
Siehe Andreas Gursky, dessen Bild Rhein II Millionen gekostet hat.

nord22

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Re: Linie 26
« Antwort #306 am: 12. Juli 2022, 22:56:48 »
E1 4780 + c4 1356 war der allerletzte E1 Zug, welcher am 26er eingesetzt wurde und verlässt am 05.01.2022 die Abstellanlage Kagran. Nach der Umrundung der U - Bahnstation Kagran fahrt der Zug (mit etlichen Tramwayfreunden im Triebwagen) Richtung Strebersdorf (Fotos: M. Fasching).

LG nord22   

nord22

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Re: Linie 26
« Antwort #307 am: 26. September 2022, 21:46:55 »
Der Notverkehr der Linie 26 nach Einsturz der Reichsbrücke zwischen Kaisermühlen und Stadlau war wenig frequentiert und es waren M Solo ausreichend. M 4050 beim Einbiegen von der Wagramer Straße in die Erzherzog-Karl-Straße (Foto: Archiv Dr. Peter Standenat, 07.08.1976). Es wurde sehr flott gefahren und dafür in den Endstellen vom Fahrpersonal umso länger getratscht und geraucht. Straßenbahnfreunde freuten sich sehr, dass die modernen E1 durch M ersetzt wurden. Die Freude währte nur bis 15. Oktober 1976 ....

LG nord22

Ferry

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Re: Linie 26
« Antwort #308 am: 27. September 2022, 10:32:10 »
Der Notverkehr der Linie 26 nach Einsturz der Reichsbrücke zwischen Kaisermühlen und Stadlau war wenig frequentiert und es waren M Solo ausreichend.

Man fragt sich unwillkürlich, wieso am 26er vorher (und auch nachher) E1-c2/3 eingesetzt waren. Die können ja wohl kaum besonders ausgelastet gewesen sein.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

Tramwayhüttl

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Re: Linie 26
« Antwort #309 am: 27. September 2022, 10:40:23 »
Ich nehme an, die Hauptlaststrecke des 26ers war zwischen Schwedenplatz und Erzherzog-Karl-Straße.
Nach Wegfall der direkten Verbindung durch den Einsturz, verkehrte er ja nur als Binnenlinie in Transdanubien, dementsprechend gering wird die Auslastung gewesen sein. Nach Bau der Ersatzbrücke war die Führung ja wieder “normal”.
Bitte seien Sie achtsam! Zwischen Ihren Ohren befindet sich nichts als Luft.

Erich Mladi

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Re: Linie 26
« Antwort #310 am: 29. September 2022, 16:38:41 »
Soweit ich mich erinnern kann, wurde die Linie 16 bzw. später der 26er ab Errichtung der Schleife bei der Polgarstr. normalerweise werktags mit E1 + cx betrieben und am Abend auf Solo E1 verkürzt, bzw. am Wochenende ganztags mit Solowagen (kurzfristige Abweichungen bzw. im Bäderverkehr mal ausgenommen). Anfangs wurden die E1 am Anfang der Erzherzog-Karlstr. wo es eine Weichenverbindung gab, des cx entledigt. Dieser wurde dann von einem KH in die Remise nach Kagran verbracht. Später wurden dann alle Züge eingezogen und durch Solotauschzüge ersetzt.

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Re: Linie 26
« Antwort #311 am: 29. September 2022, 23:21:12 »
Schleife bei der Polgarstr.

Wann gab es bei der Polgarstraße eine Schleife und wie wurde die befahren?
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Paulchen

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Re: Linie 26
« Antwort #312 am: 29. September 2022, 23:30:56 »
Schleife bei der Polgarstr.

Wann gab es bei der Polgarstraße eine Schleife und wie wurde die befahren?

Laut Wiki gab es von 12.6.1968 bis 4.9.1971 eine Schleife "Erzherzog-Karl-Straße bei Rugierstraße vor Ostbahn". Die wurde aufgelassen, als die Strecke zum SMZ Ost eröffnet wurde, die dann vom 26er befahren wurde, der den 16er ersetzte.

Sonderwagen

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Re: Linie 26
« Antwort #313 am: 30. September 2022, 00:20:14 »
Hier gibt es ein Foto sowie Skizzen zu sehen: https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=625.msg187474#msg187474

Erdberg

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Re: Linie 26
« Antwort #314 am: 30. September 2022, 11:06:19 »
Hier ist noch ein gutes Bild von der Schleife:
https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=625.msg304840#msg304840