Hier sieht man, dass damals noch bei Streckenverlängerungen die Verlängerung mittels Weiche an den Bestand angebunden wurde und die Schleife beibehalten wurde. Das hatte die beiden Vorteile, dass einerseits für die Inbetriebnahme der Verlängerung keine mehrtägige Betriebsunterbrechung erforderlich war, in der die Schleife vom Netz getrennt und die Verlängerung angebunden wurden. Auf der anderen Seite hatte das den Vorteil einer betrieblichen Kurzführungsmöglichkeit auch nach der Eröffnung der Verlängerung.
Naja, der Tausch einer Kurve gegen eine Gerade hätte wohl kaum eine "mehrtägige Betriebsunterbrechung" erforderlich gemacht. Der Grund dürfte wohl eher gewesen sein, dass man vor der offiziellen Inbetriebnahme noch Probefahrten machen wollte. Soviel ich weiß, wurde die alte Schleife nach Inbetriebnahme des 26ers nicht mehr befahren und irgendwann die Weichen gegen gerade Gleisstücke getauscht, was mir - auch im Hinblick auf die Oberleitungsanlagen - aufwendiger erscheint, als wenn man gleich die Verlängerung direkt angebunden hätte. Ich kann mich auch an keine andere Verlängerung einer Straßenbahnstrecke erinnern, wo das so gehandhabt wurde (die Schleife Rösslergasse beim 64er blieb ja auch nach dessen Verlängerung bis Siebenhirten erhalten und wurde fallweise auch für Kurzführungen benutzt).