Autor Thema: U1-Sperre Sommer 2012  (Gelesen 226413 mal)

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Linie 41

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Re: U1-Sperre Sommer 2012
« Antwort #270 am: 07. Juni 2012, 11:07:18 »
Du musst verstehen, das Straßenbahnsystem in Wien ist so komplex und verwoben. Wenn dort 2  Straßenbahnen hintereinander abiegen, dann staut es sich sofort am Gürtel, das zieht sich dann über die Eichenstraße, Graf-Sailern-Straße etc. fort bis zum Lainzer Platzl und dann steht der 60er.
Nicht zu vergessen, daß wenn dann auch noch Anlage 1 ausfällt zwischen Matz und Kliebergasse auch noch die querenden Linien 1 und 6 völlig blockiert werden!
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

Klingelfee

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Re: U1-Sperre Sommer 2012
« Antwort #271 am: 07. Juni 2012, 12:54:34 »
Was mir nicht einleuchtet; Wieso funktioniert das ganze Prozedere, mit dem Linksabbiegen der Straßenbahn, bei der Kreuzung, Fasangasse/Landstraßer Gürtel, und warum soll das auch bei der Kreuzung Prinz-Eugen Straße, Gürtel nicht funktionieren ? ???

Weil bei der Fasangasse zum Gegensatz der Prinz Eugen Straße beim Linksabbiegen keine Berührungsgefahr mit dem Gegenzug hat. Die Linksweichenregel hat nichts mit dem linksabbiegen zu tun. Die gilt bei der Fasangasse zum Beispiel für die Linie 18.

Linksweichenregel vereinfacht. Könnte ein Zug das Gegengleis kreuzen, so hat der Zug nachrang, der Zug nachrang, der vor der Weiche ist. Wobei es vorher noch einige andere Regel gibt, die zu beachten sind.
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Linie 41

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Re: U1-Sperre Sommer 2012
« Antwort #272 am: 07. Juni 2012, 13:05:01 »
Ja super, dann braucht die Bim halt eine 10 Sekunden längere Phase. Vor allem, wo bei uns die Linksweichenregeln ohnehin in der Praxis anders gehandhabt wird: Vorrangiger Zug fährt in die Kreuzung vor, hält an, läßt den Zug mit Nachrang passieren und fährt anschließend selbst fertig drüber. Fazit: minimaler Zeitverlust.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

Klingelfee

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Re: U1-Sperre Sommer 2012
« Antwort #273 am: 07. Juni 2012, 13:24:10 »
Ja super, dann braucht die Bim halt eine 10 Sekunden längere Phase. Vor allem, wo bei uns die Linksweichenregeln ohnehin in der Praxis anders gehandhabt wird: Vorrangiger Zug fährt in die Kreuzung vor, hält an, läßt den Zug mit Nachrang passieren und fährt anschließend selbst fertig drüber. Fazit: minimaler Zeitverlust.

Und wen nimmst du das 10 Sekunden Zeitfenster weg, ohne dass die Kreuzung kollabiert? Dem Gürtel, das spürst dann auch noch auf der Tangente. Oder der Prinz Eugen Straße, dass dann die Linien D,68 und 69A im Stau versinkt.

Ausserdem bedingt durch den Baufortschritt am Südbahnhof ist diese Diskussion sowieso sinnlos, denn am Gürtel bringst du in Richtung Schwedenplatz keine Haltestelle hin und eine Haltestelle in der Prinz Eugen Straße errichten, da müsstest du die Einfahrt vom Gürtel überhaupt sperren, damit die Sicherheit gewährleistet ist.  Denn du darfst die Haltestelle nicht nur für die Fahrgäste der Line 68 berrechnen, sondern in diesen Fall auch für die Fahrgästeder Linie 13A und D. Und die Haltestelle der Linie D beim Südbahnhof aufgelassen. Ausserdem die blinden Fahrgäste, die dann über den Gürtel der Straßenbahn nachlaufen, ohne auf die Ampel zu achten, sind dann auch nicht zu verachten.
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Linie 38

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Re: U1-Sperre Sommer 2012
« Antwort #274 am: 07. Juni 2012, 13:25:50 »
Könnte ein Zug das Gegengleis kreuzen, [...]

Inwiefern "könnte"?
Beim Lesen der Beschreibung von Linie 41 musste ich gleich an deren praktische Anwendung im Fall der Linien 37 und 38 an der Kreuzung Spitalgasse # Währinger Straße denken - dort kreuzen stadtauswärts fahrende Züge dieser beiden Linien das Gegengleis im Normalfall bekanntlich nicht (wobei die Möglichkeit dazu ja sehr wohl bestünde). Geht es in diesem Fall nicht eher um ein Begegnungsverbot im Gleisbogen?

Wenn man jetzt aber stattdessen einen 5er oder 33er pro Fahrtrichtung nimmt, sehe ich diesfalls den Sinn der Linksweichenregel nicht ganz (sofern ich den Artikel im Straßenbahnjournal-Wiki richtig verstanden habe) ...

(BTW: Sorry für's OT - bei Bedarf kann ja ausgeschnitten werden.)

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Re: U1-Sperre Sommer 2012
« Antwort #275 am: 07. Juni 2012, 13:32:43 »
und eine Haltestelle in der Prinz Eugen Straße errichten, da müsstest du die Einfahrt vom Gürtel überhaupt sperren, damit die Sicherheit gewährleistet ist.
Und ein befahrbares Kap wäre dort etwa nicht realisierbar?

Zitat
Denn du darfst die Haltestelle nicht nur für die Fahrgäste der Line 68 berrechnen, sondern in diesen Fall auch für die Fahrgästeder Linie 13A und D. Und die Haltestelle der Linie D beim Südbahnhof aufgelassen.
Wieso das?
Die Haltestelle in der Prinz-Eugen-Straße könnte ja als Bedarfshaltestelle ausschließlich vom 68er eingehalten werden. Den 13A kann man notfalls auch anders erreichen (mit der "uneleganten" Lösung ab Südtiroler Platz samt Schleifenfahrt oder aber überhaupt mit dem 66er) und in den D-Wagen kann genauso gut bei der Haltestelle Belvedere ff. umgestiegen werden.

Zitat
Ausserdem die blinden Fahrgäste, die dann über den Gürtel der Straßenbahn nachlaufen, ohne auf die Ampel zu achten, sind dann auch nicht zu verachten.
Wer das macht, ist sowieso lebensmüde.

Klingelfee

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Re: U1-Sperre Sommer 2012
« Antwort #276 am: 07. Juni 2012, 13:46:10 »
Könnte ein Zug das Gegengleis kreuzen, [...]

Inwiefern "könnte"?
Beim Lesen der Beschreibung von Linie 41 musste ich gleich an deren praktische Anwendung im Fall der Linien 37 und 38 an der Kreuzung Spitalgasse # Währinger Straße denken - dort kreuzen stadtauswärts fahrende Züge dieser beiden Linien das Gegengleis im Normalfall bekanntlich nicht (wobei die Möglichkeit dazu ja sehr wohl bestünde). Geht es in diesem Fall nicht eher um ein Begegnungsverbot im Gleisbogen?

Wenn man jetzt aber stattdessen einen 5er oder 33er pro Fahrtrichtung nimmt, sehe ich diesfalls den Sinn der Linksweichenregel nicht ganz (sofern ich den Artikel im Straßenbahnjournal-Wiki richtig verstanden habe) ...

(BTW: Sorry für's OT - bei Bedarf kann ja ausgeschnitten werden.)

Es geht nicht um ein Begegnungsverbot in der Kurve, sondern darum, dass man einen Zusammenstoß bei falsch gestellter Weiche verhindern will.

Beispiel 1.

Linie 37/38. Wenn man alle anderen Regel jetzt aus Acht lassen. dann befindet sich der Zug der Stadtauswärts fährt vor der Linksweiche und muss warten Würde er versehntlich die Weiche in die Gerade stellen und wegfahren, dann wurde er gesehen von seiner Fahrtroute nach links über das Gegengleis abbiegen. Bedingt von anderen Regel die dort noch gültig sind und die vor der Linksweichenregel kommen, hat jedoch der stadtauswärts fahrende Zug Vorrang.

Beispiel 2.

Linie 5/33. Hier steht der Zug in Richtung Josefstädter Straße vor der Linksweiche. Denn theoretisch könnte er nach links in die Währigner Straße abbiegen und hat daher Nachrang. Nur auch hier greift vorher noch eine andere Regel, so das meistens auch wieder der Zug vor der Linksweiche zuerst fährt.

Du siehst, die Linksweichenregel ist offensichtlich so einfach zu verstehen, wie die Abseitsregel beim Fußball ;)
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hema

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Re: U1-Sperre Sommer 2012
« Antwort #277 am: 07. Juni 2012, 13:57:09 »

Geht es in diesem Fall nicht eher um ein Begegnungsverbot im Gleisbogen?
Neben den eisenbahnrechtlich verbindlichen Regelungen der DV-Strab über das Befahren von Weichen und Kreuzungen (§ 63), gibt es eine innerbetriebliche Regelung namens "Linksweichenregel", die gewissermaßen heilig ist. Und die ist ein Quasi-Begegnungsverbot im Bereich von Linksweichen. Der Betrieb misstraut hier der Aufmerksamkeit des Fahrpersonals punkto Weichenstellung und der Technik des Weichenantriebs. Es wird hier geradezu der technische Störfall als möglicher Betriebszustand angenommen ("De Weich'n könnt ja unterm Zug springen")!


Ob die "Linksweichenregel" in die neue DV als echte Vorschrift aufgenommen wird (wurde kolportiert) oder weiter nur als innerbetriebliche Regel bestehen bleibt, ist mit unbekannt. Die Linksweichenregel gab/gibt es auch anderorts, allerdinge nicht in allen Straßenbahnbetrieben.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

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Re: U1-Sperre Sommer 2012
« Antwort #278 am: 07. Juni 2012, 14:27:22 »
("De Weich'n könnt ja unterm Zug springen")!
Und wie ich selber diese Woche feststellen mußte ist das auch angebracht.  :-\
Eine verriegelte und falsch stehende Weiche sprang, als ich ausgestiegen bin und sie per Hand stellen wollte von allein.
Ich will mir nicht ausrechnen was passiert wäre, hätte ich schon die Weichenkrücke angesetzt zum stellen.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

Linie 41

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Re: U1-Sperre Sommer 2012
« Antwort #279 am: 07. Juni 2012, 14:29:46 »
Wobei das alles kein Argument ist, denn man könnte an der Kreuzung ebensogut Flankenschutzweichen installieren und die Sache hat sich erledigt. Es wäre halt etwas mehr Mut zum öffentlichen Verkehr angebracht in dieser Stadt. Solange allerdings bei Wiener Linien, Magistrat und Stadtrat nur Pisshasen und Bücklinge sitzen, wird sich nichts ändern und das Auto wird eben weiterhin zu 100% die Verkehrspolitik dominieren.
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Re: U1-Sperre Sommer 2012
« Antwort #280 am: 07. Juni 2012, 14:41:33 »
("De Weich'n könnt ja unterm Zug springen")!
Und wie ich selber diese Woche feststellen mußte ist das auch angebracht.  :-\
Eine verriegelte und falsch stehende Weiche sprang, als ich ausgestiegen bin und sie per Hand stellen wollte von allein.
Ich will mir nicht ausrechnen was passiert wäre, hätte ich schon die Weichenkrücke angesetzt zum stellen.

Welche Weiche war es denn? Und hast du das der Vbi gemeldet?
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Klingelfee

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Re: U1-Sperre Sommer 2012
« Antwort #281 am: 07. Juni 2012, 14:47:34 »
Wobei das alles kein Argument ist, denn man könnte an der Kreuzung ebensogut Flankenschutzweichen installieren und die Sache hat sich erledigt. Es wäre halt etwas mehr Mut zum öffentlichen Verkehr angebracht in dieser Stadt. Solange allerdings bei Wiener Linien, Magistrat und Stadtrat nur Pisshasen und Bücklinge sitzen, wird sich nichts ändern und das Auto wird eben weiterhin zu 100% die Verkehrspolitik dominieren.

Nur dass dann in der Prinz Eugen Straße zum Beispiel ein JEDER Fahrer, der mit seiner Straßenbahn gerade in Richtung Südbahnschleife fahren will, aussteigen und die Flankenschutzweiche in die Gerade stellen muss, denn die Flankenschutzstellung der Weiche nach rechts ist. Oder du brauchst eine Weichen- und Signalsteuerung a'la Matzleinsdorferplatz
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Re: U1-Sperre Sommer 2012
« Antwort #282 am: 07. Juni 2012, 14:48:02 »
Das Problem ist, dass die zuständige Behörde - ich nehme mal an, via Bescheid - eben so entschieden hat, und dagegen können die WL nicht viel machen, da gibt's kein Rechtsmittel mehr.
Das war die ursprüngliche Version. Neuerem Erkenntnisstand zufolge haben es die WL nicht einmal probiert, den Bogen einzureichen! Sprich: Die Behörde hatte gar nichts zu bescheiden.
Ich werde versuchen den Amtsweg des Umbaus der Kreuzung Gürtel/Arsenalstraße/Prinz-Eugen-Straße mal nachzuvollziehen.  :D
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

Linie 41

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Re: U1-Sperre Sommer 2012
« Antwort #283 am: 07. Juni 2012, 15:07:20 »
Nur dass dann in der Prinz Eugen Straße zum Beispiel ein JEDER Fahrer, der mit seiner Straßenbahn gerade in Richtung Südbahnschleife fahren will, aussteigen und die Flankenschutzweiche in die Gerade stellen muss, denn die Flankenschutzstellung der Weiche nach rechts ist. Oder du brauchst eine Weichen- und Signalsteuerung a'la Matzleinsdorferplatz
Jo mei... dann braucht man das halt. Wenn man anderswo etwas effizienter wäre (ich sage nur Reservewagenstand, Rolldienstzulage etc. blabla), könnte man sich das locker leisten.
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Re: U1-Sperre Sommer 2012
« Antwort #284 am: 07. Juni 2012, 15:10:11 »
("De Weich'n könnt ja unterm Zug springen")!
Und wie ich selber diese Woche feststellen mußte ist das auch angebracht.  :-\
Eine verriegelte und falsch stehende Weiche sprang, als ich ausgestiegen bin und sie per Hand stellen wollte von allein.
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Welche Weiche war es denn? Und hast du das der Vbi gemeldet?
10er & 46er Verzweigungsweiche am Joachimsthalerplatz. Natürlich melde ich sowas oder meinst ich fahre ohne Auftag dann über so eine Weiche und steh plötzlich neben dem Gleis?
Aber so wie ich von diversen Fahrerinnen und Fahrer, die dort öfter fahren gehört habe, macht diese Weiche das schon seit mehreren Jahren immer wieder mal und das ein anfunken eigentlich total sinnlos ist weil sich nie was ändert.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr