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Eindrücke von der U2-Verlängerungsstrecke

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95B:
Heute habe ich mich am frühen Abend auf den Weg nach Breitenlee gemacht und dabei - absichtlich, denn Zeitersparnis ist das bei Gott keine - den Weg U2 Aspernstraße - 89A - Am Heidjöchl - 95B genommen. Bei der Endstation Aspernstraße stiegen keine 20 Fahrgäste aus dem Zug, auch die anderen neuen Stationen glänzten nicht gerade durch starken Fahrgastwechsel. Außer mir enterten auch noch 7 andere Fahrgäste den bereitstehenden 89A... und ausnahmlos jeder quälte den armen Lenker mit Fragen wie "Foahrn Se zur [...]gossn?" oder "Kumm i mit Ihna eh noch [...]?" Einige der Fahrgäste unterhielten sich dann während der noch 9-minütigen Wartezeit auf die Abfahrt miteinander. Generelles Thema war die Verwirrung durch die Neuorientierung des Busnetzes. Vor allem die Tatsache, dass 88A und 89A gegenläufige Rundkurse befahren, konnten die Leute nicht verstehen - O-Ton: "So wos hots do no nia gebn!" Auch die aussagekräftigen Zielanzeigen (88A: Hirschstetten|Quadenstraße, 89A: Hirschstetten|am [sic!] Heidjöchl) mögen ihren Beitrag zur Fahrgastverunsicherung geleistet haben. Zudem ist vielerorts viel zu schlecht ersichtlich, welche der wahrlich unzähligen Buslinien jetzt von welcher Haltestelle abfährt. Da braucht es sicher multiple Lerneffekte, sprich: häufiges Zuspätkommen wegen nicht gefundener Anschlüsse oder Umwegfahrten, bis sich die Grätzlbewohner mit den neuen Linien zurechtfinden. Noch ein Grund für die Verwunderungen mag sein, dass viele Linien nun durch völlig unbesiedelte Landschaft mitten ins Nirgendwo führen, wo sich plötzlich aus der Gstettn ein Betonungetüm auftut. So ähnlich muss sich auch ein Geograph fühlen, wenn er bestrebt ist, die letzten weißen Flecken auf der Landkarte auszumerzen.

Bei der Rückfahrt um 20 Uhr herum bot sich ein noch ärmlicheres Bild. Noch weniger Fahrgäste, in der Aspernstraße hätte jeder der Umsteiger einen Waggon der U2-Garnitur für sich haben können, wenn er denn so weit gehen hätte wollen. Da der Fahrgastwechsel kaum Zeit in Anspruch nimmt, waren die Züge auf der neuen Strecke auch eher langsam unterwegs - ich glaube nicht, dass ich mit mehr als 60 km/h befördert wurde. Beim Stadion stieg eine (für U2-Begriffe) nennenswerte Menschenmenge zu (ca. 15 Leute auf einmal). Erst beim Praterstern, wo ich die Garnitur wieder verließ, war wirklich eine größere Zahl an Beförderungsfällen zu verzeichnen - trotzdem kein Vergleich mit einer U1 am selben Ort zur selben Zeit.

Übrigens: Das vor der Verlängerung angekündigte 4-Minuten-Intervall auf der U2 war nur ein Schmäh: Laut Bahnsteigdisplays und bitte-zu-beachtendem "Fahrplanaushang" wird weiterhin untertags alle 5 Minuten gefahren!

13er:
Ich kann von meiner heutigen Kurzexpedition her deine Eindrücke nur bestätigen. Es ist das eingetreten, was wir ohnehin schon alle ahnten. Nun fährt die U-Bahn (bis evt. auf die HVZ) ein paar Jahre leer durch die Gegend, bis vielleicht irgendwo doch etwas gebaut wird. An die Seestadt, wie sie uns heute präsentiert wird, glaube ich erst, wenn ich das erste Mal im Sommer meine Füße in den dortigen See baumeln lasse!

Eines hat die Strecke aber: Großartiges Panorama, schöne Landschaften, Wälder, Wiesen, Erholung. Für mich die ideale Ausflugslinie, schneller war für mich ein Naherholungsgebiet bisher kaum zu erreichen (außer mit der U6 zur Donauinsel). Ich kann mir vorstellen, dass es rund um das Donaugebiet im Sommer recht voll werden wird mit Ausflüglern.

Und die Strecke eignet sich stellenweise wunderbar für Fotografie, selbst bei dem Wetter heute ist mir ein Schnappschuss von einer der neuen Fotostellen gelungen! btw: Die Züge waren nicht auf demselben Gleis unterwegs.

95B:

--- Zitat von: 13er am 05. Oktober 2010, 22:31:25 ---Nun fährt die U-Bahn (bis evt. auf die HVZ) ein paar Jahre leer durch die Gegend
--- Ende Zitat ---
Ein HVZ-Test steht noch aus, den werde ich aber möglicherweise noch diese Woche nachholen.


--- Zitat von: 13er am 05. Oktober 2010, 22:31:25 ---An die Seestadt, wie sie uns heute präsentiert wird, glaube ich erst, wenn ich das erste Mal im Sommer meine Füße in den dortigen See baumeln lasse!
--- Ende Zitat ---
Das wird sicher strengstens verboten sein! ;D


--- Zitat von: 13er am 05. Oktober 2010, 22:31:25 ---Ich kann mir vorstellen, dass es rund um das Donaugebiet im Sommer recht voll werden wird mit Ausflüglern.
--- Ende Zitat ---
Nur, dass es rund um die U2-Strecke im Bereich der Donauinsel kaum Infrastruktur gibt - gerade einmal den Wakeboardlift und das Barbados (dort haben sie übrigens auch Kebab). Beides aber nicht unbedingt gastronomische Highlights...

Linie 41:

--- Zitat von: 13er am 05. Oktober 2010, 22:31:25 ---Und die Strecke eignet sich stellenweise wunderbar für Fotografie, selbst bei dem Wetter heute ist mir ein Schnappschuss von einer der neuen Fotostellen gelungen! btw: Die Züge waren nicht auf demselben Gleis unterwegs.

--- Ende Zitat ---
Auf dem Photo sieht man aber auch den ganz großen Nachteil der U-Bahn-Architektur: Die hochgezogenen Brückengeländer, die verdecken nicht nur die Sicht auf den Zug, sondern sind auch einfach potthäßlich.

13er:

--- Zitat von: 95B am 05. Oktober 2010, 22:35:31 ---
--- Zitat von: 13er am 05. Oktober 2010, 22:31:25 ---Ich kann mir vorstellen, dass es rund um das Donaugebiet im Sommer recht voll werden wird mit Ausflüglern.
--- Ende Zitat ---
Nur, dass es rund um die U2-Strecke im Bereich der Donauinsel kaum Infrastruktur gibt - gerade einmal den Wakeboardlift und das Barbados (dort haben sie übrigens auch Kebab). Beides aber nicht unbedingt gastronomische Highlights...

--- Ende Zitat ---
Ich weiß, dass sie dort Kebab haben - und Sturm. War aber im Nieselregen nicht sehr einladend, also bin ich unverrichteter Dinge abgezogen ;)

Die Infrastruktur wird sicher noch kommen. Jetzt ist man ja dort quasi in Bestlage. Das Problem daran ist, dass es dort wahnsinnig laut von der Autobahn her ist - und dadurch sicher auch sehr ungesund. Auf der anderen Seite der Wehr dürfte man das aber kaum noch hören.

Mein Teleskop harrt auch schon schönen Wetters - sollte die ideale Gegend dort sein: Kaum besiedelt, wenig Licht, auch in der Nacht gutes Heimkommen.

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