Autor Thema: Schnellbahnring in Wien  (Gelesen 62277 mal)

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gesys

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Schnellbahnring in Wien
« am: 02. September 2019, 06:54:49 »
Die NEOS haben einen neuen Vorschlag für eine neue Linie S46

Artikel in der Print Ausgabe vom 2.9.19

online leider hinter der paywall

https://kurier.at/chronik/wien/so-koennte-der-s-bahn-ring-rund-um-wien-aussehen/400593233?utm_term=Autofeed&utm_medium=Social&utm_source=Twitter#Echobox=1567393814

für ÖNB Jahreskartenbesitzer auch über den Austria Kiosk abrufbar

Im wesentlichen geht's darum eine neue S46 einzuführen, die die S45 über die derzeitige Endstelle Handelskai hinaus zum Hauptbahnhof via Donaulände-Simmering nach Meidling und weiter nach Penzing verlängert.
Kosten lt. Studie 315Mio. €

*Träummodus an*
MMn sollte man gleich einiges mehr an Geld in die Hand nehmen und im Zuge der Umsetzung die Trasse an der Donau+Sraße unter die Erde verlegen um damit Wien näher an die Donau zu bringen.
*Träummodus aus*



Zitat
So könnte der S-Bahn-Ring rund um Wien aussehen

Neos haben Konzept für ein neues Liniensystem erarbeitet besseres Netz auch für Pendler.



coolharry

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #1 am: 02. September 2019, 07:04:05 »
Die NEOS haben einen neuen Vorschlag für eine neue Linie S46

Artikel in der Print Ausgabe vom 2.9.19

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https://kurier.at/chronik/wien/so-koennte-der-s-bahn-ring-rund-um-wien-aussehen/400593233?utm_term=Autofeed&utm_medium=Social&utm_source=Twitter#Echobox=1567393814

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Im wesentlichen geht's darum eine neue S46 einzuführen, die die S45 über die derzeitige Endstelle Handelskai hinaus zum Hauptbahnhof via Donaulände-Simmering nach Meidling und weiter nach Penzing verlängert.
Kosten lt. Studie 315Mio. €

*Träummodus an*
MMn sollte man gleich einiges mehr an Geld in die Hand nehmen und im Zuge der Umsetzung die Trasse an der Donau+Sraße unter die Erde verlegen um damit Wien näher an die Donau zu bringen.
*Träummodus aus*



Zitat
So könnte der S-Bahn-Ring rund um Wien aussehen

Neos haben Konzept für ein neues Liniensystem erarbeitet besseres Netz auch für Pendler.

Wahlkampf is


Das poppt regelmässig auf und verschwindet regelmässig wieder in der Schublade aus der es her gekommen ist.
Und es gibt wichtiger Ausbauten des Wiener Schnellbahnnetzes in die das Geld besser investiert wäre. Aber das haben wir schon zig mal diskutiert.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

95B

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #2 am: 02. September 2019, 08:59:09 »
Ein ÖV-Ring um die Stadt herum (also eine Umfahrung wie mit einer Autobahn) ist Unfug und bleibt auch Unfug, egal in welcher Farbe man ihn aufkocht.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

highspeedtrain

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #3 am: 02. September 2019, 09:15:12 »
Ein ÖV-Ring um die Stadt herum (also eine Umfahrung wie mit einer Autobahn) ist Unfug und bleibt auch Unfug, egal in welcher Farbe man ihn aufkocht.

Das Gegenteil ist grundsätzlich der Fall, wie erst die jüngsten Studien gezeigt haben, wonach "Peripherie-zu-Peripherie"-Fahrten stark zunehmen und der ÖV dort auch in Wien alles andere als konkurrenzfähig ist-

Die Frage kann nur sein, ob der vorgeschlagene Ring die sinnvollen Relationen auch adäquat erschließen kann, was mMn in der westlichen und nördlichen Hälfte durchaus zutrifft, im Osten und Süden der Stadt (noch?) nicht.

schaffnerlos

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #4 am: 02. September 2019, 10:15:59 »
Prinzipiell halte auch ich einen S-Bahn-Ring für sinnvoll, aber in Wien nur schwierig sinnvoll umzusetzen. Während man entlang der Donau weniger mit dem Einzugsgebiet als mit der Verknüpfung von S45  mit U1, U2 und S80 argumentieren könnte und die Umsetzung auch betrieblich relativ leicht möglich wäre, wird es zwischen Stadlauer Brücke und Meidling fast unmöglich. Es gibt fast keine freie Kapazitäten auf diesem Abschnitt, ein 15-Minuten-Takt auf der S80 wäre viel wichtiger. Und via Oberlaa fährt man durch die Pampa ohne vernünftige hochrangige Anschlüsse.

Ich würde mich darauf beschränken, die S80 ab Meidling via Penzing nach Heiligenstadt zu verlängern und die S45 ab Handelskai zum Praterkai.
Also S45 Hütteldorf - Heiligenstadt - Praterkai und S80 Aspern - Meidling - Heiligenstadt.

Für den Süden muss man andere Lösungen finden.

highspeedtrain

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #5 am: 02. September 2019, 10:17:34 »
Prinzipiell halte auch ich einen S-Bahn-Ring für sinnvoll, aber in Wien nur schwierig sinnvoll umzusetzen. Während man entlang der Donau weniger mit dem Einzugsgebiet als mit der Verknüpfung von S45  mit U1, U2 und S80 argumentieren könnte und die Umsetzung auch betrieblich relativ leicht möglich wäre, wird es zwischen Stadlauer Brücke und Meidling fast unmöglich. Es gibt fast keine freie Kapazitäten auf diesem Abschnitt, ein 15-Minuten-Takt auf der S80 wäre viel wichtiger. Und via Oberlaa fährt man durch die Pampa ohne vernünftige hochrangige Anschlüsse.

Ich würde mich darauf beschränken, die S80 ab Meidling via Penzing nach Heiligenstadt zu verlängern und die S45 ab Handelskai zum Praterkai.
Also S45 Hütteldorf - Heiligenstadt - Praterkai und S80 Aspern - Meidling - Heiligenstadt.

Für den Süden muss man andere Lösungen finden.

Volle Zustimmung.

Klingelfee

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #6 am: 02. September 2019, 10:47:39 »
Grundsätzlich ist die Alternative auch mMn die bessere Lösung.

Bei der S80 sehe ich nur folgende Herausforderungen.

15min Intervall.
Da werden die freien Trassen zwischen Hauptbahnhof und Aspern Nord derzeit von den Regional-, bzw Regionalexpresszügel belegt. Und beides wäre auch mMn im Bereich Aspern Nord und Hauptbahnhof ein Überangebot, welches nicht erforderlich ist.

Querung Westbahnstrecke.
Hier muss man schauen, ob es zu den Zeiten überhaupt möglich ist, die Strecke zu queren, oder ob man da mit Zügen auf der Westbahnstrecke in die Quere kommt.

Enden in Heiligenstadt. Da bin ich der Meinung, dass es für den Fahrgast wesentlich besser wäre, wenn die Züge erst am Handelskai enden, da dies auch ein großer Unsteigekonten ist.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

pascal

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #7 am: 02. September 2019, 10:57:01 »
Das Gegenteil ist grundsätzlich der Fall, wie erst die jüngsten Studien gezeigt haben, wonach "Peripherie-zu-Peripherie"-Fahrten stark zunehmen und der ÖV dort auch in Wien alles andere als konkurrenzfähig ist-

Ich finde, dass auch der Erfolg von U6 und S45 zeigt, dass nicht jeder ins Stadtzentrum möchte. Und auch aus eigener Erfahrung weiß ich das.

Wenn man sich ansieht, wie voll die S45 selbst bei der Endstation Handelskai ist, kann man halbwegs sicher sein, dass da auch Fahrgäste darunter sind, die nicht nur zur Stammstrecke, sondern auch zur U1, U2 oder S80 (falls diese ein besseres Intervall bekommt) wollen. Eine Verlängerung der S45 entlang der Donau zum Praterkai (die übrigens bereits seit fast 40 Jahren immer wieder in Aussicht gestellt wird) wäre meiner Meinung nach sehr sinnvoll. Die weitere Verlängerung durch die Pampa derzeit wahrscheinlich nicht.

schaffnerlos

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #8 am: 02. September 2019, 10:58:08 »
15min Intervall.
Da werden die freien Trassen zwischen Hauptbahnhof und Aspern Nord derzeit von den Regional-, bzw Regionalexpresszügel belegt. Und beides wäre auch mMn im Bereich Aspern Nord und Hauptbahnhof ein Überangebot, welches nicht erforderlich ist.

Das war von mir etwas vereinfacht und wäre eine eigene Diskussion wert, die ich hier aber nicht führen möchte. Prinzipiell habe ich ein 15-Minuten-Nahverkehrsangebot gemeint, welches nicht zwingend nur aus der S80 bestehen muss.

Querung Westbahnstrecke.
Hier muss man schauen, ob es zu den Zeiten überhaupt möglich ist, die Strecke zu queren, oder ob man da mit Zügen auf der Westbahnstrecke in die Quere kommt.

Hier sollte man im Zug des Verbindungsbahnausbaus und der Auflassung des Verschiebebahnhofs Penzing sowieso eine bessere Lösung als den Bestand finden. Ein niveaufreies Kreuzungsbauwerk wäre prinzipiell machbar. Wir reden hier von keiner kurzfristigen Lösung. Aber zunächst muss man sich einigen, was man überhaupt will, bevor man Millionen verbetoniert.

Enden in Heiligenstadt. Da bin ich der Meinung, dass es für den Fahrgast wesentlich besser wäre, wenn die Züge erst am Handelskai enden, da dies auch ein großer Unsteigekonten ist.

Das wird mit der eingleisigen Donaukanalquerung schwierig. Ich habe diesen Punkt mit Absicht offen gelassen, weil eine Verlängerung nach Klosterneuburg ebenfalls eine Option wäre. Auch darüber könnte man länger diskutieren.


abc

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #9 am: 02. September 2019, 11:14:07 »
Ein ÖV-Ring um die Stadt herum (also eine Umfahrung wie mit einer Autobahn) ist Unfug und bleibt auch Unfug, egal in welcher Farbe man ihn aufkocht.

Das Gegenteil ist grundsätzlich der Fall, wie erst die jüngsten Studien gezeigt haben, wonach "Peripherie-zu-Peripherie"-Fahrten stark zunehmen und der ÖV dort auch in Wien alles andere als konkurrenzfähig ist-

Die Frage kann nur sein, ob der vorgeschlagene Ring die sinnvollen Relationen auch adäquat erschließen kann, was mMn in der westlichen und nördlichen Hälfte durchaus zutrifft, im Osten und Süden der Stadt (noch?) nicht.

Absolut richtig. Ich halte es für einen Fehler zu glauben, die Überlastung der zentralen U1- und U3-Abschnitte basiere darauf, dass alle zum Stephansplatz wollen.

Die vorhandenen Tangentiallinien U6, S45 und S80 können sich nicht über mangelnden Zuspruch beklagen. Selbst die S80, bei der ja vieles schiefläuft, fährt bei weitem nicht leer durch die Gegend und könnte bei einem besseren Angebot und einer besseren Einbindung in den übrigens Stadtverkehr sich sicher vor Fahrgästen kaum retten.

Nur mal eine kleine Aufzählung, welche Potentiale auf der S80 nicht genutzt werden:

- der im Stadtverkehr eher schlechte 30-min-Takt, der - wie bereits diskutiert - am Wochenende durch zuweilen 5 min eher verkehrende Züge Richtung Hbf konterkarriert wird; westlich des Hbfs am WE sogar nur 60-min-Takt
- die Auflassung der Station Hausfeldstraße; nun gibt es keine gescheite Verbindung zu weiten Teilen des Stadtraums nördlich der Marchegger Ostbahn mit der S80 mehr, das Potential wird nicht genutzt
- schlechte Abstimmung mit dem Busverkehr; mein Lieblingsbeispiel ist der Übergang S80 - 87A (IKEA-Bus!) in Stadlau: beide verkehren halbstündlich, und dennoch fährt der Bus genau dann ab, wenn die S80 vom Hbf ankommt; zugleich beklagt man sich über die Überlastung von U1 und 24A - Warum wohl?
- in Hirschstetten hat man es nicht geschafft, für den 22A eine neue Bushaltestelle direkt an der S-Bahn-Station einzurichten
- auch der Bereich Gänsehäufel/Alte Donau/ Kaisermühlen ist mehr schlecht als recht an die S80 angebunden, noch stärker durch die Schließung der Station Lobau

Die Folge? Ein Großteil derer, die in den Süden der Stadt wollen, fährt mit dem Bus zur ohnehin überlasteten U1, denn die ist bestens angebunden (zu recht) - und überlastet. Dabei scheitert man schon an einfachsten Investitionen (z.B. zwei Haltestellen + Wartehäuschen in Hirschstetten) oder sogar an simpler Fahrplan-Planung, siehe S80/87A in Stadlau.

Und trotz dieser vielen Tritte gegens Schienbein ist die S80 gut gefüllt, ganz besonders im Berufsverkehr.

highspeedtrain

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #10 am: 02. September 2019, 11:34:25 »
Die durchaus starke Nachfrage auf der S80 - und die überragende auf der S45 - zeigt ja durchaus gut die Bedeutung von Tangentialverbindungen im höherrangigen Verkehrsnetz. Da besteht auf bestehender Infrastruktur Potential für mehr, und es soll ja - Stichwort Ausbau Verbindungsbahn, leider auf mäßig sinnvolle Art - auch genutzt werden.

Die Frage kann also nicht sein, ob man so etwas braucht, sondern wo es Sinn macht. Ein S-Bahn-Ring der vorgeschlagenen Art ist aktuell in Wien nicht sinnvoll, weil der Bereich im Osten und Süden, der dafür nutzbar wäre, weit am Potential vorbeifährt (und im Übrigen in Meidling mMn große Probleme aufträten). Aber das "nein" zu diesem Ring liegt nicht daran, dass es ein "Ring" ist (man sehe sich mal die Berliner Ring-S-Bahn an) und kann sich im Zusammenhang mit weiterer Siedlungsentwicklung und Ausbau radialer Linien durchaus auch ändern.

Einstweile stimme ich aber völlig zu, dass das notwendige Geld besser in andere Bereiche der S-Bahn investiert wäre, zB eben in den Ausbau der S80.

gesys

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #11 am: 02. September 2019, 11:46:44 »
Ein ÖV-Ring um die Stadt herum (also eine Umfahrung wie mit einer Autobahn) ist Unfug und bleibt auch Unfug, egal in welcher Farbe man ihn aufkocht.
Bevor du von Unfug schreibst, siehe hier

https://wien.arbeiterkammer.at/interessenvertretung/meinestadt/verkehr/Oeffentlicher_Verkehr_in_den_Aussenbezirken_2019_7.pdf

Der Bedarf ist sehr wohl da

fr3

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #12 am: 02. September 2019, 13:38:23 »
Ich würde mich darauf beschränken, die S80 ab Meidling via Penzing nach Heiligenstadt zu verlängern und die S45 ab Handelskai zum Praterkai.
Also S45 Hütteldorf - Heiligenstadt - Praterkai und S80 Aspern - Meidling - Heiligenstadt.
Ich denke dass eine Durchbindung Penzing-Verbindungsbahn Priorität haben sollte - vor allem im Zusammenhang mit dem ohnehin bereits angelaufenen Ausbau der Verbindungsbahn und halte daher wenig von einem Flügelbetrieb Richtung Hüttledorf. Eine wirklich brauchbare Tangentiallinie (oder Ring-Segment, wie man will), sollte durchgehend mindestens im 15-Minuten-Intervall verkehren, wobei auch ein 10 Minuten-Intervall für Vorortelinie-Meidling(-HBf) nicht zu viel wäre. Da noch irgendenwelche Radialverbindungen aus Hütteldorf einzuschleifen halte ich für kontraproduktiv.

Das wäre primär eine Innerstädtische Verbindung, also mit Umsteigen zu den West-Regionalzügen in Penzing (selbstverständlich mit niveaufreier Kreuzung der Westbahn im Bereich des ehemaligen Verschubbahnhofs Penzing) und einem geeigneten Umsteigbauwerk zur U4 und einem regionalen Autobusterminal in Unter-St.Veit.

Zitat
die S45 ab Handelskai zum Praterkai.
Das wird zwar gerne spontan vorgeschlagen, bedarf aber einer genaueren Betrachtung.
Richtig ist, dass das Viertel zwischen der Station Handelskai bis zum Mexikoplatz (vormals Zwischenbrücken) gerade mit übergeordneten Verkehrsmitteln eher unterversorgt ist, ja dass sogar die vorhandenen Buslinien 11 A und B teilweise an ihrer Leistungsgrenze sind. Die Verlängerung der Linie O bis zum Wasserturm wird hier nur bedingt Verbesserungen bringen. Da könnte die Erweiterung der S-Bahn, nach Möglichkeit mit einer zusätzlichen Station auf der Höhe der Innstraße durchaus Potenzial erschließen, wenngleich der Umstieg zur U1 bei der Reichsbrücke aufgrund des längeren Fusswegs zwischen Mexikoplatz und Vorgartenstraße eher suboptimal wäre.

Was ich dabei gar nicht berücksichtigt habe, ist die Kapazität der Donauländebahn an sich - welche gleichzeitig auch einiges an Güterverkehr aufnimmt, oder etwa den Bahnübergang bei der Reichsbrücke als Zufahrt der Reisebusse zu den diversen Kreuzfahrschiffen. Der wäre bei einem dichten Schnellbahnintervall eher problematisch.

Südöstlich des Mexikoplatzes, also im Stuwerviertel und weiter entlang der Achse Engerthstrasse bis zum Stadion und zur Donaumarina stellt die U2 wohl eine wesentlich bessere Anbindung dar als dies eine viertelstündlich am Rande des verbauten Gebiets verkehrende S-Bahn tun könnte. Eine solche wäre mit einer nur um 300m verschobenen, parallelen Linienführung als lokale Erschließung weitgehend überflüssig.

Fragt sich, ob dieser Abschnitt nur aufgrund der Umsteigmöglichkeiten bei Donaumarina und Praterkai gerechtfertigt wäre, wobei 2 Haltestellen in nur 1 km Entfernung bei der dort vorhandenen, doch sehr lockeren Bebauung zumindest für die nächsten Jahre bestimmt ein Überangebot darstellen würden. Auch in diesem Abschnitt müsste zudem ein S-Bahnverkehr auf die Bedeutung der Strecke im GV Rücksicht nehmen bzw wären vermutlich größere Adaptierungen notwendig.

Ich erachte daher kurz- bis mittelfristig maximal eine Verlängerung bis zur Reichsbrücke für sinnvoll.

Zitat
Für den Süden muss man andere Lösungen finden.
Das ist in der Tat ein eigenes und durchaus komplexes Kapitel und hängt mit Ausbau U2 über den Wienerberg hinaus, WLB und Aspangbahn/Pottendorfer zusammen.

Bei der S80 sehe ich nur folgende Herausforderungen.

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Da werden die freien Trassen zwischen Hauptbahnhof und Aspern Nord derzeit von den Regional-, bzw Regionalexpresszügel belegt. Und beides wäre auch mMn im Bereich Aspern Nord und Hauptbahnhof ein Überangebot, welches nicht erforderlich ist.
Mindestens zwischen (Meidling-)Hauptbahnhof und Simmering sehe ich kein Überangebot. Das ist genau jene schnelle Querverbindung im ÖV, die heute fehlt - man denke nur an die Auslastung im Straßenverkehr Gürtel-A23!

Schade ist natürlich, dass gerade erst bei der Unterführung Geiselbergstraße unheimlich viel verbaut wurde (im eigentlichen Sinn des Wortes), statt dort eine S-Bahnstation einzurichten, welche ein Stadtentwicklungsgebiet erschlossen hätte und optimal mit dem Oberflächenverkehr D, 6, 11 und 69A hätte verbunden werden können.

Zitat
Enden in Heiligenstadt. Da bin ich der Meinung, dass es für den Fahrgast wesentlich besser wäre, wenn die Züge erst am Handelskai enden, da dies auch ein großer Unsteigekonten ist.
So ist es.

coolharry

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #13 am: 02. September 2019, 13:47:38 »
Was ich dabei gar nicht berücksichtigt habe, ist die Kapazität der Donauländebahn an sich - welche gleichzeitig auch einiges an Güterverkehr aufnimmt, oder etwa den Bahnübergang bei der Reichsbrücke als Zufahrt der Reisebusse zu den diversen Kreuzfahrschiffen. Der wäre bei einem dichten Schnellbahnintervall eher problematisch.

Den Bahnübergang halte ich für unproblematisch. Der wesentlich stärker befahrene Bahnübergang beim Brigittenauer Sporn ist auch weitestgehend Problemlos. Trotz Schnellbahn.
Südöstlich des Mexikoplatzes, also im Stuwerviertel und weiter entlang der Achse Engerthstrasse bis zum Stadion und zur Donaumarina stellt die U2 wohl eine wesentlich bessere Anbindung dar als dies eine viertelstündlich am Rande des verbauten Gebiets verkehrende S-Bahn tun könnte. Eine solche wäre mit einer nur um 300m verschobenen, parallelen Linienführung als lokale Erschließung weitgehend überflüssig.

Hier wäre es auch weniger eine Lokale Erschliessung als mehr eine schnelle Verbindung aus dem Raum 19. Bezirk zur U2 Richtung Transdanubien. Inkl. besserer Verbindung der Bezirke 17, 18 und 19 an das Stadion und eben an Transdanubien.
Ich erachte daher kurz- bis mittelfristig maximal eine Verlängerung bis zur Reichsbrücke für sinnvoll.

Und ich auch eine langfristige Richtung Donaumarina (Stichwort Marina Tower). Wobei man hier ja durchaus in Etappen vorgehen kann.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #14 am: 02. September 2019, 13:53:48 »
Was ich dabei gar nicht berücksichtigt habe, ist die Kapazität der Donauländebahn an sich - welche gleichzeitig auch einiges an Güterverkehr aufnimmt, oder etwa den Bahnübergang bei der Reichsbrücke als Zufahrt der Reisebusse zu den diversen Kreuzfahrschiffen. Der wäre bei einem dichten Schnellbahnintervall eher problematisch.

Zu den Reisebussen: es ist sowieso ein Wahnsinn, dass die Kreuzfahrtschiffe direkt neben der U1 anlegen, die Passagiere aber dann mittels Bus ins Zentrum gekarrt werden. Und wenn das Schiff in der Nacht ankommt und die Passagiere in Ruhe frühstücken, machen sie sich eh erst nach dem Berufsverkehr auf den Weg. Ich weiß nicht: man traut Volksschülern zu, unter Aufsicht U-Bahn zu fahren - bei erwachsenen Menschen (Kreuzfahrttouristen) soll das aber ein Ding der Unmöglichkeit sein?

Und zum Güterverkehr auf der Donauuferbahn: früher oder später sollte eh ein Konzept erstellt werden, wie man möglichst viele der hier verkehrenden Güterzüge über andere Strecken leitet, und seien es Neubaustrecken um Stadtrand oder im Umland. Wir sprechen hier von einer zweigleisigen Strecke, die dazu auch noch relativ nah am Zentrum einer Millionenstadt verläuft und drei U-Bahnlinien sowie die S-Bahn-Stammstrecke und die Marchegger Ostbahnhof kreuzt. Es ist verdammt schade darum, sie nicht sinnvoll für den S-Bahn-Verkehr nützen zu können. Zur Vorortelinie durchgebunden wäre sie auch eine deutliche Beschleunigung diverser Ost-West-Relationen unter Auslassung des Zentrums.