Anlässlich des 56. Jubileums des Straßenbahnbetriebs in Częstochowa war heute Tag der offenen Tür und man konnte den Betriebsbahnhof (Straßenbahn und Bus) besichtigen. Zudem verkehrten die Linie Z1 und Z3 mit historischen Fahrzeugen entlang der Linien 1 und 3 entsprechend der Ziffer nach dem Z (Z1 entlang Linie 1, etc.), allerdings fuhren die Linien eine runde durch den Betriebsbahnhof.
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Das Motto der Veranstaltung lautete "Die große Rückkehr des 102Na." Die 102Na sind die verbesserte Form der 102N, die auf dem Konstal 15N basieren, einer Gelenkversion des 13N. Der 13N war der Nachbau des Tatra T1. Dieser Wagen hier wurde von September 2013 bis Februar 2015 von Liebhabern restauriert und in den Ursprungszustand zurück versetzt. Der Wagen (Baujahr 1971) wurde in den 90ern zu einem Arbeitswagen umgebaut. Hier ist der Wagen in der Ausstiegshaltestelle Fieldorfa-Nila.
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Der 102Na befährt die Schleife Fieldorfa-Nila. Schön, dass dieser Wagen vom Stadtverkehrsliebhaberklub renoviert und in seinen Ursprungszustand zurückversetzt wurde. Nach knapp fünf Jahren bin ich damit wieder einmal mit einem 102Na gefahren. Der Wagen ist absolut kein Vergleich zu seinem Nachfolger, dem 105Na. Den 105Na merkt man an, dass sie in einer Zeit des Niedergangs, der wirtschaftlichen Krise gebaut wurden. Die 102Na sind zwar auch ein Produkt des Kommunismus, lassen sich aber ruck- und stoßfrei fahren. Das einzige im Kommunismus gebaute Fahrzeug von Konstal, das wirklich innovativ und für damalige Verhältnisse modern war.
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Während der Fahrt durch den Betriebsbahnhof machte ich ein paar Schnappschüsse vom Fahrerplatz. Es waren Liebhaber aus Łódź an Bord, welche die hervoragende Arbeit der Liebhaber lobten. Sie fragten den Fahrer ob sie sich das Amaturenbrett näher anschauen könnten. Dieser meinte nur "Klar" und schon ergab sich ein Gespräch über unser Hobby mit dem Fahrer. Die Fahrer der Museumsfahrzeuge waren sehr nett, haben zum Teil auf Fotografen gewartet und Interessierten einiges über den Betriebsaltag erzählt.
Die Liebahber aus Łódź meinten, dass man bei der Aufarbeitung ihres Museumsfahrzeuges geschlampt habe und das Amaturenbrett nicht ganz original ist. Mir ist aufgefallen, dass bei diesem 102Na die Türkontrollleuchte nicht leuchtet.
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Die Museumsfahrzeuge waren sehr beliebt und voll. Es war auch schwierig Fotos zu machen, ohne Leute im Bild zu haben. Hier steht der Wagen in der Ausfahrt aus dem Betriebsbahnhof.
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Der 102Na biegt in die Stammstrecke ein und ist bis unter das Dach mit Fahrgästen gefüllt. Viele fuhren auch nur zum Spaß damit. Die Besucher des Betriebsbahnhofes kamen großteils auch mit den Museumsgarnituren an, obwohl man ihn auch mit den normalen Linien erreichen kann.
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Ein Entwerter, der beim Eingang als Stechuhr benutzt wird. Danach stand ich ca. eine halbe Stunde in der Schlange. Leider kann man das Gebiet nicht auf eigene Faust erkunden, argumentiert wird mit Sicherheit. Somit muss man auf einen Führer warten. Der Andrang war groß.
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Der Straßenbahnteil des Betriebsbahnhofes besteht aus einer alten, einer neuen Halle und Abstellgleisen. Hier eine Impression der neuen Halle. Leider war man total panisch und einer der Führer sagte jedem persönlich, dass man vorsichtig sein soll um nicht in die Grube zu fallen. Man stelle sich vor, eine Gruppe mit ca. 20 Leuten geht an der Grube vorbei und einer sagt ständig "Bitte seien Sie vorsichtig."
Da lob ich mir die Tramwaje Śląskie, wo man auf eigene Faust das Areal abgrasen und alles berühren kann und sich zu jedem Wagen zutritt verschaffen kann. Die Gruben sind natürlich nicht abgesperrt, man geht davon aus, dass Menschen, die zurechnungsfähig sind, es schaffen nicht in eine Grube zu fallen.
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Im Zuge der Errichtung der neuen Halle, hat man auch gleich in eine neue Räderdrehbank investiert. Ein Arbeiter erklärte wie man die Maschine bedient und was sie tut.
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Das Interesse war groß. Sehr gut finde ich übrigens die Fahrgastinformation. Der Text lautet übersetzt (für Wien) etwa so viel wie "Einziehfahrt in den Betriebsbahnhof". Reicht, da es ja nur einen gibt. Die rote Schrift weist darauf hin, dass es kein "normaler Kurs" ist.
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Trotz der Panik seitens MPK, durfte man sich auf den Fahrerplatz einiger Wagen setzen. Dieser Schnappschuss (mir ist kein besseres Bild gelungen und ich wollte anderen auch den Spaß gönnen einmal in der Fahrerkabine eines 105Na zu sitzen) zeigt etwas Paradoxes zum Thema Panik. Während man sich so sehr vor einem Unfall fürchtet, steckt hier der "Zündschlüssel" im Schloss.
Der Wagen war zudem aufgebügelt. Ich hätte also, wenn ich wollte den Wagen in Betrieb nehmen können. Kurz juckte es mich in den Fingern meiner linken Hand, den Umformer und damit den Ventilator einzuschalten, nur um zu sehen, wie die Führer reagieren würden.
Wer schon einmal einen 105er live erlebt hat, weiß wie laut das ist. Um die Situation noch absurder zu machen, sind die Knöpfe, mit denen man die Türen steuert, mit einem Blech versperrt.
Oberschlesien geht hier besser vor. Dort bügelt man die Wagen ab, zieht den Schlüssel ab, lässt aber sonst alles unverändert, damit man sich mit den Schaltern spielen kann.
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Die Einfahrt zur alten Halle, die unter Denkmalschutz steht.
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Dieser Schneepflug basiert auf einem Fahrgestell, das Baujahr 1910 ist. Das ist somit das älteste Ding, das mit dem Straßenbahnbetrieb in Częstochowa zu tun hat. Leider wurde man aufgrund des hohen Andrangs relativ schnell durch den Betriebsbahnhof gehetzt.
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In der alten Halle kamen dann die historischen Fahrzeuge vorbei. Hier der 102Na beim Durchfahren der Halle.
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Verschiedene Geräte in der alten Halle. Auch hier hat ein Arbeiter einiges erklärt.
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Er hat uns auch lächelnd darauf hingewiesen, dass sie stolz sind, Pflanzen zu haben.
Schließlich sind sie ein reiner Männerbetrieb in der Werkstatt.
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So sieht ein 105Na während seiner Hauptausbesserung aus.