Ein spektakulärer Unfall, durch den die St. Pöltner Straßenbahn traurige Berühmtheit erlangte, ereignete sich am 29. November 1972 beim Gleisbogen vor der Remise. Nach Vorbeifahrt eines Güterzuges brach ein etwa 3 Meter langes und 5 Zentimeter starkes Stück des Innenteils der Rillenschiene ab und ragte etwa 20 Zentimeter aus dem Straßenniveau. Der Lenker eines Personenwagens, der die Stelle überfuhr, sah das Hindernis nicht und die Schienenlanze bohrte sich durch die Bodenplatte des Autos, fuhr seiner am Beifahrersitz mitfahrenden Ehefrau beim Oberschenkel in den Körper, durchdrang den Körper, verließ diesen wieder beim Schulterblatt und durchstieß noch die Heckscheibe des Autos. Die Frau mußte von der Feuerwehr mit Trennscheiben aus ihrer qualvollen Lage befreit werden und wurde darauf in das Krankenhaus eingeliefert. Es grenzt direkt an ein Wunder, daß diese Frau nach einigen Wochen nahezu wiederhergestellt das Krankenhaus verlassen konnte.
Quelle: Harald Marincig, Die St. Pöltner Straßenbahn
Im Anhang auch noch der entsprechende Artikel aus der AZ. Bei dem Schienensdtück handelte es sich im eine Eisenbahnrillenschiene mit 60 mm Rillenweite.