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Chronik / Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (Straßenbahn)
« Letzter Beitrag von Ferry am Heute um 09:46:12 »Ich habe noch NIE in meinem mittlerweile 58 Jahre langen Leben ein Einsatzfahrzeug gesehen, dass vor der Kreuzung bei Rot angehalten hat.Du scheinst eine besondere, eine zeitraffende Wahrnehmung zu haben.
Auch welche im Blaulichteinsatz halten manchmal an.
Möglicherweise ergibt sich ein Missverständnis durch den Begriff "anhalten": ist damit ein kurzes Anhalten bei Rotlicht gemeint, oder ein Abwarten, bis es grün wird?
"Anhalten" - im Sinne von sich davon überzeugen, dass in eine Kreuzung eingefahren werden kann - muss jedes Einsatzfahrzeug. Es kann niemand mit Vollgas bei Rotlicht in eine Kreuzung einfahren, nur weil Blaulicht und Sirene eingeschaltet sind! Wobei "Anhalten" jetzt nicht wirklich absolutes Stehenbleiben bedeuten muss; es genügt, wenn so langsam in den Kreuzungsbereich eingefahren wird, dass ein Stehenbleiben jederzeit möglich ist. So hat es mir seinerzeit ein Freund, der Zivildienst geleistet hat, erklärt.
Und Behinderungen anderer Verkehrsteilnehmer sind "nach Maßgabe der Möglichkeiten" zu vermeiden - das bedeutet im Prinzip alles und gar nichts. Man wird nie einen Rettungsfahrer belangen können, weil er auf Straßenbahngleisen steht - man kann sich darüber ärgern oder ihn bitten, auf die Seite zu fahren (habe ich selbst erlebt; wurde auch anstandslos gemacht), aber ansonsten ist man machtlos. Menschenleben - und bei der Rettung geht es eben oft darum - hat auf jeden Fall Vorrang vor dem Straßenverkehr.