Autor Thema: APA picturedesk: Die Anfänge der Verkehrsregelung in Wien  (Gelesen 3105 mal)

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tramway.at

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"Siehst Du vom Schupo Brust oder Rücken, musst Du auf die Bremse drücken!" Ja, mit solchen Sinnsprüchen wurden uns damals auf der Volksschule die Verkehrsregeln erklärt. Viele von uns kennen sie noch, die Verkehrspolizisten, die auf einem installierten Podest mitten auf der Straßenkreuzung die Vorfahrt regulierten. Bei jedem Wetter!

Städte - je größer sie waren, desto mehr gilt es - waren schon immer ein lautes Chaos! Das gilt auch für Wien, dem ja eher der Ruf der "Beschaulichkeit" anhängt. Aber nein, ab 1900 wurde der Verkehr in der Metropole immer dichter und schneller, neben Kutschen, Reitern, Hundekarren und Pferdefuhrwerken kämpften später Straßenbahnen und Automobile um ihren Platz auf der Straße.

Dazu kam, dass Fußgänger und Straßenhändler den städtischen Raum weit großzügiger und selbstverständlicher nutzten als heute und die einzelnen Verkehrsteilnehmer noch nicht voneinander abgetrennt waren, es noch keine Zebrastreifen oder Fußgängerampeln an geregelten Kreuzungen gab.

Daher wurden spezielle Verkehrspolizisten immer wichtiger, denn man musste dafür sorgen, dass der Verkehr im Fluss blieb und Unfälle möglichst vermieden wurden: "Erste Schutzwege – gekennzeichnet durch weiße Punkte oder Striche an den Seiten – wurden angelegt und 1926 folgte nach dem ersten Kreisverkehr am Michaelerplatz auch die erste Ampel an der Opernkreuzung."

Von solchen Erinnerungen erzählt die Bildauswahl der APA Picturedesk, die sich den Anfängen der Verkehrsregelung in Wien widmet.

"Betrachtet man die Aufnahmen aus dem Archiv", so der Kurator der Auswahl, Dr. Gerald Piffl, "ist das herzliche Verhältnis zwischen den Verkehrsteilnehmern und den Polizisten auffällig, man kannte einander und manche Polizisten erlangten regelrecht Kultstatus, wie Josef Lukits, der „Toscanini von der Babenbergerkreuzung“. Ein immer wiederkehrendes Motiv sind auch Autofahrer, die den Polizisten an der Kreuzung zu Weihnachten Weinflaschen vorbeibrachten, oder Passanten, die im Sommer Erfrischungen reichten."

https://www.picturedesk.com/bild-disp/search/specialsLB.action?ts=1646824985199&data=eyJiciI6W10sInJiemlkIjoiTDIyMjgxMDkiLCJycyI6MSwicmJ6cGF0aCI6IiIsIm5ycCI6NTAsInBuIjozfQ&searchID=4cb83ca4-ccbb-4651-ac57-e8e5a53940a1#
Harald A. Jahn, www.tramway.at

haidi

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Re: APA picturedesk: Die Anfänge der Verkehrsregelung in Wien
« Antwort #1 am: 09. März 2022, 13:34:20 »
Schau links, schau rechts geh gradeaus
dann kommst du sicher gut nach Haus.

Ja, die Weihnachtspackerln waren legendär, die habens mit dem Lastwagen abholen müssen.

Waren damals andere Zeiten - als ich 1968 und 1971 jeweils 1 Monat bei der Post gearbeitet habe, habe ich mehr Trinkgeld als Gehalt bekommen. Allerdings waren da auch 4 Tage im Monat wo man Pensionen, Arbeitslosengeld, Waisenpensionen ausgetragen hat. Das waren die Zeiten, wo sich das "eine Brieftaube machen" ausgezahlt hat.
Brieftaube machen: Einen Briefträger überfallen, Geldbriefträger waren da besonders lukrativ.
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hema

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Re: APA picturedesk: Die Anfänge der Verkehrsregelung in Wien
« Antwort #2 am: 09. März 2022, 15:34:58 »
"Dein Leben ist bei Raserei zerbrechlich wie ein rohes Ei!"
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

WIENTAL DONAUKANAL

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Re: APA picturedesk: Die Anfänge der Verkehrsregelung in Wien
« Antwort #3 am: 09. März 2022, 18:40:13 »
Auf der ersten Seite, Foto 4 und 5, ein längst vergessenes Kleinfuhrwerk, Zugtier ist ein Hund. Nur mehr der Hacklerspruch: "Anzahn wie ein Waglhund" erinnert noch an diese animalische Traktion.

buschberg

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Re: APA picturedesk: Die Anfänge der Verkehrsregelung in Wien
« Antwort #4 am: 10. März 2022, 08:51:50 »
Beim Moser Film "Hallo Dienstmann" da ist noch so ein Hund welcher einen Wagen zieht.

haidi

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Re: APA picturedesk: Die Anfänge der Verkehrsregelung in Wien
« Antwort #5 am: 10. März 2022, 15:06:07 »
Auf der ersten Seite, Foto 4 und 5, ein längst vergessenes Kleinfuhrwerk, Zugtier ist ein Hund. Nur mehr der Hacklerspruch: "Anzahn wie ein Waglhund" erinnert noch an diese animalische Traktion.
Hunde haben früher viel arbeiten müssen - Butterfass drehen, für das Drehen des Bratenspießes gab es in England eine eigene Hunderasse, die Turnspit Dog
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