Autor Thema: Vorortelinie  (Gelesen 122437 mal)

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Re: Vorortelinie
« Antwort #150 am: 17. Dezember 2014, 11:21:07 »

Also de facto den Takt der S45 wieder ausdünnen und sie auf der Vorotelinie mit einer zweiten Linie aus Richtung Tulln/Klosterneuburg in Richtung Meidling überlagern. Damit hätte man das Problem der eingleisigen Abschnitte elegant gelöst.
Dann ist der Abschnitt Handelskai-Heiligenstadt unterversorgt. In der HVZ bei 10min Intervall sind die Garnituren schon ab Handelskai sehr gut gefüllt.

Mit einem 10Min Intervall schaut keiner mehr auf die Uhr und geht einfach zur Station. Beim Wissen eines 15+ Min-Intervall überlegt sich jeder 2te, ob er die S45nimmt oder nicht doch lieber zb. 43-U6...

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Re: Vorortelinie
« Antwort #151 am: 17. Dezember 2014, 11:37:12 »

Also de facto den Takt der S45 wieder ausdünnen und sie auf der Vorotelinie mit einer zweiten Linie aus Richtung Tulln/Klosterneuburg in Richtung Meidling überlagern. Damit hätte man das Problem der eingleisigen Abschnitte elegant gelöst.
Dann ist der Abschnitt Handelskai-Heiligenstadt unterversorgt. In der HVZ bei 10min Intervall sind die Garnituren schon ab Handelskai sehr gut gefüllt.

Jetzt müsste man eruieren, wie sich die am Handelskai aussteigenden Fahrgäste weiterverteilen, um herauszufinden, ob die Relation vielleicht anders abgedeckt werden kann. Die Verkehrsbeziehung zwischen Heiligenstadt und dem 2./20. Bezirk ist ja prinzipiell recht stark, das sieht man ja auch an der Chaos-Stinkebuslinie 5B. [träum]Wie wäre es, die O-Wagen-Verlängerung nicht beim Engelsplatz enden zu lassen, sondern weiter über Höchstädtplatz, Lorenz-Müller-Gasse nach Heiligenstadt zu führen? :)[/träum]
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Re: Vorortelinie
« Antwort #152 am: 17. Dezember 2014, 17:10:10 »
(Potential allerdings hoch, wenn man von den VO-Haltestellen ordentlich zum Hbf kommt, was j derzeit nicht der Fall ist).

Warum sollte der Hauptbahnhof plötzlich so ein erstrebenswertes Ziel für die Fahrgäste der Vorortelinie sein? Einkaufen gehen kann man auch woanders. :)
Naja wenn dann die restlichen Westbahnzüge auch zum Hauptbahnhof wandern gibt es dann von der S45 keinen Fernverkehr mehr der direkt zu erreichen wäre, deswegen macht eine Führung zum Hbf am einen oder am Anderen Ende durchaus Sinn, denn mit der U3 muss man umsteigen (Ottakring), und mit den Bimlinien auch (43 und 49). Jetzt geht es nur über Hütteldorf, dann S60 (mit grauslichen Anschlusszeiten), oder eben am Handelskai die ganze Stammstrecke zurückgurken.
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Re: Vorortelinie
« Antwort #153 am: 17. Dezember 2014, 17:14:59 »
Die Anzahl der Fahrgäste, welche in einen Fernzug umsteigen wollen, wird wohl nur einen sehr geringen Anteil ausmachen. Entweder müssen diese einmal mehr umsteigen (zum Beispiel in St. Pölten) oder sie nehmen stattdessen die U6. Die meisten Linien, von welchen man in die S45 umsteigen kann, fahren auch die U6 an.

95B

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Re: Vorortelinie
« Antwort #154 am: 17. Dezember 2014, 18:44:54 »
Naja wenn dann die restlichen Westbahnzüge auch zum Hauptbahnhof wandern gibt es dann von der S45 keinen Fernverkehr mehr der direkt zu erreichen wäre

Warum sollen sich die Leute plötzlich um Fernzüge reißen, wenn sie das bisher nicht getan haben? Der Fernverkehr wird hinsichtlich seines Fahrgastaufkommens heillos überbewertet.
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Re: Vorortelinie
« Antwort #155 am: 17. Dezember 2014, 20:16:58 »
Warum sollten Pendler aus Tulln (und Krems, dem Waldviertel) über die FJB und die Vorortelinie tuckern, wo sie doch mit den Regionalzügen viel schneller durchs Wienerwaldtunnel beim Westbahnhof sein werden?

"Warum soll der 1er so sinnlos die halbe Stadt umrunden, wenn man doch auch mit direkten Linien fahren kann.." :)

Gerüchteweise gibts auch Leute, die z.B. von Klosterneuburg nach Ottakring müssen.




Also de facto den Takt der S45 wieder ausdünnen und sie auf der Vorotelinie mit einer zweiten Linie aus Richtung Tulln/Klosterneuburg in Richtung Meidling überlagern. Damit hätte man das Problem der eingleisigen Abschnitte elegant gelöst.
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Mit einem 10Min Intervall schaut keiner mehr auf die Uhr und geht einfach zur Station. Beim Wissen eines 15+ Min-Intervall überlegt sich jeder 2te, ob er die S45nimmt oder nicht doch lieber zb. 43-U6...

Naja, dann lässt man halt ein 10min-Intervall und überlagert's mit einem kompatiblen Intervall (10, 20, 30). Die Vorortelinie selbst würde ja locker einen dichteren Takt schlucken, das Problem waren immer nur die eingleisigen Enden.

Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

tom128

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Re: Vorortelinie
« Antwort #156 am: 07. März 2017, 13:26:21 »
Ein wirklich toller Thread. Danke für die großartigen Bilder.

Ich würde euch gerne dazu etwas fragen / eure Meinung einholen: In Texten zur Vorortelinie/S45 liest man öfter, dass sie auf Grund ihrer Streckencharakteristik (Steigungen, Gefälle, etc.) als "Gebirgsbahn angesehen werden kann."

Reichen die Gegebenheiten dafür wirklich aus? Würdet ihr sagen, dass diese Einordung korrekt ist bzw. sich irgendwie belegen lässt, oder ob das doch eher eine PR-Geschichte ist?

Vielen Dank für eure Einschätzungen.


coolharry

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Re: Vorortelinie
« Antwort #157 am: 07. März 2017, 13:36:29 »
Ein wirklich toller Thread. Danke für die großartigen Bilder.

Ich würde euch gerne dazu etwas fragen / eure Meinung einholen: In Texten zur Vorortelinie/S45 liest man öfter, dass sie auf Grund ihrer Streckencharakteristik (Steigungen, Gefälle, etc.) als "Gebirgsbahn angesehen werden kann."

Reichen die Gegebenheiten dafür wirklich aus? Würdet ihr sagen, dass diese Einordung korrekt ist bzw. sich irgendwie belegen lässt, oder ob das doch eher eine PR-Geschichte ist?

Vielen Dank für eure Einschätzungen.

Als Gebirgsbahn mit einer Neigung von max. 18 Promille? Könnte durchgehen, da die Semmeringbahn auch irgendwas zwischen 20-28 Promille hat.
Trotzdem würde ich sie nicht als solche bezeichnen.
Sie ist technisch durchaus anspruchsvoll (Dämme, tiefe Einschinitte) aber man darf sie nicht mit einer echten Gebirgsbahn vergleichen. Dazu sind die Steigungen einfach zu kurz.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

95B

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Re: Vorortelinie
« Antwort #158 am: 07. März 2017, 13:50:38 »
Als Gebirgsbahn mit einer Neigung von max. 18 Promille? Könnte durchgehen, da die Semmeringbahn auch irgendwas zwischen 20-28 Promille hat.
Trotzdem würde ich sie nicht als solche bezeichnen.
Sie ist technisch durchaus anspruchsvoll (Dämme, tiefe Einschinitte) aber man darf sie nicht mit einer echten Gebirgsbahn vergleichen. Dazu sind die Steigungen einfach zu kurz.

Ich nehme an, die Einschätzung als Gebirgsbahn erfolgte damals im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit von Dampflokomotiven. Es kann schon sein, dass man für Züge über die Vorortelinie "berggängige" Lokomotiven benötigte. Die Stadtbahnlokomotiven waren jedenfalls genau so konzipiert. Ein wenig Eigenlob der Konstrukteure wird sicher auch dabei gewesen sein, schließlich befand man sich mitten in der zweiten industriellen Revolution.
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tom128

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Re: Vorortelinie
« Antwort #159 am: 07. März 2017, 14:26:51 »
Als Gebirgsbahn mit einer Neigung von max. 18 Promille? Könnte durchgehen, da die Semmeringbahn auch irgendwas zwischen 20-28 Promille hat.
Trotzdem würde ich sie nicht als solche bezeichnen.
Sie ist technisch durchaus anspruchsvoll (Dämme, tiefe Einschinitte) aber man darf sie nicht mit einer echten Gebirgsbahn vergleichen. Dazu sind die Steigungen einfach zu kurz.

Ich nehme an, die Einschätzung als Gebirgsbahn erfolgte damals im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit von Dampflokomotiven. Es kann schon sein, dass man für Züge über die Vorortelinie "berggängige" Lokomotiven benötigte. Die Stadtbahnlokomotiven waren jedenfalls genau so konzipiert. Ein wenig Eigenlob der Konstrukteure wird sicher auch dabei gewesen sein, schließlich befand man sich mitten in der zweiten industriellen Revolution.


Vielen Dank für eure ersten Antworten. Quellen aus der Anfangszeit der Vorortelinie, in denen der Punkt "Gebirgsbahn" vorkommen würde, habe ich leider nicht, sondern die meisten sind lediglich neueren Datums. Deshalb auch die Frage nach der PR.

Ein Beispiel u.a. hier: http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20071211_OTS0047/20-jahre-mit-s-45-wieder-personenverkehr-auf-der-vorortelinie

Eure möglichen Erklärungsansäze finde ich aber sehr spannend.

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Re: Vorortelinie
« Antwort #160 am: 07. März 2017, 14:33:02 »
In der VOR-Broschüre "Neue Wiener Vorortelinie" (1987) liest man dazu:

"Das Gelände machte es notwendig, bei der Vorortelinie Tunnels, Erdwälle und als Böschungen gestaltete Einschnitte zu bauen. Steigungen und Gefälle verleihen ihr den Charakter einer Gebirgsbahn ... Der Betrieb wurde anfangs mit der eigens für die Wiener Stadtbahn entwickelten Dampflok der Reihe 30 der k.k. Staatsbahn mit fünf bis sechs Wagen durchgeführt. Die Reihe 30 wurde von 1895 bis 1901 gebaut und stellte gemäß den an sie gestellten Anforderungen leistungsmäßig eine Gebirgslok dar. So wurden - vor dem Einsatz auf der Wiener Stadtbahn - Probefahrten auf der Arlbergstrecke mit ihr unternommen."

haidi

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Re: Vorortelinie
« Antwort #161 am: 07. März 2017, 15:49:56 »
Als Kind habe ich im unteren Teil der Amortgasse gewohnt. Die mit Baureihe 52 bespannten Milchzüge in der Früh Richtung Penzing (Schärdinger) hatten, wenn sie vor dem Signal auf der STeigung zur Brücke über die Linzer Straße halten mussten, oft Schwierigkeiten, wieder anzufahren.

Ich kannte auch einen pensionierten Eisenbahner (geboren so 1880 - 90), der auf dieser Strecke auf Güterzügen als Bremser gefahren ist und er hat gesagt, dass sie Angst hatten, wenn ein wenig streckenkundiger Lokführer am Zug war, weil diese, wenn sie in Tunnels nicht weiter gekommen sind, dann nicht zurück geschoben hatten und dabei durchaus auch schon Bremser verstorben seien.
So ohne war die Vorortelinie zu Dampflokzeiten nicht.
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Re: Vorortelinie
« Antwort #162 am: 07. März 2017, 17:49:25 »
Die verbauten Radien sind durchaus ebenfalls mit dem Semmering vergleichbar (186 m).
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: Vorortelinie
« Antwort #163 am: 07. März 2017, 20:18:18 »
Laut der Vorschau auf geplante Gesamtsperren auf den Strecken der ÖBB für das Jahr 2018 ist die Vorortelinie übrigens nächstes Jahr während der gesamten Schul-Sommerferien zwischen Heiligenstadt und Ottakring eingestellt (konkret 30.6.-3.9.2018 und kurz davor 23.-25.6.2018).
Weiß zufällig jemand von euch Näheres darüber? Welche Arbeiten sind geplant?

Die genannten Daten sind zu finden unter "Karte Gesamtsperren 2018" auf http://www.oebb.at/infrastruktur/de/_p_3_0_fuer_Kunden_Partner/3_2_Schienennutzung/3_3_Schieneninfrastruktur/3_3_6_Karten/02_DMS_Dateien/_weitere_Karten.jsp

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Re: Vorortelinie
« Antwort #164 am: 07. März 2017, 20:27:01 »
Laut der Vorschau auf geplante Gesamtsperren auf den Strecken der ÖBB für das Jahr 2018 ist die Vorortelinie übrigens nächstes Jahr während der gesamten Schul-Sommerferien zwischen Heiligenstadt und Ottakring eingestellt (konkret 30.6.-3.9.2018 und kurz davor 23.-25.6.2018).
Weiß zufällig jemand von euch Näheres darüber? Welche Arbeiten sind geplant?

Die genannten Daten sind zu finden unter "Karte Gesamtsperren 2018" auf http://www.oebb.at/infrastruktur/de/_p_3_0_fuer_Kunden_Partner/3_2_Schienennutzung/3_3_Schieneninfrastruktur/3_3_6_Karten/02_DMS_Dateien/_weitere_Karten.jsp
1.)Sanierung Hst. Ottakring(zumindest beide Bahnsteige).
2.)Gleistausch Heiligenstadt<->Ottakring
3.)Brückensanierungen