Ich musste z.B. eine Zeit lang ab und an vom südlichen Stuwerviertel zum Stubentor. Drei Stationen insgesamt, zweimal umsteigen.
Das geht locker mit ein Mal umsteigen!
U2 -> Taborstraße -> 2
Oder, je nachdem, wo beim Stubentor dein Fahrziel wirklich war, ist es auch zu Fuß von der Landstraße, vom Schwedenplatz oder vom Stephansplatz nicht wirklich weit. Bevor ich einmal öfter umsteigen muss, nehme ich gerne einen 5-minütigen Fußweg in Kauf (ok, ich bin halt noch fitt).
Ich habe eine Antipathie gegen geographische Umwege.
Letztlich bin ich von der Landstraße zum Stubentor meist zu Fuß gegangen, wenn es passte habe ich den 74A genommen. Wenn ich nicht eh mit dem Rad gefahren bin.
Es ging mir aber um etwas anderes: es sollte in Wien noch viel stärker ankommen, dass für kurze und z.T. mittlere Wege Bim und Bus die geeigneteren Verkehrsmittel sind. Denn gerade bei kurzen und mittellangen Wegen fallen Fußwege zur und von der Station und Umstiege proportional besonders deutlich ins Gewicht. Und Busse und Straßenbahnen halten nicht nur häufiger, man kann auch mehr direkte Verbindungen anbieten.
Und es gibt leider unzählige Beispiele in der Stadt, wo man meinte, eine U-Bahn-Verbindung reicht aus. Die Mariahilfer Straße ist ein weiteres: wer nun von der äußeren zur inneren Mahü fahren möchte, muss auf halbem Weg aussteigen, runter zur U-Bahn, auf diese warten, 1-2 min fahren und wieder rauf. Ähnliches bei Wegen auf der inneren Mahü oder von dort Richtung Ring oder Karlsplatz. Sehr viele Fahrgäste brauchen heute sicher länger mit der U-Bahn als einst mit der Straßenbahn. Zugleich ist die U3 völlig überlastet, weil man ihr auch noch den Kurzstreckenverkehr aufgehalst hat.
Wenn ich von der Urania wollte, war es genauso: 2 min zur U2, 2 min auf die U2 warten, 2 min mit der U2 fahren, 5 min zur U1 umsteigen und auf sie warten, 1,5 min fahren, 5 min gehen. 17 min für 2 km, 5,6 km/h im Durchschnitt. So holt man sicher Leute in den Nahverkehr (auch wenn jetzt nicht die Masse von Messe-Prater zur Urania fährt, aber eine oberirdische Verbindung zwischen Praterstern und Stubentor würde ja auch anderen Wegen nützen). Deshalb glaube ich auch, dass das Potential für Fahrgastzuwächse gar nicht in längeren Strecken innerhalb Wiens liegt, sondern in kurzen und mittleren Strecke - und bei Umlandpendlern, aber das ist dann noch weiter vom Thema "Seestadt" weg als Mahü, Urania & Praterstraße.