Wenn man immer nur abreißt und neu baut, ist vom historischen, Touristen anziehenden Wien bald gar nix mehr vorhanden. Wegen moderner Architektur kommt kein Tourist nach Wien.
und das Nämliche gilt auch für die Johann Strauß: ein Stück Geschichte zu erhalten und touristisch zu nutzen, gerade an einem Standort wie dem Donaukanal, sollte ja eigentlich im ureigensten Interesse der Stadt liegen.
Ich stimme dir zu, dass wegen der modernen Architektur niemand nach Wien kommt, zumal das Singapur, Dubai, Tokio, in XXL machen und daher diesbezüglich in jedem Fall beeindruckender sind.
Was an der Johann Strauß oder am Donaukanal aber für Touristen interessant sein soll, musst du mit bitte erklären? Der Donaukanal ist ein Gebiet, das die in Wien ansässige, tendenziell jüngere Generation, bevölkert. Touristisch ist da - abgesehen von manchen Brücken oder einzelnen Bauwerken, wie dem Gebäude der Kaiserbadschleuse und der Urania - nur die Anlegestelle vom Twin City Liner interessant. Die restliche Donaukanalgegend ist ja seit Jahrzehnten in keinster Weise mehr auch nur im entferntesten historisch - die Johann Strauß war das spätestens seit dem Umbau zum Clubschiff auch nicht mehr.
Das Problem mit Schiffen in Wien ist aus meiner Sicht das folgende: die Stadt liegt nicht an der Donau, sondern wird von ihr richtiggehend geteilt (nicht umsonst gibt es die Begriffe Cis- und Transdanubien
). Der Fluss hat nichts verbindendes, deshalb gibt es in Wien auch keine "echte" Linienschiffahrt wie auf der Themse, Spree, Seine, etc..., dadurch sind aber auch Schiffe wie die Johann Strauß nicht auf dem Radar der Tourismusbranche. Und der Donaukanal selbst ist halt doch eher eine Route, die durch den tiefen Einschnitt und die wenigen touristisch interessanten von dort sichtbaren Orte, auch wohl kaum eine touristische Schiffahrt mit einer historischen Johann Strauß attraktiv erscheinen lässt.