Autor Thema: ZDF Magazin Royale vom 17.9.2021: Autos first, Mensch second  (Gelesen 43723 mal)

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haidi

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Re: ZDF Magazin Royale vom 17.9.2021: Autos first, Mensch second
« Antwort #150 am: 11. März 2022, 19:24:47 »
Wir haben jetzt auch ein Auto, in das wir zwei Alten bequem einsteigen, weil der Sitz so hoch ist: Ein Renault Twingo electric. Die Einstiegshöhe gewinnt er wegen der Batterien unter der Bodenplatte.
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hema

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Re: ZDF Magazin Royale vom 17.9.2021: Autos first, Mensch second
« Antwort #151 am: 11. März 2022, 19:40:34 »
Wozu sollen die Alten noch Autofahren? Die sollen zu Hause bleiben oder mit dem E-Lastenfahrrad fahren!  >:D
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

haidi

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Re: ZDF Magazin Royale vom 17.9.2021: Autos first, Mensch second
« Antwort #152 am: 11. März 2022, 20:31:46 »
Wozu sollen die Alten noch Autofahren? Die sollen zu Hause bleiben oder mit dem E-Lastenfahrrad fahren!  >:D
In 2 E-Lastenfahrräder bringen wir wahrscheinlich mehr rein als in den Twingo :)
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moszkva tér

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Re: ZDF Magazin Royale vom 17.9.2021: Autos first, Mensch second
« Antwort #153 am: 12. März 2022, 09:27:17 »
Wozu sollen die Alten noch Autofahren? Die sollen zu Hause bleiben oder mit dem E-Lastenfahrrad fahren!  >:D

Ernst gemeinte Antwort auf seine sarkastische Frage:
Es steigert die Lebensqualität für ältere und beeinträchtigte Personen enorm, wenn sie ihre täglichen Wege erledigen können, ohne aufs Auto angewiesen zu sein. So kann man diese Leute länger selbständig in der eigenen Wohnung lassen bzw. die Menge an Fremdbetreuung länger geringer halten.  Das spart Kosten, sowohl für die Familien, als auch für die Gesellschaft.

Weiters erleichtert es den alten Menschen, ihr Auto aufzugeben, wenn sie wirklich nicht mehr fahrtauglich sind. Das ist oft eine emotionelle Entscheidung, weil man das Auto ja braucht. Geht es aber auch ohne, habe ich schon oft erlebt, dass duese Leute sich sogar freuen, nicht mehr fahren zu müssen.

Weiters beugt das zu Fuß gehen, sowie moderate Bewegung, auch bei Hochbetagten dem Verfall vor bzw. verlangsamt den Verfall. Schafft man sichere und bequeme Fußwege, reduziert das einerseits das Risiko für Osteoporose, andererseits auch die damit verbundene Gefahr durch Unfälle (z.B. Schenkelhalsfraktur nach Bagatellsturz, immer noch sterben 30 % innerhalb von sechs Monaten).

Also die Beispiele zeigen: die Verbesserung und Attraktivierung des Fußgängerverkehrs ist gut für die Gesellschaft und spart auch viel Geld  :lamp:

Klingelfee

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Re: ZDF Magazin Royale vom 17.9.2021: Autos first, Mensch second
« Antwort #154 am: 12. März 2022, 09:42:30 »

Ernst gemeinte Antwort auf seine sarkastische Frage:
Es steigert die Lebensqualität für ältere und beeinträchtigte Personen enorm, wenn sie ihre täglichen Wege erledigen können, ohne aufs Auto angewiesen zu sein. So kann man diese Leute länger selbständig in der eigenen Wohnung lassen bzw. die Menge an Fremdbetreuung länger geringer halten.  Das spart Kosten, sowohl für die Familien, als auch für die Gesellschaft.

Weiters erleichtert es den alten Menschen, ihr Auto aufzugeben, wenn sie wirklich nicht mehr fahrtauglich sind. Das ist oft eine emotionelle Entscheidung, weil man das Auto ja braucht. Geht es aber auch ohne, habe ich schon oft erlebt, dass diese Leute sich sogar freuen, nicht mehr fahren zu müssen.

Also die Beispiele zeigen: die Verbesserung und Attraktivierung des Fußgängerverkehrs ist gut für die Gesellschaft und spart auch viel Geld  :lamp:

Grundsätzlich gebe ich dir diesbezüglich völlig Recht.

Aber bitte unterscheide bitte zwischen fahrtauglich und bewegungstauglich.

Denn nur weil sich ältere Personen nicht mehr so beweglich sind, wie jüngere, heißt es noch lange nicht dass sie nicht mehr fahrtauglich sind.

Und auch wenn die älteren Personen ihre tägliche Wege zu Fuß, bzw öffentlich zurück legen, gibt es immer wieder Situationen, wo das nicht möglich ist.
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38ger

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Re: ZDF Magazin Royale vom 17.9.2021: Autos first, Mensch second
« Antwort #155 am: 12. März 2022, 12:00:23 »
Wenn es jemand nicht mehr schafft 500 Meter zu gehen ohne eine Pause zu machen, aber noch Auto fahren kann, dann heißt das aber in den meisten Fällen auch schon eine extrem verlangsamte Reaktionsfähigkeit! In solchen Fällen ist es wichtig, dass Familienmitgliedern erklären, dass man nicht mehr mit dem Auto fährt und jene Wege, die öffentlich zu kompliziert sind auch mit dem Taxi zu fahren. Natürlich nicht leistbar, wenn es nicht ein Mal mehr möglich ist zum Stammwirt, zum nächsten Supermarkt, zum Hausarzt oder zur nächsten Apotheke zu gelangen. Aber für die zwei/drei abgelegeneren Familienfeste im Jahr muss man sich das dann einfach leisten. Bzw. wenn auch das finanziell nicht möglich ist, dann muss man die Treffen eben möglichst zur "eh noch fahrtauglichen Person" verlegen.
In solchen Situationen auf die Bequemlichkeit des Autos zu verweisen ist in etwa so, wie wenn ich jemandem empfehle mit dem Auto nach Hause zu fahren, weil er schon zu besoffen ist, um noch die richtige Nightline am Schwedenplatz zu finden im Suff!

Klingelfee

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Re: ZDF Magazin Royale vom 17.9.2021: Autos first, Mensch second
« Antwort #156 am: 12. März 2022, 12:33:01 »
Wenn es jemand nicht mehr schafft 500 Meter zu gehen ohne eine Pause zu machen, aber noch Auto fahren kann, dann heißt das aber in den meisten Fällen auch schon eine extrem verlangsamte Reaktionsfähigkeit! In solchen Fällen ist es wichtig, dass Familienmitgliedern erklären, dass man nicht mehr mit dem Auto fährt und jene Wege, die öffentlich zu kompliziert sind auch mit dem Taxi zu fahren. Natürlich nicht leistbar, wenn es nicht ein Mal mehr möglich ist zum Stammwirt, zum nächsten Supermarkt, zum Hausarzt oder zur nächsten Apotheke zu gelangen. Aber für die zwei/drei abgelegeneren Familienfeste im Jahr muss man sich das dann einfach leisten. Bzw. wenn auch das finanziell nicht möglich ist, dann muss man die Treffen eben möglichst zur "eh noch fahrtauglichen Person" verlegen.
In solchen Situationen auf die Bequemlichkeit des Autos zu verweisen ist in etwa so, wie wenn ich jemandem empfehle mit dem Auto nach Hause zu fahren, weil er schon zu besoffen ist, um noch die richtige Nightline am Schwedenplatz zu finden im Suff!

Ich wünsche dir, dass du bis in hohe Alter beweglich bleibst. Ich bin es nicht mehr. Und Beweglichkeit hat nichts mit Kondition, bzw mit der Entfernung, was jemand zu Fuß gehen kann, zu tun.
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38ger

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Re: ZDF Magazin Royale vom 17.9.2021: Autos first, Mensch second
« Antwort #157 am: 12. März 2022, 14:33:56 »
Wenn es jemand nicht mehr schafft 500 Meter zu gehen ohne eine Pause zu machen, aber noch Auto fahren kann, dann heißt das aber in den meisten Fällen auch schon eine extrem verlangsamte Reaktionsfähigkeit! In solchen Fällen ist es wichtig, dass Familienmitgliedern erklären, dass man nicht mehr mit dem Auto fährt und jene Wege, die öffentlich zu kompliziert sind auch mit dem Taxi zu fahren. Natürlich nicht leistbar, wenn es nicht ein Mal mehr möglich ist zum Stammwirt, zum nächsten Supermarkt, zum Hausarzt oder zur nächsten Apotheke zu gelangen. Aber für die zwei/drei abgelegeneren Familienfeste im Jahr muss man sich das dann einfach leisten. Bzw. wenn auch das finanziell nicht möglich ist, dann muss man die Treffen eben möglichst zur "eh noch fahrtauglichen Person" verlegen.
In solchen Situationen auf die Bequemlichkeit des Autos zu verweisen ist in etwa so, wie wenn ich jemandem empfehle mit dem Auto nach Hause zu fahren, weil er schon zu besoffen ist, um noch die richtige Nightline am Schwedenplatz zu finden im Suff!

Ich wünsche dir, dass du bis in hohe Alter beweglich bleibst. Ich bin es nicht mehr. Und Beweglichkeit hat nichts mit Kondition, bzw mit der Entfernung, was jemand zu Fuß gehen kann, zu tun.

Mein Opa wurde getötet durch einen Autofahrer, der meinte er wäre noch fit genug um Auto zu fahren. In einer Situation mit der er überfordert war hat er meinen Opa dann am Gehsteig (!) getötet. Ich wünsche niemandem, dass er im Verkehr stirbt, würde es regelmäßige Tauglichkeitsprüfungen geben könnte man derartiges verhindern. Und das beziehe ich jetzt nicht nur auf's Alter, ich kenne auch genug Leute, die mit Kontaktlinsen den Führerschein beantragen, damit sie keinen Brillenvermerk im Führerschein bekommen. Falsch verwendet sind Autos einfach Waffen, mit dem Stufenführerschein (verpflichtende Perfektionsfahrten und Fahrsicherheitstraining im ersten Jahr) hat man einen sinnvollen diesbezüglichen Schritt gemacht.
Zumindest alle zehn und ab 60 alle 5 Jahre wäre eine komplette Gesundheitsuntersuchung und Perfektionsfahrt mMn aber unbedingt angebracht. Auch vor dem Hintergrund, dass immer mehr Menschen zwar den Führerschein machen, aber kaum noch fahren, was man auch am Fahrstil der Mietwagenfahrer ganz gut erkennen kann.

haidi

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Re: ZDF Magazin Royale vom 17.9.2021: Autos first, Mensch second
« Antwort #158 am: 12. März 2022, 15:13:19 »
Zumindest alle zehn und ab 60 alle 5 Jahre wäre eine komplette Gesundheitsuntersuchung und Perfektionsfahrt mMn aber unbedingt angebracht. Auch vor dem Hintergrund, dass immer mehr Menschen zwar den Führerschein machen, aber kaum noch fahren, was man auch am Fahrstil der Mietwagenfahrer ganz gut erkennen kann.
Ich wäre für eine komplette Führerscheinprüfung von Zeit zu Zeit.
Ich hab den Eindruck, dass niemand weiß, dass auf Autobahnen und Schnellstraßen bei den Auffahrten kein Reißverschluss gilt, weil dazwischen eine Begrenzungslinie ist, dadurch ist der Beschleunigungsstreifen ein anderer Fahrbahnteil -> kein Reißverschluss
Begrenzungslinie: langer Strich, kurzer Zwischenraum. Bei Autobushaltestellen vor Kreuzungen gibt es auch zwei Möglichkeiten, zum Rechtsabbiegen:
Ist die Haltestelle durch eine Warnlinie (Leitlinie mit kürzeren Strichen und Abständen) abgetrennt, habe ich mich zum Rechts abbiegen an der Fahrbahnkante aufzustellen
Ist dort eine Begrenzungslinie angebracht, habe ich mich daneben aufzustellen.
Vorrangverzicht durch Anhalten: unbekannt
Kindern jederzeit und auch in Begleitung das Überqueren der Fahrbahn ausgenommen im Umkreis von 20 m vor Ampeln - kein Schwein macht das.
Auf dem vierspurigen Abschnitt der Südautobahn zwischen Baden und Wien fahren die meisten auf der 3. Spur, auch wenn die 2. Spur frei ist.

Sind nur ein paar Keinigkeiten, die mir bei einem großen Teil der Autofahrer auffallen.

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Re: ZDF Magazin Royale vom 17.9.2021: Autos first, Mensch second
« Antwort #159 am: 12. März 2022, 19:23:05 »
So ein PKW kostet, auch wenn man wenig fährt, alleine durch Wertverlust und Wartung schon mal gerne 1500€ im Jahr, dazu komme die Betriebskosten etc.
Da kann ich schon mal jede Woche für je 15€ hin und retour mit dem Taxi zB zum Einkaufen fahren und bin dennoch günstiger unterwegs. Und gerade für Senioren bzw in strukturschwachen Gegenden gibt es dazu auch noch günstigere Alternativen und Sammeltaxis.
Also primär ist es schon die Bequemlichkeit bzw das "ich kann ja nicht darauf verzichten", als wirkliche Sachzwänge.
Und bei Familientreffen: bitte, da findet sich dich wohl immer wer, der einen mal mitnimmt, sowas ist bei mir in der Familie selbstverständlich...

MK

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Re: ZDF Magazin Royale vom 17.9.2021: Autos first, Mensch second
« Antwort #160 am: 14. März 2022, 08:52:20 »
Wozu sollen die Alten noch Autofahren? Die sollen zu Hause bleiben oder mit dem E-Lastenfahrrad fahren!  >:D

Ganz ehrlich: Ja, sollen sie. (Oder das Taxi, oder Öffis nehmen.)

In der Gegend, in der ich wohne, gibt es eine Sackgasse mit einer Apotheke, diversen Ärzten und Physiotherapeuten, und einem Altersheim. Dementsprechend ist der Anteil der älteren Autofahrer sehr hoch - und man merkt sehr häufig, dass die Leute einfach körperlich oder geistig nicht mehr in der Lage sind, mit dem Auto zu fahren. Ich habe z.B. einmal gesehen, wie ein Pensionist mit Vollgas durch die 30er-Zone gefahren ist, den Nachrang bei jeder Querstraße ignoriert hat, dann hätte er abbiegen müssen, hat aber erst danach gebremst, und ist dann einfach auf der Kreuzung rückwärts gefahren und hat dabei nach rechts in die Sackgasse, wo er eigentlich hinwollte, geschaut statt nach hinten oder in den Rückspiegel. Als Fußgänger muss man immer wie ein Haftlmacher aufpassen, wenn man die Straße an der Kreuzung überqueren will - man hat zwar eigentlich Vorrang, aber viele biegen einfach ab, ohne zu schauen oder zu blinken. Und einmal ist jemand trotz zahlreicher Schilder einfach am Ende der Sackgasse weitergefahren und dann an einer Stiege hängengeblieben. Geparkt wird dann auf dem Gehweg vor dem Ziel, weil man ja so schlecht zu Fuß ist...

Italien ist eigentlich noch überalterter als Österreich oder Deutschland, aber trotzdem gilt dort die Regelung, dass der Führerschein bis 50 alle zehn Jahre, von 50 bis 70 alle fünf Jahre, von 70 bis 80 alle drei Jahre und ab 80 alle zwei Jahre verlängert werden muss, mit ärztlichem Gutachten. Das gehört europaweit eingeführt.
Wanderer, kommst du nach Liechtenstein,
tritt nicht daneben, tritt mitten rein!

Signalabhängigkeit

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Re: ZDF Magazin Royale vom 17.9.2021: Autos first, Mensch second
« Antwort #161 am: 14. März 2022, 09:35:42 »
Eigentlich sollte der Führerschein auf Zeit ausgegeben werden - nach 5 Jahren neuerliche Führerscheinprüfung und Theorieprüfung, wer alles vergessen hat - Pech gehabt.

Autofahren ist kein Menschenrecht, Autofahren sollte ein Privileg sein.

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Re: ZDF Magazin Royale vom 17.9.2021: Autos first, Mensch second
« Antwort #162 am: 14. März 2022, 10:11:13 »
Eigentlich sollte der Führerschein auf Zeit ausgegeben werden - nach 5 Jahren neuerliche Führerscheinprüfung und Theorieprüfung, wer alles vergessen hat - Pech gehabt.

Autofahren ist kein Menschenrecht, Autofahren sollte ein Privileg sein.

Und das wäre sogar wichtiger, als der Gesundheitscheck. Denn so wie sich so manche Autofahrer verhalten, könnte man meinen, sie haben ihren Führerschein in der Lotterie gewonnen
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haidi

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Re: ZDF Magazin Royale vom 17.9.2021: Autos first, Mensch second
« Antwort #163 am: 14. März 2022, 11:10:01 »
In der Gegend, in der ich wohne, gibt es eine Sackgasse mit einer Apotheke, diversen Ärzten und Physiotherapeuten, und einem Altersheim. Dementsprechend ist der Anteil der älteren Autofahrer sehr hoch - und man merkt sehr häufig, dass die Leute einfach körperlich oder geistig nicht mehr in der Lage sind, mit dem Auto zu fahren. Ich habe z.B. einmal gesehen, wie ein Pensionist mit Vollgas durch die 30er-Zone gefahren ist, den Nachrang bei jeder Querstraße ignoriert hat, dann hätte er abbiegen müssen, hat aber erst danach gebremst, und ist dann einfach auf der Kreuzung rückwärts gefahren und hat dabei nach rechts in die Sackgasse, wo er eigentlich hinwollte, geschaut statt nach hinten oder in den Rückspiegel.
Ich bin viel in Ternitz, ein reativ hoher Anteil an älteren Aufofahrern (inclusive mir). Auffallen tun sie mir eigentlich fast nur, weil sie langsam fahren. Aber solche Sachen, wie du sie schilderst, kommen auch unter Jungen vor. Der letzte grobe Vorfall, ein entgegenkommender Linksabbieger, der mich "übersehen" hat und dann halb abgebogen angehalten hat, war ein Jungspund. Ich hab als alter Hase doch blitzschnell durch Bremsen und ausweichen reagiert und dabei auch überlegt, wie ich weiter mache (Gehsteig, schmale Straße). Jedenfalls hat es mich beruhigt, dass meine Reaktionen schnell und richtig sind.
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Katana

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Re: ZDF Magazin Royale vom 17.9.2021: Autos first, Mensch second
« Antwort #164 am: 14. März 2022, 15:04:41 »
In der Gegend, in der ich wohne, gibt es eine Sackgasse mit einer Apotheke, diversen Ärzten und Physiotherapeuten, und einem Altersheim. Dementsprechend ist der Anteil der älteren Autofahrer sehr hoch - und man merkt sehr häufig, dass die Leute einfach körperlich oder geistig nicht mehr in der Lage sind, mit dem Auto zu fahren. Ich habe z.B. einmal gesehen, wie ein Pensionist mit Vollgas durch die 30er-Zone gefahren ist, den Nachrang bei jeder Querstraße ignoriert hat, dann hätte er abbiegen müssen, hat aber erst danach gebremst, und ist dann einfach auf der Kreuzung rückwärts gefahren und hat dabei nach rechts in die Sackgasse, wo er eigentlich hinwollte, geschaut statt nach hinten oder in den Rückspiegel.
Ich bin viel in Ternitz, ein reativ hoher Anteil an älteren Aufofahrern (inclusive mir). Auffallen tun sie mir eigentlich fast nur, weil sie langsam fahren. Aber solche Sachen, wie du sie schilderst, kommen auch unter Jungen vor. Der letzte grobe Vorfall, ein entgegenkommender Linksabbieger, der mich "übersehen" hat und dann halb abgebogen angehalten hat, war ein Jungspund.
@ haidi: beides kann ich mir gut vorstellen. Bei meinem einzigen nennenswerten Unfall, wo meine Versicherung für den gegnerischen Schaden aufkommen musste, war ich ein linksabbiegender Jungspund.

@ fast alle anderen: die meisten hier scheinen reine Stadtbewohner zu sein. Ich kenne aus meinem privaten Umfeld einige Fälle, die in Dörfern wohnen, wo es eine Kirche, ein Wirtshaus, bestenfalls einen Allgemeinmediziner, aber keinen Greissler gibt. Der nächste Facharzt, die nächste Lebensmitteleinkaufmöglichkeit sind in der Marktgemeinde A, 10 km entfernt. Das nächste Taxi ist in der Stadt B, ebenfalls 10 km entfernt, aber in einer anderen Richtung. Bus? Ja, den gibt es, aber nur Mo - Fr alle 2 Stunden, abgesehen von der HVZ.
Soll ich jetzt noch erklären, was es heißt, in einer solchen Situation ein Leben ohne Auto zu führen, auf seine Beine, Postbus und Taxi angewiesen zu sein? Vor allem, wenn die Senioren mindestens einen Facharzttermin in der Woche haben. Das heißt nicht, dass mir die Fahrtüchtigkeit nicht wichtig wäre, aber manche User scheinen sehr enge Maßstäbe anzulegen, vor allem wenn es um die "Notwendigkeit" des Autos geht.

So ein PKW kostet, auch wenn man wenig fährt, alleine durch Wertverlust und Wartung schon mal gerne 1500€ im Jahr, dazu komme die Betriebskosten etc.
Was interessiert einen 75-jährigen der Wertverlust seines schon 10 Jahre alten letzten Autos? Das sowieso nur mehr 3.000 € Zeitwert hat? Auch die Spritkosten für 2.000 km/Jahr sind vernachlässigbar. Da zählen nur die Werkstättenkosten und die Versicherung. Um 500 oder 800 €/Jahr kannst du nicht viel Taxi fahren.