Autor Thema: Kurier: Beschleunigung der Wiener Straßenbahn  (Gelesen 15264 mal)

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tramway.at

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Re: Kurier: Beschleunigung der Wiener Straßenbahn
« Antwort #15 am: 12. Januar 2023, 18:19:48 »
Die Schnarchnasen hatten ein Jahrzehnt lang Zeit für Verbessungen à la "Bevorzugung der öffentlichen Verkehrsmittel an Ampeln".  :P

Die Schnarchnasen waren gegen die Sima-Beton-SP genauso chancenlos wie die Neos jetzt. Auch wenn sie vieles aus realpolitischer Unerfahrenheit verblödelt haben - das gehört nicht dazu
Harald A. Jahn, www.tramway.at

38ger

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Re: Kurier: Beschleunigung der Wiener Straßenbahn
« Antwort #16 am: 12. Januar 2023, 21:28:04 »
Ich find's jedenfalls sinnvoll, dass die Grünen die Gunst der Stunde nutzen und das Thema aufs Tapet bringen
In der Opposition kann man leicht Forderungen stellen. Die Schnarchnasen hatten ein Jahrzehnt lang Zeit für Verbessungen à la "Bevorzugung der öffentlichen Verkehrsmittel an Ampeln".  :P

Also, dass weder Ludwig I, noch Ludwig II an der Macht sind is aber schon sehr lange her!
 ;)

floschwarz

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Re: Kurier: Beschleunigung der Wiener Straßenbahn
« Antwort #17 am: 12. Januar 2023, 22:27:27 »
Ich finds interessant, dass Straßenbahnbeschleunigung bzw Ampelphasenbeeinflussung immer wieder als quasi fast unmöglich dargestellt werden. In Zeiten von digitalen Daten und Künstlicher Intelligenz sollte es doch möglich sein, alle Straßenbahnwagen mit IoT-Simkarten auszustatten und mit Sensoren, die z.B. den 'Füllstand' mit Passagieren messen lassen. Anhand dieser Daten und Daten wie Wetter, Uhrzeit, Verkehrsdichte, etc. sollten sich mit predictive Analytics Fahrgastwechselzeiten einigermaßen gut voraussagen lassen und die Ampeln entsprechend steuern. Im Zweifel muss die Ampel halt warten, bis 'Abfahr'-Signal kommt. Ja, das würde auch Warten für die Querung bedeuten - da müsste man dann entsprechend priorisieren.

Die Zeiten, in denen man eine Ampel nur mit Fahrleitungskontakten steuern konnte, sind ja lang vorbei

38ger

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Re: Kurier: Beschleunigung der Wiener Straßenbahn
« Antwort #18 am: 12. Januar 2023, 22:38:19 »
Ich finds interessant, dass Straßenbahnbeschleunigung bzw Ampelphasenbeeinflussung immer wieder als quasi fast unmöglich dargestellt werden. In Zeiten von digitalen Daten und Künstlicher Intelligenz sollte es doch möglich sein, alle Straßenbahnwagen mit IoT-Simkarten auszustatten und mit Sensoren, die z.B. den 'Füllstand' mit Passagieren messen lassen. Anhand dieser Daten und Daten wie Wetter, Uhrzeit, Verkehrsdichte, etc. sollten sich mit predictive Analytics Fahrgastwechselzeiten einigermaßen gut voraussagen lassen und die Ampeln entsprechend steuern. Im Zweifel muss die Ampel halt warten, bis 'Abfahr'-Signal kommt. Ja, das würde auch Warten für die Querung bedeuten - da müsste man dann entsprechend priorisieren.

Die Zeiten, in denen man eine Ampel nur mit Fahrleitungskontakten steuern konnte, sind ja lang vorbei

Fairnesshalber muss man dazu sagen, dass die Ampeln in Wien mWn nach wie vor nicht zentral geschalten werden, sondern tatsächlich vor Ort. Ist mir jedenfalls zu Ohren gekommen, dass dem so ist, kann gerne jemand korrigieren oder auch konkretisieren!

floschwarz

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Re: Kurier: Beschleunigung der Wiener Straßenbahn
« Antwort #19 am: 12. Januar 2023, 22:42:00 »
Das kann gut sein, aber ob der Impuls von einem Fahrdrahtkontakt kommt oder von einem Straßenbahnwagen, müsste der Ampel eigentlich egal sein

haidi

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Re: Kurier: Beschleunigung der Wiener Straßenbahn
« Antwort #20 am: 13. Januar 2023, 02:29:33 »
Fairnesshalber muss man dazu sagen, dass die Ampeln in Wien mWn nach wie vor nicht zentral geschalten werden, sondern tatsächlich vor Ort. Ist mir jedenfalls zu Ohren gekommen, dass dem so ist, kann gerne jemand korrigieren oder auch konkretisieren!
Geschaltet wird vor Ort, gesteuert von der Verkehrsleitzentrale und das schon seit Jahrzehnten.

Über 1.200 Verkehrslichtsignalanlagen gibt es in Wien. Zirka 95 Prozent davon werden in der seit 1962 bestehenden Verkehrsleitzentrale in der Roßauer Kaserne gesteuert und koordiniert. Das technisch höchst aufwändige und anspruchsvolle Unterfangen wird rund um die Uhr von der Verkehrsabteilung der Polizei gemeistert.
Wie weit das die Steuerung der Ampeln für die Öffentlichen nach Prioritäten erschwert oder eine Implementierung behindert, kann ich nicht sagen.
Wie weit die Polizei eine derartige Steuerung nicht will, weil Änderungen in der Verkehrsleitzentrale notwendig sind, detto

Quelle: https://www.wien.gv.at/verkehr/ampeln/steuerung/verkehrsleitzentrale.html
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T1

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Re: Kurier: Beschleunigung der Wiener Straßenbahn
« Antwort #21 am: 13. Januar 2023, 03:51:46 »
Die Schnarchnasen hatten ein Jahrzehnt lang Zeit für Verbessungen à la "Bevorzugung der öffentlichen Verkehrsmittel an Ampeln".  :P

Die Schnarchnasen waren gegen die Sima-Beton-SP genauso chancenlos wie die Neos jetzt. Auch wenn sie vieles aus realpolitischer Unerfahrenheit verblödelt haben - das gehört nicht dazu
:up: :up:

Vento66

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Re: Kurier: Beschleunigung der Wiener Straßenbahn
« Antwort #22 am: 13. Januar 2023, 09:04:40 »
weil Änderungen in der Verkehrsleitzentrale notwendig sind, detto

Da geht es maximal wegen der Betonschädel nicht, die Server sind eigentlich alle auf aktuellen Stand.  Ist noch gar nicht so lange her, wo die alle erneuert wurden. Aber eigentlich läuft dort alles auf Automatikprogramm, die paar Leute die da sitzen haben mit den Verkehrskameras zu tun.

Tunafish

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Re: Kurier: Beschleunigung der Wiener Straßenbahn
« Antwort #23 am: 13. Januar 2023, 10:26:54 »
Ich finds interessant, dass Straßenbahnbeschleunigung bzw Ampelphasenbeeinflussung immer wieder als quasi fast unmöglich dargestellt werden. In Zeiten von digitalen Daten und Künstlicher Intelligenz sollte es doch möglich sein, alle Straßenbahnwagen mit IoT-Simkarten auszustatten und mit Sensoren, die z.B. den 'Füllstand' mit Passagieren messen lassen. Anhand dieser Daten und Daten wie Wetter, Uhrzeit, Verkehrsdichte, etc. sollten sich mit predictive Analytics Fahrgastwechselzeiten einigermaßen gut voraussagen lassen und die Ampeln entsprechend steuern. Im Zweifel muss die Ampel halt warten, bis 'Abfahr'-Signal kommt. Ja, das würde auch Warten für die Querung bedeuten - da müsste man dann entsprechend priorisieren.

Die Zeiten, in denen man eine Ampel nur mit Fahrleitungskontakten steuern konnte, sind ja lang vorbei

Dazu braucht es keine moderne Technik, Ampelbeeinflussung per Funk, welche die Straßenbahn und Busse effektiv beschleunigt, gibt es seit den 80ern. Es scheitert am Willen, nicht am Können. Gleichzeitig könnte man auch eine ganze Reihe an sinnlosen Haltestellen auflassen, um den Betrieb zu beschleunigen, statt immer wieder neue einzufüllen und schon geringe Haltestellenabstände noch weiter zu verringern.


Fairnesshalber muss man dazu sagen, dass die Ampeln in Wien mWn nach wie vor nicht zentral geschalten werden, sondern tatsächlich vor Ort. Ist mir jedenfalls zu Ohren gekommen, dass dem so ist, kann gerne jemand korrigieren oder auch konkretisieren!

Auch das ist fast überall so, trotzdem ist die Straßenbahn in München wesentlich besser beschleunigt als in Wien.

95B

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Re: Kurier: Beschleunigung der Wiener Straßenbahn
« Antwort #24 am: 13. Januar 2023, 10:32:11 »
Dazu braucht es keine moderne Technik, Ampelbeeinflussung per Funk welche die Straßenbahn und Busse effektiv beschleunigt gibt es seit den 80ern. Es scheitert am Willen, nicht am Können. Gleichzeitig könnte man auch eine ganze Reihe an sinnlosen Haltestellen auflassen, um den Betrieb zu beschleunigen, statt immer wieder neue einzufüllen und schon geringe Haltestellenabstände noch weiter zu verringern.

Eine Reihe sinnloser Haltestellen fällt mir nicht ein. Kannst du das konkretisieren? Braunhubergasse lass ich mir jederzeit als auflassungswürdig einreden, aber sonst? Gerade die Straßenbahn braucht kurze Haltestellenabstände, um leicht zugänglich zu sein.
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Tunafish

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Re: Kurier: Beschleunigung der Wiener Straßenbahn
« Antwort #25 am: 13. Januar 2023, 10:38:16 »
Eine Reihe sinnloser Haltestellen fällt mir nicht ein. Kannst du das konkretisieren? Braunhubergasse lass ich mir jederzeit als auflassungswürdig einreden, aber sonst? Gerade die Straßenbahn braucht kurze Haltestellenabstände, um leicht zugänglich zu sein.

Parlament ist sicher die plakativste, aber auch am 42 ist der Haltestellenabstand mitunter absurd kurz. Und den 71er hast du selbst erwähnt.

Weshalb braucht die Straßenbahn kurze Haltestellenabstände, "um leicht zugänglich zu sein", andere Verkehrsmittel aber nicht? Das ergibt überhaupt keinen Sinn, und verschärft aktuell die angespannte Situation massiv durch längere Fahrzeiten. Gleichzeitig wird die Straßenbahn in Wien dadurch auch als sehr langsam wahrgenommen.

95B

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Re: Kurier: Beschleunigung der Wiener Straßenbahn
« Antwort #26 am: 13. Januar 2023, 11:01:55 »
Parlament ist sicher die plakativste, aber auch am 42 ist der Haltestellenabstand mitunter absurd kurz. Und den 71er hast du selbst erwähnt.

Parlament würde ich nicht als auflassenswert betrachten. Die Situation am 42er ist durch den Wunsch entstanden, den Johann-Nepomuk-Vogl-Platz zu beleben. Vielleicht wäre es besser gewesen, die neue Haltestelle einen Block weiter stadteinwärts zu errichten und dafür auf die Haltestelle Eduardgasse zu verzichten.

Aber unterm Strich sind das jetzt auch nur drei Haltestellen und noch immer keine ganze Reihe. ;)

Weshalb braucht die Straßenbahn kurze Haltestellenabstände, "um leicht zugänglich zu sein", andere Verkehrsmittel aber nicht? Das ergibt überhaupt keinen Sinn

Natürlich ist es sinnvoll, dass Oberflächenverkehrsmittel kürzere Haltestellenabstände haben als das übergeordnete Netz. In Wien ist diese Unterscheidung leider irreversibel daneben gegangen, weil man die U-Bahn mit viel zu kurzen Haltestellenabständen ausgestattet hat, um gleichzeitig mit ihrer Errichtung einen Kahlschlag im Straßenbahnnetz durchführen zu können. Wie man an den wenigen Streckenabschnitten sieht, wo U-Bahn und Straßenbahn parallel existieren dürfen (49, 71), haben beide Systeme nebeneinander ihre volle Berechtigung und werden auch beide stark genutzt.
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Tunafish

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Re: Kurier: Beschleunigung der Wiener Straßenbahn
« Antwort #27 am: 13. Januar 2023, 11:14:01 »
Parlament würde ich nicht als auflassenswert betrachten. Die Situation am 42er ist durch den Wunsch entstanden, den Johann-Nepomuk-Vogl-Platz zu beleben. Vielleicht wäre es besser gewesen, die neue Haltestelle einen Block weiter stadteinwärts zu errichten und dafür auf die Haltestelle Eduardgasse zu verzichten.

Gibt wohl kaum eine sinnlosere Haltestelle als Parlament: Kein Verkehrswert, weil eigentlich nichts im Einzugsgebiet liegt, Hindernis für viele Linien und sehr kurzer Abstand zu den nächsten Haltestellen in beide Richtungen.

haidi

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Re: Kurier: Beschleunigung der Wiener Straßenbahn
« Antwort #28 am: 13. Januar 2023, 11:46:55 »
Gibt wohl kaum eine sinnlosere Haltestelle als Parlament: Kein Verkehrswert, weil eigentlich nichts im Einzugsgebiet liegt, Hindernis für viele Linien und sehr kurzer Abstand zu den nächsten Haltestellen in beide Richtungen.
Könnte historisch bedingt sein, weil es  Zeiten gab, zu denen auch die Parlamentarier mit der Straßenbahn fuhren und die könnten das durchgesetzt haben bzw. die Straßenbahn hat ihnen das hofiert.
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MK

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Re: Kurier: Beschleunigung der Wiener Straßenbahn
« Antwort #29 am: 13. Januar 2023, 12:17:51 »
Gibt wohl kaum eine sinnlosere Haltestelle als Parlament: Kein Verkehrswert, weil eigentlich nichts im Einzugsgebiet liegt, Hindernis für viele Linien und sehr kurzer Abstand zu den nächsten Haltestellen in beide Richtungen.
Könnte historisch bedingt sein, weil es  Zeiten gab, zu denen auch die Parlamentarier mit der Straßenbahn fuhren und die könnten das durchgesetzt haben bzw. die Straßenbahn hat ihnen das hofiert.

Die meisten Leute, die im Parlament arbeiten, waren und sind keine Parlamentarier.
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