Der Nordbahnhof war nicht “total zerstört”, der straßenseitige Bau war statisch und von der Fassade her noch weitgehend intakt.
In den 50er-70er Jahren wollte man eben um jeden Preis eine “moderne Metropole” werden und hat sich des “alten Graffels” gern entledigt. Siehe auch Süd- und Ostbahnhof, Heinrichshof… denen ein ähnliches Schicksal widerfuhr. Ab Mitte der 70er setzte dann ein Sinneswandel ein, so hätte man Teile des Gebäudes restaurieren und mit modernen Zubauten ergänzen können und ihn so zu einem Museum/Konzertsaal/Hotel/Kongresszentrum/einer Markthalle oder einer Melange aus allem transferieren können. Wer weiß wie sich das Grätzl - eine bis heute eher eine vom IV dominierte Anti-Gegend - dann entwickelt hätte.
Ich kann durchaus auch was mit (guter) moderner Architektur anfangen, aber diese Plattenbauten, die offenbar ein Stück modernen Realsozialismus nach Wien bringen sollten, sind außer trist und schirch nur schirch und trist. Man wähnt sich dort in einer Industriestadt tiefsten Ostblock…ein verbeult-verblichener E2 dazu, é voilà: “Bukasmichzahn 1988”…
Edit: Beispiele ergänzt