Autor Thema: Rotgrün in Wien  (Gelesen 79590 mal)

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darkweasel

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Re: Rotgrün in Wien
« Antwort #225 am: 01. März 2011, 17:34:29 »
... und vor allem haben die Befürworter von O-Bussen am 13A nicht verstanden, was das Problem an der aktuellen Situation ist. Protip: Es ist nicht die Antriebsart.

W_E_St

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Re: Rotgrün in Wien
« Antwort #226 am: 01. März 2011, 17:41:27 »
O-Bus wäre in Wien meiner Meinung nach nur dann sinnvoll, wenn die WL dann den Betrieb mit Verbrennungsbussen komplett aufgeben würden, also alle lohnenden Linien auf Straßenbahn bzw. O-Bus umstellen und den Rest an Subunternehmer ausschreiben. Ansonsten sehe ich keinen Sinn in noch einem weiteren System.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

ferroviarius

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Re: Rotgrün in Wien
« Antwort #227 am: 12. April 2011, 10:33:59 »
Ich belebe mal diesen Thread mit der Frage, ob bei den vollmundig angekündigten rot-grünen Plänen für neue Straßenbahnlinien als Ersatz überlasteter Autobuslinien etwas konkret weitergeht. Ich habe den Eindruck, da ist bis auf die 13er-Diskussion alles eingeschlafen, zumindest jedenfalls in der öffentlichen Wahrnehmung.

Und noch was: Wird sich nach dem Tod Hatzls etwas an den sagenumwobenen "71er-Dogmen" ändern ?

13er

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Re: Rotgrün in Wien
« Antwort #228 am: 12. April 2011, 10:36:33 »
Die Machbarkeitsstudie zum 13er und 48er sind derzeit in Arbeit. Ich denke, dass man erst nach ihrer Fertigstellung das Thema wieder breit aufgreifen wird.

Und noch was: Wird sich nach dem Tod Hatzls etwas an den sagenumwobenen "71er-Dogmen" ändern ?
Ich denke, eher nicht. Es ist ja nicht so, dass das alles an ihm allein hing. Er hat(te) genug politische Kollegen/Nachfahren, die das genau so wie er sehen. Ich erinnere mich noch an die Reden zur Veranstaltung "102 Jahre 71er"...
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luki32

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Re: Rotgrün in Wien
« Antwort #229 am: 12. April 2011, 11:03:34 »
Und noch was: Wird sich nach dem Tod Hatzls etwas an den sagenumwobenen "71er-Dogmen" ändern ?
Ich denke, eher nicht. Es ist ja nicht so, dass das alles an ihm allein hing. Er hat(te) genug politische Kollegen/Nachfahren, die das genau so wie er sehen. Ich erinnere mich noch an die Reden zur Veranstaltung "102 Jahre 71er"...

Es ist genau einer, der Herr GR Dr. Harald Troch, der als besondere Drohung verlauten ließ, daß er sich als stellvertretende Klubobmann dafür einsetzen will, daß die Stadt mehr auf die Bezirke hören solle.
Für solche Politiker kann man sich (als Simmeringer) nur schämen.  :down:

mfG
Luki
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hema

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Re: Rotgrün in Wien
« Antwort #230 am: 12. April 2011, 11:11:29 »
Die Machbarkeitsstudie zum 13er und 48er sind derzeit in Arbeit.
Toll, dann gibt es ein paar Studien mehr und ein paar glückliche Oberg'scheite, die damit viel Geld verdienen, aber noch lange  (ewig?) keine Tramway!  :down:


Früher hat man viel weniger "studiert", dafür aber etliches realisiert und üblicherweise in uns unbekannter Windeseile.  ::)
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Re: Rotgrün in Wien
« Antwort #231 am: 12. April 2011, 11:16:33 »
Momentan steht die SPÖ klarerweise noch auf der Bremse, schließlich hofft man, bei der nächsten Gemeinderatswahl das ungeliebte grüne Anhängsel wieder abstoßen zu können. Erst wenn das Wahlvolk den Roten zu erkennen gibt, dass die Zeit der Alleinherrschaft endgültig vorbei ist, wird etwas mehr Bewegung in die Sache kommen - vor allem, weil es dann gilt, gemeinsam gegen die Blauen auf- und anzutreten.
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Re: Rotgrün in Wien
« Antwort #232 am: 12. April 2011, 11:17:18 »
In Fragen der Verkehrsplanung sollten die Bezirke keine so starke Stellung haben, wie heute üblich.
1) Ein Verkehrssystem muss zentral geplant werden, denn von jeder Entscheidung sind immer auch andere Bezirke
    betroffen, egal ob sie es wollen oder nicht.
2) Die in Wien herrrschende Blokadepolitik hat - wie wir immer wieder sehen- verhehrende Folgen
    z.B. Die Blockade der neuen Linie 27 durch den 21.Bezrik, obwohl eigentlich alle die Linie wollen.
3) Verkerhslinien enden nicht an der Bezriskgrenze
     Warum fährt eigentlich der 71er noch immer nicht zür Börse? Ja warum wohl?
4) Wenn man - wie in Wien häufig allen alles recht machen will, dann geschieht letztlich überhaupt nichts mehr.
     Das kann doch nicht in unsemem Sinne sein.
5) Wenn ein Problem, egal welcher Art, bei der Straßenbahn auftaucht, dann erklären immer ettliche, warum etwas
    nicht geht. Es sollte aber dahin kommen dafür einzutreten, dass es eben geht.

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Re: Rotgrün in Wien
« Antwort #233 am: 12. April 2011, 11:24:50 »
1) Ein Verkehrssystem muss zentral geplant werden, denn von jeder Entscheidung sind immer auch andere Bezirke
    betroffen, egal ob sie es wollen oder nicht.
Die Bezirke sollten maximal ein Vorschlags-, jedoch keineswegs ein Mitspracherecht haben.

2) Die in Wien herrrschende Blokadepolitik hat - wie wir immer wieder sehen- verhehrende Folgen
    z.B. Die Blockade der neuen Linie 27 durch den 21.Bezrik, obwohl eigentlich alle die Linie wollen.
Eine rote Krähe kratzt der anderen kein Auge aus. Stell dir vor, der 21. Bezirk wäre schwarz regiert... da würde man auf den Widerstand seitens der Bezirksleitung wohl kaum hören.

3) Verkerhslinien enden nicht an der Bezriskgrenze
     Warum fährt eigentlich der 71er noch immer nicht zür Börse? Ja warum wohl?
Es ist ja noch schlimmer: Die Macht der Simmeringer Bezirkshansln reicht sogar bis an die Grenze zwischen den Bezirken 1 und 3 - eigentlich unvorstellbar, wie sich das Rathaus hier von den eigenen Subalternen die Stirn bieten lässt. Der VEB Stadtverkehrskombinat Wiener Linien muss sich dem freilich fügen, man hat ja selber genug Genossen in den eigenen Reihen.

4) Wenn man - wie in Wien häufig allen alles recht machen will, dann geschieht letztlich überhaupt nichts mehr.
     Das kann doch nicht in unsemem Sinne sein.
5) Wenn ein Problem, egal welcher Art, bei der Straßenbahn auftaucht, dann erklären immer ettliche, warum etwas
    nicht geht. Es sollte aber dahin kommen dafür einzutreten, dass es eben geht.
Das sind halt typische Wiener Standpunkte: nur nix übers Knie brechen und alles beim Alten lassen, weu des woar scho imma so und sunst kunnt a jeda kumman.
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Re: Rotgrün in Wien
« Antwort #234 am: 12. April 2011, 11:35:30 »
Um etwas zu erreichen, müsste man zu allererst den (Monopol-)Verkehrsträger WiLi von der SPÖ abkoppeln und mit einem engagierten, einsatzfreudigen Management versehen! Echter politischer Wille seitens des Rathauses, endlich wirklich was weiterzubringen und nicht nur heiße Luft zu Quatschen und Pfründe zu sichern, wäre natürlich auch von Nutzen.


Diese ganzen sogenannten "Mitspracherechte" sind zumeist ohnedies nur vorauseilender Gehorsam der WiLi gegenüber der SPÖ-Politik in Rathaus, Bezirken, Gewerkschaft und diversen (Vorfeld-)Organisationen!  :down:
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schaffnerlos

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Re: Rotgrün in Wien
« Antwort #235 am: 12. April 2011, 12:07:42 »
Vorsicht, Verkehrsplanung sollte immer noch das Rathaus (spricht, die diversen MAs auf Basis politischer Vorgaben) machen und nicht die Verkehrsbetriebe. Und die Interessen der Fahrgäste sollten idealerweise die Verkehrsverbünde durchsetzen. Verkehrsunternehmen sollten Dienstleister sein, welche die ihnen gestellten Vorgaben einzuhalten und Aufträge zu erfüllen haben. Natürlich ist ein kundenorientierter und engagierter Verkehrsbetrieb, der im Sinne der Fahrgäste seine Anliegen gegenüber anderen durchzusetzen trachtet, wünschenswerter als das, was die Wiener Linien heute abliefern. Und selbstverständlich sollen Verkehrsbetriebe Lobbyisten in eigener Sache und im Sinne der Fahrgäste sein, aber sie sollen eben "nur" mitreden können und nicht verkehrspolitische Entscheidungen quasi alleine treffen. Es sicherlich oft so sein, dass die Ideen eines Verkehrsbetriebes besser sind als die von Verkehrspolitkern, aber letzte werden auch dafür gewählt um zu entscheiden und ggf. hoffentlich auch wieder abgewählt. So gesehen bekommen die Wiener Linien viel zu oft Prügel ab, welche eigentlich dem Rathaus bzw. den Bezirksämtern gebühren.

tramway.at

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Re: Rotgrün in Wien
« Antwort #236 am: 12. April 2011, 12:35:41 »
Die Machbarkeitsstudie zum 13er und 48er sind derzeit in Arbeit. Ich denke, dass man erst nach ihrer Fertigstellung das Thema wieder breit aufgreifen wird.

48er? Bist sicher? Ich weiss vom 13er, die Studie soll dieses Jahr im Herbst fertig werden, und sie untersucht auch Verbesserungen für den Busbetrieb - das ist keine reine "Straßenbahnstudie".
Harald A. Jahn, www.tramway.at

13er

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Re: Rotgrün in Wien
« Antwort #237 am: 12. April 2011, 13:13:32 »
Die Machbarkeitsstudie zum 13er und 48er sind derzeit in Arbeit. Ich denke, dass man erst nach ihrer Fertigstellung das Thema wieder breit aufgreifen wird.
48er? Bist sicher?
Sicher bin ich mir nicht, ich hab's auch nur so gehört. Ja, die 13A/-er-Studie soll Beschleunigungspotentiale ausloten und das Ergebnis muss (wird) nicht die Tramway sein, sondern vermutlich, falls überhaupt, ein paar Maßnahmen für den Bus, z.B. Gelenksbusse.

@hema: Ich denke nicht, dass die Studie (abgesehen von den normalen Steuern...) etwas kostet, denn sie wird meines Wissens MA-intern durchgeführt. Natürlich ist so eine Studie hauptsächlich ein Publicity-Gag, denn jeder, der mit der Strecke einigermaßen befasst ist, weiß um einige kritischen Punkte, die man sofort ohne jede Studie entschärfen könnte. Aber: "Wenn ich nicht mehr weiterweiß, gründ ich einen Arbeitskreis"... alles in die Länge ziehen, bis es allen z'deppat wird und das Engagement langsam nachlässt.
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