Autor Thema: ARD lobt die Wiener Linien  (Gelesen 13441 mal)

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Geamatic

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ARD lobt die Wiener Linien
« am: 15. Januar 2016, 22:07:16 »

Linie 41

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #1 am: 15. Januar 2016, 22:22:32 »
Nicht wirklich – wenn man sich den Zustand der Gleise in deutschen Städten anschaut, ist Wien tatsächlich noch relativ gut. Das macht die WL aber nicht weniger zu einem :ugvm: :ugvm: :ugvm: :ugvm: :ugvm:.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

T1

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #2 am: 15. Januar 2016, 23:12:14 »
Es ist nun so, dass wir in Wien auf hohem Niveau jammern. Da ist der ARD-Bericht gar nicht so schlecht, zwingt er uns doch, ein bisschen wieder auf den Boden zu kommen.

Was aber stimmt ist, dass in Wien trotzdem viel schiefgeht. Es ist aber halt so, dass die Grundvoraussetzungen und die Finanzierung (noch) so gut sind, dass es im Groben und Ganzen doch ein gutes Gesamtangebot gibt. Natürlich könnten die WL engagierter sein, die Stadtplanung sensibler und innovativer sowie das ganze System effizienter. Aber wir sind halt (leider!) in der glücklichen Lage, dass es auch so relativ gut funktioniert. Anderswo sind die Verkehrsbetriebe engagierter, die Stadtplanung sensibler und innovativer und es wird effizient gearbeitet. Wenn man dann aber von einem schlechten Punkt startet (kein dichtes Oberflächennetz, keine leistungsfähige U-Bahn, kein reduzierter MIV auf Straßenbahnstrecken) und die Finanzierung nicht ganz so toll ist, kann man effizient und innovativ sein wie man will, man wird trotz allem im Endeffekt immer noch neidisch auf Wien schauen.

Uns geht's gut. Das ist aber kein Grund, nicht besser zu werden oder gar beginnen, die finanziellen Zuwendungen zurückzufahren. Aber genau hier liegt das Problem.

normalbuerger

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #3 am: 16. Januar 2016, 00:52:35 »
Interessanter Bericht
Wenn man Wien mit Deutschland vergleicht dann sind wir schon ganz gut im Rennen.

13er

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #4 am: 16. Januar 2016, 09:00:13 »
Sicher sind die WL in vielen Punkten auf hohem Niveau gegenüber deutschen Städten. Es gibt aber eine Vielzahl von Kritikpunkten, deren Behebung kaum Geld kosten würden und die nur durch Inkompetenz entstehen. So etwas gibt es wiederum in den meisten deutschen Netzen nicht, da könnten wir uns etwas abschauen (z.B. garantierte Niederflurkurse und Anschlüsse, beides bei uns unter jeder :luck:). Aber der Wille dazu ist endenwollend, wir sind schließlich der beste ÖV-Betrieb der Galaxie in der lebenswertesten Stadt des Universums.

Besondere Genugtuung empfand ich bei der Hervorhebung der 365 € Jahreskarte, gegen die sich die WL bis zuletzt gewehrt haben, weil es eine grüne Idee war :D

"Die Straßenbahn hat Vorfahrt" - so hat es ihnen der Pressesprecher wahrscheinlich erklärt. Davon sieht man leider tagtäglich fast überhaupt nix. Elendslange Wartereien vor jeder noch so kleinen Furzampel. So was gibt es z.B. in München oder Zürich (auch irgendwie deutschsprachig) nirgends. Dabei könnte man um rund 150 Mio. Euro die Straßenbahn absolut bevorzugen, stattdessen wird das Geld für Lösungen der 60er-Jahre wie die U5 hinausgeworfen, die uns wiederum weitere Einsparungen in anderen Bereichen (z.B. Gleissanierungen) bringen wird.

Mit uns kommst du sicher... zu spät.

SheepJoe

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #5 am: 16. Januar 2016, 09:18:17 »
Sicher sind die WL in vielen Punkten auf hohem Niveau gegenüber deutschen Städten. Es gibt aber eine Vielzahl von Kritikpunkten, deren Behebung kaum Geld kosten würden und die nur durch Inkompetenz entstehen. ...

Eben, dem kann man nur zustimmen. Wie toll wäre der ÖPNV in Wien, wenn man dies einmal professionell angehen würde.

Klingelfee

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #6 am: 16. Januar 2016, 09:36:22 »
Sicher sind die WL in vielen Punkten auf hohem Niveau gegenüber deutschen Städten. Es gibt aber eine Vielzahl von Kritikpunkten, deren Behebung kaum Geld kosten würden und die nur durch Inkompetenz entstehen. So etwas gibt es wiederum in den meisten deutschen Netzen nicht, da könnten wir uns etwas abschauen (z.B. garantierte Niederflurkurse und Anschlüsse, beides bei uns unter jeder :luck:). Aber der Wille dazu ist endenwollend, wir sind schließlich der beste ÖV-Betrieb der Galaxie in der lebenswertesten Stadt des Universums.

Besondere Genugtuung empfand ich bei der Hervorhebung der 365 € Jahreskarte, gegen die sich die WL bis zuletzt gewehrt haben, weil es eine grüne Idee war :D

"Die Straßenbahn hat Vorfahrt" - so hat es ihnen der Pressesprecher wahrscheinlich erklärt. Davon sieht man leider tagtäglich fast überhaupt nix. Elendslange Wartereien vor jeder noch so kleinen Furzampel. So was gibt es z.B. in München oder Zürich (auch irgendwie deutschsprachig) nirgends. Dabei könnte man um rund 150 Mio. Euro die Straßenbahn absolut bevorzugen, stattdessen wird das Geld für Lösungen der 60er-Jahre wie die U5 hinausgeworfen, die uns wiederum weitere Einsparungen in anderen Bereichen (z.B. Gleissanierungen) bringen wird.

Eine Absolute ampelbevorrangung hast du auch in Dresden. Die ist so gut, dass dafür die Busse, wo diese keine einge Spur haben hoffnungslos im Stau stehen.

Und in Wien hast du das Problem, dass bei vielen Ampelprojekten, irgendwelche Bezirkskasperln dann bereits bewilligte und aktivierten Ampelanlagen umschalten lassen.

Weiters, solange immer noch andere Verkehrsteilnehmer mehr bervorrangt werden, und da rede ich nicht von den Autofahrern, sehe ich nicht viel Erfolg, dass die Öffis zu 100 % beschleunigt werden
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

MK

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #7 am: 16. Januar 2016, 10:13:28 »
Eine Absolute ampelbevorrangung hast du auch in Dresden.

Diesen Eindruck hatte ich bei meinem letzten Besuch nicht. Es gibt mehr Ampelbevorrangung als in anderen Städten, aber gerade an großen Kreuzungen steht man auch schon einmal eine Minute.
Wanderer, kommst du nach Liechtenstein,
tritt nicht daneben, tritt mitten rein!

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #8 am: 16. Januar 2016, 10:29:27 »
Auch sehr interessant Wien hat die Straßenbahn behalten und auch modernisiert, aber bei Ampelschaltungen noch weit hinten, Straßenbahnlinien durch U-Bahn ersetzen auch noch 60er Jahre Politik usw.

In Wien muss dringend ein Umdenken für die Straßenbahn plus ansprechnendes Design mit mehr eigenen Trassen wo man auch mal Rasengleise hat um das Bild in der Gasse zu verbessern, nur Beton ist nicht die Lösung!

Sachen Schulden, Wien macht ja weiter mal schauen wie viele neue Schulden die Brauner die nächsten Jahre macht.

normalbuerger

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #9 am: 16. Januar 2016, 10:54:27 »
Es gibt sehr viele Punkte die bei uns ganz einfach zu lösen wären, nur wie es bei uns eben so ist, bei vielen Punkten haben zu viele Leute zum mit reden und somit bleibt alles wieder beim alten.

Schienenfreak

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #10 am: 16. Januar 2016, 12:27:15 »
Es ist nun so, dass wir in Wien auf hohem Niveau jammern. Da ist der ARD-Bericht gar nicht so schlecht, zwingt er uns doch, ein bisschen wieder auf den Boden zu kommen.


Absolut richtig. Vorallem hier wird mit der Suderei leider meist heillos übertrieben. ;)

Natürlich gäbe es einiges zu verbessern, aber so schlecht, wie es hier oft dargestellt wird, ist es sicher nicht.
Außerdem: Ich bin mir sicher, dass es in den Städten, die hier immer so hochgelobt werden (vor allem französische Städte), auch nicht alles perfekt ist. ;)

Linie 41

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #11 am: 16. Januar 2016, 17:56:53 »
"Die Straßenbahn hat Vorfahrt" - so hat es ihnen der Pressesprecher wahrscheinlich erklärt. Davon sieht man leider tagtäglich fast überhaupt nix. Elendslange Wartereien vor jeder noch so kleinen Furzampel. So was gibt es z.B. in München oder Zürich (auch irgendwie deutschsprachig) nirgends. Dabei könnte man um rund 150 Mio. Euro die Straßenbahn absolut bevorzugen, stattdessen wird das Geld für Lösungen der 60er-Jahre wie die U5 hinausgeworfen, die uns wiederum weitere Einsparungen in anderen Bereichen (z.B. Gleissanierungen) bringen wird.
Die Intelligenz der deutschen Verkehrsbetriebe mit dem Geld des roten Molochs müßte man halt haben.
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95B

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #12 am: 16. Januar 2016, 18:01:46 »
"Die Straßenbahn hat Vorfahrt" - so hat es ihnen der Pressesprecher wahrscheinlich erklärt. Davon sieht man leider tagtäglich fast überhaupt nix. Elendslange Wartereien vor jeder noch so kleinen Furzampel. So was gibt es z.B. in München oder Zürich (auch irgendwie deutschsprachig) nirgends. Dabei könnte man um rund 150 Mio. Euro die Straßenbahn absolut bevorzugen, stattdessen wird das Geld für Lösungen der 60er-Jahre wie die U5 hinausgeworfen, die uns wiederum weitere Einsparungen in anderen Bereichen (z.B. Gleissanierungen) bringen wird.
Die Intelligenz der deutschen Verkehrsbetriebe

Man muss allerdings dazusagen, dass die vielzitierten deutschen Verkehrsbetriebe sich bei der Problemlösung viel leichter tun, weil deren meiste Linien weniger als halb so oft verkehren wie unsere. Bei einem 10- oder 15-Minuten-Grundtakt untertags tut man sich halt auch leichter mit Anschlusssicherung, Bevorrangung & Co.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #13 am: 16. Januar 2016, 18:22:00 »
"Die Straßenbahn hat Vorfahrt" - so hat es ihnen der Pressesprecher wahrscheinlich erklärt. Davon sieht man leider tagtäglich fast überhaupt nix. Elendslange Wartereien vor jeder noch so kleinen Furzampel. So was gibt es z.B. in München oder Zürich (auch irgendwie deutschsprachig) nirgends. Dabei könnte man um rund 150 Mio. Euro die Straßenbahn absolut bevorzugen, stattdessen wird das Geld für Lösungen der 60er-Jahre wie die U5 hinausgeworfen, die uns wiederum weitere Einsparungen in anderen Bereichen (z.B. Gleissanierungen) bringen wird.
Die Intelligenz der deutschen Verkehrsbetriebe mit dem Geld des roten Molochs müßte man halt haben.
Plus das ästhetische Gespür französischer Verantwortungsträger!

Aber die perfekte Welt gibt es nun mal nicht.

"Die Straßenbahn hat Vorfahrt" - so hat es ihnen der Pressesprecher wahrscheinlich erklärt. Davon sieht man leider tagtäglich fast überhaupt nix. Elendslange Wartereien vor jeder noch so kleinen Furzampel. So was gibt es z.B. in München oder Zürich (auch irgendwie deutschsprachig) nirgends. Dabei könnte man um rund 150 Mio. Euro die Straßenbahn absolut bevorzugen, stattdessen wird das Geld für Lösungen der 60er-Jahre wie die U5 hinausgeworfen, die uns wiederum weitere Einsparungen in anderen Bereichen (z.B. Gleissanierungen) bringen wird.
Die Intelligenz der deutschen Verkehrsbetriebe

Man muss allerdings dazusagen, dass die vielzitierten deutschen Verkehrsbetriebe sich bei der Problemlösung viel leichter tun, weil deren meiste Linien weniger als halb so oft verkehren wie unsere. Bei einem 10- oder 15-Minuten-Grundtakt untertags tut man sich halt auch leichter mit Anschlusssicherung, Bevorrangung & Co.
Na ja, anders gesagt: Man muss bei einem 15-Minuten-Takt einfach Anschlusssicherung betreiben, sonst kann man den ÖV gleich lassen.

Das kapiert man ja sogar in Wien, wo man im Nachtverkehr zumindest sowas ähnliches macht (man beachtet das bei der Fahrplankonstruktion immerhin). Dass die Umsetzung in der Praxis teilweise unter aller Sau ist (offizielle Auskunft: "Nein, bei der Oper gibt es keinen Anschlussknoten, da braucht der Busfahrer nicht auf Sie warten"), ist eine andere Sache :ugvm:

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #14 am: 16. Januar 2016, 18:33:26 »
"Die Straßenbahn hat Vorfahrt" - so hat es ihnen der Pressesprecher wahrscheinlich erklärt. Davon sieht man leider tagtäglich fast überhaupt nix. Elendslange Wartereien vor jeder noch so kleinen Furzampel. So was gibt es z.B. in München oder Zürich (auch irgendwie deutschsprachig) nirgends. Dabei könnte man um rund 150 Mio. Euro die Straßenbahn absolut bevorzugen, stattdessen wird das Geld für Lösungen der 60er-Jahre wie die U5 hinausgeworfen, die uns wiederum weitere Einsparungen in anderen Bereichen (z.B. Gleissanierungen) bringen wird.
Die Intelligenz der deutschen Verkehrsbetriebe mit dem Geld des roten Molochs müßte man halt haben.
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Ja, der Fall "Hamsterbacke" darf sich niemals in der deutschen Geschichte jemals wiederholen. 8)
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