Es ist nun so, dass wir in Wien auf hohem Niveau jammern. Da ist der ARD-Bericht gar nicht so schlecht, zwingt er uns doch, ein bisschen wieder auf den Boden zu kommen.
Was aber stimmt ist, dass in Wien trotzdem viel schiefgeht. Es ist aber halt so, dass die Grundvoraussetzungen und die Finanzierung (noch) so gut sind, dass es im Groben und Ganzen doch ein gutes Gesamtangebot gibt. Natürlich könnten die WL engagierter sein, die Stadtplanung sensibler und innovativer sowie das ganze System effizienter. Aber wir sind halt (leider!) in der glücklichen Lage, dass es auch so relativ gut funktioniert. Anderswo sind die Verkehrsbetriebe engagierter, die Stadtplanung sensibler und innovativer und es wird effizient gearbeitet. Wenn man dann aber von einem schlechten Punkt startet (kein dichtes Oberflächennetz, keine leistungsfähige U-Bahn, kein reduzierter MIV auf Straßenbahnstrecken) und die Finanzierung nicht ganz so toll ist, kann man effizient und innovativ sein wie man will, man wird trotz allem im Endeffekt immer noch neidisch auf Wien schauen.
Uns geht's gut. Das ist aber kein Grund, nicht besser zu werden oder gar beginnen, die finanziellen Zuwendungen zurückzufahren. Aber genau hier liegt das Problem.