Autor Thema: Schnellbahnring in Wien  (Gelesen 62281 mal)

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #15 am: 02. September 2019, 14:24:25 »
Zu den Reisebussen: es ist sowieso ein Wahnsinn, dass die Kreuzfahrtschiffe direkt neben der U1 anlegen, die Passagiere aber dann mittels Bus ins Zentrum gekarrt werden. Und wenn das Schiff in der Nacht ankommt und die Passagiere in Ruhe frühstücken, machen sie sich eh erst nach dem Berufsverkehr auf den Weg. Ich weiß nicht: man traut Volksschülern zu, unter Aufsicht U-Bahn zu fahren - bei erwachsenen Menschen (Kreuzfahrttouristen) soll das aber ein Ding der Unmöglichkeit sein?

Das ist dort sowieso ein Wahnsinn, ein Freund von mir wohnt dort. Der meint, ohne UVP hat man ihm de facto ein 1000-Betten-Hotel vor die Fenster gestellt (da liegen oft 6 Schiffe). Obendrein läuft der Diesel die ganze Zeit zur Stromerzeugung.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

abc

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #16 am: 02. September 2019, 14:27:11 »
Zu den Reisebussen: es ist sowieso ein Wahnsinn, dass die Kreuzfahrtschiffe direkt neben der U1 anlegen, die Passagiere aber dann mittels Bus ins Zentrum gekarrt werden. Und wenn das Schiff in der Nacht ankommt und die Passagiere in Ruhe frühstücken, machen sie sich eh erst nach dem Berufsverkehr auf den Weg. Ich weiß nicht: man traut Volksschülern zu, unter Aufsicht U-Bahn zu fahren - bei erwachsenen Menschen (Kreuzfahrttouristen) soll das aber ein Ding der Unmöglichkeit sein?

Das ist dort sowieso ein Wahnsinn, ein Freund von mir wohnt dort. Der meint, ohne UVP hat man ihm de facto ein 1000-Betten-Hotel vor die Fenster gestellt (da liegen oft 6 Schiffe). Obendrein läuft der Diesel die ganze Zeit zur Stromerzeugung.

Das ist bei Flusskreuzfahrtschiffen genauso schlimm? Bei ihren Pendants zu See haben ja auch viele noch nicht mal einen Anschluss, um Strom von Land zu beziehen, und dann laufen die Dieselmotoren auch die ganze Zeit. Vor zwei, drei Wochen war dazu ein interessanter Artikel im Spiegel. Und die Reedereien rühmen sich dann auch noch ihrer Umweltfreundlichkeit, weil sie Dieselfilter einbauen (die notwendig sind, damit die Schiffe überhaupt irgendwo anlegen dürfen).

Es sollten sich durchaus Möglichkeiten finden, das ganze zu untersagen.

hema

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #17 am: 02. September 2019, 14:35:03 »
Die ganze "Kreuzfahrerei" ist sowieso (ökologischer) Wahnsinn!    >:(  :down:
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

MK

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #18 am: 02. September 2019, 15:27:51 »
Absolut richtig. Ich halte es für einen Fehler zu glauben, die Überlastung der zentralen U1- und U3-Abschnitte basiere darauf, dass alle zum Stephansplatz wollen.

Es fehlt z.B. ein Öffi-Äquivalent zur ständig überlasteten A23. Inzersdorf nach St. Marx sind bei keinem Verkehr (also mitten in der Nacht) mit dem Auto etwa 10 Kilometer in 15 Minuten. Je nachdem wo man genau hinmuss, kann der schnellste Weg mit Öffis 66A-U1-U3 sein und eine Dreiviertelstunde dauern.
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schaffnerlos

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #19 am: 02. September 2019, 15:34:59 »
Es fehlt z.B. ein Öffi-Äquivalent zur ständig überlasteten A23.

Abgesehen davon, dass der Verkehr auf der A23 in den wenigsten Fällen eine direkte Relation entlang dieser Straße bedient sondern alle möglichen Routen unter z. T. großen Umwegfahrten kummuliert, kann keiner der S-Bahn-Ring-Vorschläge dieses Problem lösen.

Bus

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #20 am: 02. September 2019, 15:37:21 »
Um das Geld für den SBahn-Ring könnte man schon wieder einige "Meter" Straßenbahnstrecken eröffnen, mit weit mehr Effizienz. Aber abschreiben geht halt leichter bei den Neos.

fr3

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #21 am: 02. September 2019, 15:47:39 »
Zu den Reisebussen: es ist sowieso ein Wahnsinn, dass die Kreuzfahrtschiffe direkt neben der U1 anlegen, die Passagiere aber dann mittels Bus ins Zentrum gekarrt werden. Und wenn das Schiff in der Nacht ankommt und die Passagiere in Ruhe frühstücken, machen sie sich eh erst nach dem Berufsverkehr auf den Weg. Ich weiß nicht: man traut Volksschülern zu, unter Aufsicht U-Bahn zu fahren - bei erwachsenen Menschen (Kreuzfahrttouristen) soll das aber ein Ding der Unmöglichkeit sein?
Da bin ich ganz auf deiner Seite - nur denkt die ganze Fremdenverkehrsbranche anders. Schade, dass es die Straßenbahnschleife beim Mexikoplatz nicht mehr gibt - und die Strecke durch die Lasalle- und Praterstraße. Das wäre erst etwas gewesen für eine Sightseeing-Tram!

Zitat
Und zum Güterverkehr auf der Donauuferbahn: früher oder später sollte eh ein Konzept erstellt werden, wie man möglichst viele der hier verkehrenden Güterzüge über andere Strecken leitet, und seien es Neubaustrecken um Stadtrand oder im Umland. Wir sprechen hier von einer zweigleisigen Strecke, die dazu auch noch relativ nah am Zentrum einer Millionenstadt verläuft und drei U-Bahnlinien sowie die S-Bahn-Stammstrecke und die Marchegger Ostbahnhof kreuzt. Es ist verdammt schade darum, sie nicht sinnvoll für den S-Bahn-Verkehr nützen zu können. Zur Vorortelinie durchgebunden wäre sie auch eine deutliche Beschleunigung diverser Ost-West-Relationen unter Auslassung des Zentrums.
Das sind wohl langwierige Konzepte, wobei die Donauländebahn als Zubringer zum Hafen Freudenau ja kaum zu ersetzen ist, der Hafen selbst eigentlich gar nicht. Die Donauländebahn verläuft für eine sinnvolle städtische Verkehrsverbindung eigentlich zu sehr am Rande des Siedlungsgebiets. Bis auf ein paar städtische Hotsposts (Millennium Tower, Donaumarina) liegen die urbanen Schwerpunkte und Wohnviertel alle 300-400 m vom Donauufer und damit von der Bahntrasse entfernt.

Wenn schon, dann wäre es sinnvoll gewesen die Trasse der Nordwestbahn durch den 20. Bezirk für einen S-Bahnverkehr zu nutzen - sie fährt mitten durch ein dicht bebautes Gebiet und wird in Zukunft nicht mehr benötigt. Es wäre ein leichtes gewesen, diese Trasse beim Nordwestbahnhof in die Nordbahn einzubinden - im Verlauf der ehemaligen Russenschleife, nur eben mit Unterfahren der Nordbahnstraße, um etwa den S-Bahnverkehr der Franz-Josephs-Bahn am Praterstern enden zu lassen, wo eine wesentlich bessere Anbindung zu anderen U- und S-abhnlinien gegeben wäre als am Julius-Tandler-Platz. Selbstverständlich wäre dazu einen Umsteigstation zur U6 bei der Dresdner Straße notwendig gewesen. So aber wurde das gesamt NWB-Areal für eine Verbauung vorgesehen und die Chance, eine innerstädtische Bahntrasse für den ÖV aufzuwerten und vielleicht gar die FJB mit der Flughafenschnellbahn zu einer durchgehenden Linie zu verbinden ein für alle mal vertan.

highspeedtrain

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #22 am: 02. September 2019, 15:47:45 »
Ich würde mich darauf beschränken, die S80 ab Meidling via Penzing nach Heiligenstadt zu verlängern und die S45 ab Handelskai zum Praterkai.
Also S45 Hütteldorf - Heiligenstadt - Praterkai und S80 Aspern - Meidling - Heiligenstadt.
Ich denke dass eine Durchbindung Penzing-Verbindungsbahn Priorität haben sollte -

Ich freu mich sehr, dass wir mal bei einem Thema übereinstimmen. :)

fr3

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #23 am: 02. September 2019, 15:54:24 »
Ich freu mich sehr, dass wir mal bei einem Thema übereinstimmen. :)
Freut mich auch. Ich glaube doch, dass ich mit dir letztlich mehr übereinstimme als gegenteiliger Meinung zu sein  ;)

schaffnerlos

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #24 am: 02. September 2019, 17:09:54 »
Wenn schon, dann wäre es sinnvoll gewesen die Trasse der Nordwestbahn durch den 20. Bezirk für einen S-Bahnverkehr zu nutzen - sie fährt mitten durch ein dicht bebautes Gebiet und wird in Zukunft nicht mehr benötigt.

Ich habe mir immer und immer wieder überlegt. Den S-Bahn-Verkehr dort habe ich schnell wieder verworfen. Die FJB würde den Anschluss an die U4 (der schnelle Weg ins Zentrum!) und S45 verlieren, U6 wäre umständlich und die Einbindung in die Stammstrecke betrieblich fast ein Ding der Unmöglichkeit. Außerdem wären durch das dicht verbaute Gebiet geringe Stationsabstände von Vorteil, welche aber in einen S-Bahn-System wieder hinderlich sind.

Meiner Meinung nach sollte dort eher eine Straßenbahn fahren: Schwedenplatz - 2 - Am Tabor - Nordwestbahnstraße mit Stationen u. a. zum Umsteigen in die künftige Linie 12 und dann am bestehenden Damm mit den Stationen Hellwagstraße (Übergang zur U6 Dresdner Straße), Stromstraße (31, 33), Adalbert-Stifter-Straße (37A), Forsthausgasse (11A, Studentenheim) und einer Schleife beim Steinitzsteg. Mit dem Brettldorf und dem Bf. Brigittenau gäbe es sogar noch kleine Stadterweiterunggebiete, die man erschließen könnte. Der Aufwand wäre so viel geringer als bei einer S-Bahn-Strecke und der Nutzen in meinen Augen größer.

highspeedtrain

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #25 am: 02. September 2019, 20:17:33 »
@schaffnerlos

Die Nutzung der NWB hätte ich eher für die S45 als für die FJB gesehen - mit einem Schlag am Praterstern, wo die Linie enden müsste, in alle Richtungen nach Transdanubien. Zugegebenermaßen ein Umweg Richtung Floridsdorf, aber aufgewogen durch die Anschlüsse zu U1 und U2 und zu allen sonstigen anschlüssen am Praterstern, unter Ersparnis der ebenso recht hohen Investitionen und Betriebskosten bei einer Verlängerung zur S45 und einer problematischen Umsteigesituation bei der Reichsbrücke zur U1

Die FJB über diese Strecke müsste auch am Praterstern enden (Platz für Zungenbahnsteige dort war jedenfalls ursprünglich vorgesehen). U4-Anschluss könnte in Nussdorf hergestellt werden, was gar nicht so blöd wäre, der schlechtere Anschluss zur U6 (und der ist wirklich sehr wichtig) bliebe aber.

Insofern ist eine Straßenbahn dort mit Sicherheit eine sinnvolle Alternative, die Stadt hat sich aber eh gegen beides entschieden...

T-Dog18

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #26 am: 03. September 2019, 15:25:51 »
Ich hab mir vor längerem Mal Gedanken über eine Sinnvolle S45 Verlängerung im Süden gemacht. Mein Ergebniss war dann Breitensee - Penzing (unterirdisch, 90° zu Westbahn) - Hietzing - Tivoli - Meidling (S, U6, 62, WLB) - Wienerberg (U2, 1) - Neilreichgasse (11, O), Altes Landgut (U1)

Ich glaube dass die Trasse viel bringen könnte, weil sie viele Hubs im Süden und Südwesten schnell verbindet und das Gebiet auch dicht besiedelt ist. Auf der anderen Seite müsste sie wsl. die ganze Neubaustrecke ab Breitensee unterirdisch fahren, was sie wieder teurer macht

Zum anderen weiß ich nicht, wie viel von der Station Breitensee denkmalgeschützt ist, weil dort wsl viel umgebaut werden müsste

T-Dog18

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #27 am: 03. September 2019, 15:45:52 »
Ich hab mir vor längerem Mal Gedanken über eine Sinnvolle S45 Verlängerung im Süden gemacht. Mein Ergebniss war dann Breitensee - Penzing (unterirdisch, 90° zu Westbahn) - Hietzing - Tivoli - Meidling (S, U6, 62, WLB) - Wienerberg (U2, 1) - Neilreichgasse (11, O), Altes Landgut (U1)

Ich glaube dass die Trasse viel bringen könnte, weil sie viele Hubs im Süden und Südwesten schnell verbindet und das Gebiet auch dicht besiedelt ist. Auf der anderen Seite müsste sie wsl. die ganze Neubaustrecke ab Breitensee unterirdisch fahren, was sie wieder teurer macht

Zum anderen weiß ich nicht, wie viel von der Station Breitensee denkmalgeschützt ist, weil dort wsl viel umgebaut werden müsste

Hier hätt ich noch auf einer Karte dargelegt, wie sie meines Erachtens verlaufen könnte.
Im Osten sehe ich 2 Verlängerungsvarianten ab der Vorgartenstraße, wobei ich unentschlossen bin, ob eine Führung nach Messe Prater oder nach Praterkai sinnvoller ist.

Bei der Vorgartenstraße fände ich es aber schon Sinnvoll die S45 hier weiter zur U1 zu ziehen, um die beiden Stationen miteinander zu verbinden und eine gute Umstiegsmöglichkeit zu schaffen

https://www.google.com/maps/d/viewer?mid=18LEKEMdUcTkQNAoYEUbc-2UWANsNipXJ&usp=sharing

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