Autor Thema: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition  (Gelesen 171720 mal)

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abc

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Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« am: 16. November 2020, 12:15:57 »
Hallo,

nachdem uns das Thema ja die nächsten fünf Jahre beschäftigen wird, öffne ich mal einen neuen Thread. Die Koalition von SPÖ und Neos ist auf der Zielgerade, in verkehrspolitischer Hinsicht kündigen sie folgende Schwerpunkte an:

- Reduktion der CO2-Emissionen bis 2030 um 50 % (gegenüber welchem Jahr, geht zumindest aus dem Standard nicht hervor)
- Halbierung des Anteils der Pkw-Einpendler bis 2030
- Ausbau der Öffis und E-Mobilität
- Ausbau der Straßeninfrastruktur (soviel zu "Reduktion der CO2-Emissionen und Halbierung des Pkw-Anteils bei Einpendlern") und der Radinfrastruktur, bei letzterer Vervierfachung des Budgets
- neue Straßenbahnlinien in den Außenbezirken
- neues System des Parkraummanagements und verkehrsreduzierende Maßnahmen

https://www.derstandard.at/story/2000121731578/die-eckpunkte-des-rot-pinken-wiener-koalitionsprogramms
https://wien.orf.at/stories/3076119/

Alles noch reichlich unkonkret, also in Bezug auf die Öffis wahrscheinlich das gleiche Gewurschtel wie die letzten Jahre und Jahrzehnte. Hängt wohl letztlich davon ab, wer konkret Verkehrsstadtrat oder -rätin wird.

U4

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #1 am: 16. November 2020, 12:19:46 »
Dienstag wissen wir sicher mehr  8)
🥒 Haltestelle NEU -  die schlechteste Version seit Beginn der Haltestellen, Stangln die fast nicht zu sehen sind im Bild der Stadt

Linie106

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #2 am: 16. November 2020, 13:36:52 »
Ich würde mir ja wünschen, dass endlich sämtliche (u.a. von den Roten selbst) schubladisierten Straßenbahnprojekte gebaut werden.
Wienerberg-15er, Donaufeld-27er, Neilreichgassen-11er, Seestadt-25er, usw.....
evtl noch ein 13er.

Aber ich befürchte daran wird auch Pink nichts ändern.

Klingelfee

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #3 am: 16. November 2020, 13:44:28 »
Ich würde mir ja wünschen, dass endlich sämtliche (u.a. von den Roten selbst) schubladisierten Straßenbahnprojekte gebaut werden.
Wienerberg-15er, Donaufeld-27er, Neilreichgassen-11er, Seestadt-25er, usw.....
evtl noch ein 13er.

Aber ich befürchte daran wird auch Pink nichts ändern.

Grundsätzlich gebe ich dir Recht. Nur von wo willst du die Mittel hernehmen?

Und selbst, wenn man das Geld auftreibt und auch noch heuer den Beschluß fasst, das Ganze auch umzusetzen, glaube ich nicht, dass viele Projekte bis zur nächsten Wahl begonnen, geschweige fertig gestellt sind.
Dazu gibt es in letzter Zeit viel zu viele Einsprüche bei solchen Projekten.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

MK

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #4 am: 16. November 2020, 13:58:24 »
Grundsätzlich gebe ich dir Recht. Nur von wo willst du die Mittel hernehmen?

Vom Autoverkehr, indem man bei Straßenneubauten und -sanierungen spart, die Kosten für's Kurzparken und für Parkpickerl erhöht und eine City-Maut einführt.
Wanderer, kommst du nach Liechtenstein,
tritt nicht daneben, tritt mitten rein!

Mistelbacher

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #5 am: 16. November 2020, 14:00:32 »
Mit der Punschkrapfenkoalition sollte einem raschen Bau des Autobahntunnels quer durch die Lobau jetzt nichts mehr im Wege stehen. Damit verbunden wird es ab der Eröffnung eine spürbare Entlastung auf der A23 geben. Eine weitere Erhöhung der Pendlerströme aus dem Weinviertel A5 / S3 ist zu erwarten.  Spannend wird die Frage betreffend der Parkraumbewirtschaftung. Hier sind sich die jetzt allesamt "roten" Flächenbezirke wie z. Bsp. Favoriten, Simmering, Floridsdorf und Donaustadt nicht ganz einig. Betreffend dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs gilt die gesamte Aufmerksamkeit der Verlängerung der Linie U2 in Richtung Wienerberg bzw. der Linie U5 in Richtung Elterleinplatz. Für die im Wahlkampf angesprochenen Straßenbahnverlängerungsprojekte sehe ich keinerlei Chance der Verwirklichung in der kommenden Legislaturperiode.

Bhf_Breitensee

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #6 am: 16. November 2020, 14:25:55 »
Bevor wir neue Straßenbahnlinien bauen - die zweifelsfrei nötig sind - sollten die bestehenden Linien beschleunigt werden und auf das Linzer Geschwindigkeitsniveau erhöht werden - zentrales Schließen - Auflassung schwach frequentierter Haltestellen zur Vergrößerung des Haltestellenabstandes - Ampelschaltungen - Kürzung Fahrzeitreserven. Handlungsbedarf besteht ab Fahrplanwechsel für den 62er, bekommt doch die WLB einen 7,5´-Takt an allen Werktagen. Für zwei Linien im  7,5´-Takt Meidling - Oper besteht wohl kein Bedarf.

abc

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #7 am: 16. November 2020, 14:29:56 »
Mit der Punschkrapfenkoalition sollte einem raschen Bau des Autobahntunnels quer durch die Lobau jetzt nichts mehr im Wege stehen. Damit verbunden wird es ab der Eröffnung eine spürbare Entlastung auf der A23 geben.

Ja, für drei, vier Jahre, bis sich die Entlastung rumgesprochen hat - und die Tangente genauso voll ist wie vorher, zusätzlich zum Lobau-Tunnel.

Bus

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #8 am: 16. November 2020, 14:31:25 »
Mit der Punschkrapfenkoalition sollte einem raschen Bau des Autobahntunnels quer durch die Lobau jetzt nichts mehr im Wege stehen. Damit verbunden wird es ab der Eröffnung eine spürbare Entlastung auf der A23 geben.

Ja, für drei, vier Jahre, bis sich die Entlastung rumgesprochen hat - und die Tangente genauso voll ist wie vorher, zusätzlich zum Lobau-Tunnel.

Genau, dann bauen wir die nächste Entlastungstrecke. Manche lernens halt nie, dass neue Straßen noch mehr Verkehr anziehen.  :bh:

Linie106

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #9 am: 16. November 2020, 14:38:38 »
Zum Geld: bei anderem sparen. (Stadtstraße Aspern und Lobautunnel zB, weg damit), Citymaut, flächendeckendes Parkpickerl (Stichwort Bezirke 21, 22, 23); da kommt schon bisschen was an Geld rein

zur Not könnte man auch die Sinnlos-U5 verschieben. Die braucht, salopp gesagt, kein Schwein. Ob das finanziell sinnvoll ist, deren Bau zu verzögern, weiß ich nicht, bin nicht so sattelfest bei Finanzfragen.

unmöglich halte ich es allerdings nicht, dass man die Straßenbahnen vorzieht, so man von Seiten Regierung Interesse daran hätte.

abc

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #10 am: 16. November 2020, 14:42:02 »
Handlungsbedarf besteht ab Fahrplanwechsel für den 62er, bekommt doch die WLB einen 7,5´-Takt an allen Werktagen. Für zwei Linien im  7,5´-Takt Meidling - Oper besteht wohl kein Bedarf.

Schlagen Auto-, Flugzeug- oder Radlobby eigentlich auch bei jeder Gelegenheit Einschränkungen vor oder ist das der ÖV-Lobby (im weitesten Sinne) vorbehalten?

DaedalusBC304

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #11 am: 16. November 2020, 14:50:31 »
Handlungsbedarf besteht ab Fahrplanwechsel für den 62er, bekommt doch die WLB einen 7,5´-Takt an allen Werktagen. Für zwei Linien im  7,5´-Takt Meidling - Oper besteht wohl kein Bedarf.

Schlagen Auto-, Flugzeug- oder Radlobby eigentlich auch bei jeder Gelegenheit Einschränkungen vor oder ist das der ÖV-Lobby (im weitesten Sinne) vorbehalten?

Die Außenbezirke sind durch ihre kurzen Intervalle eh schon verwöhnt genug! Der 62er kann da ruhig kurz geführt werden und/oder längere Intervalle bekomme! /s
Warum sollte der 62er schlechter gemacht werden, nur weil der VOR sich dazu entschlossen hat, die BB häufiger fahren zu lassen?

Hauptbahnhof

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #12 am: 16. November 2020, 15:06:20 »
Der 62er könnte durch die Margaretenstraße fahren. ;D

denond

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #13 am: 16. November 2020, 15:20:06 »
zur Not könnte man auch die Sinnlos-U5 verschieben. Die braucht, salopp gesagt, kein Schwein. Ob das finanziell sinnvoll ist, deren Bau zu verzögern, weiß ich nicht, bin nicht so sattelfest bei Finanzfragen.

unmöglich halte ich es allerdings nicht, dass man die Straßenbahnen vorzieht, so man von Seiten Regierung Interesse daran hätte.

Ich würde schmunzeln, wenn man - nachdem man ja bereits an der U2-Verlängerung zum Matz baut - die oben stehende Vermutung seitens der Stadt auch (aus Kostengründen) erkennt, die 2er-Linie wieder zu einer U-STRAB, betrieben mit 2 oder 3 STRAB-Linien zurückbauen würde.

WVB

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #14 am: 16. November 2020, 15:24:18 »
Manche lernens halt nie, dass neue Straßen noch mehr Verkehr anziehen.  :bh:
Da wird gar nix zusätzlich angezogen weil der Verkehr sowieso durch den natürlichen Bevölkerungszuwachs mehr wird. Die Infrastruktur muss einfach mit der Stadt mitwachsen.

Damit verbunden wird es ab der Eröffnung eine spürbare Entlastung auf der A23 geben.
Wirklich spürbar wird es am Biberhaufenweg, der Groß-Enzersdorfer-Straße, der Breitenleer Straße und bei Aderklaa sein. Auf der Tangente selber ist ja nur aufgrund der Baustellen (und Wapplern denen das Reißverschlusssystem fremd ist und somit einen Stau verursachen) so zäh. Und trotzdem ist man manchmal immer noch bis 3x schneller als mit den Öffis unterwegs.