Gerade vorhin in der U1 Vorgartenstraße.
Wegen eines Polizei/Rettungseinsatzes wird der Zug FR Reumannplatz geräumt; die Fahrgäste werden auf Gleis 1 verwiesen. Völkerwanderung auf die andere Seite. Nach einigen Minuten die Durchsage: "Aufgrund eines Polizeieinsatzes wird die Station Vorgartenstraße nicht eingehalten." Verdutzte Blicke, doch der kurz darauf am falschen Gleis einfahrende Zug wird langsamer... und fährt tatsächlich durch.
Gegenzug (bleibt stehen), kurz darauf die Durchsage: "Der Polizeieinsatz ist beendet, der nächste Zug Richtung Reumannplatz fährt wieder auf Gleis 2". Erneut beginnende Völerwanderung, und just in dem Moment fährt der erste Zug, der bis dahin am Bahnsteig stand, ab. Nach ~10 Minuten Verzögerung wären die 1-2 doch auch schon egal gewesen (insbesondere wenn die Zugfolge eh schon durcheinander ist - mit 12min Verspätung hätte man den Zug wenigstens bis Hauptbahnhof führen können und dort wieder an die richtige Stelle gebracht).
Fazit: Nie auf irgendwelche Durchsagen verlassen...
Aber immerhin: die WiLi haben auf die Störung promtest reagiert (ironisch gemeint). Manchmal hat man das Gefühl als ob die dafür zuständige Stelle in pkt. Störungsmanagement sich selbst überholen und noch schneller sein will als die Störung selbst. Dazu kommt, daß hier vier verschiedene Stellen an der Störung arbeiten: Wenn man den Donaukanal in Flußrichtung sieht auf der rechten Seite der Erdbergstraße die Leitstelle mit betriebseigener Funkstreife bzw. Kontrollorgan, den Kundendienst mit seinen Durchsagen und auf der linken Seite der Erdbergstraße die U-Bahn-Leitstelle und deren Info, ebenfalls mit Durchsagen, mehrsprachig. Und auch der politische Druck (Rathaus,Verkehrsstadtrat, Bezirkspolitiker, viele davon aber unwissend wie der Betrieb läuft, Effekthascherei) ist nicht außer Acht zu lassen.
Oftmals wäre es bei einer Störung besser, eine zeitlang zuzuwarten, bis sich die Störung entwickelt hat und man wirklich weiß, was los ist und man aus der Betriebserfahrung heraus abschätzen kann, wie lange es wirklich dauern wird und man effektive Maßnahmen setzten kann. Und das nächste ist, wenn man die im Moment nötigen Maßnahmen eingeleitet hat, diese nicht immer wieder der Situation - die man über Funk als Zwischenberichte übermittelt bekommt - nachzubessern, sondern die eingeleiteten Maßnahmen bis zum Ende der Störung beizubehalten. Dann würden solche Szenarien - wie in der Station Vorgartenstraße geschildert - die aus Erfahrung so zwischen 10 und 25 Minuten dauern, nicht passieren. Auch die visuelle FG-Information würde da mit den eingegebenen Fakten mitkommen und Richtig anzeigen. Wenn man aber immer wieder nachbessert, hängt sich das beste System irgend wann auf. Schon klar, das es da bei einem Intervall von ca. 3 Min. bis zu 8 Kurse betreffen kann. Aber ja, ich hab's vergessen: man will ja sehr gut sein... Natürlich, bei sich als schwerwiegenderen Störungen herauskristallisierenden Szenarien sind dann nach einiger Zeit Nachbesserungen von Nöten.