Wie funktioniert die Abrissleitung bzw. der Kontakt dazu.
Ist das eine isolierte Masseleitung, die durch den Massekontakt an der Kupplung auf die Beiwagenmasse gehtß
Ja. Soviel ich das verstanden habe - im Straßenbahnjournal-Wiki habe ich unter "Fachbegriffe" dazu nichts gefunden - ist das ein elektrischer Stromkreis vom Triebwagen über die Abrissleitung (auch dieser Begriff existiert im Wiki nicht) zum Beiwagen zu einem Magnet, der über ein Gestänge die Federspeicherbremse des Beiwagens gespannt (geöffnet) hält. Von dort ist dann der Stromkreis über die Beiwagenmasse geschlossen.
Wird dieser Stromkreis unterbrochen (wenn also die Kupplung aus irgendeinem Grund aufgeht), löst der Federspeicher aus und der Beiwagen wird sofort eingebremst (damit ist sichergestellt, dass er nicht - z.B. auf einer Steigung oder in Gefälle - alleine weiterrollen kann). Gleichzeitig ertönt im Triebwagen am Fahrerplatz ein Notsignal.
Diese Einrichtung ist natürlich nur in modernen Fahrzeugen, die mit Federspeicherbremse ausgerüstet sind, vorhanden. Sie ist es erst, die einen schaffnerlosen Betrieb in Beiwagen ermöglicht.
Bei den Oldtimern mit Pendelschaffner gibt es eine solche Einrichtung nicht und daher auch keine Abrissleitung. Deswegen muss dort auch auf ansonsten leeren Zügen in jedem Beiwagen ein Begleiter sein, um bei einem Kupplungsriss sofort händisch die Feststellbremse anziehen zu können.
Bitte um Korrektur, wenn ich etwas falsch beschrieben habe.
Übrigens bin ich mir nicht sicher, ob bei einem Spannkuppeleisen ohne Abrissleitung die beiden Teile des Kuppeleisens tatsächlich galvanisch miteinander verbunden sind, da dafür normalerweise ja keine Notwendigkeit besteht. Das müsste man einmal ausmessen.