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Öffentlicher Verkehr national und international => Verkehrspolitik => Thema gestartet von: 13er am 28. April 2015, 15:27:18

Titel: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: 13er am 28. April 2015, 15:27:18
Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring

Pünktlich zum 150-Jahr-Jubiläum denkt Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) schon an die Zukunft der Wiener Ringstraße. Sie will den Boulevard in den kommenden Jahren Schritt für Schritt neu gestalten und damit auch verkehrsberuhigen.

Parkplätze und Nebenfahrbahnen könnten etwa großzügigen Fußgängerarealen weichen, skizzierte sie am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Konkrete Pläne gibt es freilich noch nicht. Stattdessen hat die Ressortchefin zwei internationale Planungsbüros - Gehl Architects aus Kopenhagen und Barcelona Regional - beauftragt, Visionen für den Ring auszuarbeiten.

„Wir haben gefragt, wie diese Straße in zehn oder 15 Jahren aussehen könnte“, so Vassilakou. Die am Montag präsentierten Vorschläge sieht sie als Inspiration und Input, um eine breite Debatte anzustoßen und darauffolgend tatsächliche Umsetzungskonzepte auszutüfteln.

„Mühsames Pflaster für Fußgänger und Radfahrer“

Was den Status quo betrifft, sind sich Henriette Vamberg (Gehl Architects) und Marc Montilleo (Barcelona Regional) generell einig. Der Ring sei vorrangig eine lärmumtoste Verkehrsader und mühsames Pflaster für Fußgänger und Radfahrer. Die zahlreichen Monumentalbauten seien umgeben von wenig glanzvollen Parkplätzen, Asphaltflächen und Nebenfahrstreifen. Beide Planungsexperten plädieren für mehr Flanierqualität, großzügigere Verweilareale, weniger Autos und eine Homogenisierung des derzeitig stark parzellierten Nutzungswirrwarrs.

Veranstaltungshinweis:
„Ring 150+“, Podiumsdiskussion mit Maria Vassilakou (Vizebürgermeisterin), Erich Raith (TU Wien), Thomas Zauner (Österreichische Nationalbibliothek), Harald Peterka (Universität Wien) und Christopher Widauer (Wiener Staatsoper), am Dienstag, 28. April, 19.00 Uhr, Arena 21 im MuseumsQuartier.
Die Idee aus Kopenhagen will vor allem an den Rändern des fast 60 Meter breiten Rings ansetzen. „Zwei Drittel der Breite liegen außerhalb des eigentlichen Verkehrsbereichs“, verwies Vamberg auf das Potenzial. Derzeit seien diese Abschnitte allerdings durch Parkspuren, Schilderwälder, Nebenfahrbahnen und Rad- bzw. Fußgängerstreifen verbaut.

Gehl Architects schlägt die Aufhebung dieser strikten Trennungen vor, um stattdessen ebene gepflasterte Flächen - vor allem rund um imposante Gebäude wie Uni, Oper und Burgtheater - zu schaffen, die als Mischzonen für Fußgänger und Radfahrer dienen. Die mittigen Fahrspuren könnten prinzipiell belassen werden, wobei der Autoverkehr reduziert werden müsse - beispielsweise dadurch, dass der Ring nicht mehr als Durchzugsstraße genutzt werden kann.

Konzept für Verbannung der Autos

Die spanischen Kollegen gehen noch einen Schritt weiter. Sie plädieren für die gänzliche Verbannung der Autos - mit Ausnahmen beispielsweise für den Lieferverkehr - und eine Verlagerung der Straßenbahngleise in die Mitte des Boulevards. Der Rest soll gewissermaßen als riesige Fußgängerzone mit Raderlaubnis, Sitzinseln und Piazzas ausgestaltet werden, erklärte Montilleo. Damit könnten die wichtigen Institutionen am Ring eine Art Portal erhalten.

Debatte: Wiener Ring: Zeit für eine Modernisierung?

Vassilakou meinte, dass beide Konzepte den Vorteil hätten, modular und in verschiedenen Ausbaustufen umgesetzt werden zu können. Sie will nun auf Basis der beiden Visionen, die auch auf der Homepage der Mobilitätsagentur abrufbar sind, eine „systematisch aufgesetzte Diskussion“ mit allen beteiligten Institutionen bzw. Betroffenen anstoßen.

Vassilakou fände autofreien Ring „interessant“

Umsetzungspläne könnten - sofern Rot-Grün nach der Wahl im Herbst weiterregiert - bis zur Halbzeit der kommenden Legislaturperiode stehen, erste Neugestaltungsschritte unmittelbar darauf folgen, nannte sie das Areal rund um die Universität und das Burgtheater als Beispiele. Letzteres sei ein gutes Beispiel dafür, „wie nachlässig wir mit öffentlichem Raum rund um bedeutende Gebäude umgeben“. Die Burg sei umgeben „von einem mäßig dekorativen Parkplatz, einer Tankstelle und viel sanierungsbedürftigem Asphalt“.

Die Vision eines autofreien Rings hält die Grün-Politikerin für „interessant“. Aber sie kann sich auch eine Verkehrsberuhigung vorstellen, bei der die Autos auf der Prachtstraße bleiben dürfen. Das größte Raumpotenzial gebe es sowieso links und rechts der Fahrspuren.

Quelle: http://wien.orf.at/news/stories/2707870/ (http://wien.orf.at/news/stories/2707870/)
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: Linie 41 am 28. April 2015, 15:43:43
Things that are never gonna happen. :(
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: tramway.at am 28. April 2015, 15:58:53
Etwas mehr hier: http://chorherr.twoday.net/stories/1022424380/ (http://chorherr.twoday.net/stories/1022424380/)

Ganz unten sind die Downloadlinks auf die beiden Konzepte, vor allem Gehl erkennt die derzeitigen Probleme gut. (Lange Ladezeit!)
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: 95B am 28. April 2015, 17:35:02
Grundsätzlich halte ich die Verlegung der Straßenbahngleise in die Mitte für keine gute Idee, da sie so lediglich weiter weg von den Fahrgästen rücken. Zudem sind an vielen Punkten die Zugänge so gestaltet (Passagenaufgänge!), dass das gar nicht ohne weitere bauliche Maßnahmen möglich ist (Oper, Bellaria, Stubentor, Schottentor).
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: Klingelfee am 28. April 2015, 17:54:19
Man merkt, die Wienwahl rückt näher. Man versucht mit noch so nicht verwirklichbaren Ideen, die meisten scheitern dann an der Finanzierung, ein paar Wählerstimmen zu sammeln.

Siehe auch die Aktion
 :blank: Der ÖVP 14 wegen des langsamen 49 - wieso erst jetzt ??? ???
 :blank: Die Forderung, der Wirtschaftskammer, die Busspuren freigeben für den Lieferverkehr
 :blank: Untertunnelung des Schwedenplatzes
 :blank: ....
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: petestoeb am 28. April 2015, 18:07:03
Man merkt, die Wienwahl rückt näher. Man versucht mit noch so nicht verwirklichbaren Ideen, die meisten scheitern dann an der Finanzierung, ein paar Wählerstimmen zu sammeln.

Siehe auch die Aktion
 :blank: Der ÖVP 14 wegen des langsamen 49 - wieso erst jetzt ??? ???
 :blank: Die Forderung, der Wirtschaftskammer, die Busspuren freigeben für den Lieferverkehr
 :blank: Untertunnelung des Schwedenplatzes
 :blank: ....

Was die Schwarzen wollen ist in Wien eher vernachlässigbar. Aber der Ring ohne Autos wäre ein wünschenswerter Zustand. Straßenbahn, Fiaker, Radler Fußgänger - so sollte es weitgehend sein. Und so wie vor der letzten Wahl der Umbau der Mahü als unmöglich angesehen wurde, ist die Chance gut, dass das Wirklichkeit wird. Noch dazu, wo die Kosten eher gering sein werden.
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: mike1163 am 28. April 2015, 18:11:08
Gerade die meisten Nebenfahrbahnen würd ich lassen, die sind eigentlich recht wichtig für Zufahrten (Hotels, Uni, Oper, Theater, Museen) oder dienen auch als ad hoc Taxistände (z.B. Burgtheater), sie stören auch am wenigsten, weil die quasi eh Verkehrsberuhigt sind. Warum man das Geld in die teuren Planungsbüros investiert frag ich mich schon irgendwie, vor allem weil sich die Aufenthaltsqualität am Ring bei 3 Spuren und neu verwendeten Nebenfahrbahnen absolut nicht verbessern würde.  Eine Spur am Ring entfernen würd dagegen für den Anfang auch schon reichen.
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: uk am 28. April 2015, 18:21:30
Gerade die meisten Nebenfahrbahnen würd ich lassen, die sind eigentlich recht wichtig für Zufahrten (Hotels, Uni, Oper, Theater, Museen) oder dienen auch als ad hoc Taxistände (z.B. Burgtheater), sie stören auch am wenigsten, weil die quasi eh Verkehrsberuhigt sind. Warum man das Geld in die teuren Planungsbüros investiert frag ich mich schon irgendwie, vor allem weil sich die Aufenthaltsqualität am Ring bei 3 Spuren und neu verwendeten Nebenfahrbahnen absolut nicht verbessern würde.  Eine Spur am Ring entfernen würd dagegen für den Anfang auch schon reichen.
Gerade die Nebenfahrbahnen gehören noch viel stärker Verkehrsberuhigt. d.h für den Anfang mal alle Parkplätze raus und Freigabe in beide Richtungen für Radfahrer. Dadurch würde sich zumindest stellenweise die Problemzone Ringradweg deutlich entschärfen.
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: Klingelfee am 28. April 2015, 18:45:48
Gerade die meisten Nebenfahrbahnen würd ich lassen, die sind eigentlich recht wichtig für Zufahrten (Hotels, Uni, Oper, Theater, Museen) oder dienen auch als ad hoc Taxistände (z.B. Burgtheater), sie stören auch am wenigsten, weil die quasi eh Verkehrsberuhigt sind. Warum man das Geld in die teuren Planungsbüros investiert frag ich mich schon irgendwie, vor allem weil sich die Aufenthaltsqualität am Ring bei 3 Spuren und neu verwendeten Nebenfahrbahnen absolut nicht verbessern würde.  Eine Spur am Ring entfernen würd dagegen für den Anfang auch schon reichen.
Gerade die Nebenfahrbahnen gehören noch viel stärker Verkehrsberuhigt. d.h für den Anfang mal alle Parkplätze raus und Freigabe in beide Richtungen für Radfahrer. Dadurch würde sich zumindest stellenweise die Problemzone Ringradweg deutlich entschärfen.

Dein Vorschlag nicht schlecht, nur wo bleiben dann die ganzen Lieferanten, bzw VIP stehen. Denn viele Parkplätze sind für Ladetätigkeiten, bzw für Diplomaten reserviert.
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: hema am 28. April 2015, 18:51:57
Zum einen ist im Herbst Wahl und zum anderen wollen befreundete Planungsbüros auch leben!  ::)
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: uk am 28. April 2015, 19:50:50
Gerade die meisten Nebenfahrbahnen würd ich lassen, die sind eigentlich recht wichtig für Zufahrten (Hotels, Uni, Oper, Theater, Museen) oder dienen auch als ad hoc Taxistände (z.B. Burgtheater), sie stören auch am wenigsten, weil die quasi eh Verkehrsberuhigt sind. Warum man das Geld in die teuren Planungsbüros investiert frag ich mich schon irgendwie, vor allem weil sich die Aufenthaltsqualität am Ring bei 3 Spuren und neu verwendeten Nebenfahrbahnen absolut nicht verbessern würde.  Eine Spur am Ring entfernen würd dagegen für den Anfang auch schon reichen.
Gerade die Nebenfahrbahnen gehören noch viel stärker Verkehrsberuhigt. d.h für den Anfang mal alle Parkplätze raus und Freigabe in beide Richtungen für Radfahrer. Dadurch würde sich zumindest stellenweise die Problemzone Ringradweg deutlich entschärfen.

Dein Vorschlag nicht schlecht, nur wo bleiben dann die ganzen Lieferanten, bzw VIP stehen. Denn viele Parkplätze sind für Ladetätigkeiten, bzw für Diplomaten reserviert.
Soweit ich den Ring kenne, sind das eher die Minderheit. Dafür sind sicher nicht auch beiden Seiten der Nebenfahrbahn Parkplätze Notwendig (Universitätsring, Schottenring, etc.)
Lieferanten: Parkverbot ausgenommen Ladetätigkeit (i.e. Ladezone).
Und die Diplomaten-Parkplätze können auch ums Eck in die Seitengassen verlegt werden oder in die Parkgaragen.

Dann jeweis ein Fahrradstrassen-Taferl (oder BeZo) und gut ist. (Damit ist das Zufahren immer noch gestattet und es ist in vielen Abschnitten am Ring gleich viel mehr Platz. Einzige Problemzone ist dann noch der Abschnitt Goethedenkmal bis Burgtheater wo es am Innenring keine Nebenfahrbahn gibt. Hier müsste man ein bisserl umbauen.
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: Z-TW am 28. April 2015, 19:57:56
Was für eine Vision! Ein stets autofreier Ring! Herrlich!
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: inno am 28. April 2015, 20:27:10
 :fp: Als Raumplaner wird man normalerweise nicht reich ist wie bei den Architekten wo wenn man nicht gerade zu den Startarchitekten gehört auch eher die Augen verdreht wenn man gefragt wird warum man bei Hofer einkauft...

Raumplaner haben dazu noch das Problem das man die Arbeit nur sieht wenn ein Fehler gemacht wurde  ::)

Gehl gehört da eher in die Kategorie "Star" und ist sicher nicht billig. Wobei ich mir eher gedacht hätte das der hier beliebt ist immerhin ist der für die Rasengleise in Adelaide verantwortlich:

http://www.theaustralian.com.au/news/danish-architect-professor-jan-gehl-has-a-grand-plan-to-bring-adelaide-alive/story-e6frg6n6-1226493966095 (http://www.theaustralian.com.au/news/danish-architect-professor-jan-gehl-has-a-grand-plan-to-bring-adelaide-alive/story-e6frg6n6-1226493966095)

http://www.subways.net/australia/adelaide2.jpg (http://www.subways.net/australia/adelaide2.jpg)
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: martin8721 am 28. April 2015, 20:34:54
@ inno:
Ein paar Beistriche täten deinem Beitrag gut.
Hab mir mit dem Lesen etwas schwer getan.  ;)
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: Tatra83 am 28. April 2015, 20:53:20
Etwas mehr hier: http://chorherr.twoday.net/stories/1022424380/ (http://chorherr.twoday.net/stories/1022424380/)
Ganz unten sind die Downloadlinks auf die beiden Konzepte, vor allem Gehl erkennt die derzeitigen Probleme gut. (Lange Ladezeit!)
Also ganz ehrlich, dass das nun öffentlich in dieser Weise diskutiert wird, hätte ich mir vor gut vier, fünf Jahren niemals gedacht. Auch, wenn Rudi Schicker im Wahlkampf 2010 die Fußgängerzone Mariahilfer Straße (http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/588954/Wien_Mariahilfer-Strasse-als-Fussgaengerzone) forderte, so wurde sie als grünes Prestigeprojekt umgesetzt (mit allen Ecken und Kanten).

Die Gehl Architekten haben sich für die erste Phase ihres Vorschlags auch eher auf die Nebenfahrbahnen beschränkt, ohne, dass man die drei Fahrspuren für den IV irgendwie reduziert hätte. In weiteren Phasen wäre dann erst der Durchgangsverkehr unterbunden worden.
Jan Gehl ist m.E. wahrlich ein fähiger Stadtplaner, denn sein Konzept ist recht einfach. Es gibt drei Stufen von Aktivitäten im öffentlichen Raum: notwendige Aktivitäten (der Gang von Haustür zum U-Bahnhof), freiwillige Aktivitäten (eine Runde Radfahren) und soziale Aktivitäten (beim Radfahren auch noch Freunde treffen und plaudern). Für Gehl können freiwillige und soziale Aktivitäten erst bei einer gewissen Qualität der Umwelt entstehen, das erkennt man ganz gut in der Präsentation! Und so entsteht aus seiner Sicht erst Urbanität, städtisches Leben und wie auch immer man es nennen will, wenn die Dauer der Aktivität des Einzelnen mit Aktivitäten von anderen überlagert wird.

Nach dieser Theorie plane ich im Rahmen meiner Abschlussarbeit grad den Gürtel um - von Spittelau bis Landstraße.  "Wauns am Ring geht, gehts a am Girtel, nedwoahr?"
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: Paulchen am 28. April 2015, 21:17:58
Etwas mehr hier: http://chorherr.twoday.net/stories/1022424380/ (http://chorherr.twoday.net/stories/1022424380/)

Was mich an den Konzepten spontan stört, ist der Vergleich zwischen den "heute"-Fotos und den "morgen"-Entwürfen. Eine Allee, in der die Bäume belaubt sind, wird immer besser aussehen, als eine Allee mit kahlen Bäumen. Man liefert hier Kritikern wieder nur ein unnötiges Argument, um die möglichen Verbesserungen kleinreden zu können.
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: 13er am 28. April 2015, 21:27:13
Was die Schwarzen wollen ist in Wien eher vernachlässigbar. Aber der Ring ohne Autos wäre ein wünschenswerter Zustand. Straßenbahn, Fiaker, Radler Fußgänger - so sollte es weitgehend sein. Und so wie vor der letzten Wahl der Umbau der Mahü als unmöglich angesehen wurde, ist die Chance gut, dass das Wirklichkeit wird. Noch dazu, wo die Kosten eher gering sein werden.
Das sehe ich ganz genau wie du! Wenn es mit den Grünen so weitergeht, dann wird das schon noch irgendwann einmal gelingen. Ein autofreier Ring wäre auch für die Straßenbahn eine riesige Chance, dass es dereinst wieder mehr Durchgangslinien geben könnte (also solche in der Form der heutigen, wo man einfach zwei existierende Äste verbindet, wo es halbwegs sinnvoll ist; das kostet wenig und erhöht die Fahrgastzahlen enorm). Und auch Schleifen innerhalb des Rings, die ja eigentlich sehr sinnvoll wären und viele heutige Probleme, z.B. beim Schottentor, lösen würden.

Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: mike1163 am 28. April 2015, 22:31:23
Für Gehl können freiwillige und soziale Aktivitäten erst bei einer gewissen Qualität der Umwelt entstehen, das erkennt man ganz gut in der Präsentation!
Solange dort eine dreispurige Autobahn existiert, sind die Nebenfahrbahnen ein reiner Nebenschauplatz. Die mögen aus der Sicht von externen Planern vielleicht das Gesamtbild stören, in Wirklichkeit stören die derzeit kaum. Das was mich von meinen freiwilligen und sozialen Aktivitäten am Ring abhält, das ist die Ringstraße selbst. Die Gehwege sind breit genug, die Radwege sind breit genug, die Nebenfahrbahnen kann ich jederzeit queren und es herrscht dort kaum Verkehr, aber bei der Ringstraße selbst könnt ich kotzen.
Man darf auch nicht vergessen, dass eine Umgestaltung von Nebenfahrbahnen an einigen Stellen zu einer toten Fläche führen kann. An einigen Abschnitten herrscht jetzt schon tote Hose, und die kannst du selbst mit einem Gesamtkonzept schwer beleben, weil in der ganzen Umgebung einfach nichts ist oder es bessere Alternativen gibt.
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: traveller23 am 28. April 2015, 22:58:26
Das Jonas Reindl könnte man bei der Gelegenheit auch gleich angehen. Die Gleise 20m Richtung Votivkirche reinrücken, dann sollte man genug Platz am Ring haben, was meint ihr?
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: moszkva tér am 28. April 2015, 23:05:21
Man darf auch nicht vergessen, dass eine Umgestaltung von Nebenfahrbahnen an einigen Stellen zu einer toten Fläche führen kann. An einigen Abschnitten herrscht jetzt schon tote Hose, und die kannst du selbst mit einem Gesamtkonzept schwer beleben, weil in der ganzen Umgebung einfach nichts ist oder es bessere Alternativen gibt.
Also das Problem am Ring ist aus meiner Sicht nicht nur die Autobahn - drei Spuren sind wirklich überdimensioniert! Sondern auch die schlechte Verkehrsführung des Nicht-Autoverkehrs. Radfahrer und Fußgänger nerven und gefährden sich ständig gegenseitig. Mit dem Umbau der Nebenfahrbahnen zu Shared Space wäre dieses Problem mit einem Schlag gelöst!

Es ist für mich heute schon unverständlich, warum man die Radfahrer unbedingt in die Konfliktzone schicken muss, während die Nebenfahrbahnen tabu sind!
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: inno am 28. April 2015, 23:13:29
Jonas Reindl ist unter Denkmalschutz das darf man noch nicht mal anmalen.
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: traveller23 am 28. April 2015, 23:22:23
Shared Space hat manchmal seine Berechtigung. Will man aber gute, schnelle Infrastruktur für das Fahrrad dann braucht es einen eigenen Radweg. Ansonsten hat man den gleichen Schmarrn wie jetzt.
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: mike1163 am 29. April 2015, 00:11:12
Also das Problem am Ring ist aus meiner Sicht nicht nur die Autobahn - drei Spuren sind wirklich überdimensioniert! Sondern auch die schlechte Verkehrsführung des Nicht-Autoverkehrs. Radfahrer und Fußgänger nerven und gefährden sich ständig gegenseitig. Mit dem Umbau der Nebenfahrbahnen zu Shared Space wäre dieses Problem mit einem Schlag gelöst!

Es ist für mich heute schon unverständlich, warum man die Radfahrer unbedingt in die Konfliktzone schicken muss, während die Nebenfahrbahnen tabu sind!
Ich habe nicht das Gefühl das hier am Ring abgesehen vom Burgtor irgendwo ein schlimmer FuRad Konflikt herrscht. Dort könnt ich mir eine Neugestaltung der Nebenfahrbahn aber sehr gut vorstellen, Linienbusse fahren dort eh keine mehr und die Reisebusse müssen auch nicht bis vor die Haustüre fahren, so viele Bushalteplätze sind dort ohnehin nicht mehr.
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: traveller23 am 29. April 2015, 00:12:28
Vor den Ringstraßengalerien geht's auch rund.
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: moszkva tér am 29. April 2015, 06:16:11
und die Situation auf der Außenseite ist sowieso komplett verkorkst!
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: coolharry am 29. April 2015, 07:13:42
Man darf auch nicht vergessen, dass eine Umgestaltung von Nebenfahrbahnen an einigen Stellen zu einer toten Fläche führen kann. An einigen Abschnitten herrscht jetzt schon tote Hose, und die kannst du selbst mit einem Gesamtkonzept schwer beleben, weil in der ganzen Umgebung einfach nichts ist oder es bessere Alternativen gibt.
Also das Problem am Ring ist aus meiner Sicht nicht nur die Autobahn - drei Spuren sind wirklich überdimensioniert! Sondern auch die schlechte Verkehrsführung des Nicht-Autoverkehrs. Radfahrer und Fußgänger nerven und gefährden sich ständig gegenseitig. Mit dem Umbau der Nebenfahrbahnen zu Shared Space wäre dieses Problem mit einem Schlag gelöst!

Es ist für mich heute schon unverständlich, warum man die Radfahrer unbedingt in die Konfliktzone schicken muss, während die Nebenfahrbahnen tabu sind!

Beim Volksgarten und beim Burggarten gibts keine Nebenfahrbahn aber mehrer Radwegkonfliktpunkte. Die hast nachher auch.
zum Thema Nebenfahrbahn: Das Radfahren in diesen bzw. auch gegen die EInbahn (mit der Einbahn ist es ja nur deswegen verboten weil es einen Radweg gibt) könnte man schon morgen lösen. Es gibt die gesetzlichen Bestimmungen, es gibt die passenden Taferln und man müsste nicht mal jetzt eine BeZo oder Shared Misplace daraus machen. Man muß nur wollen. Aber es waren auch mal Autobahnen quer durch den 20. und 2. Bezirk geplant und gemacht habens nix. Wenns die Verkehrsberuhigung mit dem gleichen "Elan" angehen wie die Verkehrsbervorzugung dann fährt auch noch in 30 Jahren der IV auf dem Ring.
Persönlich ist mir ja wurscht was mit dem Ring passiert, nur einfach Stellplätze auflassen und dann glauben den großen Wurf gemacht zu haben ist auch nicht das gelbe vom Ei.
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: haidi am 29. April 2015, 09:34:19
Fahrräder gehören einfach nicht dort hin, wo auch Fußgänger sind, wenn die Radfahrer mit mehr als Schrittgeschwindigkeit unterwegs sind. Und sie auszubremsen halte ich auch nicht für sinnvoll. Als gehören die Radfahrer auf die Fahrbahn, dort können sie schnell fahren und kommen nicht mit Fußgängern in Konflikt. Am Ring wird jetzt schon in einigen Bereichen flaniert und wo vor allem flaniet und nicht zielgerichtet gegangen wird, wird es immer das Problem geben, dass die Fußgänger die Radweg-Bodenmarkierungen übersehen (oder drauf opfeifen). Da gehört eine bauliche Grenze.

Ich weiß nicht, wie der Ringradweg ausschaut, ich hab das Radfahren aufgegeben, weil ich nicht gewillt bin, mich auf schmalen Streifchen in das Rinnsal zu drücken oder auf  1m breiten, abmarkierten Gesteigflächen mit Rad-Gegenverkehr abzumühen bzw. wie es am Ring war, wo der Radweg in zwei 70 cm breite Streifchen um den Alleebaum herumgeführt wurde. Und ständig einen 90 cm breiten Anhänger mitzuführen um den Radwegen legal aus dem Weg zu gehen, ist auch nich das Gelbe vom Ei, auch wenn der Anhänger nur aus einer Achse, 2 Rädern, einer Deichsel besteht und nur dem Zweck dient, einen 15x9x5 cm großen 7 AH-Akku mitzuführen, der für die Anhängerbeleuchtung notwendig ist :)
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: Tatra83 am 29. April 2015, 10:45:06
Persönlich ist mir ja wurscht was mit dem Ring passiert, nur einfach Stellplätze auflassen und dann glauben den großen Wurf gemacht zu haben ist auch nicht das gelbe vom Ei.
Fußgänger- und Radverkehrsplanungen sind Angebotsplanungen und keine Bedarfsplanungen (wie beim IV derzeit gelebt). Das muss man sich als Planer immer vor Augen halten. Demzufolge wird sich schon etwas entwicklen, auch wenn "einfach nur Stellplätze aufgelassen" wurden. Dass man das mit einer ansprechenden Gestaltungsqualität auch steuern bzw. beschleunigen kann, ist dabei ganz wesentlich.
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: 95B am 29. April 2015, 10:56:52
mit einer ansprechenden Gestaltungsqualität

In Wien derzeit leider ein Fremdwort – da muss man wohl warten, bis die verantwortlichen Magistratler im Ruhestand sind. :-[
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: coolharry am 29. April 2015, 11:25:14
Dass man das mit einer ansprechenden Gestaltungsqualität auch steuern bzw. beschleunigen kann, ist dabei ganz wesentlich.

Jahaa. Gestaltungsqualität..... sieht man am Schwarzenbergplatz. Auch am Praterstern. Architektonisch vielleicht gut geplant, aber saumässig umgesetzt. Und genau das wird auch dort passieren. Die diversen U-Bahn Vorplätze in Transdanubien sprechen da ja auch Bände wie wichtig in Wien Gestaltungsqualität ist.
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: tramway.at am 29. April 2015, 12:57:57
Dass man das mit einer ansprechenden Gestaltungsqualität auch steuern bzw. beschleunigen kann, ist dabei ganz wesentlich.

Jahaa. Gestaltungsqualität..... sieht man am Schwarzenbergplatz. Auch am Praterstern. Architektonisch vielleicht gut geplant, aber saumässig umgesetzt. Und genau das wird auch dort passieren. Die diversen U-Bahn Vorplätze in Transdanubien sprechen da ja auch Bände wie wichtig in Wien Gestaltungsqualität ist.

Ich war ja grad wieder in Paris, weit draussen, und es ist echt auffällig, wiesehr eine schöne Oberfläche + hübsche Blumenbeete auch unattraktive Neubaugegenden aufwertet.
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: inno am 29. April 2015, 13:36:40
Da muss sich Paris seit letztem Jahr ordentlich verändert haben...

[attach=1][attach=2][attach=3][attach=4]

Was mir gut gefallen hat war die Metrolinie die zu einem Park umgebaut wurde (Neben rue de Cadix) wäre ein Model für die ungenutzten Stadtbahn Viadukte:
[attach=5]

Leider ist die Bildqualität miserabel, nur war ein entsperrtes Handy wichtiger als die Bildqualität.

Nachtrag:

Was in Paris wirklich besser gelöst ist sind die Haltestellenpläne
http://i69.servimg.com/u/f69/11/19/97/97/ligne611.jpg (http://i69.servimg.com/u/f69/11/19/97/97/ligne611.jpg)

Es ist unglaublich nützlich wenn man auf einem Blick sieht wohin ein öffentliches Verkersmittel fährt.
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: tramway.at am 29. April 2015, 15:42:42
Da muss sich Paris seit letztem Jahr ordentlich verändert haben...

Was mir gut gefallen hat war die Metrolinie die zu einem Park umgebaut wurde (Neben rue de Cadix) wäre ein Model für die ungenutzten Stadtbahn Viadukte:

Vielleicht (noch) nicht überall... Der Park ist auf der "Petite Ceinture", einer aufgelassenen "Vorortelnie", interessantes Kapitel für sich.

http://www.tramway.at/paris/ceinture.html (http://www.tramway.at/paris/ceinture.html)
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: mike1163 am 29. April 2015, 17:39:36
Fußgänger- und Radverkehrsplanungen sind Angebotsplanungen und keine Bedarfsplanungen (wie beim IV derzeit gelebt). Das muss man sich als Planer immer vor Augen halten.
Als Planer alles diktieren ist nicht der Weißheit letzter Schluss. Es gab doch irgendwo dieses Experiment wo die Fußgänger ein Wegenetz selbst erschaffen oder vorgegebene Wege benützen konnten. Man ließ sie einfach gehen wie sie wollten und konnte das dann mit Beobachtung und über die Trampelpfade nachverfolgen, das Ergebnis hätte man als Planer nie vorhersehen können. Es war kein gerader Weg, es war der angenehmste Weg und der war durchaus sehr kurvig.

Einfach zu sagen, hey, wir schaffen jetzt ein Angebot, es wird schon angenommen werden, ist einfach Grundfalsch. Du musst das Angebot schon auch nach den Bedürfnissen planen. Wenn die Menschen vor dem Gartenbaukino eine Recreation Zone haben wollen, dann soll man die Nebenfahrbahn umgestalten. Wenn man draufkommt, das die Leute eigentlich eh lieber im Stadtpark sind, dann soll man sie lassen. Wenn ein Ringstraßenhotel sagt, hey, wir hätten gern eine schönere Zufahrt zu unserem Hotel, dann muss man sich das auch anschauen. Die sind ja aktuell auch eher lieblos und nicht wirklich ein Aushängeschild für gehobenere Hotels.
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: 95B am 29. April 2015, 17:43:48
Wenn ein Ringstraßenhotel sagt, hey, wir hätten gern eine schönere Zufahrt zu unserem Hotel, dann muss man sich das auch anschauen. Die sind ja aktuell auch eher lieblos und nicht wirklich ein Aushängeschild für gehobenere Hotels.

Wäre ja in einer Begegnungszone kein Problem. Nur müsste man halt den Warteplatz für die Mietwägen hinter das Haus verlegen, sodass die Fahrzeuge tatsächlich nur für den Moment des Ein- und Aussteigens vor dem Haus halten.
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: 13er am 29. April 2015, 19:11:38
ÖAMTC: Nein zur Sperre der Ringstraße für Individualverkehr

Club will durchsetzen, dass die Wienerinnen und Wiener selbst abstimmen

Wien (OTS) - Gestern präsentierte Vizebürgermeisterin Vassilakou ihre Visionen von der Zukunft der Wiener Ringstraße. Wenig überraschend sehen die Konzepte ein weitgehendes Verbot von individueller Mobilität auf die Ringstraße vor. Bernhard Wiesinger, Chef der ÖAMTC-Interessenvertretung: "So sehr die Vassilakou-Bilder auch mit bunten Luftballons behübscht sind, bedeuten sie in Wahrheit einen massiven Anschlag auf die Bewegungsfreiheit von tausenden Wienerinnen und Wienern." Eine Sperre oder Verengung der der Ringstraße auf eine Fahrspur würde weiträumige Staus und zahleiche Umwegkilometer zur Folge haben, so wie dies leidgeprüfte Autofahrer von zahlreichen Ringsperren her kennen. Für die Umwelt würde ein autofreier Wiener Ring also deutlich negative Auswirkungen haben.

"Bei einem Querschnitt von 60 Metern werden derzeit nicht einmal 10 Meter für den Fließverkehr verwendet. Bevor eine Sperre des Rings für Autoverkehr in die Bewegungsfreiheit von zahlreichen Menschen eingreift, müssen die Wienerinnen und Wiener selbst darüber entscheiden, ob sie das wollen. Es kann nicht sein, dass eine Minderheit mit viel Tagesfreizeit der Mehrheit, die zur Arbeit fährt, ihren Willen aufzwingt", kritisiert der Chef der ÖAMTC-Interessenvertretung. Sollte die Wiener Stadtpolitik die Ringstraße ohne Bürgerentscheid sperren wollen, kann man sich beim Club auch vorstellen, eine solche Abstimmung per Unterschriften für eine Volksbefragung zu erzwingen. Wiesinger: "Dafür braucht es in Wien rund 60.000 Unterschriften. Der Club hat in Wien rund 380.000 zahlende Mitglieder. Wir sind recht optimistisch, im Ernstfall die nötigen Unterschriften zusammenzubekommen."

Quelle: OTS
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: Linie 41 am 29. April 2015, 19:23:21
Da bekommt der ARBÖAMTC sicher super Unterstützung von den Wiener Linien.
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: martin8721 am 29. April 2015, 19:25:25
ÖAMTC: Nein zur Sperre der Ringstraße für Individualverkehr

Na das überrascht mich jetzt aber.  :D
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: 95B am 29. April 2015, 19:29:10
War ja klar, dass so was in der Art kommt. Nur zwei der in der Aussendung vorkommenden Fehler:

(1) Wieviele der 380.000 Mitglieder sind nicht Mitglied, weil sie der Politik des ÖAMTC zustimmen, sondern nur wegen der Pannenhilfe?
(2) Wieviele Querschnittsmeter werden zwar nicht für den Fließverkehr, aber sehr wohl für den ruhenden Verkehr in Anspruch genommen?
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: invisible am 29. April 2015, 23:58:12
mit einer ansprechenden Gestaltungsqualität

In Wien derzeit leider ein Fremdwort – da muss man wohl warten, bis die verantwortlichen Magistratler im Ruhestand sind. :-[

Auch die handwerkliche Qualität lässt leider zu wünschen übrig. Auf der Mahü sind mir neben etlichen arg schief geschnittenen/eingepassten Platten heut auch ein paar Platten aufgefallen, die anfangen abzusacken bzw. sich aufzustellen. Teilweise auch recht nah an der Hauswand, wo höchstwahrscheinlich kein Schwerverkehr drüber gefahren ist.

Ist ja schön, wenn wir unter Budget geblieben sind, aber was nutzt das, wenns nach ein paar Monaten schon wieder repariert werden muss... (auch wenn's unter Gewährleistung fällt).
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: coolharry am 30. April 2015, 08:51:44
War ja klar, dass so was in der Art kommt. Nur zwei der in der Aussendung vorkommenden Fehler:

(1) Wieviele der 380.000 Mitglieder sind nicht Mitglied, weil sie der Politik des ÖAMTC zustimmen, sondern nur wegen der Pannenhilfe?
(2) Wieviele Querschnittsmeter werden zwar nicht für den Fließverkehr, aber sehr wohl für den ruhenden Verkehr in Anspruch genommen?

Die zweite Frage lässt sich beantworten:

Am Beispiel Schottenring kurz vorm Kai:
Gesamtbreite (von Hauswand zu Hauswand) ~57m
Davon:
Gehsteig 2x~4m
Nebenfahrbahn 2x~8m
Grünstreifen inkl. Geh/Radweg 2x~9,5m
Fahrbahn inkl. Straßenbahngleise ~14m

d.h. dort hat man ~30m für den Verkehr (inkl. ruhenden) wovon rund 5m für die Straßenbahn sind.

Fazit: Bei einer Gesamtbreite von 57m entfallen 25m auf den MIV und 32m auf "sanften" Verkehr (Fußbereiche, Radfahren, Öffi) und die Grünstreifen.
Man kann aber davon ausgehen dass die Grünstreifen ca. 8-9m davon ausmachen. Kommen wir also auf ~19m für Fuß und Radbereiche.
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: HLS am 30. April 2015, 10:59:19
Und was sagt uns das? Genau weg mit Grünstreifen sowie Fahrrad- und Fußweg und mindestens zwei weitere Fahrbahnen für den armen gescholtenen MIV.

Allergikerhinweis: Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus beinhalten.
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: SheepJoe am 02. Mai 2015, 10:41:26
mit einer ansprechenden Gestaltungsqualität

In Wien derzeit leider ein Fremdwort – da muss man wohl warten, bis die verantwortlichen Magistratler im Ruhestand sind. :-[

Auch die handwerkliche Qualität lässt leider zu wünschen übrig. Auf der Mahü sind mir neben etlichen arg schief geschnittenen/eingepassten Platten heut auch ein paar Platten aufgefallen, die anfangen abzusacken bzw. sich aufzustellen. Teilweise auch recht nah an der Hauswand, wo höchstwahrscheinlich kein Schwerverkehr drüber gefahren ist.

Ist ja schön, wenn wir unter Budget geblieben sind, aber was nutzt das, wenns nach ein paar Monaten schon wieder repariert werden muss... (auch wenn's unter Gewährleistung fällt).

... handwerkliche Qualität lässt leider zu wünschen übrig ...

Nichtkönnen und Wurschtigkeit sind offensichtlich in Wien üblich
Titel: Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
Beitrag von: Tatra83 am 02. Mai 2015, 11:34:14
Fußgänger- und Radverkehrsplanungen sind Angebotsplanungen und keine Bedarfsplanungen (wie beim IV derzeit gelebt). Das muss man sich als Planer immer vor Augen halten.
Als Planer alles diktieren ist nicht der Weißheit letzter Schluss. Es gab doch irgendwo dieses Experiment wo die Fußgänger ein Wegenetz selbst erschaffen oder vorgegebene Wege benützen konnten. Man ließ sie einfach gehen wie sie wollten und konnte das dann mit Beobachtung und über die Trampelpfade nachverfolgen, das Ergebnis hätte man als Planer nie vorhersehen können. Es war kein gerader Weg, es war der angenehmste Weg und der war durchaus sehr kurvig.
Einfach zu sagen, hey, wir schaffen jetzt ein Angebot, es wird schon angenommen werden, ist einfach Grundfalsch. Du musst das Angebot schon auch nach den Bedürfnissen planen. Wenn die Menschen vor dem Gartenbaukino eine Recreation Zone haben wollen, dann soll man die Nebenfahrbahn umgestalten. Wenn man draufkommt, das die Leute eigentlich eh lieber im Stadtpark sind, dann soll man sie lassen. Wenn ein Ringstraßenhotel sagt, hey, wir hätten gern eine schönere Zufahrt zu unserem Hotel, dann muss man sich das auch anschauen. Die sind ja aktuell auch eher lieblos und nicht wirklich ein Aushängeschild für gehobenere Hotels.
Dieses Experiment fand in mehreren Städten von ganz allein statt. Aber z.B. auch Jan Gehl (von dem auch einer der Ringstraßenvorschläge stammt) hat in Kopenhagen die "desired lanes" beobachtet und dokumentiert.

Und nein, nochmal, wenn Fuß- und Radwege nach dem Bedürfnis geplant werden, dann ist es eine Bedarfsplanung. Das ist eben keine Angebotsplanung. Eine Angebotsplanung hieße, man überlegt sich - oftmals in Abhängigkeit mit großräumigeren Fuß- und Radwegeplanungen - welche Leistungsfähigkeit eine Fuß- bzw. Radweginfrastruktur in Zukunft haben soll. Und da ist es grundlegend falsch, von den jetzigen "Bedürfnissen" auszugehen.