Autor Thema: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring  (Gelesen 19605 mal)

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Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
« Antwort #30 am: 29. April 2015, 12:57:57 »
Dass man das mit einer ansprechenden Gestaltungsqualität auch steuern bzw. beschleunigen kann, ist dabei ganz wesentlich.

Jahaa. Gestaltungsqualität..... sieht man am Schwarzenbergplatz. Auch am Praterstern. Architektonisch vielleicht gut geplant, aber saumässig umgesetzt. Und genau das wird auch dort passieren. Die diversen U-Bahn Vorplätze in Transdanubien sprechen da ja auch Bände wie wichtig in Wien Gestaltungsqualität ist.

Ich war ja grad wieder in Paris, weit draussen, und es ist echt auffällig, wiesehr eine schöne Oberfläche + hübsche Blumenbeete auch unattraktive Neubaugegenden aufwertet.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

inno

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Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
« Antwort #31 am: 29. April 2015, 13:36:40 »
Da muss sich Paris seit letztem Jahr ordentlich verändert haben...

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Was mir gut gefallen hat war die Metrolinie die zu einem Park umgebaut wurde (Neben rue de Cadix) wäre ein Model für die ungenutzten Stadtbahn Viadukte:
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Leider ist die Bildqualität miserabel, nur war ein entsperrtes Handy wichtiger als die Bildqualität.

Nachtrag:

Was in Paris wirklich besser gelöst ist sind die Haltestellenpläne
http://i69.servimg.com/u/f69/11/19/97/97/ligne611.jpg

Es ist unglaublich nützlich wenn man auf einem Blick sieht wohin ein öffentliches Verkersmittel fährt.

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Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
« Antwort #32 am: 29. April 2015, 15:42:42 »
Da muss sich Paris seit letztem Jahr ordentlich verändert haben...

Was mir gut gefallen hat war die Metrolinie die zu einem Park umgebaut wurde (Neben rue de Cadix) wäre ein Model für die ungenutzten Stadtbahn Viadukte:

Vielleicht (noch) nicht überall... Der Park ist auf der "Petite Ceinture", einer aufgelassenen "Vorortelnie", interessantes Kapitel für sich.

http://www.tramway.at/paris/ceinture.html
Harald A. Jahn, www.tramway.at

mike1163

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Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
« Antwort #33 am: 29. April 2015, 17:39:36 »
Fußgänger- und Radverkehrsplanungen sind Angebotsplanungen und keine Bedarfsplanungen (wie beim IV derzeit gelebt). Das muss man sich als Planer immer vor Augen halten.
Als Planer alles diktieren ist nicht der Weißheit letzter Schluss. Es gab doch irgendwo dieses Experiment wo die Fußgänger ein Wegenetz selbst erschaffen oder vorgegebene Wege benützen konnten. Man ließ sie einfach gehen wie sie wollten und konnte das dann mit Beobachtung und über die Trampelpfade nachverfolgen, das Ergebnis hätte man als Planer nie vorhersehen können. Es war kein gerader Weg, es war der angenehmste Weg und der war durchaus sehr kurvig.

Einfach zu sagen, hey, wir schaffen jetzt ein Angebot, es wird schon angenommen werden, ist einfach Grundfalsch. Du musst das Angebot schon auch nach den Bedürfnissen planen. Wenn die Menschen vor dem Gartenbaukino eine Recreation Zone haben wollen, dann soll man die Nebenfahrbahn umgestalten. Wenn man draufkommt, das die Leute eigentlich eh lieber im Stadtpark sind, dann soll man sie lassen. Wenn ein Ringstraßenhotel sagt, hey, wir hätten gern eine schönere Zufahrt zu unserem Hotel, dann muss man sich das auch anschauen. Die sind ja aktuell auch eher lieblos und nicht wirklich ein Aushängeschild für gehobenere Hotels.

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Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
« Antwort #34 am: 29. April 2015, 17:43:48 »
Wenn ein Ringstraßenhotel sagt, hey, wir hätten gern eine schönere Zufahrt zu unserem Hotel, dann muss man sich das auch anschauen. Die sind ja aktuell auch eher lieblos und nicht wirklich ein Aushängeschild für gehobenere Hotels.

Wäre ja in einer Begegnungszone kein Problem. Nur müsste man halt den Warteplatz für die Mietwägen hinter das Haus verlegen, sodass die Fahrzeuge tatsächlich nur für den Moment des Ein- und Aussteigens vor dem Haus halten.
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Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
« Antwort #35 am: 29. April 2015, 19:11:38 »
ÖAMTC: Nein zur Sperre der Ringstraße für Individualverkehr

Club will durchsetzen, dass die Wienerinnen und Wiener selbst abstimmen

Wien (OTS) - Gestern präsentierte Vizebürgermeisterin Vassilakou ihre Visionen von der Zukunft der Wiener Ringstraße. Wenig überraschend sehen die Konzepte ein weitgehendes Verbot von individueller Mobilität auf die Ringstraße vor. Bernhard Wiesinger, Chef der ÖAMTC-Interessenvertretung: "So sehr die Vassilakou-Bilder auch mit bunten Luftballons behübscht sind, bedeuten sie in Wahrheit einen massiven Anschlag auf die Bewegungsfreiheit von tausenden Wienerinnen und Wienern." Eine Sperre oder Verengung der der Ringstraße auf eine Fahrspur würde weiträumige Staus und zahleiche Umwegkilometer zur Folge haben, so wie dies leidgeprüfte Autofahrer von zahlreichen Ringsperren her kennen. Für die Umwelt würde ein autofreier Wiener Ring also deutlich negative Auswirkungen haben.

"Bei einem Querschnitt von 60 Metern werden derzeit nicht einmal 10 Meter für den Fließverkehr verwendet. Bevor eine Sperre des Rings für Autoverkehr in die Bewegungsfreiheit von zahlreichen Menschen eingreift, müssen die Wienerinnen und Wiener selbst darüber entscheiden, ob sie das wollen. Es kann nicht sein, dass eine Minderheit mit viel Tagesfreizeit der Mehrheit, die zur Arbeit fährt, ihren Willen aufzwingt", kritisiert der Chef der ÖAMTC-Interessenvertretung. Sollte die Wiener Stadtpolitik die Ringstraße ohne Bürgerentscheid sperren wollen, kann man sich beim Club auch vorstellen, eine solche Abstimmung per Unterschriften für eine Volksbefragung zu erzwingen. Wiesinger: "Dafür braucht es in Wien rund 60.000 Unterschriften. Der Club hat in Wien rund 380.000 zahlende Mitglieder. Wir sind recht optimistisch, im Ernstfall die nötigen Unterschriften zusammenzubekommen."


Quelle: OTS
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Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
« Antwort #36 am: 29. April 2015, 19:23:21 »
Da bekommt der ARBÖAMTC sicher super Unterstützung von den Wiener Linien.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
« Antwort #37 am: 29. April 2015, 19:25:25 »
ÖAMTC: Nein zur Sperre der Ringstraße für Individualverkehr

Na das überrascht mich jetzt aber.  :D

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Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
« Antwort #38 am: 29. April 2015, 19:29:10 »
War ja klar, dass so was in der Art kommt. Nur zwei der in der Aussendung vorkommenden Fehler:

(1) Wieviele der 380.000 Mitglieder sind nicht Mitglied, weil sie der Politik des ÖAMTC zustimmen, sondern nur wegen der Pannenhilfe?
(2) Wieviele Querschnittsmeter werden zwar nicht für den Fließverkehr, aber sehr wohl für den ruhenden Verkehr in Anspruch genommen?
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Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
« Antwort #39 am: 29. April 2015, 23:58:12 »
mit einer ansprechenden Gestaltungsqualität

In Wien derzeit leider ein Fremdwort – da muss man wohl warten, bis die verantwortlichen Magistratler im Ruhestand sind. :-[

Auch die handwerkliche Qualität lässt leider zu wünschen übrig. Auf der Mahü sind mir neben etlichen arg schief geschnittenen/eingepassten Platten heut auch ein paar Platten aufgefallen, die anfangen abzusacken bzw. sich aufzustellen. Teilweise auch recht nah an der Hauswand, wo höchstwahrscheinlich kein Schwerverkehr drüber gefahren ist.

Ist ja schön, wenn wir unter Budget geblieben sind, aber was nutzt das, wenns nach ein paar Monaten schon wieder repariert werden muss... (auch wenn's unter Gewährleistung fällt).
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

coolharry

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Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
« Antwort #40 am: 30. April 2015, 08:51:44 »
War ja klar, dass so was in der Art kommt. Nur zwei der in der Aussendung vorkommenden Fehler:

(1) Wieviele der 380.000 Mitglieder sind nicht Mitglied, weil sie der Politik des ÖAMTC zustimmen, sondern nur wegen der Pannenhilfe?
(2) Wieviele Querschnittsmeter werden zwar nicht für den Fließverkehr, aber sehr wohl für den ruhenden Verkehr in Anspruch genommen?

Die zweite Frage lässt sich beantworten:

Am Beispiel Schottenring kurz vorm Kai:
Gesamtbreite (von Hauswand zu Hauswand) ~57m
Davon:
Gehsteig 2x~4m
Nebenfahrbahn 2x~8m
Grünstreifen inkl. Geh/Radweg 2x~9,5m
Fahrbahn inkl. Straßenbahngleise ~14m

d.h. dort hat man ~30m für den Verkehr (inkl. ruhenden) wovon rund 5m für die Straßenbahn sind.

Fazit: Bei einer Gesamtbreite von 57m entfallen 25m auf den MIV und 32m auf "sanften" Verkehr (Fußbereiche, Radfahren, Öffi) und die Grünstreifen.
Man kann aber davon ausgehen dass die Grünstreifen ca. 8-9m davon ausmachen. Kommen wir also auf ~19m für Fuß und Radbereiche.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

HLS

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Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
« Antwort #41 am: 30. April 2015, 10:59:19 »
Und was sagt uns das? Genau weg mit Grünstreifen sowie Fahrrad- und Fußweg und mindestens zwei weitere Fahrbahnen für den armen gescholtenen MIV.

Allergikerhinweis: Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus beinhalten.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

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Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
« Antwort #42 am: 02. Mai 2015, 10:41:26 »
mit einer ansprechenden Gestaltungsqualität

In Wien derzeit leider ein Fremdwort – da muss man wohl warten, bis die verantwortlichen Magistratler im Ruhestand sind. :-[

Auch die handwerkliche Qualität lässt leider zu wünschen übrig. Auf der Mahü sind mir neben etlichen arg schief geschnittenen/eingepassten Platten heut auch ein paar Platten aufgefallen, die anfangen abzusacken bzw. sich aufzustellen. Teilweise auch recht nah an der Hauswand, wo höchstwahrscheinlich kein Schwerverkehr drüber gefahren ist.

Ist ja schön, wenn wir unter Budget geblieben sind, aber was nutzt das, wenns nach ein paar Monaten schon wieder repariert werden muss... (auch wenn's unter Gewährleistung fällt).

... handwerkliche Qualität lässt leider zu wünschen übrig ...

Nichtkönnen und Wurschtigkeit sind offensichtlich in Wien üblich

Tatra83

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Re: [PM] Vassilakou plant Verkehrsberuhigung auf Ring
« Antwort #43 am: 02. Mai 2015, 11:34:14 »
Fußgänger- und Radverkehrsplanungen sind Angebotsplanungen und keine Bedarfsplanungen (wie beim IV derzeit gelebt). Das muss man sich als Planer immer vor Augen halten.
Als Planer alles diktieren ist nicht der Weißheit letzter Schluss. Es gab doch irgendwo dieses Experiment wo die Fußgänger ein Wegenetz selbst erschaffen oder vorgegebene Wege benützen konnten. Man ließ sie einfach gehen wie sie wollten und konnte das dann mit Beobachtung und über die Trampelpfade nachverfolgen, das Ergebnis hätte man als Planer nie vorhersehen können. Es war kein gerader Weg, es war der angenehmste Weg und der war durchaus sehr kurvig.
Einfach zu sagen, hey, wir schaffen jetzt ein Angebot, es wird schon angenommen werden, ist einfach Grundfalsch. Du musst das Angebot schon auch nach den Bedürfnissen planen. Wenn die Menschen vor dem Gartenbaukino eine Recreation Zone haben wollen, dann soll man die Nebenfahrbahn umgestalten. Wenn man draufkommt, das die Leute eigentlich eh lieber im Stadtpark sind, dann soll man sie lassen. Wenn ein Ringstraßenhotel sagt, hey, wir hätten gern eine schönere Zufahrt zu unserem Hotel, dann muss man sich das auch anschauen. Die sind ja aktuell auch eher lieblos und nicht wirklich ein Aushängeschild für gehobenere Hotels.
Dieses Experiment fand in mehreren Städten von ganz allein statt. Aber z.B. auch Jan Gehl (von dem auch einer der Ringstraßenvorschläge stammt) hat in Kopenhagen die "desired lanes" beobachtet und dokumentiert.

Und nein, nochmal, wenn Fuß- und Radwege nach dem Bedürfnis geplant werden, dann ist es eine Bedarfsplanung. Das ist eben keine Angebotsplanung. Eine Angebotsplanung hieße, man überlegt sich - oftmals in Abhängigkeit mit großräumigeren Fuß- und Radwegeplanungen - welche Leistungsfähigkeit eine Fuß- bzw. Radweginfrastruktur in Zukunft haben soll. Und da ist es grundlegend falsch, von den jetzigen "Bedürfnissen" auszugehen.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.