Alles steht und fällt derzeit mit der U5. Jetzt wird sie sogar schon in der ersten Etappe nur mehr zwischen Elterleinplatz und Karlsplatz geplant (der Ast ab Karlsplatz zur Gudrunstraße ist jetzt definitiv tot und kommt intern in der Planung nicht mehr vor) und die U2 nur bis zum Matz, damit man sie noch irgendwie durchbringt (und es sich bei der Rekordverschuldung leisten kann).
Sollte das nicht gelingen, steht uns allerdings (nach interner Planung, vor politischem Einspruch) eine wirkliche Tramwayrennaissance bevor - so viel kann ich verraten. Es gilt daher, und das schreibe ich ganz offen, die sinnlose und sündteure U5 mit allen politischen und sonstigen Mitteln (hoffentlich von Seiten der Grünen) zu verhindern.
Wenn keine U5 kommt, wird auch die Politik in Richtung Straßenbahnausbau tendieren. Man ist ja als Politiker diesbezüglich flexibel, wenn man sich in Szene setzen kann („Wenn wir über den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel in Wien sprechen, geht es meistens um U-Bahn-Projekte, was auch gut so ist, schließlich ist die U-Bahn das Herzstück der Wiener Linien“,
sagt Brauner. „Aber wir Wiener lieben auch unsere Bim, die für uns von
unendlicher Bedeutung ist.“). Die MA 18 hat ja durchaus interessante Ideen für den Straßenbahnausbau, wie man erst letztens wieder gesehen hat. Das meiste ist halt schubladisiert – wie zurzeit der 13er. Aber dessen Strecke ist auch nicht mehr die einzige, an dessen Wiedererrichtung gedacht wird.
Die U5 wird hoffentlich am Geld scheitern – die unteren Kostenschätzungen liegen, so munkelt man, bei gut drei Milliarden Euro (eine Zahl, die der Chefplaner der Wiener Linien, Ing. Höfling, unter keinen Umständen nennen will). Dass die Grünen dagegen sind, ist sehr löblich und auch bewundernswert: Eine Partei, die sich sonst stark für den ÖV-Ausbau macht, lässt sich nicht mal aus populistischen Gründen abbringen, dagegen zu sein. Hoffentlich bleibt das so, aber dessen Verkehrssprecher ist ja zum Glück recht fähig.