Irgendwie wirkt es auf mich, dass die Abschaffung der Kurzstrecken nicht aufgrund der offiziell verkündeten "geringen Inanspruchnahme" geschehen ist, sondern als gezielte Maßnahme gegen Kurzstreckenfahrer zu verstehen ist.
Natürlich. Wenn man Fahrkarten anbietet, die wenig angenommen werden, hat man drei Möglichkeiten:
1. Die Fahrscheine mehr bewerben (kaum jemand kennt sich mit Kurzstrecken aus und nimmt im Zweifelsfall auch für zwei U-Bahn-Stationen ein Normalticket; das war auch sicher so beabsichtigt, damit nicht zu viele davon verkauft werden)
2. Man ändert die Modalitäten dieser Fahrkarte (fixe Haltestellenanzahl, ...)
3. Man schafft den Fahrschein ab
Bei 2. sehe ich ein, dass man das nicht wollte, da es mit administrativem Aufwand verbunden ist (und ich bin ein Befürworter der Verschlankung des Tarifwesens, auch wenn die Abteilung in Erdberg deswegen natürlich nicht schrumpft, sondern wahrscheinlich sogar noch größer wird). Aber Punkt 1 hätte man auf jeden Fall einmal ausprobieren können.
Leider lockt das Geld: Wenn nur etwas mehr als die Hälfte, die bisher mit Kurzstrecke gefahren ist, jetzt ein Normalticket kauft, hat man schon gewonnen. Und es werden wohl eher mehr sein.