Autor Thema: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis  (Gelesen 91485 mal)

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #210 am: 02. Juli 2013, 11:35:34 »
Ohne Vorteilscard ist die Strecke Wien - Purbach/Neusiedlersee bei den ÖBB für 13,50 zu haben, während die fünf Zonen beim Verbund 10,50 EUR kosten.
Die Fahrkarte um 13,50 darf aber eigentlich gar nicht ausgestellt werden (Verbundhoheit).
Exakt.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

13er

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #211 am: 02. Juli 2013, 20:03:47 »
Irgendwie wirkt es auf mich, dass die Abschaffung der Kurzstrecken nicht aufgrund der offiziell verkündeten "geringen Inanspruchnahme" geschehen ist, sondern als gezielte Maßnahme gegen Kurzstreckenfahrer zu verstehen ist.
Natürlich. Wenn man Fahrkarten anbietet, die wenig angenommen werden, hat man drei Möglichkeiten:
1. Die Fahrscheine mehr bewerben (kaum jemand kennt sich mit Kurzstrecken aus und nimmt im Zweifelsfall auch für zwei U-Bahn-Stationen ein Normalticket; das war auch sicher so beabsichtigt, damit nicht zu viele davon verkauft werden)
2. Man ändert die Modalitäten dieser Fahrkarte (fixe Haltestellenanzahl, ...)
3. Man schafft den Fahrschein ab

Bei 2. sehe ich ein, dass man das nicht wollte, da es mit administrativem Aufwand verbunden ist (und ich bin ein Befürworter der Verschlankung des Tarifwesens, auch wenn die Abteilung in Erdberg deswegen natürlich nicht schrumpft, sondern wahrscheinlich sogar noch größer wird). Aber Punkt 1 hätte man auf jeden Fall einmal ausprobieren können.

Leider lockt das Geld: Wenn nur etwas mehr als die Hälfte, die bisher mit Kurzstrecke gefahren ist, jetzt ein Normalticket kauft, hat man schon gewonnen. Und es werden wohl eher mehr sein.

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Klingelfee

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #212 am: 03. Juli 2013, 07:48:14 »
1. Die Fahrscheine mehr bewerben (kaum jemand kennt sich mit Kurzstrecken aus und nimmt im Zweifelsfall auch für zwei U-Bahn-Stationen ein Normalticket; das war auch sicher so beabsichtigt, damit nicht zu viele davon verkauft werden).... Aber Punkt 1 hätte man auf jeden Fall einmal ausprobieren können.

Leider lockt das Geld: Wenn nur etwas mehr als die Hälfte, die bisher mit Kurzstrecke gefahren ist, jetzt ein Normalticket kauft, hat man schon gewonnen. Und es werden wohl eher mehr sein.

Da die Zahl der Zeitkarten immer mehr steigt ist die Frage, ob das Potenial an Fahrgäste, die diesen Fahrschein in anspruch nehmen würden, so groß ist das sich eine Werbeaktion überhaupt rentiert
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

coolharry

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #213 am: 03. Juli 2013, 07:52:57 »
Da die Zahl der Zeitkarten immer mehr steigt ist die Frage, ob das Potenial an Fahrgäste, die diesen Fahrschein in anspruch nehmen würden, so groß ist das sich eine Werbeaktion überhaupt rentiert

Rentieren sich die jetzigen Werbeplakate der WL??
Wie z.B. dieses kuschelnde Paar welches eine Bim nach der anderen ziehen lässt? Also ich kann es mir nicht vorstellen, weil wer bis jetzt nicht wusste, dass in Wien zum Großteil im Dichten Intervall gefahren wird, dem ist es auch nachher egal.
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luki32

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #214 am: 03. Juli 2013, 08:27:12 »
Da die Zahl der Zeitkarten immer mehr steigt ist die Frage, ob das Potenial an Fahrgäste, die diesen Fahrschein in anspruch nehmen würden, so groß ist das sich eine Werbeaktion überhaupt rentiert

Die Kurzstrecke ist ein Anachronismus. Wenn man solche Fahrschein will, dann müssen sie zeitgeregelt sein.

Rentieren sich die jetzigen Werbeplakate der WL??
Wie z.B. dieses kuschelnde Paar welches eine Bim nach der anderen ziehen lässt? Also ich kann es mir nicht vorstellen, weil wer bis jetzt nicht wusste, dass in Wien zum Großteil im Dichten Intervall gefahren wird, dem ist es auch nachher egal.

Die Werbeaktionen der WL dienen allein der Förderung der "Schwesterngesellschaft" GEWISTA und zur Erhaltung von gut bezahlten Verwaltungsposten in der Tintenburg in Erdberg.
Ein Monopolbetrieb braucht keine Werbung machen.

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #215 am: 04. Juli 2013, 08:51:59 »
Die Werbeaktionen der WL dienen allein der Förderung der "Schwesterngesellschaft" GEWISTA und zur Erhaltung von gut bezahlten Verwaltungsposten in der Tintenburg in Erdberg.
Ein Monopolbetrieb braucht keine Werbung machen.
Zum ersten Satz - Zustimmung. Ich sehe die WL aber nicht als Monopolbetrieb – sie stehen im Wettbewerb mit anderen Verkehrsmitteln, vor allem dem PKW. Und da ist es durchaus legitim, vor allem mit Imagewerbung zu arbeiten. Ob und wie sehr sich diese Werbung allerdings "rentiert", kann ich nicht beurteilen.

13er

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #216 am: 04. Juli 2013, 08:57:09 »
Ich sehe die WL aber nicht als Monopolbetrieb – sie stehen im Wettbewerb mit anderen Verkehrsmitteln, vor allem dem PKW.
Ökonomisch ist es definitiv einmal kein Wettbewerb, da die WL kein echtes Privatunternehmen sind und sich ihren Umsatz nicht komplett selbst erwirtschaften müssen. Faktisch ist es eigentlich auch kein Wettbewerb, da der Modal Split so hoch ist, dass es den WL völlig egal ist, ob ein paar zigtausend Leute wieder autofahren - dementsprechend sieht ja auch das Service aus "friss oder stirb". Der Wettbewerb ist eher politisch zu sehen: Die Politik will, dass so viele Menschen wie möglich vom Auto weg auf saubere Transportmittel wechseln.

Ein Monopol sind die WL aber auf jeden Fall im Sektor öffentlicher Verkehr. Oder kannst du dir aussuchen, mit welchem Straßenbahnbetrieb du vom Schottentor nach Neuwaldegg fährst? ;)
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bes

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #217 am: 04. Juli 2013, 21:57:13 »
Der Wettbewerb ist eher politisch zu sehen: Die Politik will, dass so viele Menschen wie möglich vom Auto weg auf saubere Transportmittel wechseln.
Behauptet sie (die Politik) zumindest ...

Zitat
Ein Monopol sind die WL aber auf jeden Fall im Sektor öffentlicher Verkehr. Oder kannst du dir aussuchen, mit welchem Straßenbahnbetrieb du vom Schottentor nach Neuwaldegg fährst? ;)
Nein, aber ich kann mir aussuchen, ob ich die Strecke mit dem öffentlichen Verkehr, mit dem Fahrrad, mit dem Taxi, mit dem PKW, dem Fahrradtaxi oder zu Fuß zurücklege.

Mein Punkt hier ist, dass "Öffentlicher Verkehr" für sich kein Markt ist. "Innerstädtischer Personentransport" ist schon ein Markt, auf dem es die verschiedensten Teilnehmer gibt. Vergleich es mal mit dem Senden einer Nachricht: ich kann wählen, ob ich eine Nachricht per SMS, per E-Mail, per Brief, per Telefon, etc. übermittle. Da stehen auch die einzelnen Transportkanäle im Wettbewerb zueinander.

5er

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #218 am: 09. Juli 2013, 13:01:28 »
Güpterlingstraße? Elendiger Sauhaufen!!!
So etwas wird mich immer rätselnd zurücklassen: Warum hat man nicht einfach die alte Tafel hergenommen, die zwei neuen Haltestellen geändert und die Striche durchgezogen? Das sieht jetzt so aus, als wäre die Tafel neu geschrieben worden, warum sonst hätte sich in Dornbach etwas geändert. Was da für Ineffizienz im System steckt, möchte man vielleicht gar nicht so genau wissen. Dafür ist die Qualitätssicherung nicht vorhanden.

Heute ist mir der Fehler "Güpterlingstraße" auch auf einer älteren Tafel mit Kurzstrecken aufgefallen, scheinbar hat man also beim Wegfall der Kurzstrecken schon die alte Tafel verändert. Gibt es überhaupt ULF-Routentafeln ohne diesen Fehler oder ist der einfach bis jetzt noch niemandem aufgefallen?

roadrunner

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #219 am: 09. Juli 2013, 14:26:07 »
Güpterlingstraße? Elendiger Sauhaufen!!!
So etwas wird mich immer rätselnd zurücklassen: Warum hat man nicht einfach die alte Tafel hergenommen, die zwei neuen Haltestellen geändert und die Striche durchgezogen? Das sieht jetzt so aus, als wäre die Tafel neu geschrieben worden, warum sonst hätte sich in Dornbach etwas geändert. Was da für Ineffizienz im System steckt, möchte man vielleicht gar nicht so genau wissen. Dafür ist die Qualitätssicherung nicht vorhanden.

Heute ist mir der Fehler "Güpterlingstraße" auch auf einer älteren Tafel mit Kurzstrecken aufgefallen, scheinbar hat man also beim Wegfall der Kurzstrecken schon die alte Tafel verändert. Gibt es überhaupt ULF-Routentafeln ohne diesen Fehler oder ist der einfach bis jetzt noch niemandem aufgefallen?

Habe es schon einmal gemeldet ( über die offiziellen Kanäle)! " Wir leiten es weiter."  ::)

Werner1981

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haidi

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #221 am: 09. Oktober 2015, 23:15:08 »
Wenn man sich das durchliest, dann ist das im Endeffekt nur GEschwafel.
Vermehrte Investitionen in den Fuhrpark: Ist nicht gegeben, bei den Straßenbahnen wurde kein Zug mehr gekauft als im X-Jahresplan vorgesehen und bei den Autobussen auch nicht.
In die Infrastruktur wurde sicher auch nicht extra investiert (der Neubau der Linie 25 war doch schon einige Wochen vorher geplant bzw. in Bau).

Ist nichts anderes als misslungenes Wahlwerbegeschwafel für die ÖVP.
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hema

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #222 am: 10. Oktober 2015, 03:48:19 »
Ja, leider Geschwafel von Leuten, die nicht wirklich Ahnung und ausreichend Basiswissen haben! Allerdings trifft dieser Mangel auf Frau V. genauso zu (und auf praktisch alle Politiker, Medienmenschen, selbsternannte Experten usw.).  :-[


Allein mit Tramway- und Busbetrieb wäre die Karte sicher ein wirtschaftliches Erfolgsmodell und Frau V. hätte voll recht, aber leider haben wir ja die nimmersatte U-Bahn. Und in ein Fass ohne Boden kannst' bekanntlich alles reinwerfen, wenn du was brauchst, wird nie was drinnen sein!  :-X
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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #223 am: 10. Oktober 2015, 19:29:32 »
Allein mit Tramway- und Busbetrieb wäre die Karte sicher ein wirtschaftliches Erfolgsmodell und Frau V. hätte voll recht, aber leider haben wir ja die nimmersatte U-Bahn. Und in ein Fass ohne Boden kannst' bekanntlich alles reinwerfen, wenn du was brauchst, wird nie was drinnen sein!  :-X

Die Frau V. ist aber immerhin eine der wenigen Politiker*innen, die sich auch mal was sagen lassen. Die Grünen sind ja bei weitem nicht bedingungslos "pro U" sondern eigentlich die einzigen, die auch abseits des Wahlkampfes Straßen- und Lokalbahnen fordern (auch _statt_ U-Bahnen).
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

hema

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #224 am: 10. Oktober 2015, 20:52:19 »
Welche Frau lässt sich schon was sagen!?  8)
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