Was herrscht hier für eine Sinnesverwirrung!
Der E1-Steuerhebel hat auf seinem Weg im Bereich "Bremsen" eine Bremsraste, einen ungerasteten Bereich, in dem der Fahrer die gewünschte Bremswirkung regulieren kann und eine Notbremsraste. Schaltet man beim fahrenden Zug auf die Bremsraste, läuft der Fahrschalter in eine elektronisch vorgegebene Bremsstellung (Bremseinlauf), hat der Zug nach einer Anfahrt ca 6 km/h noch nicht erreicht, schaltet sich in diesem Fall sofort die Haltebremse ein. Geht der Fahrer aus dem ungerasteten Bereich zurück in die Bremsrast(e), bleibt der Fahrschalter auf der zuletzt erreichten Bremsstufe. Mit der Lösetaste kann man den Fahrschalter sowohl auf der Bremsraste, als auch auch im ungerasteten Bereich mit jedem Tastendruck um eine Bremsstufe zurückschalten, was drei mal in Folge möglich ist, es gab/gibt aber fallweise auch Züge, wo das öfter geht. Drückt man zu oft, läuft der Fahrschalter wieder auf die per Bremseinlauf geschwindigkeitsabhängig vorgegebene Stufe. Mit etwas Gefühl lässt sich eine erreichte Bremsstufe mit dem Steuerhebel auch im ungerasteten Teil halten, durch Bewegen nach hinten wird die Bremswirkung verstärkt, abgeschwächt kann sie nur durch die Lösetaste oder Bewegen des Hebels auf "0" werden. Erreicht ein Wagen im Zuge des Bremsens eine Geschwindigkeit von nur mehr etwa 6 km/h
und der Steuerhebel befindet sich ganz hinten (knapp vor der Notbremsraste) schaltet sich die Haltebremse ein. Bleibt der Hebel etwas weiter vorne, kann man auch mit einem halben km/h rollen, wenn man will. Nur (kurz) auf "0" gehen darf man nicht, weil sich dann, solange der Zug unter etwa 6 km/h ist, sofort mit dem Bewegen auf die Bremsraste die Haltebremse einschaltet. Die Wirkung der Notbremsraste ist wohl selbsterklärend.
Dass der Fahrer die Bremsstufen nicht selber schalten kann*, sondern nur der Fahr-Brems-Elektronik einen gewünschten Bremswert vorgibt, setze ich als bekannt voraus! Es gibt allerdings auch Fälle, wo der Fahrschalter ungewollt immer in zu hohe Bremsstufen schaltet oder sogar selbsttätig ganz durchläuft bis zu Haltebremse, da kann sich ein geübter Fahrer aber mit "Zupfen" helfen und damit die Bremsstufen einzeln schalten. So ein Zug ist aber ein Fall für die Werkstatt und der Fahrschalter ist umgehend einer Revision zu unterziehen, ein vernünftiges Fahren ist nicht mehr möglich (Sturzgefahr!).
*) Es gibt allerdings eine versteckte Funktion, mit der die Werkstatt jede Bremsstufe einzeln und bewusst ansteuern kann, das braucht man etwa zur Überprüfung des Fahrschalters oder für div. Einstellungsarbeiten z.B. beim (Neu-)Justieren der Fahr-Brems-Elektronik usw.