Tramwayforum
Straßenbahn Wien => Historisches => Linien => Thema gestartet von: 13er am 03. Februar 2011, 13:19:20
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Ein wunderschönes Foto: Gleisbauarbeiten in der Alser Straße behinderten einst den Straßenbahnbetrieb kaum. Stadteinwärts fährt ein V-Wagen (G 555), stadtauswärts ein 43er (Beiwagen k2 3434) und in der Skodagasse wartet ein 13er seine Stehzeit ab. Archiv Lambert Cipek, ca. 1931-1936:
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G 818 am V-Wagen, 17. Juni 1912, beim heute noch erhaltenen alten Mauthaus:
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Als kleine Entschädigung für meine schlechten Stromabnehmerkenntnisse stelle ich mal ein Foto der Linie V rein, sicher noch nicht oft veröffentlicht, die G-k2 Garnitur befindet sich auf der Marienbrücke, links dahinter am Kai ein Zug der Linie N! Datum leider unbekannt, aber da hilft uns sicher unser Revisor!
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Als kleine Entschädigung für meine schlechten Stromabnehmerkenntnisse stelle ich mal ein Foto der Linie V rein, sicher noch nicht oft veröffentlicht, die G-k2 Garnitur befindet sich auf der Marienbrücke, links dahinter am Kai ein Zug der Linie N! Datum leider unbekannt, aber da hilft uns sicher unser Revisor!
Schönes Bild!
Datum: Vor September 1938, da Linksverkehr. Den Rest überlasse ich den Profis ;)
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Naja fast, nach ein wenig Recherche datiere ich das Foto zwischen so 1910 (Linie N) und 1918 (Autos)! k2 Beiwagen wurden ab 1911 gebaut.
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k2 Beiwagen wurden ab 1911 gebaut.
Fast richtig: http://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php/Type_k2_%281910-1966%29 (http://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php/Type_k2_%281910-1966%29)
Ist aber so oder so nicht von großer Bedeutung, weil die Führung der Linie N über den Kai erst ab 9. Dezember 1913 erfolgte. Da dieses Bild nicht im Winter entstanden ist, kommt als frühestes Aufnahmejahr somit 1914 in Frage. Aufgrund des fehlenden Autoverkehrs würde ich die Aufnahme also im Zeitraum 1914 bis ca. 1920 ansetzen.
Gab es eigentlich am Kai auch Unterleitungsbetrieb oder war dieser nur auf die Bereiche rund um die eigentliche Ringstraße (und die Mariahilfer Straße) beschränkt?
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Gab es eigentlich am Kai auch Unterleitungsbetrieb
Nein, der endete am Ostring bei der Weiskirchnerstraße bzw. am Westring nach der Schottengasse.
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Es muss ein kühler(er) Tag im Spätsommer oder Frühherbst gewesen sein. Die Bäume tragen noch Laub, die Schatten sind relativ lang und die Leute tragen Überbekleidung. also ev. September. Ich tendiere zu den (frühen?) Zwanziger-Jahren.
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Es muss ein kühler(er) Tag im Spätsommer oder Frühherbst gewesen sein. Die Bäume tragen noch Laub, die Schatten sind relativ lang und die Leute tragen Überbekleidung. also ev. September. Ich tendiere zu den (frühen?) Zwanziger-Jahren.
Der Datierung würde ich zustimnmen, allerdings wäre es sicher gut, für das ein oder andere Detail das Bild in höherer Auflösung zu haben. Jedenfalls ist der auf den Fotografen zufahrende Zug kein N, sondern ein NK.
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Topfhüte und "Bein zeigende" Röcke bei den Damen lassen auf 1920-22 schließen. Danach wurden die Röcke noch kürzer.
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Ein bißl genauer geht es doch. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist die Aufnahme im Herbst 1924 entstanden.
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Ein bißl genauer geht es doch. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist die Aufnahme im Herbst 1924 entstanden.
Warum kommst du zu dem Schluss?
Ich finde diese Detektivarbeit sehr spannend. Ich würde gerne wissen, an welchen winzigen Details man sowas so genau datieren kann.
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Ein bißl genauer geht es doch. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist die Aufnahme im Herbst 1924 entstanden.
Warum kommst du zu dem Schluss?
Ich finde diese Detektivarbeit sehr spannend. Ich würde gerne wissen, an welchen winzigen Details man sowas so genau datieren kann.
Der Beiwagen des im Hintergrund Richtung Schottenring fahrenden Zuges ist ein d2, erster Einsatz 1924. Die Signalscheibe des NK besitzt noch keine Abdeckklappe, Einführung derselben 1925.
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Du hast das Photo aber größer, oder?
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Latürnich!
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Eine große Rarität stellt diese Bild dar. Abgesehen vom Auto sieht man am Bild die Linien V, 3 und 31.5! Alserstaße, LangeGasse um 1930!
Linie 31.5 fährt mit einem H Triebwagen, die beiden restlichen Linien mit je einen G"ustl".
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War das ein österreichisches Kennzeichen? Ich war immer der Meinung die wären schon in den 20ern genauso gestaltet gewesen wie bis 1989, nur mit anderer Systematik (A für ganz Österreich, aus dem Kennzeichensystem der Monarchie übergeblieben).
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Die schwarzen Kennzeichen wurden erst 1930 eingeführt. Vorher gab es weiße Kennzeichen, zusammengesetzt aus einem Kennbuchstaben für den Polizeirayon (A=Wien) gefolgt von einer römischen und einer dreistelligen arabischen Ziffer. Das Auto auf dem Foto ist also aus Wien.
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Die schwarzen Kennzeichen wurden erst 1930 eingeführt. Vorher gab es weiße Kennzeichen, zusammengesetzt aus einem Kennbuchstaben für den Polizeirayon (A=Wien) gefolgt von einer römischen und einer dreistelligen arabischen Ziffer. Das Auto auf dem Foto ist also aus Wien.
Ah, danke!
Hier habe ich jetzt detailliertere Erklärungen gefunden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Historische_Kfz-Kennzeichen_%28%C3%96sterreich%29 (http://de.wikipedia.org/wiki/Historische_Kfz-Kennzeichen_%28%C3%96sterreich%29)
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Bilder von der Linie V gibt es leider nur sehr wenige und so möchte ich trotz mäßiger Qualität dieses Bild den p.t. Forenteilnehmern nicht vorenthalten: G3 2101 + BW aufgenommen im zweiten Weltkrieg. Als Aufnahmeort vermute ich die Kreuzung der Innstraße mit der Engerthstraße.
LG nord22
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G 555 am Schottenring bei der Börse (Foto: Bruno Reiffenstein). Die Aufnahme dürfte kurz nach Ende des Unterleitungsbetriebs 1915 entstanden sein, da G 555 noch den Träger für das Kontaktschiffchen für die Unterleitung hat.
LG nord22
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Der überschaubare Umfang der Galerie über die Linie V bedarf einer Erweiterung; die Qualität der Bilder ist halt unterdurchschnittlich:
* H 2240 + d2 am Schottentor im zweiten Weltkrieg; der d2 mit "RAUCHER" Tafel zählt zu den d2, welche beim Umbau aus D wegen schlechten Zustands des Wagenkastens neue Kastensteher und gerade Seitenwände bekommen hatten (Foto: Archiv Dr. Peter Standenat)
* ein Zug der Linie V mit H + v 1911 am Schottenring zu Zeiten des Linksverkehrs. v 1911 ex v3 1914 wurde per 10.07.1939 skartiert (Quelle: eBay, Bildautor nicht bekannt)
LG nord22
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Anbei eine rare Aufnahme der Linie V; d1 5003 + G am Handelskai bei der Innstraße (Foto: W. Saliger, etwa 1930). Der Beiwagen war ein Einzelstück und Musterwagen für den Bau der Type d2, siehe auch https://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Type_d1_(1923-1953) (https://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Type_d1_(1923-1953)).
LG nord22
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Anbei eine rare Aufnahme der Linie V; d1 5003 + G am Handelskai bei der Innstraße (Foto: W. Saliger, etwa 1930). Der Beiwagen war ein Einzelstück und Musterwagen für den Bau der Type d2, siehe auch https://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Type_d1_(1923-1953) (https://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Type_d1_(1923-1953)).
LG nord22
Besonderheit war die belassene Rammbohle des einstigen Triebwagen.
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Anbei ein Internetfundstück, welches die Zugsmannschaft vor einem G am Handelskai zeigt; vermutlich in den 20er Jahren aufgenommen.
LG nord22
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Anbei ein Internetfundstück, welches die Zugsmannschaft vor einem G am Handelskai zeigt; vermutlich in den 20er Jahren aufgenommen.
LG nord22
Interessantes Bild, lachen war damals verboten; aber wahrscheinlich gab es in dieser Zeit nicht viel zu lachen......
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Anbei ein Internetfundstück, welches die Zugsmannschaft vor einem G am Handelskai zeigt; vermutlich in den 20er Jahren aufgenommen.
LG nord22
Interessantes Bild, lachen war damals verboten; aber wahrscheinlich gab es in dieser Zeit nicht viel zu lachen......
Hatte ich mir auch gedacht, aber im Ernst, heute lacht doch auch keiner. Wien ist und bleibt eine traurige / angfressene Stadt.
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Der ernste Blick wird wohl an der Uniformierung liegen, da ist ein Fotogrinser unpassend – schon gar für die damaligen Verhältnisse.
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Der ernste Blick wird wohl an der Uniformierung liegen, da ist ein Fotogrinser unpassend – schon gar für die damaligen Verhältnisse.
Dann wird es wohl die traurige Physiognomie der Menschen von damals sein, die mich ein wenig irritiert!
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Der ernste Blick wird wohl an der Uniformierung liegen, da ist ein Fotogrinser unpassend – schon gar für die damaligen Verhältnisse.
Dann wird es wohl die traurige Physiognomie der Menschen von damals sein, die mich ein wenig irritiert!
Stimmt. Rein von Gesichtsausdruck könnte das Foto auch 1917/18 entstanden sein.
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Interessant ist auch die im Schutzgitter hängende lange Weichenkrücke.
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Von dem, was auf dieser Aufnahme zu sehen ist, existiert fast nichts mehr und die Örtlichkeit hat sich seit den 30er Jahren extrem verändert: Begegnung eines Zugs der Linie V mit einem W IV O Autobus auf der Schwedenbrücke 1930. Das Gebäude mit dem Schwedenkino ist imposant und beweist, dass es auch schöne Architektur abseits des Klassizismus gibt (Foto: Rathauskorrespondenz).
LG nord22
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Von dem, was auf dieser Aufnahme zu sehen ist, existiert fast nichts mehr und die Örtlichkeit hat sich seit den 30er Jahren extrem verändert: Begegnung eines Zugs der Linie V mit einem W IV O Autobus auf der Schwedenbrücke 1930. Das Gebäude mit dem Schwedenkino ist imposant und beweist, dass es auch schöne Architektur abseits des Klassizismus gibt (Foto: Rathauskorrespondenz).
Eine wirklich ganz tolle Bild-Komposition!
Mit der Straßenbahn, dem Bus, dem Radfahrer wirkt das Bild extrem dynamisch, mit der Brücke, dem Schwedenkino und den Leucht-Buchstaben urban und weltstädtisch. :up:
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Ja, Wahnsinn. Eigentlich schade, wie wenig Fotos es aus dem Wien der 20er- und 30er-Jahre gibt.
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Ich denke gleichfalls... und ich möchte mir nur noch vorstellen, dass da mein Opa, der damals 25 war, auf dem Rad daherfährt... Kaum zu glauben...!
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Mit der Straßenbahn, dem Bus, dem Radfahrer wirkt das Bild extrem dynamisch, mit der Brücke, dem Schwedenkino und den Leucht-Buchstaben urban und weltstädtisch. :up:
Heute wirkt es eben mit den Autos und den neuen Hochbauten urban und weltstädtisch. :P
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Weiß jemand, was „High Life spezial“ gewesen sein könnte?
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Weiß jemand, was „High Life spezial“ gewesen sein könnte?
Vermutlich eine Zigarettenmarke? Der Schriftzug "spezial" steht meiner Meinung nach auf einer Zigarette und rechts davon steht etwas von österreichischem Zigarettenpapier.
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Ich habe ein bisschen nachgeforscht, es dürften vorwiegend Hülsen für Stopfmaschinen und Zigarettenpapier gewesen sein.
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Der überschaubare Umfang dieser Rubrik bedarf dringend einer Erweiterung:
G + r 1410 am Handelskai/ Innstraße 1937. Das Lichtkabel zwischen G und r BW fehlte aus nicht mehr eruierbaren Gründen. Die Routentafel war informativ und mit "Augartenstraße Schottenring Alserstr. Jögerstr. Jörgerbad Hernals Wattgasse" beschriftet (Foto: Alfred Rosenkranz, Archiv Dr. Peter Standenat). r 1410 war Baujahr 1883 und wurde per 10.07.1939 skartiert.
LG nord22
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Die Routentafel war informativ und mit "Augartenstraße Schottenring Alserstr. Jögerstr. Jörgerbad Hernals Wattgasse" beschriftet
Informativ aber nur, wenn man lange genug nahe genug stehen konnte.
Bei der Gelegenheit aber mein Dank für die vielen schönen historischen Fotos, die du einstellst.
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Die Routentafel war informativ und mit "Augartenstraße Schottenring Alserstr. Jögerstr. Jörgerbad Hernals Wattgasse" beschriftet
Informativ aber nur, wenn man lange genug nahe genug stehen konnte.
Die Leut haben eh gewusst, wo er hin fährt
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Das Lichtkabel zwischen G und r BW fehlte aus nicht mehr eruierbaren Gründen.
Vielleicht, weil das Foto bei Tageslicht aufgenommen ist...? ;)
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Die Routentafel war informativ und mit "Augartenstraße Schottenring Alserstr. Jögerstr. Jörgerbad Hernals Wattgasse" beschriftet
Informativ aber nur, wenn man lange genug nahe genug stehen konnte.
Die Leut haben eh gewusst, wo er hin fährt
Außerdem waren damals noch mehr Leute des Lesens kundig. >:D
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Ein koloriertes Postkartenmotiv mit G 795 (soweit Nummer lesbar) der Linie V und einem Sonderwagen mit k 3137 in der Alser Straße. k 3137 wurde nach der Skartierung im September 1953 in k8 1911 umgebaut.
LG nord22
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Ein koloriertes Postkartenmotiv mit G 795 (soweit Nummer lesbar) der Linie V und einem Sonderwagen mit k 3137 in der Alser Straße. k 3137 wurde nach der Skartierung im September 1953 in k8 1911 umgebaut.
Man beachte die Ausführung des Beiwagens mit zwei Schlussleuchten, deren eine elektrisch war und deren andere eine Petroleumlampe für die Notbeleuchtung enthielt.
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G 988 der Linie V bei der Börse in den 20er Jahren (Foto: Onlinearchiv Wien Museum). G 988 wurde per 05.08.1948 skartiert und in G4 350 umgebaut.
LG nord22
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G 567 + s1 1612 der Linie V am Schottenring in den 30er Jahren; s1 1612 wurde wegen Überalterung per 10.03.1938 skartiert. Alfred Rosenkranz war ein großer Liebhaber der kleinen "Hutscherlbeiwagen" und fotografierte gezielt diese Fahrzeuge. Es gab damals im Netz ein "Versteck" für diese Beiwagen mit ihrer großen Typenvielfalt: der Bahnhof Grinzing, wo diese Wagen als Reserve oft monatelang hinterstellt waren und überraschend an Tagen mit Rekordausläufen reaktiviert wurden - insbesondere zu Allerheiligen.
LG nord22
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G 892 auf der Linie V ist gerade von der Oberen Augartenstraße in die Untere Augartenstraße eingebogen. Das Fahrziel ist mit "HERNALS-HORMAYRGASSE" angegeben. Die Linie V hatte die Hormayrgasse vom 18. Juli 1917 bis 18. August 1918 sowie vom 11. Juni 1919 bis zum 29. Februar 1925 als Fahrziel. Die Aufnahme dürfte daher in einem der beiden Zeiträume entstanden sein. (Quelle: ÖNB)
Der Triebwagen erhielt 1929 eine Kobelverglasung und wurde im Jahr 1937 in den G 557(II) umnummeriert und schließlich nach 58 Betriebsjahren am 1. Juli 1959 ausgemustert.
LG Michi