Das ist ja nun schon mindestens die dritte Flankenfahrt innerhalb von zwei Jahren (nach Kritzendorf und Niklasdorf). Zugleich sind ja Flankenfahrten durch entsprechende infrastrukturelle Maßnahmen, sprich: Schutzweichen, extrem leicht vermeidbar. War das die letzten Jahre immer einfach Pech oder sind solche Schutzweiche tatsächlich weniger verbreitet?
Wenn du Matzleinsdorf mitzählst, dann ist es bereits die vierte mit enormen Sachschaden und einem Todesopfer. Es ist ein mehrwegiges, hausgemachtes Problem und kein Pech:
- Die strukturelle Zerschlagung der ÖBB in ihre einzelnen Geschäftszweige, dadurch die gegenseitig zuschiebende Kosten-/Einsparungsfrage, ständige Reiberein Konzernintern
- ein ÖBB-Konzern sich nach wie vor ziert, nachdem Vielerorts von links auf rechtsfahren umgestellt wurde und sich viele Berührungspunkte verändert haben, aus Kostengründen zusätzliche 500erter Magnete neu zu verlegen oder ortszuverändern, dieses vorläufig nur im allernötigsten Ausmaß bisher gemacht hat, um Ruhe einkehren zu lassen
- die Ausbildung ganz einfach nicht mehr so ausfällt, wie in vergangener Zeit
- dadurch das Verantwortungsbewußtsein nicht in der nötigen Schärfe vorhanden ist, wie auch, wenn falsche Berufserwartungen vorgespielt werden um ja Personal zu bekommen
- die heutigen Arbeitnehmer Hindernissen, absurden Forderungen, die vom Arbeitgeber gefordert werden, sich nicht widersprechen trauen, faktisch alles in Kauf nehmen, sich so unter ihrem persönlichen Wert eigentlich verkaufen... Ist jetzt per se kein alleiniges ÖBB-Problem, aber ein generelles der Arbeitswelt heute, aus der falschen Auffassung, der falschen Einschätzung und Inteligenz vieler Manager heraus, ganz einfach, da es nur um ihren Kopf, ihrem Willen und Bezahlung geht
- das Handy und Tablet als obligat im Führerstand anzusehen, obwohl Zugfunk und Buchfahrpläne vorhanden waren bzw. sind.
- Ein Beispiel: Tfzf ist während der Fahrt ständig auf Whats-App online am Diensthandy. Auch wenn er sich mit seinem Ggü. gut unterhält und sie gerade etwas planen, während des fahrens... War übrigens ein älterer Tfzf.
- die Anerkennung, ja, die Wertschätzung des Berufsstandes - egal jetzt Welchem - nicht mehr gibt
>Matzleinsdorf hätte man von Haus aus durch eine geänderte Flankenschutzmöglichkeit beim Vs 282 verhindern können,
>Niklasdorf ist durch den spurtschnellen 4744er und einem ggü. dem Signalbild unachtsamen Tfzf. entstanden, abgelenkt durch ein Handy. So wurde ja auch der Tfzf des betroffenen EC-216 mit zur Verantwortung gezogen, da man ihm nachweisen konnte, daß er zum Unfallzeitpunkt ebenfalls telefoniert hatte.
>Kritzendorf, dort hat man ganz einfach nicht die nötigen Vorkehrungen (Verlegung eines 500erter-Magneten) aus Kostengründen für die neue fahrplanmäßige Wende für nötig erachtet. Dort ist es ja schon einmal - aus einer allerdings anderen Situation heraus - zu einem Konflikt gekommen.
>Steeg-Gosau, so nebenbei heuer im Februar, wo mehrfach geschlammt wurde. Und zu guter letzt traf es auch den Tfzf, da er eine geringfügig höhere Geschwindigkeit mit dem 4744 052, als R-1435 fuhr, als erlaubt. Und jetzt eben
>Floridsdorf...