Wenn GEWISTA sagt, sie errichtet erst bei der Haltestelle Y die Wartehalle, dann kann der Bezirk sich auf den Kopf stellen. Und wenn der Bezirk sagt, solange bei X keine Wartehalle steht, dann darf GEWISTA überhaupt keine Wartehallen im Bezirk aufstellen, dann kommt einerseits vom Rathaus die Weisung diese Bedingung zurück zu nehmen oder anderseits die Fahrgäste in diesem Bezirk werde dann im Regen stehen gelassen und GEWISTA stellt halt in anderen Bezirken die Unterstände auf.
Da fragt man sich schon, wer eigentlich in Wien regiert: demokratisch legitimierte Volksvertreter/innen oder ein parteinahes Unternehmen?
Das zeigt nebenbei auch, wie miserabel der Vertrag mit der GEWISTA offensichtlich verhandelt ist (was machen die entsprechenden Stellen in Stadtverwaltung und -politik eigentlich beruflich)? Natürlich müsste die GEWISTA dort Wartehäuschen aufstellen, wo es Stadt und Bezirke fordern, ohne Rosinenpickerei. Und natürlich muss das in den Verträgen mit der Stadt Wien auch so definiert werden.
Sollte dies im aktuellen Vertrag nicht so festgelegt sein, muss es im nächsten (m.E. europaweit auszuschreibenden) Vertrag festgelegt werden, und bis dahin müssen eben die Stadt Wien oder die Bezirke Unterstände aufstellen. Sollte der aktuelle Vertrag der GEWISTA mit der Stadt Wien unbefristet sein (würde mich bei der sPÖ nicht wundern...), wäre es spannend, was passierte, wenn JCDecaux oder ein anderer Konkurrent mal dagegen klagen würden...
Ich fange deshalb damit an, weil ihr für alles die WL verantwortlich macht und einfach nicht kapieren wollen, dass es Situationen gibt, wo weder die WL, noch die Stadt Wien etwas dafür können.
Du machst Dich langsam lächerlich. Wenn nicht die Stadt Wien für das Aufstellen von Wartehäuschen an kommunalen Straßen (zumindest in letzter Instanz) zuständig und verantwortlich ist - wer dann? Die EU? Die Uno? WHO? Wie sie das organisiert, ist völlig nebensächlich, das Ergebnis zählt.
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Auf ein gutes Beispiel, dass auch kleine bauliche Maßnahmen im Straßenland weder "zu komplex" noch "zu teuer" sind, wenn es dem heiligen Auto dienen,
weisen die Grünen Simmering hin: hier wurde in der Kaiserebersdorfer Straße (Ecke Pantucekgasse) die einzige Querungshilfe für Fußgängerinnen und Fußgänger auf einer Strecke von über 800 Metern (und direkt an einer Haltestelle) nicht etwa barrierefrei ausgebaut, sondern kastriert - damit Autofahrende besser aus der Tiefgarage kommen.
Fun Fact 1: Ein Wartehäuschen ist an dieser Stelle natürlich nicht möglich, weil da gar kein Platz ist.
Fun Fact 2: Zumindest die 50 Meter vor der Haltestelle sind bis zur Fassade öffentlicher Straßenraum.