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Schnellbahnring in Wien

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highspeedtrain:

--- Zitat von: schaffnerlos am 02. September 2019, 10:15:59 ---Prinzipiell halte auch ich einen S-Bahn-Ring für sinnvoll, aber in Wien nur schwierig sinnvoll umzusetzen. Während man entlang der Donau weniger mit dem Einzugsgebiet als mit der Verknüpfung von S45  mit U1, U2 und S80 argumentieren könnte und die Umsetzung auch betrieblich relativ leicht möglich wäre, wird es zwischen Stadlauer Brücke und Meidling fast unmöglich. Es gibt fast keine freie Kapazitäten auf diesem Abschnitt, ein 15-Minuten-Takt auf der S80 wäre viel wichtiger. Und via Oberlaa fährt man durch die Pampa ohne vernünftige hochrangige Anschlüsse.

Ich würde mich darauf beschränken, die S80 ab Meidling via Penzing nach Heiligenstadt zu verlängern und die S45 ab Handelskai zum Praterkai.
Also S45 Hütteldorf - Heiligenstadt - Praterkai und S80 Aspern - Meidling - Heiligenstadt.

Für den Süden muss man andere Lösungen finden.

--- Ende Zitat ---

Volle Zustimmung.

Klingelfee:
Grundsätzlich ist die Alternative auch mMn die bessere Lösung.

Bei der S80 sehe ich nur folgende Herausforderungen.

15min Intervall.
Da werden die freien Trassen zwischen Hauptbahnhof und Aspern Nord derzeit von den Regional-, bzw Regionalexpresszügel belegt. Und beides wäre auch mMn im Bereich Aspern Nord und Hauptbahnhof ein Überangebot, welches nicht erforderlich ist.

Querung Westbahnstrecke.
Hier muss man schauen, ob es zu den Zeiten überhaupt möglich ist, die Strecke zu queren, oder ob man da mit Zügen auf der Westbahnstrecke in die Quere kommt.

Enden in Heiligenstadt. Da bin ich der Meinung, dass es für den Fahrgast wesentlich besser wäre, wenn die Züge erst am Handelskai enden, da dies auch ein großer Unsteigekonten ist.

pascal:

--- Zitat von: highspeedtrain am 02. September 2019, 09:15:12 ---Das Gegenteil ist grundsätzlich der Fall, wie erst die jüngsten Studien gezeigt haben, wonach "Peripherie-zu-Peripherie"-Fahrten stark zunehmen und der ÖV dort auch in Wien alles andere als konkurrenzfähig ist-
--- Ende Zitat ---

Ich finde, dass auch der Erfolg von U6 und S45 zeigt, dass nicht jeder ins Stadtzentrum möchte. Und auch aus eigener Erfahrung weiß ich das.

Wenn man sich ansieht, wie voll die S45 selbst bei der Endstation Handelskai ist, kann man halbwegs sicher sein, dass da auch Fahrgäste darunter sind, die nicht nur zur Stammstrecke, sondern auch zur U1, U2 oder S80 (falls diese ein besseres Intervall bekommt) wollen. Eine Verlängerung der S45 entlang der Donau zum Praterkai (die übrigens bereits seit fast 40 Jahren immer wieder in Aussicht gestellt wird) wäre meiner Meinung nach sehr sinnvoll. Die weitere Verlängerung durch die Pampa derzeit wahrscheinlich nicht.

schaffnerlos:

--- Zitat von: Klingelfee am 02. September 2019, 10:47:39 ---15min Intervall.
Da werden die freien Trassen zwischen Hauptbahnhof und Aspern Nord derzeit von den Regional-, bzw Regionalexpresszügel belegt. Und beides wäre auch mMn im Bereich Aspern Nord und Hauptbahnhof ein Überangebot, welches nicht erforderlich ist.
--- Ende Zitat ---

Das war von mir etwas vereinfacht und wäre eine eigene Diskussion wert, die ich hier aber nicht führen möchte. Prinzipiell habe ich ein 15-Minuten-Nahverkehrsangebot gemeint, welches nicht zwingend nur aus der S80 bestehen muss.


--- Zitat von: Klingelfee am 02. September 2019, 10:47:39 ---Querung Westbahnstrecke.
Hier muss man schauen, ob es zu den Zeiten überhaupt möglich ist, die Strecke zu queren, oder ob man da mit Zügen auf der Westbahnstrecke in die Quere kommt.
--- Ende Zitat ---

Hier sollte man im Zug des Verbindungsbahnausbaus und der Auflassung des Verschiebebahnhofs Penzing sowieso eine bessere Lösung als den Bestand finden. Ein niveaufreies Kreuzungsbauwerk wäre prinzipiell machbar. Wir reden hier von keiner kurzfristigen Lösung. Aber zunächst muss man sich einigen, was man überhaupt will, bevor man Millionen verbetoniert.


--- Zitat von: Klingelfee am 02. September 2019, 10:47:39 ---Enden in Heiligenstadt. Da bin ich der Meinung, dass es für den Fahrgast wesentlich besser wäre, wenn die Züge erst am Handelskai enden, da dies auch ein großer Unsteigekonten ist.
--- Ende Zitat ---

Das wird mit der eingleisigen Donaukanalquerung schwierig. Ich habe diesen Punkt mit Absicht offen gelassen, weil eine Verlängerung nach Klosterneuburg ebenfalls eine Option wäre. Auch darüber könnte man länger diskutieren.

abc:

--- Zitat von: highspeedtrain am 02. September 2019, 09:15:12 ---
--- Zitat von: 95B am 02. September 2019, 08:59:09 ---Ein ÖV-Ring um die Stadt herum (also eine Umfahrung wie mit einer Autobahn) ist Unfug und bleibt auch Unfug, egal in welcher Farbe man ihn aufkocht.

--- Ende Zitat ---

Das Gegenteil ist grundsätzlich der Fall, wie erst die jüngsten Studien gezeigt haben, wonach "Peripherie-zu-Peripherie"-Fahrten stark zunehmen und der ÖV dort auch in Wien alles andere als konkurrenzfähig ist-

Die Frage kann nur sein, ob der vorgeschlagene Ring die sinnvollen Relationen auch adäquat erschließen kann, was mMn in der westlichen und nördlichen Hälfte durchaus zutrifft, im Osten und Süden der Stadt (noch?) nicht.
--- Ende Zitat ---

Absolut richtig. Ich halte es für einen Fehler zu glauben, die Überlastung der zentralen U1- und U3-Abschnitte basiere darauf, dass alle zum Stephansplatz wollen.

Die vorhandenen Tangentiallinien U6, S45 und S80 können sich nicht über mangelnden Zuspruch beklagen. Selbst die S80, bei der ja vieles schiefläuft, fährt bei weitem nicht leer durch die Gegend und könnte bei einem besseren Angebot und einer besseren Einbindung in den übrigens Stadtverkehr sich sicher vor Fahrgästen kaum retten.

Nur mal eine kleine Aufzählung, welche Potentiale auf der S80 nicht genutzt werden:

- der im Stadtverkehr eher schlechte 30-min-Takt, der - wie bereits diskutiert - am Wochenende durch zuweilen 5 min eher verkehrende Züge Richtung Hbf konterkarriert wird; westlich des Hbfs am WE sogar nur 60-min-Takt
- die Auflassung der Station Hausfeldstraße; nun gibt es keine gescheite Verbindung zu weiten Teilen des Stadtraums nördlich der Marchegger Ostbahn mit der S80 mehr, das Potential wird nicht genutzt
- schlechte Abstimmung mit dem Busverkehr; mein Lieblingsbeispiel ist der Übergang S80 - 87A (IKEA-Bus!) in Stadlau: beide verkehren halbstündlich, und dennoch fährt der Bus genau dann ab, wenn die S80 vom Hbf ankommt; zugleich beklagt man sich über die Überlastung von U1 und 24A - Warum wohl?
- in Hirschstetten hat man es nicht geschafft, für den 22A eine neue Bushaltestelle direkt an der S-Bahn-Station einzurichten
- auch der Bereich Gänsehäufel/Alte Donau/ Kaisermühlen ist mehr schlecht als recht an die S80 angebunden, noch stärker durch die Schließung der Station Lobau

Die Folge? Ein Großteil derer, die in den Süden der Stadt wollen, fährt mit dem Bus zur ohnehin überlasteten U1, denn die ist bestens angebunden (zu recht) - und überlastet. Dabei scheitert man schon an einfachsten Investitionen (z.B. zwei Haltestellen + Wartehäuschen in Hirschstetten) oder sogar an simpler Fahrplan-Planung, siehe S80/87A in Stadlau.

Und trotz dieser vielen Tritte gegens Schienbein ist die S80 gut gefüllt, ganz besonders im Berufsverkehr.

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