Die Öffentlichkeitsarbeit von Bauprojekten der Stadt Wien ist auch hier wieder wirklich miserabel. Ist es eigentlich zu viel verlangt, für größere Bauprojekte (und darunter zähle ich sowohl die Verlängerung des O-Wagens als auch die Polizeistation am Praterstern)
1) mit ordentlichen Renderings und optisch ansprechenden Plänen (Karten) zu arbeiten,
2) am Anfang der interessierten Öffentlichkeit den Bauablauf zu beschreiben (natürlich vereinfacht, à la "Q4/2019: Vorarbeiten an Leitungen in der xy-Gasse") und
3) den Projektfortschritt zu dokumentieren und die nächsten Schritte zu beschreiben, ggf. auf einer eigenen Internetseite?
Stattdessen allenfalls veraltete Inhalte, die man sich zusammensuchen muss, Karten oft auf gesamtstädtischem Maßstab (total aussagekräftig für 1, 2 km Straßenbahnstrecke) oder in der Meldung zur Polizeistation ein Foto des Ist-Zustandes. Über den aktuellen Status erfährt man nichts. Selbst die Verzögerung beim D-Wagen zur Absberggasse hat man erstmal gerüchteweise erfahren.
Die ganze Öffentlichkeitsarbeit zu Bauprojekten spricht für auch ein sehr veraltetes Verständnis von Politik und Verwaltung - eine Sicht von oben herab, der die Bevölkerung nicht ernstnimmt und zu bloßen Empfängern der (von ihr selbst finanzierten...) SPÖ-Wohltaten degradiert, die gefälligst am 1. Mai zu jubeln haben. Ob die SPÖ so ihre Wähler zurückgewinnt?
In anderthalb Monaten beginnt das dritte Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts. Und die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Wien steckt vom Grundverständnis her in der Kaiserzeit und technisch irgendwo in den 1990er Jahren fest.