Autor Thema: Linie T (1945-1984)  (Gelesen 371286 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

WIENTAL DONAUKANAL

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1975
Re: Linie T (1945-1984)
« Antwort #585 am: 04. Dezember 2018, 11:24:53 »
Das war der Gleisrest zum ehemaligen Schotterwerk. Wunderbare Aufnahmen von Erdberger Eindrücken, für die ich aus Geiz keinen Film verschwendet hätte und die ich daher versäumt habe.
Da wird sich User Erdberg sicher freuen!
Ich hab mir das jetzt auf dem Kriegssachschaden-Plan angeschaut. Ich nehme an, der SChotter kam aus dem Donaukanal (direkt oder von Schiffen), ein Abbau direkt auf dem Grundstück scheint mir zu wenig ergiebig.
Wie kam der über die Pressburgerbahngleise?

Entlang der Lände gab es mehrere Schotterplätze, aber natürlich keinen Abbau. Die Anlieferung erfolgte per Schute zu einen Hebewerk im Donaukanal und von dort über ein Förderband über die LWP in das Werksgelände. Für die Straßenbahn hat man sicher vorwiegend Bruchschotter und Riesel gelagert. Roll oder Flussschotter ist für den Gleisbau nicht geeignet.

Hier ein Link zu einer früheren Besprechung:  https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=3934.0

win22

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 283
Re: Linie T (1945-1984)
« Antwort #586 am: 04. Dezember 2018, 18:06:26 »
Das war mal der 4er
Rotundenbrüche / Kundmanngasse

win22

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 283
Re: Linie T (1945-1984)
« Antwort #587 am: 04. Dezember 2018, 18:13:51 »
Es gab die Idee einer Umleitungsstrecke ab Weiskirchnerstraße über Invalidenstraße - Am Heumarkt - Johannesgasse über die damals noch vorhandene Strecke der 2er-Linien. Das war der Grund, warum nach Einstellung der 2er-Linien im Juni 1980 die Strecke noch eine Zeitlang betriebsbereit gehalten wurde. Der J wäre dann über diese Umleitungsstrecke gefahren, der T bis Radetzkystraße gekürzt worden. Nachdem sich aber der damalige BV gegen die Beibehaltung des Straßenbahnverkehrs nach Inbetriebnahme der U-Bahn ausgesprochen hatte, wurde von dieser Idee wieder Abstand genommen.

Ist das jetzt so, dass um 1982 herum entschieden wurde, sowohl J als auch T einzustellen?

Und warum hätte man den T bis zur Radetzkystrasse gekürzt?

4463

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5778
Re: Linie T (1945-1984)
« Antwort #588 am: 04. Dezember 2018, 18:46:27 »
Alles meine Bilder, ich mal vor zehn Jahren eingescannt habe, bevor die Negative immer schlechter werden.
In meiner frühen Jugend war das Taschengeld knapp für teure Filme ;-)
Danke für all deine wirklich tollen Fotos hier drin! :)

Darf ich dich noch ersuchen, die genauen Orte der Gleisreste auf den ersten Bildern dieses Beitrages zu erläutern?
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
Mark Twain über die Wienerstadt.

Erdberg

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1655
Re: Linie T (1945-1984)
« Antwort #589 am: 04. Dezember 2018, 20:14:23 »
Wo wurde das Bild  NCS0019.jpg aufgenommen?
In der Drorygasse, leicht zu identifizieren anhand des Franz-Silberer-Hofs mit seiner markanten Architektur.

Das war der Gleisrest zum ehemaligen Schotterwerk. Wunderbare Aufnahmen von Erdberger Eindrücken, für die ich aus Geiz keinen Film verschwendet hätte und die ich daher versäumt habe.
Da wird sich User Erdberg sicher freuen!

Ja, der User ERDBERG freut sich sehr, ich habe nämlich auch die Drorygasse erkannt und kann mich auch noch an die Gleise dort erinnern. Aber natürlich hab ich sie auch nicht fotografiert. Auch an die 4er-Gleise bei der Kreuzung mit der Landstraße kann ich mich gut erinnern, auch weiter unten waren damals in der Rasumofskygasse noch Gleisreste zu erkennen.

Nebenbei: mir fällt auf, daß ich seit kurzem bei den Threads, die ich verfolge, nicht zum ersten nicht gelesenen Beitrag geleitet werde, sondern zum letzten, sodaß ich suchen muß, wie weit ich die Beiträge schon gesehen habe. Ist das Absicht, oder ist das ein Fehler im System? Kann der Moderator da mal nachschauen? DANKE!

Zu den 4er-Gleisresten: die würden besser in den Thread der Linie 4 passen.

win22

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 283
Re: Linie T (1945-1984)
« Antwort #590 am: 04. Dezember 2018, 23:08:28 »
Das kann ja nicht erst im Dezember 1983 entschieden worden sein, denn die 230-Gelenkbusse wurden extra für den 74A und 75A damals angeschafft.

Wer behauptet das?


Das hat mir ein Busfahrer am ersten Betriebstag des 74A am 3.1.1984 erzählt, dass die 1983 angeschafften GU230/54/96/A1 für den 74A und 75A angeschafft wurden.
Insgesamt gab es 82 Busse dieses Typs.
An das kann ich mich noch genau erinnern, da ich am 3.1.1984 sofort mit den ersten Bussen am Vormittag über die Umleitungsstrecken gefahren bin.
Am Vortag bin ich noch mit dem J und T brav zum Abschied gefahren, leider war ich nicht bei der Blauen dabei. Es gibt aber einen Falterartikel über den blauen J.
Vielleicht war auch nur ein Kontingent extra für den 74A und 75A zusätzlich in der Tranche angeschafft worden, den ich schätze man hat ab dem 3.1.1984 doch ca. 20 bis 30 Busse für den täglichen Auslauf am 74A und 75 A gebraucht, die man vorher hat anschaffen müssen.

Somit muss ab der Entscheidung, dass der J und T eingestellt wird, doch ein Zeitraum gewesen sein, wo man diese zusätzlichen Busse bestellen musste.
Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass die Busse für den 74A und 75A einfach so herumgestanden sind, sondern diese mussten im Laufe der Jahre 1982 und 1983 angeschafft und Lenker für den Auslauf ab 1984 ausgebildet werden. Eine Umstellung der Erdberger Linien auf Bus kann also nicht erst im Herbst 1983 festgelegt worden sein.

N1

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2190
Re: Linie T (1945-1984)
« Antwort #591 am: 04. Dezember 2018, 23:30:01 »
Wer behauptet das?

Das hat mir ein Busfahrer am ersten Betriebstag des 74A am 3.1.1984 erzählt, dass die 1983 angeschafften GU230/54/96/A1 für den 74A und 75A angeschafft wurden.
Steht auch so in einem Artikel der Zeitschrift "tramway & modell", Ausgabe 3/2013. Die Straßenbahnumleitungspläne fielen demzufolge in die Zeit Heinz Nittels, wurden nach dessen Tod aber nicht weiterverfolgt, da man befürchtete, die Linie T nach Ende der Bauarbeiten weiterbetreiben zu müssen. Stattdessen wurden die Buslinien 74A und 75A eingerichtet, deren neu anzuschaffende Busse von der für den U-Bahn-Bau zuständigen MA 38 finanziert wurden.

Der Erdberger Ast des J-Wagens wäre mit der Eröffnung der U3 wohl so oder so eingestellt worden, da es sich um eine "Parallelführung" gehandelt hätte.
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

win22

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 283
Re: Linie T (1945-1984)
« Antwort #592 am: 04. Dezember 2018, 23:57:01 »
Die Straßenbahnumleitungspläne fielen demzufolge in die Zeit Heinz Nittels, wurden nach dessen Tod aber nicht weiterverfolgt, da man befürchtete, die Linie T nach Ende der Bauarbeiten weiterbetreiben zu müssen.

Vor was hat man sich gefürchtet? Parkplatzverlust, Bbetriebskosten, Strassenraumverlust für den MIV?

Ich denke wäre 2018 der Baubeginn für die U 3, hätte man heutzutage den J und T genauso gekillt wie 1984 und durch einen Bus ersetzt.

In dem Punkt hat sich vermutlich nichts geändert wobei der T heute im 3. Bezirk durchaus seine Berechtigung hätte.


coolharry

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 6422
Re: Linie T (1945-1984)
« Antwort #593 am: 05. Dezember 2018, 07:31:19 »
Vor was hat man sich gefürchtet? Parkplatzverlust, Bbetriebskosten, Strassenraumverlust für den MIV?

Ja. Ja. Ja. Wobei letzteres nur mit einschränkungen. Man befürchtete wohl die Einkaufsstraße nur mit geringeren Gehsteigen oder weniger Parkplätzen auszuführen. Also am gewichtigsten war wohl der Parkplatzverlust.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

win22

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 283
Re: Linie T (1945-1984)
« Antwort #594 am: 05. Dezember 2018, 07:38:31 »
Wobei ich einen T heutzutage noch wahrscheinlicher halten würde als den 13. Wäre auch ein nettes Projekt gewesen.

Erdberg

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1655
Re: Linie T (1945-1984)
« Antwort #595 am: 05. Dezember 2018, 08:33:19 »
Das Fahren im 74A ist immer noch eine Katastrophe. Hier wäre eine Straßenbahnlinie auch heute noch angebracht (also sogar ein Neubau). Platz dafür ist in der Landstraßer Hauptstraße sowieso!

diogenes

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2047
Re: Linie T (1945-1984)
« Antwort #596 am: 05. Dezember 2018, 08:36:11 »
Unmöglich! Das kostet mind. 1 Autoparkplatz (zu je 10 m², wie man hört) und daher 0,12 Wählerstimmen pro m² Straßenbahntrasse.
Ceterum censeo in Vindobona ferrivias stratarias ampliores esse.
Oh 8er, mein 8er!

coolharry

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 6422
Re: Linie T (1945-1984)
« Antwort #597 am: 05. Dezember 2018, 08:39:28 »
Das Fahren im 74A ist immer noch eine Katastrophe. Hier wäre eine Straßenbahnlinie auch heute noch angebracht (also sogar ein Neubau). Platz dafür ist in der Landstraßer Hauptstraße sowieso!

Heute wäre sie wahrscheinlicher leichter zu realisieren als damals. Da man heute nicht mehr so auf die Stellplätze rücksicht nimmt wie damals. Siehe Mariahilfer.
Ohne eigenen Gleisbereich (zumindest stellenweise) wäre es aber nur ein Bus auf Schienen der auch nicht wirklich besser voran kommt.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

60er

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7826
Re: Linie T (1945-1984)
« Antwort #598 am: 05. Dezember 2018, 09:00:12 »
Ich denke wäre 2018 der Baubeginn für die U 3, hätte man heutzutage den J und T genauso gekillt wie 1984 und durch einen Bus ersetzt.
Das muss nicht sein. Bei der U3-Verlängerung zur Johnstraße bzw. nach Ottakring ist man deutlich sensibler vorgegangen und hat den 49er belassen. Ähnliches wäre im 3. Bezirk auch möglich gewesen, dann wäre nur der J-Wagen, nicht aber der T-Wagen eingestellt worden.

Der Kahlschlag der Tramway im 3. Bezirk war auf Wunsch der dortigen BV, die moderne Busse bevorzugte.

Bus

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 3386
Re: Linie T (1945-1984)
« Antwort #599 am: 05. Dezember 2018, 10:30:32 »
Der T hätte weniger Haltestellen und der Fahrkomfort war auvh besser. Ein Strassenbahnzug fasst auch mehr Leute, es staut sich innen nicht so.