Ich bilde mir ein, dass dieses Thema bereits an anderer Stelle diskutiert wurde, kann aber den betreffenden Thread nicht finden, weshalb ich einfach einen neuen starte.
Die Idee, die Fahrgastinformation in den Schnellbahnstationen an den U-Bahn-Standard heranzuführen und die Schnellbahn generell für den gemeinen Fahrgast, der sie ja vielfach gar nicht kennt, "sichtbarer" zu machen, ist ja an sich eine gute. Dies kann man allerdings von der Umsetzung wahrlich nicht behaupten. Dies fängt beim Geniestreich, der S45 just die Kennfarbe Hellgrün zu geben, an, setzt sich auf den Netzplänen fort (die gestrichelten Linien werden – selbst erlebt – für solche gehalten, die noch nicht eröffnet sind) und findet im Bereich der Beschilderung der Stationen schließlich seinen Höhepunkt.
In den 80er-Jahre-Stationen, also Oberdöbling, Krottenbachstraße und Breitensee (davon gehe ich einfach mal aus, da ich in den letzten Monaten nie weiter als bis nach Ottakring gefahren bin), befindet sich auf den großen Leuchtkästen nunmehr lediglich auf jedem dritten groß der Name der betreffenden Haltestelle, auf den anderen hingegen alternierend je eine Perlenschnur bzw. Wegweiser und Piktogramme. Warum fünf kleine Piktogramme und ein ebenso kleiner Pfeil unbedingt einen ganzen dieser Leuchtkästen in Beschlag nehmen müssen, wie dies in Oberdöbling der Fall ist, erschließt sich einem nicht ganz. Überdies hat man es nicht geschafft, diese Änderungen in einem Aufwasch durchzuführen, so dass, wiederum in Oberdöbling, alte und neue Schilder wochen-, wenn nicht monatelang teils beleuchtet, teils unbeleuchtet koexistierten, so als wäre man unschlüssig gewesen, ob man die Umgestaltung in all ihrer Unausgegorenheit wirklich durchführen will.
Auch die Jugendstilstationen sollten nicht verschont bleiben. In den letzten Tagen erst wurden die großen, eingerahmten Werbeflächen, die dort bisher bestanden, kurzerhand mit überdimensionalen Perlenschnurtafeln versehen, wobei zwischen den hölzeren Rahmen und den Schnurtafeln die Überreste der heruntergerissenen Werbeplakate prangen.
OT: Ebenfalls in diesen Tagen erst wurden in den Stationen offenbar von den Wiener Linien erworbene orangefarbene Kinderwagenbefestigungsgurte angebracht. Wenn wieder, so Gott behüte (Redensart, bin nicht gläubig
), ein Unfall mit einem Kinderwagen passieren sollte, so wähnt man sich damit seitens der ÖBB wohl rechtlich aus dem Schneider (eine interessante Parallele zu einem großen schwedischen Möbelhaus, das nach einer Unfallserie jedem Kastl, das höher als einen halben Meter ist, Beschläge zur Befestigung an der Wand beigibt, die in der Praxis unterstelltermaßen nur die allerwenigsten auch wirklich verwenden).