Autor Thema: Schnellbahnring  (Gelesen 50354 mal)

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Donaufelder

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Schnellbahnring
« am: 19. Mai 2015, 16:53:26 »
Für den Bahnkorridor Korneuburg - Bruck/Leitha brauchts nur den Bau der Götzendorfer Spange, dann könnte man einen REX auf dieser Strecke führen, mit dem angenehmen Nebenefffekt, daß der Flughafen angeschlossen wäre!
Habe mich vertan - ich meinte natürlich Klosterneuburg. Hab es im Posting korrigiert.

Noch besser, dafür braucht man gar nichts neu bauen, da die gesamte Gleisinfrastruktur bereits vorhanden ist! Streckenführung: Bruck/Leitha - Wien Hbf - Wien Meidling - Verbindungsbahn - Wien Penzing - Vorortelinie - Wien Heiligenstadt - FJB - Klosterneuburg

Donaufelder

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Re: Schnellbahnring
« Antwort #1 am: 20. Mai 2015, 11:10:22 »
Noch besser, dafür braucht man gar nichts neu bauen, da die gesamte Gleisinfrastruktur bereits vorhanden ist! Streckenführung: Bruck/Leitha - Wien Hbf - Wien Meidling - Verbindungsbahn - Wien Penzing - Vorortelinie - Wien Heiligenstadt - FJB - Klosterneuburg
Der Vorschlag zielt allerdings darauf ab, dass die Leute das Angebot der Bahn nutzen, weil es zeitlich attraktiver und bequemer ist. :lamp:

Den Hbf nicht anzubinden, hielte ich aber für einen sehr schweren Fehler.
Wofür? Zum Hauptbahnhof will sowieso kein Pendler.
Sollte die U2 tatsächlich zum Matz fahren, dann relativiert sich einmal mehr die Bedeutung des Umsteigeknotens "Hauptbahnhof", abgesehen vom Umstieg zum hochwertigen Fernverkehr.

Meine genannte Strecke könnte man, sobald der Fernverkehr von der Verbindungsbahn weg ist, sofort führen - OHNE EINE EINZIGE BAUMASSNAHME VORHER!

Der Matzleinsdorfer Platz ist ohnehin schon sehr gut erschlossen, die vorgeschlagene Straßenbahnlinie 13 zum Hauptbahnhof mach die U2 in dem Bereich meiner Meinung nach entbehrlich!

Mfg Donaufelder

60er

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Re: Schnellbahnring
« Antwort #2 am: 20. Mai 2015, 11:36:34 »
Meine genannte Strecke könnte man, sobald der Fernverkehr von der Verbindungsbahn weg ist, sofort führen - OHNE EINE EINZIGE BAUMASSNAHME VORHER!
Ohne Ertüchtigung des eingleisigen Streckenabschnittes zwischen St. Veit und Penzing sehe ich für eine Befahrung dieser Relation schwarz. Ganz zu schweigen von einer neu zu errichtenden Haltestelle im Bereich Unter St. Veit, damit man in die U4 umsteigen kann und eventuell andere Begleitmaßnahmen, wie die Entfernung der zahlreichen Eisenbahnkreuzungen in Hietzing.

Also ganz ohne Baumaßnahmen geht das sicher nicht!

Donaufelder

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Re: Schnellbahnring
« Antwort #3 am: 20. Mai 2015, 12:01:01 »
Meine genannte Strecke könnte man, sobald der Fernverkehr von der Verbindungsbahn weg ist, sofort führen - OHNE EINE EINZIGE BAUMASSNAHME VORHER!
Ohne Ertüchtigung des eingleisigen Streckenabschnittes zwischen St. Veit und Penzing sehe ich für eine Befahrung dieser Relation schwarz. Ganz zu schweigen von einer neu zu errichtenden Haltestelle im Bereich Unter St. Veit, damit man in die U4 umsteigen kann und eventuell andere Begleitmaßnahmen, wie die Entfernung der zahlreichen Eisenbahnkreuzungen in Hietzing.

Also ganz ohne Baumaßnahmen geht das sicher nicht!

Gut, da gebe ich Dir grundsätzlich recht, aber die "Ertüchtigung" der Strecke ist meiner Meinung nur dann rentabel, wenn man sie zu einer modernen Schnellbahnstrecke ausbaut (Zusätzliche Stops an sinnvollen Punkten und Nutzung für mehr als eine S-Bahn Linie!

Mfg Donaufelder

highspeedtrain

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Re: Schnellbahnring
« Antwort #4 am: 20. Mai 2015, 12:07:44 »
Meine genannte Strecke könnte man, sobald der Fernverkehr von der Verbindungsbahn weg ist, sofort führen - OHNE EINE EINZIGE BAUMASSNAHME VORHER!

Wie schon gesagt, bräuchte man sehr wohl Baumaßnahmen, insbesondere eine kreuzungsfreie Querung der Westbahn in Penzing.

Ich halte deinen Vorschlag einer Durchbindung Verbindungsbahn - Vorortelinie dennoch für sehr gut; sie ergänzt, ersetzt aber den anderen Vorschlag nicht. Diese Verbindung würde eine wunderbare Tangentialverbindung für die Außenbezirke darstellen, ersetzt aber nicht Strecken, die in den zentralen Bereich Wiens führen. Eine S-Bahn-Linie, idealerweise im 7,5 Minuten Takt, würde dort aber ausreichen. Ich rate jedenfalls davon ab, Außenstrecken über eine Verbindung, die weit außen zum Zentrum von Wien verläuft, durchzubinden, weil sonst die Mehrheit der Pendler verstärkt umsteigen muss (von der FJB zB Richtung Wien würde bei einer Führung via Vorortelinie der Umstieg zur U6 bei der Spittelau verlorengehen!).

Aber eh alles Träumerei; ich meine, da kommen noch ganz andere Probleme auf uns zu, insb. der beengte U1-Bahnsteig am Hauptbahnhof, wenn dort nächstes Jahr wirklich fast der gesamte Fernverkehr fährt... wenn am Sonntag innerhalb weniger Minuten ein Doppel-RJ von der Westbahn und ein 11-Wagen Zug aus Kärnten ankommen, wird es dort haarig werden...

60er

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Re: Schnellbahnring
« Antwort #5 am: 20. Mai 2015, 13:06:48 »
Gut, da gebe ich Dir grundsätzlich recht, aber die "Ertüchtigung" der Strecke ist meiner Meinung nur dann rentabel, wenn man sie zu einer modernen Schnellbahnstrecke ausbaut (Zusätzliche Stops an sinnvollen Punkten und Nutzung für mehr als eine S-Bahn Linie!
Ich halte das Projekt durchaus für sehr sinnvoll und zukunftsträchtig. Wie schon erwähnt, sind dafür jedoch einige sehr kostenintensive Baumaßnahmen notwendig.

Linie 58

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Re: Schnellbahnring
« Antwort #6 am: 20. Mai 2015, 18:26:46 »
Gut, da gebe ich Dir grundsätzlich recht, aber die "Ertüchtigung" der Strecke ist meiner Meinung nur dann rentabel, wenn man sie zu einer modernen Schnellbahnstrecke ausbaut (Zusätzliche Stops an sinnvollen Punkten und Nutzung für mehr als eine S-Bahn Linie!
Ich halte das Projekt durchaus für sehr sinnvoll und zukunftsträchtig. Wie schon erwähnt, sind dafür jedoch einige sehr kostenintensive Baumaßnahmen notwendig.

Ich ebenso.

Man sollte aber nicht vergessen, dass dieses Vorhaben einen Quasi-Neubau an einigen Abschnitten der Verbindungsbahn erfordert.

highspeedtrain

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Re: Schnellbahnring
« Antwort #7 am: 21. Mai 2015, 07:55:50 »
@60er

Wieso Quasi-Neubau? Was man entlang der Verbindungsbahn bräuchte,  sind zwei oder drei Straßenunterführungen und natürlich neue Haltestellen.

Das aufwändigste wäre sicherlich die Umsteigestation Ober St. Veit samt zweigleisigem Ausbau der Schleife nach Penzing. Für die Unterführung unter der Westbahn hätte man den Bereich des Vbf Penzing zur Verfügung,  der sicher nicht mehr ewig bestehen wird. Nach Wegverlegung des Fernverkehrs hätte man dort auch genug Kapazität für etwaige Betriebseinschränkungen während der Bauphase.

haidi

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Re: Schnellbahnring
« Antwort #8 am: 21. Mai 2015, 13:00:07 »
Entlang der Verbindungsbahn in Hietzing will die ÖBB die Schrankenanlagen eh auflassen. Angeblich Unterführung Hietzinger Haupstraße, die anderen ersatzlos auflassen.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

60er

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Re: Schnellbahnring
« Antwort #9 am: 21. Mai 2015, 13:32:14 »
Entlang der Verbindungsbahn in Hietzing will die ÖBB die Schrankenanlagen eh auflassen. Angeblich Unterführung Hietzinger Haupstraße, die anderen ersatzlos auflassen.
Wie will man die bitte alle ersatzlos auflassen? Das sind insgesamt 6 Kreuzungen (eine davon nur mehr für Fußgänger) auf einer Länge von ca. 3 Kilometern.

Das Einzige, was man dort tun kann ist, entweder die Bahntrasse tieferlegen, oder sie auf Stelzen führen. Beides erfordert Baumaßnahmen, die einem teilweisen Neubau der Strecke nahekommen.

Linie 58

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Re: Schnellbahnring
« Antwort #10 am: 21. Mai 2015, 14:07:44 »
Das Einzige, was man dort tun kann ist, entweder die Bahntrasse tieferlegen, oder sie auf Stelzen führen. Beides erfordert Baumaßnahmen, die einem teilweisen Neubau der Strecke nahekommen.

Genau das habe ich mit meinem letzten Kommentar dazu gemeint. Es glaubt doch wohl niemand ernsthaft, dass in Hietzing irgendwelche Maßnahmen gesetzt werden, die den Autoverkehr einschränken würden...  8)

Dass die niveaugleichen Bahnübergänge wegmüssen, sollte eh klar sein - allein schon wegen der Zeit, die die Schranken bei einem Viertelstundentakt insgesamt geschlossen wären.

Und noch ein bisschen Realismus: der Bahnhof Penzing wird gerade (2015) generalsaniert, d.h. mehr oder weniger im Bestand für die nächsten ~30 Jahre "einbetoniert". Bin gespannt, wie man in ein paar Jahren einen komplett neuen Umsteigeknoten an mehr oder weniger derselben Stelle argumentieren will.

highspeedtrain

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Re: Schnellbahnring
« Antwort #11 am: 21. Mai 2015, 14:51:24 »
Das Einzige, was man dort tun kann ist, entweder die Bahntrasse tieferlegen, oder sie auf Stelzen führen. Beides erfordert Baumaßnahmen, die einem teilweisen Neubau der Strecke nahekommen.

Das ist einfach nicht wahr. *Wenn* man will, baut man 2 oder 3 Unterführungen, und die Sache hat sich.

Und noch ein bisschen Realismus: der Bahnhof Penzing wird gerade (2015) generalsaniert, d.h. mehr oder weniger im Bestand für die nächsten ~30 Jahre "einbetoniert". Bin gespannt, wie man in ein paar Jahren einen komplett neuen Umsteigeknoten an mehr oder weniger derselben Stelle argumentieren will.

Das ist insofern völlig irrelevant, als die Strecke Vorortelinie - Verbindungsbahn die Westbahn auf Höhe des Verschiebebahnhofes (unterirdisch) queren könnte, man Penzing also gar nicht angreifen müsste.

60er

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Re: Schnellbahnring
« Antwort #12 am: 21. Mai 2015, 15:33:22 »
Das ist einfach nicht wahr. *Wenn* man will, baut man 2 oder 3 Unterführungen, und die Sache hat sich.
Und das Bauen von Unterführungen ist kostenlos? ::)

Und aus den derzeit 6 Übergängen soll man lediglich 2-3 machen? Für den Autoverkehr sind die weiteren Wege ja noch relativ wurscht, aber sollen die Fußgänger künftig auch kilometerlange Umwege gehen, wenn sie die Bahn überqueren wollen?

highspeedtrain

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Re: Schnellbahnring
« Antwort #13 am: 21. Mai 2015, 15:39:59 »
Das ist einfach nicht wahr. *Wenn* man will, baut man 2 oder 3 Unterführungen, und die Sache hat sich.
Und das Bauen von Unterführungen ist kostenlos? ::)

Sicher deutlich billiger, als die ganze Bahnstrecke hoch- oder tiefzulegen. Und die Unterführungen wird man so und so wollen, es wird dort über kurz oder lang eine Verdichtung der S-Bahn kommen, wenn halt auch vielleicht nicht im Durchmesser zur Vorortelinie, sondern Richtung Hütteldorf.

Abgesehen davon: Wie hat man in der Vergangenheit die langen Schließzeiten mit dem vielen Güterverkehr überlebt? In der HVZ fahren übrigens jetzt auch 3 PV-Züge pro Stunde/Richtung dort (2mal S-Bahn, einmal RJ oder EC nach Budapest). Von da zum 15-Minuten-Takt ist es auch nicht mehr weit.

Zitat
Und aus den derzeit 6 Übergängen soll man lediglich 2-3 machen? Für den Autoverkehr sind die weiteren Wege ja noch relativ wurscht, aber sollen die Fußgänger künftig auch kilometerlange Umwege gehen, wenn sie die Bahn überqueren wollen?

Übergänge für Fußgänger, auch barrierefrei mit Aufzügen, sollten sich bei den Gesamtkosten schon noch zusätzlich ausgehen.

Aber wenn man was nicht will, kann man immer Argumente finden...  :P

Das Ganze wäre mit Sicherheit eine der kostengünstigsten Verbesserungen im hochrangigen Verkehrsnetz in Wien, die überhaupt denkbar sind.

Wird dann halt problematisch, weil die Rampe schon sehr weit südwestlich des Hauptbahnhofs beginnen muss. Auch wenn dort nur PV durch soll will man vermutlich nicht über 20 Promille Neigung gehen (da die Rampe eben so lang wird); da landet man mit der Tunneleinfahrt dann schnell mal irgendwo bei der Tangente draußen.

Nachdem ich dort draußen nicht so firm bin, wie schaut es denn da mit dem Geländeverlauf aus? Gibt's Steigungen ab Höhe ZVBf bis zum Hbf? Ein paar Straßen weiter, wo die U1-Süd gebaut wird, ist es ja so, deswegen wird die Station Altes Landgut auch so tief sein. Wenn ja, kann man die natürlich auch nutzen und die Rampe wird weniger steil bzw. lang.

60er

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Re: Schnellbahnring
« Antwort #14 am: 21. Mai 2015, 16:01:41 »
Sicher deutlich billiger, als die ganze Bahnstrecke hoch- oder tiefzulegen.
Von der gesamten Strecke redet auch keiner, sondern im Prinzip eh nur von den Bereichen, wo heute niveaugleiche Kreuzungen sind. Wenn man alle dafür notwendigen Investitionen zusammengerechnet, würde ich nicht von einem billigen Projekt sprechen. Deutlich billiger als eine U-Bahn ist es aber natürlich schon, und sinnvoller als so manche U-Bahn-Planungen ist es auch.