Danke für den Überblick und die Einschätzung des Nutzens der jeweiligen Erweiterung! Summa summarum also im Wesentlichen das, was auf diesem Plan eingezeichnet ist, nicht wahr?
Ja.
Wie hoch wird eigentlich der Nutzen der Querverbindung über den Bahnhof Płaszów eingeschätzt? Und was soll dort fahren?
Laut Planungen der 50er und der 9er. Eventuell auch der 23er oder 11er. Sollten drei Linien über das Verbindungsstück fahren, wird der 11er oder 23er eingestellt, da die beiden Linien sich zum Großteil überlappen würden. Im Moment reicht auf der Relation des 23ers ein 20-Minutentakt.
Der 9er und 50er werden ziemlich sicher über das Verbindungsstück fahren. Alle anderen Linien, die in Nowy Bieżanów oder Kurdwanów enden würden über das Verbindungsstück nur einen Umweg fahren. Außer der 23er verkehrt nach Mały Płaszów anstatt nach Nowy Bieżanów.
Der Nutzen ist sicher hoch. Zum Einen verkürzt sich die Reisezeit nach zum Rondo Mogilskie, nach Krowodrza Górka (50er) und Nowa Huta (9er), zum Anderen sind in Zukunft bei Bauarbeiten/Störungen Nowy Bieżanów, Kurdwanów, Prokocim, Nowy Prokocim, Os. na Kozłówce, Piaski Nowe und der südliche Teil von Wola Duchacka nicht mehr vom Restnetz abgeschnitten. Ich spürte jetzt den großen Nachteil. Die Straßenbahn kommt flott voran, aber der 703er steht in der Herlinga-Grudzińskiego im Stau. In Zukunft kann man dann über das Verbindungsstück umleiten.
Ich frage mich, was sonst noch sinnvolle Neubaustrecken sein könnten. Da fiele mir zuallererst der Außenring ein, derzeit von einer Myriade von sehr gut besetzten Buslinien befahren, und mit einem Mittelstreifen, der nach einer Straßenbahnstrecke geradezu verlangt.
Da haben sich einmal die Anreiner dagegen ausgesprochen. Natürlich wäre so eine Verbindung sinnvoll, da die Buslinien gut ausgelastet sind. Allerdings müsste die Verbindung vom Plac Inwalidów mindestens bis zum Rondo Matecznego verlaufen, noch besser von Nowy Kleparz bis Rondo Matecznego. Würde man sie nur von Plac Inwalidów bis Jubliat bauen (also den Ast von Bronowice mit dem Ast nach Salwator verbinden), würden einige wichtige Querverbindungen, die die Busse heute bedienen wegfallen.
Übrigens: Dieser Straßenzug wird Aleje Trzech Wieszczów (Alleen der drei Dichter) genannt. Das kommt daher, dass verschiedene Abschnitte nach polnischen Poeten benannt sind (Aleja Słowackiego, Aleja Mickiewicza, Aleja Krasińskiego) benannt sind.
Außerdem könnte man dann bei Bauarbeiten/Störungen Linien von/nach Bronowice, Salwator, Cichy Kącik schön umleiten.
Die Strecke nach Salwator ließe sich in meinen Augen auch noch gut westlich weiterführen; ein Ast Richtung Bielany und einer Richtung Chełm (oder gar weiter zum Flughafen ). Was meint unser Experte?
Chełm ist schon sehr weit draußen, da gibt es zuwenig Fahrgastpotential. Im Moment würde eine Verlängerung nach Przegorzały ausreichen. Auch hier gibt es Überlegungen, aber nichts Konkretes ist geplant.
Die Strecke zum Flughafen wäre aus Liebhabersicht interessant, aber es gibt bereits einen Zug und die Trasse wird gerade saniert. Sollte man wirklich eine Straßenbahnanbindung bauen wollen, wäre diese von Bronowice Małe aus besser.
Sinnvoll wäre eine Verlängerung nach Wieliczka, einer Stadt mit über 20 000 Einwohnern südöstlich von Krakau. Der 304er ist gut ausgelastet, in Wieliczka gibt es ein Salzbergwerk, das viele Touristen anlockt (sehenswert!). Die Saline ist heute noch in Betrieb.
À propos Außenring: So überhaupt nicht gefallen haben mir die Dolmuş-Taxis; Kleinbusse, die offenbar jenseits des städtischen ÖPNVs, aber gegen Zuruf und Gebühr an Bushaltestellen halten und Fahrgäste wegkarren. Da ist mir Polen dann doch ein wenig zu sehr dereguliert
Wie 95B bereits erwähnte, sind das Überlandbusse. Niemand fährt innerhalb Krakaus damit. Diese Busse verbinden verschiedene Land- und Stadtgemeinden mit Krakau. Sie erschließen auch die Umlandgemeinden besser, da es dort mehrere Haltestellen gibt, die Bahn aber nur einen Bahnhof hat. Der Fahrpreis innerhalb Krakaus darf auch nicht geringer sein, als der günstigste Fahrschein des städtischen Öffentlichen Verkehrs. So schließt man aus, dass diese privaten Firmen die Fahrgäste absaugen.
Man kann auch nicht einfach so eine Linie betreiben, die nur innerhalb Krakau verkehrt. Es gibt einen Vertrag seitens der Stadt mit zwei Unternehmen (MPK und Mobilis) wo genau geregelt ist, wer welche Linien betreibt und wieviele Fahrten zu erledigen sind. Es wird genau kontrolliert und abgerechnet ob Fahrten stattgefunden haben oder ausgefallen sind. Ausgefallene Fahrten werden von der Stadt nicht bezahlt. Ist ein Falschparker am Ausfall Schuld, werden ihm vom jeweiligen Verkehrsunternehmen die Kosten dieses Kurses verrechnet.
Danke dafür, aber noch viel mehr für die so wunderbaren Fotos des Nullers: Schon erstaunlich, wie man in Kraków bei allem unglaublichen Engagement, die Infrastruktur an allen Ecken und Enden auf Vordermann zu bringen, auch auf die historischen Aspekte nicht vergisst!
Freut mich, dass die Fotos gefallen, deine gefallen mir auch gut, auch die Beschreibungen sind supter.
Es ist immer wieder schön zu sehen, wie engagiert die Fahrer und Schaffner der Museumslinie sind. Die Fahrer ist hauptberufliche Fahrer bei MPK, die Schaffner sind meist Fans. Oft sind es sehr junge Leute, die neben dem Studium an der Aufarbeitung und am Betrieb der Oldtimer mitwirken. Das freut mich natürlich sehr. An Haltestellen werden die Leute eingeladen einzusteigen, es wird immer erwähnt, dass man keinen Sonderfahrschein braucht. Der 0er erfreut sich großer Beliebtheit, die Züge sind oft gut ausgelastet immer wieder zeigen Großeltern ihren Enkelkindern womit man einst in die Arbeit/Schule fuhr.
Die Schaffner geben gerne Auskünfte über das Wagenmaterial, die Fahrgäste sind oft sehr interessiert und immer wieder sind auch Fans mit Kameras anzutreffen. In der Regel bleiben die Fahrer dann kurz stehen, damit man ein schönes Foto machen kann, in der Schleife Cichy Kącik kann man oft nach der Schleifenfahrt nochmal zusteigen, nachdem man Fotos gemacht hat, obwohl dort keine Haltestelle ist. Es ist sehr familiär, man kennt sich gut.