Autor Thema: Pendlerströme um Wien  (Gelesen 33277 mal)

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Z-TW

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #60 am: 28. März 2019, 12:51:15 »
@ 360: Okay, das ist in deinem Fall ein Vorteil. Meine Schwester und ihr Mann pendeln von Egelsee bei Krems nach Wien, 1. Bezirk - mit dem Auto nach Krems, dann mit Bahn und U-Bahn. Mit dem Auto bis Wien wäre das eine finanzielle und zeitmäßige enorme Belastung!

HLS

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #61 am: 28. März 2019, 17:36:51 »
Ich würde, wenn man schon sowas fordert von wegen Pendlerpauschale abschaffen bzw. die Kernzone zu erweitern. Würde ich es als Staat so machen, dass ich allen Arbeitnehmern eine einheitliche Summe X jährlich zahlen würde und das wärs dann.
So wird keiner bevor- oder benachteiligt und jeder Kann für sich selbst entscheiden, wie er diese Geld einsetzt.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

darkweasel

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #62 am: 28. März 2019, 18:47:23 »
Ich würde, wenn man schon sowas fordert von wegen Pendlerpauschale abschaffen bzw. die Kernzone zu erweitern. Würde ich es als Staat so machen, dass ich allen Arbeitnehmern eine einheitliche Summe X jährlich zahlen würde und das wärs dann.
So wird keiner bevor- oder benachteiligt und jeder Kann für sich selbst entscheiden, wie er diese Geld einsetzt.
Dann kann man auch einfach die Lohnsteuer um den Betrag senken. :P

HLS

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #63 am: 28. März 2019, 20:54:34 »
Ich würde, wenn man schon sowas fordert von wegen Pendlerpauschale abschaffen bzw. die Kernzone zu erweitern. Würde ich es als Staat so machen, dass ich allen Arbeitnehmern eine einheitliche Summe X jährlich zahlen würde und das wärs dann.
So wird keiner bevor- oder benachteiligt und jeder Kann für sich selbst entscheiden, wie er diese Geld einsetzt.
Dann kann man auch einfach die Lohnsteuer um den Betrag senken. :P
Es sind aber mWn nicht alle Beschäftigungen auch Lohnsteuerpflichtíg und dennoch müssen diese Personen ja auch zu ihrem Arbeitsort(platz) kommen.
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Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

moszkva tér

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #64 am: 29. März 2019, 05:38:15 »
Dann kann man auch einfach die Lohnsteuer um den Betrag senken. :P
Oder man führt einen Pendlerbonus Plus ein (analog zum Familienbonus Plus). Wer mehr verdient, profitiert mehr, da das von der Steuerbemessungsgrundlage abgezogen wird  >:D

Ich bin der Meinung, alle Öffis in ganz Österreich gratis zu machen und dafür einen bestimmten Prozentsatz vom Bruttogehalt als Steuern einzuheben. Dieser Anteil sollte bei Durchschnittsverdienern ungefähr so hoch sein, wie heute die Jahreskarte kostet.

Vorteile:
- Wer ein höheres Einkommen hat, profitiert mehr vom täglichen Arbeitsweg und kann dafür auch mehr beitragen.
- Wer kein Einkommen hat, muss trotzdem mobil sein; nicht nur um die Zwangsbewerbungen vom AMS zu absolvieren, sondern auch um am sozialen und kulturellen Leben teilhaben zu können. Ergo sollte diese Person auch besonders unterstützt werden.

Inventar

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #65 am: 29. März 2019, 07:31:26 »
Dann kann man auch einfach die Lohnsteuer um den Betrag senken. :P
Oder man führt einen Pendlerbonus Plus ein (analog zum Familienbonus Plus). Wer mehr verdient, profitiert mehr, da das von der Steuerbemessungsgrundlage abgezogen wird  >:D

Ich bin der Meinung, alle Öffis in ganz Österreich gratis zu machen und dafür einen bestimmten Prozentsatz vom Bruttogehalt als Steuern einzuheben. Dieser Anteil sollte bei Durchschnittsverdienern ungefähr so hoch sein, wie heute die Jahreskarte kostet.

Vorteile:
- Wer ein höheres Einkommen hat, profitiert mehr vom täglichen Arbeitsweg und kann dafür auch mehr beitragen.
- Wer kein Einkommen hat, muss trotzdem mobil sein; nicht nur um die Zwangsbewerbungen vom AMS zu absolvieren, sondern auch um am sozialen und kulturellen Leben teilhaben zu können. Ergo sollte diese Person auch besonders unterstützt werden.
Warum sollte man für etwas zahlen wenn man es gar nicht braucht? Die Logik erklärst mir.

abc

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #66 am: 29. März 2019, 08:11:34 »
Dann kann man auch einfach die Lohnsteuer um den Betrag senken. :P
Oder man führt einen Pendlerbonus Plus ein (analog zum Familienbonus Plus). Wer mehr verdient, profitiert mehr, da das von der Steuerbemessungsgrundlage abgezogen wird  >:D

Ich bin der Meinung, alle Öffis in ganz Österreich gratis zu machen und dafür einen bestimmten Prozentsatz vom Bruttogehalt als Steuern einzuheben. Dieser Anteil sollte bei Durchschnittsverdienern ungefähr so hoch sein, wie heute die Jahreskarte kostet.

Vorteile:
- Wer ein höheres Einkommen hat, profitiert mehr vom täglichen Arbeitsweg und kann dafür auch mehr beitragen.
- Wer kein Einkommen hat, muss trotzdem mobil sein; nicht nur um die Zwangsbewerbungen vom AMS zu absolvieren, sondern auch um am sozialen und kulturellen Leben teilhaben zu können. Ergo sollte diese Person auch besonders unterstützt werden.
Warum sollte man für etwas zahlen wenn man es gar nicht braucht? Die Logik erklärst mir.

Das ist doch etwas eindimensional gedacht, denn auch Leute, die die Öffis nicht benützen, profitieren von ihnen: z.B. durch sauberere Luft oder weniger Verkehr auf den Straßen. Auch wenn es viele Autofahrer nicht wahrhaben wollen: sie haben auch etwas davon, wenn statt 50 Autos eine Bim vor ihnen steht.

Letztlich bezahlen übrigens auch Kinderlose für Kindergärten und Schulen mit. Vernünftigerweise.

Das soll nicht heißen, dass ich die von moszkva tér vorgeschlagene Regelung für sinnvoll bzw. machbar halte. Zumindest kurzfristig und ohne Vorbereitung umgesetzt wäre höchst problematisch, weil sie vor allem in Großstädten zu hoffnungslosen Überfüllungen führen würde (es ist ja nicht so, dass sich die WL über mangelnde Nachfrage beklagten). Und selbst bei der Umsetzung müsste überlegt werden, wie mit Touristen umgegangen wird (in finanzieller Hinsicht :)), damit auch diese einen Beitrag zu den Öffis leisten.

highspeedtrain

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #67 am: 29. März 2019, 08:16:54 »
Dass es nicht leistbar ist, in Wien zu bleiben, ist Unsinn. Was in Wien nicht leistbar ist, ist ein Einfamilienhaus mit Garten und Garage vor der Haustür.

Meine Erfahrung mit Wohnungspreisen sind andere, die sind mittlerweile in weite Teilen unleistbar, wenn man nicht das Glück hat, gerade noch im geförderten Bereich zu sein.

95B

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #68 am: 29. März 2019, 09:07:23 »
Meine Erfahrung mit Wohnungspreisen sind andere, die sind mittlerweile in weite Teilen unleistbar, wenn man nicht das Glück hat, gerade noch im geförderten Bereich zu sein.

Das liegt auch daran, dass die Ansprüche mittlerweile andere sind. Würde man sich mit weniger m² pro Person zufrieden geben, wäre es auch schon wieder leistbarer.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

coolharry

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #69 am: 29. März 2019, 09:57:24 »
Meine Erfahrung mit Wohnungspreisen sind andere, die sind mittlerweile in weite Teilen unleistbar, wenn man nicht das Glück hat, gerade noch im geförderten Bereich zu sein.

Das liegt auch daran, dass die Ansprüche mittlerweile andere sind. Würde man sich mit weniger m² pro Person zufrieden geben, wäre es auch schon wieder leistbarer.

Kannst ja mal anfangen zu 5 auf 3 Zimmer 70m² zu wohnen.
Irgenwie muss ja der Alkoholmissbrauch früherer Generationen begründet liegen.  8)

Ausserdem kosten 48m² Zwei-Zimmer Wohnungen am freien Wohnungsmarkt auch schon gar nicht mal so wenig.
https://www.5in22.at/mietwohnen/wohnungsfinder?haeuser=&stockwerke=&zimmer=2&quadratmeter=&srcfrmsubmit=Treffer+anzeigen#suchergebnisse

Mein jetzige Frau hatte zu der Zeit als ich sie kennengelernt habe auch schon eine Wohnung mit 35m² die inkl. Heizung und Wasser knapp 500€ gekostet hat. Unsere erste gemeinsame, geförderte Wohnung, hatte 76m² und kostete dasselbe.

Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

60er

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #70 am: 29. März 2019, 10:03:11 »
Ausserdem kosten 48m² Zwei-Zimmer Wohnungen am freien Wohnungsmarkt auch schon gar nicht mal so wenig.
https://www.5in22.at/mietwohnen/wohnungsfinder?haeuser=&stockwerke=&zimmer=2&quadratmeter=&srcfrmsubmit=Treffer+anzeigen#suchergebnisse
Singles werden halt in noch kleinere Mikrowohnungen <30m² ziehen müssen und zu zweit (mit zwei Einkommen) gehen sich die 800 - 1.000 Euro/Monat aus.

highspeedtrain

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #71 am: 29. März 2019, 10:06:31 »
Meine Erfahrung mit Wohnungspreisen sind andere, die sind mittlerweile in weite Teilen unleistbar, wenn man nicht das Glück hat, gerade noch im geförderten Bereich zu sein.

Das liegt auch daran, dass die Ansprüche mittlerweile andere sind. Würde man sich mit weniger m² pro Person zufrieden geben, wäre es auch schon wieder leistbarer.

Dank der stark gestiegenen Quadratmeterpreise kosten auch kleine Wohnungen deutlich mehr. Auch ohne Pendlerpauschale ist es durchaus nachvollziehbar, dass man dann lieber ums selbe Geld was größeres in der Peripherie hat.

Irgendwie scheint mir das hier eine Diskussion jener, die schon gut eingerichtet sind und meinen, die Nachkommenden sollen sich nicht so zieren und gefälligst bescheidener werden...

(Ich wohne übrigens zentral in Wien;)

maybreeze

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #72 am: 29. März 2019, 10:06:44 »
Anhand Eurer interessanten Beiträge ist zu erkennen, dass die Thematik Pendler jene Komplexität hat, die bislang keine zufriedenstellende Antwort im Sinne Klimaschutz  auf der einen und Bequemlichkeit auf der anderen hat.

Abgesehen von den besonderen Anforderungen an Öffis für Schichtarbeiter hat sich in meinen Diskussionen herauskristallisiert, dass das Einpendeln in die Großstädte das geringere Problem ist: Man weiß, wann das Öffi in der Nähe losfährt, der HVZ-Fahrplan lässt auch halbwegs akzeptable Reisezeiten zu. Umgekehrt, also nach Hause, wird es einfach schwieriger. Die Arbeitszeit endet meist nicht so pünktlich und schon hat man schnell eine Stunde mehr Fahrzeit am Konto - da lockt das Auto, zumal man auch noch Erledigungen durchführen kann (örtliche Kaufleute sind rar geworden).

Nur die Einpendler aussperren ist keine Lösung. Hier bedarf es infrastruktureller Maßnahmen, attraktive Fahrzeiten und Fahrpläne mit möglichst wenig Umsteigerei, aber auch tarifliche Modelle können das Auto unattraktiver machen. Selbst fahren oder fahren lassen (und dabei lesen/computern ...) muss sich in Richtung "öffentlicher Chauffeur" bewegen.

Das wäre meiner Meinung nach der Ansatz für die Lösung



95B

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #73 am: 29. März 2019, 10:09:55 »
Meine Erfahrung mit Wohnungspreisen sind andere, die sind mittlerweile in weite Teilen unleistbar, wenn man nicht das Glück hat, gerade noch im geförderten Bereich zu sein.

Das liegt auch daran, dass die Ansprüche mittlerweile andere sind. Würde man sich mit weniger m² pro Person zufrieden geben, wäre es auch schon wieder leistbarer.

Kannst ja mal anfangen zu 5 auf 3 Zimmer 70m² zu wohnen.

Wenn man sich nur 70 m² leisten kann, muss man sich halt fragen, ob man nicht dafür sorgen sollte, nicht zu fünft zu sein. Man schafft sich ja auch keine drei Autos an, wenn die Lebensumstände nur die Möglichkeit für eines bieten. (Und ja, im Gegensatz zu früher gibt es heute verlässliche Methoden, Nachwuchs zu begrenzen.)

Das klingt jetzt vielleicht hart, aber wenn jemand über seine Verhältnisse lebt und dann jammert, dass sich das hinten und vorn nicht ausgeht, dann fehlt mir dafür halt jegliches Verständnis.
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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #74 am: 29. März 2019, 10:53:17 »
Wenn man sich nur 70 m² leisten kann, muss man sich halt fragen, ob man nicht dafür sorgen sollte, nicht zu fünft zu sein.
Ich stelle mir gerade vor, wenn ich nach dem ersten Kind, einer Tochter, gesagt hätte, jetzt ist es  genug. Dann wäre mir viel Freude mit meinem zweiten Kind, einem  Sohn entgangen. Den würde es dann nämlich nicht geben.

Aber um beim Thema zu bleiben: Es geht ja um Förderungen oder Nichtförderungen von weiteren Arbeitswegen, die wiederum auch durch Wohnungspreise begründet sind. Ich bin dafür, Kinder stärker zu fördern. Wir reden von Schwulenehen und staatlich gewährten Vorteile durch die Eheschließung von Homos und Heteros, die durch nichts begründet sind. Begründet wäre nur die Förderung von Kindern. Dann wird die passende Wohnung in passender Lage leistbar, und dann kann ich auch davon ausgehen, dass die Verkehrsströme (und über die diskutieren wir hier) zurückgehen.