Autor Thema: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?  (Gelesen 260097 mal)

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kiembeni

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Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
« Antwort #510 am: 24. Januar 2022, 12:54:02 »
Das ist an Hässlichkeit nicht zu überbieten. Möchte dort nicht wohnen.
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Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
« Antwort #511 am: 24. Januar 2022, 13:54:33 »
Möchte man mit der grünen Farbe jenen kritischen Stimmen entgegenwirken, die die stetige Rückläufigkeit der städtischen Grünflächen monieren?

abc

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Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
« Antwort #512 am: 24. Januar 2022, 16:36:23 »
Für eine optisch ansprechende Bodenbedeckung hat es leider nicht gereicht. Die braucht man stattdessen, um am Kardinal-Nagl-Platz intakte Pflasterung auszuwechseln und weitere Flächen zu versiegeln.

Bimigel

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Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
« Antwort #513 am: 24. Januar 2022, 21:41:03 »
Sieht man auch bei vielen anderen kleineren Parks, die umgestaltet werden. Es werden zwar neue Beete angelegt, die versiegelten Flächen werden aber trotzdem meist mehr. Man kann sich einfach nur mehr auf den Kopf greifen.

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Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
« Antwort #514 am: 24. Januar 2022, 22:28:21 »
Ich hab in einem kleinen Artikel zusammengefasst, warum trotz allerlei Geschnatter und Sima-Graserln Wien nicht grüner wird:

https://www.tramway.at/stadtplanung/strassengestaltung.html
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
« Antwort #515 am: 24. Januar 2022, 22:43:10 »
Mein Fazit: Schön gemacht. Für Kletterbegeisterte durchaus ganz schön gelungen.
Sie haben sich bemüht, das Beste aus diesem Unort zu machen. Ob man dieses Bemühen jetzt als echte Anstrengung oder aber als Euphemismus für unzureichende Leistung ansieht, wie man ihn in so manchem Dienstzeugnis findet (hoffentlich nicht im eigenen), soll jeder für sich entscheiden. >:D Spätestens in ein paar Jahren, wenn Vandalen und Graffiti-"Künstler" ihr Werk getan haben, wird die vormalige Behübschung des Unorts zu dessen Vollendung beitragen.
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

coolharry

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Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
« Antwort #516 am: 25. Januar 2022, 07:26:29 »
Mein Fazit: Schön gemacht. Für Kletterbegeisterte durchaus ganz schön gelungen.
Sie haben sich bemüht, das Beste aus diesem Unort zu machen. Ob man dieses Bemühen jetzt als echte Anstrengung oder aber als Euphemismus für unzureichende Leistung ansieht, wie man ihn in so manchem Dienstzeugnis findet (hoffentlich nicht im eigenen), soll jeder für sich entscheiden. >:D Spätestens in ein paar Jahren, wenn Vandalen und Graffiti-"Künstler" ihr Werk getan haben, wird die vormalige Behübschung des Unorts zu dessen Vollendung beitragen.

Das das ganze in ein paar Jahren verwahrloster aussehen wird, ist klar. Das ganz schön war auch nicht auf die eigentlich kümmerlichen Wiesen gedacht, sondern auf den langestrecketen Bewegungspark den die da errichtet haben. Hier kommts halt in erster Linie auf die Wartung und Pflege an und auf die Reinigung. Wie bei allen Flächen, welche unter Dach sind, werden sich halt die Inhalte diverser Getränkedosen dort gut verteilen ohne je weggewaschen zu werden.

Aber warten wir mal so zwanzig Jahre ab. Dann sind die Bäume, sofern sie nicht eingegangen sind, etwas größer.

Ich hab in einem kleinen Artikel zusammengefasst, warum trotz allerlei Geschnatter und Sima-Graserln Wien nicht grüner wird:

https://www.tramway.at/stadtplanung/strassengestaltung.html

Man versucht halt bei der Wiener Grünraumgestaltung es allen Recht zu machen. Den Autobesitzern, den Hundebesitzern, den Rechnungsprüfern, den Lieferanten, den Behindertorganisationen, den Gärtnern, der Straßenreinigung, der Schneeräumung etc...
Da das nicht geht macht man da halt einfach etwas mit dem dann alle unzufrieden sind.  ;)
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

maybreeze

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Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
« Antwort #517 am: 25. Januar 2022, 11:44:49 »
Die Rechnung ist einfach:

Grünfläche sam Pflege kostet im Vergleich zu versiegelter Fläche etwa 4x mehr (Aussage in einer der Stadtentwicklunsgkommissionen, wo ich teilnehmen durfte).

Sowohl die Anlage als auch die Pflege von grünen oder versiegelten Flächen obliegt den Bezirken und ihrem immer knapper werdenden Budgets - die Sonderwünsche der Stadt kommen alljährlich aus heiterem Himmel, wie beispielsweise die Umstellung auf LED-Leuchten. Der Austausch einer Uralt TL-Balkenleuchte kostet etwa 25€, die neuen Wiener LED Leuchten etwa 300€ pro Stück, da sind schnell mal für 2-3 Jahre jährlich 150.000 € verbraten. Dazu kommen Schulum- und ausbauten - es zahlt der Bezirk (z.B. Küchen für Ganztagsschulen oder städtische Kindergärten). Eine simple Verbesserung wie Sanierung des Fußgängerüberganges Kennedybrücke Richtung Hietzinger Tor rund 120.000€. Verbesserung der Schaltung einer VLSA zugunsten Fußgänger mindestens 10.000€. Eine simple öffentliche Toilette gut 200.000€ (und die Wiener Linien sind bestrebt ihre WC-Anlagen in den Stationen aus Kostengründen zuzusperren).

Aktuelle Detail-Budgetzahlen 2022 für die Bezirke ab Seite 600: >Link<

Also darf man sich nicht wundern, dass bis zum Verfall einer Einrichtung gewartet wird - in der Hoffnung auf eine Projektförderung.

"Großzügige" Projektförderungen durch die Stadt reichen gerade, das Minimum hinzubekommen. Dazu kommt noch, dass die Planung für die Grünzonen seitens der Stadt vorgenommen wird - und die MA28 hat immer recht, das Stadtgartenamt darf abnicken.

Fluch und Segen der "Bezirksautonomie" in Sachen Budget!

U4

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Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
« Antwort #518 am: 25. Januar 2022, 11:56:46 »
OT an Maybreeze:: Deswegen wurde anscheinend ein Stück in der SAT-Siedlung im 13.ten mit LED begonnen und der Rest in derselben Gasse bleibt mit TL-Leuchten  :fp:
Das ist Planung  >:(
🥒 Haltestelle NEU -  die schlechteste Version seit Beginn der Haltestellen, Stangln die fast nicht zu sehen sind im Bild der Stadt

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Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
« Antwort #519 am: 25. Januar 2022, 11:58:41 »
Die Rechnung ist einfach:

Grünfläche sam Pflege kostet im Vergleich zu versiegelter Fläche etwa 4x mehr (Aussage in einer der Stadtentwicklunsgkommissionen, wo ich teilnehmen durfte).

Dann soll die SP bitte die widerliche Schönfärberei und Propaganda einstellen. Mir geht das massiv auf die Nerven, dass Ulli 7A jedes Grasbüschel präsentiert, aber fast alles nur entsetzlich ausschaut.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
« Antwort #520 am: 25. Januar 2022, 12:15:26 »
Die Rechnung ist einfach:

Grünfläche sam Pflege kostet im Vergleich zu versiegelter Fläche etwa 4x mehr (Aussage in einer der Stadtentwicklunsgkommissionen, wo ich teilnehmen durfte).

Dann soll die SP bitte die widerliche Schönfärberei und Propaganda einstellen. Mir geht das massiv auf die Nerven, dass Ulli 7A jedes Grasbüschel präsentiert, aber fast alles nur entsetzlich ausschaut.

Ich bin jetzt botanisch nicht sehr bewandert, aber ich finde vor allem diese inflationäre Anlegung von Kiesflächen extrem hässlich. Auf den drei Fotos von tramway.at besteht die Fläche, die eigentlich für Grünanlagen reserviert ist, fast zur Gänze aus Gestein.
Hat jemand eine Ahnung warum das gemacht wird? Ich meine, aus pflanzlicher Sicht wäre doch ein gewöhnlicher Humusboden um einiges besser als diese als Beete fungierenden Geröllhalden, oder?

coolharry

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Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
« Antwort #521 am: 25. Januar 2022, 12:40:37 »
Ich bin jetzt botanisch nicht sehr bewandert, aber ich finde vor allem diese inflationäre Anlegung von Kiesflächen extrem hässlich. Auf den drei Fotos von tramway.at besteht die Fläche, die eigentlich für Grünanlagen reserviert ist, fast zur Gänze aus Gestein.
Hat jemand eine Ahnung warum das gemacht wird? Ich meine, aus pflanzlicher Sicht wäre doch ein gewöhnlicher Humusboden um einiges besser als diese als Beete fungierenden Geröllhalden, oder?


Diese Kiesbeete hat sich irgendwer in den letzten paar Jahren ausgedacht, weil der Kies irgendwie besser sein soll.
https://www.naturespots.net/blog/personal-blogs/kiesbeete-in-wien-eine-replik-der-ma-42-stadtgaerten-wien
So wirklich sicher ist man sich aber bei den Gärtnern anscheinend aber auch nicht.

Vielleicht war/ist der Entscheidungsträger Hundebesitzer und hat sich immer über matschigen Pfoterl geärgert.
Kies wäre ja eine wunderbare alternative zu manchem Asphaltweg aber nicht bei Blumenbeeten, Baumscheiben oder Grüninseln.

Die Rechnung ist einfach:

Grünfläche sam Pflege kostet im Vergleich zu versiegelter Fläche etwa 4x mehr (Aussage in einer der Stadtentwicklunsgkommissionen, wo ich teilnehmen durfte).

Es hat nie jemand gesagt, dass das alles zum Nulltarif zu bekommen ist. Und ich verstehe auch wenn die Bezirke hier aufschrein, wenn sie mit solchen Dingen zwangsbeglückt werden.
Aber im Endeffekt sind sie alle (Bezirke und Gemeinde) eine Stadt. Und jeder sollte diese Stadt weiter bringen wollen.
Wenns aber kein Geld haben oder haben wollen, dann sollens das auch so sagen.
Da versteh ich tramway.at schon. Auf der einen Seite schöne Worte und auf der anderen Seite kommt nur Mist raus.
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Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
« Antwort #522 am: 25. Januar 2022, 13:29:17 »

... Wenns aber kein Geld haben oder haben wollen, dann sollens das auch so sagen....


Das Budget für 2022 für Gesamt-Wien sieht 17,5 Mrd € vor, die Bezirke erhalten für ihre mannigfaltigen Aufgaben direkt 202,4 Mio und aus dem Hauptstraßen- und Investitionstopf weitere 212,9 indirekt als Geldmittel = 2,3 (Zweikommadrei) % der Gesamtausgaben - da ist nicht von nicht haben oder nicht haben wollen die Rede, sondern von nicht bekommen! Da können nur Billigsdorfer Lösungen herauskommen.

Übrigens sind sich alle Bezirke in den alljährlichen Finanzverhandlungen mit der Stadt einig: Mehr Geld für die Bezirke!

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Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
« Antwort #523 am: 25. Januar 2022, 14:20:29 »
Übrigens sind sich alle Bezirke in den alljährlichen Finanzverhandlungen mit der Stadt einig: Mehr Geld für die Bezirke!
In dieser Verhandlungsposition wäre natürlich jede andere Forderung eine gewisse Selbstsabotage.  ;)

Abgesehen davon, dass ich der Meinung bin, dass 23 Bezirke für Wien etwa um 18 Stück zu viel sind, finde ich schon, dass die Menge an Aufgaben/Verantwortlichkeit auch mit der Menge an verfügbarem Budget korrelieren sollte. Alles andere führt zu Finanzierungsengpässen auf der einen Seite und zum ineffektiven Verpulvern von Geldern auf der anderen Seite.

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Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
« Antwort #524 am: 05. Februar 2022, 11:28:20 »
Inzwischen nimmt man sich des Hitzeproblems an:

Zitat
UMWELT
Hitzeinsel in Seestadt soll entschärft werden

Die Seestadt befindet sich zwar immer noch im Bau, an den ersten Stellen wird aber bereits nachgebessert. Das Seeparkquartier, der Bereich bei der U2-Endstation, bekommt auf 1.000 Quadratmetern neue Stauden- und Gräserbeete. Das soll eine große Hitzeinsel entschärfen.
Online seit heute, 8.00 Uhr
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Besonders in der Fußgängerzone, die direkt bei der U2-Endstation beginnt, ist es in der Seestadt im Sommer teilweise unerträglich heiß. Das will die Stadt jetzt beheben. 25 sogenannte „XXL-Bäume“, konkret Platanen, werden gepflanzt und 1.000 Quadratmeter Stauden- und Gräserbeete errichtet. Ein Siebentel der insgesamt 7.000 Quadratmeter großen Fläche wird so nun begrünt.

Dazu kommen ein Wasserspiel auf 255 Quadratmeter und zehn zusätzliche Nebelstelen, die ebenso die Umgebung kühlen sollen. Auf dem Simone-de-Beauvoir-Platz wird auch „ein kleiner mit Schaumdüsen gebildeter Flusslauf“ errichtet, heißt es in einer Aussendung von Planungsstadträtin Ulli Sima, Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky und Bezirksvorsteher Ernst Nevrivry (alle SPÖ).

Die Bauarbeiten – etwa auf dem Simone-de-Beauvoir-Platz – sollen Ende April abgeschlossen sein

Baustart Mitte Februar

Auch eine Reihe von Bänken und Stühlen werden aufgestellt. Die Bauarbeiten starten laut Stadt Mitte Februar und dauern bis Ende April. Finanziert werden
die Maßnahmen von Stadt, Bezirk und der Wien 3420 aspern development AG.

Die Stadt verweist aber darauf, dass es bereits jetzt 18 Hektar Park- und Wasserfläche in der Seestadt gebe. Demnächst soll es insgesamt 1.800 Bäume im öffentlichen Raum geben. Ein Problem dabei ist aber wohl: Die Bäume müssen noch wachsen. Die erwünschte Beschattung könnte erst in ein paar Jahrzehnten vorhanden sein. In der Seestadt Aspern entsteht in mehreren Etappen Wohnraum für über 25.000 Menschen, dazu Arbeits- und Ausbildungsplätze für über 20 000 Menschen.

Schnellwachsende Pflanzen für weiteren Platz

Begrünt wird in der Seestadt demnächst auch der Eva-Maria-Mazzucco-Platz. Dort soll eines der Siegerprojekte des städtischen Ideenwettbewerbs „Wien wird wow“ umgesetzt werden, wie die Stadt nun mitteilt. Laut der „Wien wird wow“-Internetseite war dieses Projekt ursprünglich für den Vorplatz vor der U2-Station Seestadt gedacht. Pflanztrog-Bank-Module aus Holz werden dabei mit schnellwachsendem Hopfen berankt. Dieser soll nicht nur Schatten spenden, so die Idee von Sabi Rimanóczy, sondern dann auch zu einem Seestädter Craft-Beer verarbeitet werden.

red, wien.ORF.at

Quelle: wien.orf.at
Ceterum censeo autocineta omnibus delenda esse!