Autor Thema: Und täglich grüßt das Murmeltier ...  (Gelesen 203147 mal)

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petestoeb

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #120 am: 28. September 2019, 09:34:30 »
Man muss aber endlich auch darangehen, das Problem zu lösen.

Um qualifiziertes Personal zu bekommen, muss für diese "unmögliche" Tätigkeit auch eine entsprechende Bezahlung geben. Es würde schon reichen, wenn man von dem unsinnigen Kollektivvertrag wieder das Personal von der Stadt Wien direkt anstellen würde. So wie früher als Vertragsbedienstete. Von Pragmatisierung gar nicht zu reden. Und wieder die Bezahlung wie früher mit den vielen Zulagen etablieren. Da würde eine Einkommenssteigerung von mind. 30% bedeuten, sodass sich wieder Leute finden, die trotz der widrigen Bedingungen bewerben und nicht nur AMS-Looser.

Weiters müsste eine Mitarbeiterkultur Platz finden, vergleichbar mit anderen Unternehmen. Vor allem müsste das Unternehmen immer hinter dem Mitarbeiter stehen. Das Beschwerdemanagement müsste entsprechend geändert werden, dass ohne qualifizierte Beweise keine Beschwerde möglich ist. Und es muss auch der Mitarbeiter unterstützt werden, wenn ungerechtfertigte Anschuldungen abgewehrt werden müssen (rechtl. Vertretung)

Auch die internen Vorgänge sind zu hinterfragen. Mitarbeiter müssten bei allen Einvernahmen immer die Möglichkeit haben, eine Vertrauensperson, die auch Möglichkeiten der darüberhinausgehenden Intervention hat, beizuziehen.

Und natürlich müssen auch mehr Überstunden genehmigt werden (wie z.B. arbeiten auch am freien Tag, nicht wie derzeit nur am zF.)

So könnte man in einiger Zeit wieder einen Mitarbeiterstab haben, der auch funktioniert und nicht bei erster Gelegenheit wieder kündigt. Klar das kostet mehr, aber anders wird es nicht gehen.

nord22

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #121 am: 28. September 2019, 09:51:54 »
@ petestoeb  :up: Auch andere Zustände tragen nicht zur Mitarbeitermotivation bei. Es gibt ein Containerexpedit (FEP), welches so grindig ist, dass es vom Veterinäramt nicht einmal eine Genehmigung für eine gewerbliche Schweinezucht oder als Hühnerstall bekommen würde. Ein Ersatz ist nicht in Aussicht - geschwafelt wird über einen Neubau seit 10 Jahren...

nord22

Wagenbeweger

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #122 am: 28. September 2019, 09:58:12 »
Tatsächlich geht die Firma jedoch den gegenteiligen Weg. Die reformen des neuen Kollektivvertrages stellen defacto eine Lohnkürzung dar. Wie sich das auf die Motivation des Fahrpersonals auswirken wird ist absehbar.

Rodauner

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #123 am: 28. September 2019, 10:37:31 »
@ petestoeb  :up: Auch andere Zustände tragen nicht zur Mitarbeitermotivation bei. Es gibt ein Containerexpedit (FEP), welches so grindig ist, dass es vom Veterinäramt nicht einmal eine Genehmigung für eine gewerbliche Schweinezucht oder als Hühnerstall bekommen würde. Ein Ersatz ist nicht in Aussicht - geschwafelt wird über einen Neubau seit 10 Jahren...

nord22

Und wozu verdammt noch mal gibt's sowas wie ein Arbeitsinspektorat!?

haidi

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #124 am: 28. September 2019, 11:52:08 »
Mein Sohn arbeitet als "Krankenschwester" (diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger) in einem Pflegewohnheim des KAV bezahlt vom Magistrat. Mit 12 - 12,5 Stunden Schicht, Nacht- und Wochenenddiensten geht er nie unter 2000 nett nach Hause - und das mit 30 Jahren und einer Dienstzeit von ca. 7 Jahren.
ER kann sich seine Dienste selbst aussuchen. Unter dem Personal gibt es sieben (?) Gruppen, die bei der Diensteinteilung eine fixe Reihenfolge haben und rotieren. D.h. die Gruppe die als erstes dran ist, kann sich die Dienste frei aussuchen, während die letzte Gruppe des Mist fressen  muss. Durch die Rotation komme jeder zu Lieblingsdienste. Das erhöht auch die Arbeitszufriedenheit. Die Frage ist, wie man den Übergang schafft ohne die Altbediensteten zu sehr zu benachteligen.

Ergänzung: Nicht belegte Dienste wegen Personalmangel könnten dann für Überstunden frei gegeben werden.

Diese Diensteinteilung ist heutzutage, wo es ja nur mehr Einmannzüge gibt, durchaus möglich, vermindert aber die Macht der Gewerkschaft und der Vorgesetzen über die Fahrbediensteten, was natürlich von diesen Seiten Widerstand zu erwarten ist.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

petestoeb

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #125 am: 28. September 2019, 11:52:40 »
@ petestoeb  :up: Auch andere Zustände tragen nicht zur Mitarbeitermotivation bei. Es gibt ein Containerexpedit (FEP), welches so grindig ist, dass es vom Veterinäramt nicht einmal eine Genehmigung für eine gewerbliche Schweinezucht oder als Hühnerstall bekommen würde. Ein Ersatz ist nicht in Aussicht - geschwafelt wird über einen Neubau seit 10 Jahren...

nord22

Tatsächlich geht die Firma jedoch den gegenteiligen Weg. Die reformen des neuen Kollektivvertrages stellen defacto eine Lohnkürzung dar. Wie sich das auf die Motivation des Fahrpersonals auswirken wird ist absehbar.

Mit den desolaten Räumlichkeiten kann man u.U. leben, wenn die anderen Bedingungen - vor allem das Geld - stimmen.

Und wenn es zu weiteren Kürzungen des Lohne kommen sollte, dann wird das Ganze zusammenbrechen. Wie heißt es so schön: "Ohne Göd ka Musi" und keine "Musikanten"

Mit Hungerlöhnen werden keine verlässlichen Leute kommen und bleiben.

Rodauner

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #126 am: 28. September 2019, 12:04:53 »
Mit den desolaten Räumlichkeiten kann man u.U. leben ...

Aber nicht, wenn es sich um Zustände handelt, die die Gesundheit beeinträchtigen könnten! Z. b. bei Befall mit Ungeziefer. Jedem betroffenen Mitarbeiter ist anzuraten, alles so gut es geht zu dokumentieren, damit trotz der zu erwartenden Untätigkeit beim Arbeitsinspektorat eine Anzeige zu machen (sich diese auch bestätigen zu lassen), und sich beim nächsten Dienst auf der/den betreffenden Linien krankzumelden. Dass es in diesen Räumlichkeiten offenbar schon länger so ist, wie es ist, zeugt nur davon, wie sehr das Unternehmen mit diversen Einschüchterungsmaßnahmen erfolgreich war.

Operator

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #127 am: 28. September 2019, 13:30:31 »
Mein Sohn arbeitet als "Krankenschwester" (diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger) in einem Pflegewohnheim des KAV bezahlt vom Magistrat. Mit 12 - 12,5 Stunden Schicht, Nacht- und Wochenenddiensten geht er nie unter 2000 nett nach Hause - und das mit 30 Jahren und einer Dienstzeit von ca. 7 Jahren.
ER kann sich seine Dienste selbst aussuchen. Unter dem Personal gibt es sieben (?) Gruppen, die bei der Diensteinteilung eine fixe Reihenfolge haben und rotieren. D.h. die Gruppe die als erstes dran ist, kann sich die Dienste frei aussuchen, während die letzte Gruppe des Mist fressen  muss. Durch die Rotation komme jeder zu Lieblingsdienste. Das erhöht auch die Arbeitszufriedenheit. Die Frage ist, wie man den Übergang schafft ohne die Altbediensteten zu sehr zu benachteligen.

Ergänzung: Nicht belegte Dienste wegen Personalmangel könnten dann für Überstunden frei gegeben werden.

Diese Diensteinteilung ist heutzutage, wo es ja nur mehr Einmannzüge gibt, durchaus möglich, vermindert aber die Macht der Gewerkschaft und der Vorgesetzen über die Fahrbediensteten, was natürlich von diesen Seiten Widerstand zu erwarten ist.
Hier werden wirklich Alternativen aufgezeigt von unseren Usern. Es gäbe so viele kreative Möglichkeiten etwas zu ändern, aber diese alten "Krusten" aufbrechen dürfte nicht leicht werden.....

Operator

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #128 am: 28. September 2019, 13:31:57 »
@ petestoeb  :up: Auch andere Zustände tragen nicht zur Mitarbeitermotivation bei. Es gibt ein Containerexpedit (FEP), welches so grindig ist, dass es vom Veterinäramt nicht einmal eine Genehmigung für eine gewerbliche Schweinezucht oder als Hühnerstall bekommen würde. Ein Ersatz ist nicht in Aussicht - geschwafelt wird über einen Neubau seit 10 Jahren...

nord22
Aber es wird doch jeden Tag gereinigt und die Handtücher werden auch immer brav gewechselt.....

Operator

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #129 am: 28. September 2019, 13:35:58 »
A 33/52-3 wurde vor kurzem wegen Personalmangel in RDH eingezogen.

LG t12700
Das "Loch" hat man gestern Nachmittag am Westbahnhof sehr wohl gemerkt.
P.S.: Morgen sind Wahlen, ändern wird sich nix......

ThomasS

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #130 am: 28. September 2019, 14:19:13 »
@ petestoeb  :up: Auch andere Zustände tragen nicht zur Mitarbeitermotivation bei. Es gibt ein Containerexpedit (FEP), welches so grindig ist, dass es vom Veterinäramt nicht einmal eine Genehmigung für eine gewerbliche Schweinezucht oder als Hühnerstall bekommen würde. Ein Ersatz ist nicht in Aussicht - geschwafelt wird über einen Neubau seit 10 Jahren...

nord22
Aber es wird doch jeden Tag gereinigt und die Handtücher werden auch immer brav gewechselt.....

Von welchen Expedit redest Du da??  ;)

Hab vor einiger Zeit ein Bild eines Fav Fahres bekommen, wie gut die WC Anlagen im Exp Quartier Belvedere gereinigt werden. Zum Glück habe ich es am Nachmittag erhalten sodass ich nicht nüchtern war.
So stell ich mir Zustände in einem überfüllten asiatischen Gefängniss vor.

Wenn man zufriedene, brave, gehörsame und "gesunde" Mitarbiter möchte, so muss aber auch das Betriebklima sowie Arbeitsgerät passen. Wenn es nichteinmal "saubere" Handtücher gibt, sondern nur die dreckigen Rollen die schon 3 Mal benutzt wurde am Exp herumliegen wie Sau, darf man sich nicht wundern das der Frust sinkt.
Jetzt wo die Gerüchteküche brodelt wegen dem neuen KV, der ja ein grosses Geheimnis ist wird es umso schlimmer. Was man da hört ist es kein Wunder das manche Mitarbeiter sagen das sie dann gesammelt zum Obermeister gehen und kündigen. Von minus 300,- netto über 12-14 Stunden mehr usw.

Man sollte bzw muss von ganz Unten anfangen, zb bei dieser sinnbefreiten Mitarbeiterbefragung dochmal richtige Fragen stellen was die Mitarbeiter brauchen. Daraus Lösung finden womit alle leben können.

Ist das wirklich so schwer Herr Betriebsrat?  :bh:

Schönes Wochenende     

T1

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #131 am: 28. September 2019, 14:38:44 »
Du hast dir die Antwort selbst gegeben ;)

Danke, weiß ich eh ... ;D Leider gibt es hier aber immer noch Leute, die das nicht wahrhaben wollen und für die z.b. Wir-sind-ja-so-gut-"Social-Media"-Beiträge der WL "normale Unternehmenskommunikation" sind, während gleichzeitig in Pausenräumen offenbar gesundheitsgefährdende Zustände herrschen und immer weniger Züge auf immer schneller zerbröselnden Gleisen daherrumpeln!
Tja, blöd gell, manche Leuten können halt noch differenzieren und finden nicht per se alles scheiße.

Rodauner

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #132 am: 28. September 2019, 16:01:52 »
Schade, dass man hier keine Umfragen machen kann. Es würde mich nämlich brennend interessieren, wie viele Leute hier dennoch der Meinung sind, ein Unternehmen, das - ähem - ziemlich herabgewirtschaftet zu sein scheint, solle zuerst besser seine Hausaufgaben machen und sich auf das Kerngeschäft konzentrieren, als übermäßig viel Energie in Nebensächlichkeiten zu stecken … ::) Was meinst du dazu, Herr Obermeister?

(Blöde Frage, wiss' ma eh :fp:!)

Schlingerhof

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #133 am: 28. September 2019, 16:37:41 »
HIER wäre sicher kein repräsentatives sample für eine Umfrage zu finden.

petestoeb

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #134 am: 28. September 2019, 17:32:19 »
A 33/52-3 wurde vor kurzem wegen Personalmangel in RDH eingezogen.

LG t12700
Das "Loch" hat man gestern Nachmittag am Westbahnhof sehr wohl gemerkt.
P.S.: Morgen sind Wahlen, ändern wird sich nix......

Warum sollte sich da etwas ändern. Jede andere politische Konstalltion wäre wesentlich schlimmer.
Schade, dass man hier keine Umfragen machen kann. Es würde mich nämlich brennend interessieren, wie viele Leute hier dennoch der Meinung sind, ein Unternehmen, das - ähem - ziemlich herabgewirtschaftet zu sein scheint, solle zuerst besser seine Hausaufgaben machen und sich auf das Kerngeschäft konzentrieren, als übermäßig viel Energie in Nebensächlichkeiten zu stecken … ::) Was meinst du dazu, Herr Obermeister?

(Blöde Frage, wiss' ma eh :fp:!)

Es muss alles zusammenpassen. Es ist halt so, dass der öffentliche Verkehr in Wien wesentlich mehr Geld braucht. Und das sollte nicht durch eine Erhöhung des Preises der Jahreskarte hereingebracht werden.



HIER wäre sicher kein repräsentatives sample für eine Umfrage zu finden.

Stimmt, viele hier wollen ein Unternehmen, dass so funktioniert, wie sie persönlich es sich vorstellen. Das wird aber niemals gehen.