Autor Thema: Und täglich grüßt das Murmeltier ...  (Gelesen 203024 mal)

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38ger

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #780 am: 04. Dezember 2022, 17:16:39 »
Das kann nicht sein, weil die Umlaufzeit am Abend 45 Minuten beträgt.

Dann kann das Intervall aber auch kein reines 45'-Intervall sein, der Kursausfall wird ja wohl personalbedingt sein - und der Fahrer muss ja auch seine Pausenzeiten bekommen, sodass dann Wartezeiten von über 1h realistisch sind!

Eine Umlaufzeit geht von Abfahrt bis Abfahrt. Da ist die Stehzeit schon eingerechnet.

Die gesetzlich vorgesehenen Pausen sind da aber nicht eingerechnet - ich weiß nicht wie lange man maximal ohne Pause fahren darf, aber nach ein paar Stunden muss man ja eine Pause abseits des Fahrzeugs mit Toilette usw. (in dem Fall kommt eh nur das Expedit beim Joachimsthalerplatz in Frage) anbieten - und das dürfen dann ja auch nicht nur 5-7 Minuten sein, sondern mindestens das dreifache länger (gar 30 Minuten?).

95B

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #781 am: 04. Dezember 2022, 17:46:40 »
Das kann nicht sein, weil die Umlaufzeit am Abend 45 Minuten beträgt.

Dann kann das Intervall aber auch kein reines 45'-Intervall sein, der Kursausfall wird ja wohl personalbedingt sein - und der Fahrer muss ja auch seine Pausenzeiten bekommen, sodass dann Wartezeiten von über 1h realistisch sind!

Eine Umlaufzeit geht von Abfahrt bis Abfahrt. Da ist die Stehzeit schon eingerechnet.

Die gesetzlich vorgesehenen Pausen sind da aber nicht eingerechnet - ich weiß nicht wie lange man maximal ohne Pause fahren darf, aber nach ein paar Stunden muss man ja eine Pause abseits des Fahrzeugs mit Toilette usw. (in dem Fall kommt eh nur das Expedit beim Joachimsthalerplatz in Frage) anbieten - und das dürfen dann ja auch nicht nur 5-7 Minuten sein, sondern mindestens das dreifache länger (gar 30 Minuten?).

Um die Zeit, wo du das bemerkt hast, macht aber keiner mehr Pause. Die letzten drei Fahrer fahren am Schluss 3-4 Runden hintereinander und haben am Joachimsthalerplatz dann ca. 7 Minuten Stehzeit.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Breitensee4ever

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #782 am: 04. Dezember 2022, 18:17:01 »
Heute, 4.12. um 14:00 mit dem Auto von Hütteldorf nach Huglgasse unterwegs:

ein 49er steht in der Bujattigasse, 11 Minuten Abfahrtszeit angezeigt, das wird wahrscheinlich nicht stimmen, weil die Fahrer ja normalerweise die Fahr"gäste", d.h. die zahlenden Kunden in der Kälte stehen lassen und erst unmittelbar vor Abfahrt in die Station einfahren, aber egal.
Anzeige Rettichgasse: 11 Minuten
Anzeige Deutschordensstraße: 11 Minuten
Anzeige Zehetnergasse: blinkt. Aber kein Zug da. Für Sonntag viele Fahr"gäste"
Anzeige Lützowgasse: 1 Minute, Haltestelle gerammelt voll - arme Menschen, sie wissen noch nicht, dass der Zug der da in 1 Minute kommen soll, noch in Hütteldorf steht,
Anzeige Leyserstraße: 14 Minuten - der erste Zug, der mir seit Hütteldorf entgegen kommt.
Anzeige Johnstraße: 15 Minuten - die erste Haltestelle, in der nur 2 oder 3Leute stehen.
Der 2. Zug kommt entgegen.

Ich habe zwischen Hütteldorf und Huglgasse keinen Zug eingeholt, d.h. das Intervall war mindestens 25 Minuten. An einem traurig kalten Sonntag Nachmittag.

Zum Glück habe ich mich heute für das Auto entschieden.

So werdet sie die Leute nicht auf die Öffentlichen bekommen...

Bus

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #783 am: 04. Dezember 2022, 21:34:06 »
Die WL werden noch viele Fahrgäste verlieren, weil die Situation nicht besser wird, im Gegenteil.

Und so kann man auch die Gegner aus Schwechat nicht überzeugen.

15A

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #784 am: 04. Dezember 2022, 21:44:38 »
Die WL werden noch viele Fahrgäste verlieren, weil die Situation nicht besser wird, im Gegenteil.

Und so kann man auch die Gegner aus Schwechat nicht überzeugen.

Es sollen angeblich im Sektor West mit Jahresende 60 Mitarbeiter gehen.

MK

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #785 am: 05. Dezember 2022, 08:04:59 »
Es ist halt wirklich ein nicht nur europaweites, sondern branchenübergreifendes Problem. Die Leute wollen nix mehr arbeiten, vor allem die jüngeren finden auch nix dabei, bis ewig im Hotel Mama zu bleiben.

Um wieder in die Realität zurückzukommen, empfehle ich folgende Vorgehensweise:

1. Auf Jobplattformen schauen, wie viel bei den hier in Frage kommenden Jobs bezahlt wird, z.B. im Fahrdienst bei den WL.

2. Auf cpulohn.at schauen, wie viel vom angegebenen Bruttolohn netto übrig bleibt.

3. Auf Immobilienplattformen schauen, wie viel eine Wohnung zur Miete oder gar zum Kauf kostet, und sich dann überlegen, dass man auch noch essen muss und Gewand braucht.
Wanderer, kommst du nach Liechtenstein,
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coolharry

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #786 am: 05. Dezember 2022, 08:27:07 »
Es ist halt wirklich ein nicht nur europaweites, sondern branchenübergreifendes Problem. Die Leute wollen nix mehr arbeiten, vor allem die jüngeren finden auch nix dabei, bis ewig im Hotel Mama zu bleiben.

Um wieder in die Realität zurückzukommen, empfehle ich folgende Vorgehensweise:

1. Auf Jobplattformen schauen, wie viel bei den hier in Frage kommenden Jobs bezahlt wird, z.B. im Fahrdienst bei den WL.

2. Auf cpulohn.at schauen, wie viel vom angegebenen Bruttolohn netto übrig bleibt.

3. Auf Immobilienplattformen schauen, wie viel eine Wohnung zur Miete oder gar zum Kauf kostet, und sich dann überlegen, dass man auch noch essen muss und Gewand braucht.

4. Die eigenen ansprüche an Wohnraum, Mobilität und Urlaub wieder auf realistisches Maß reduzieren.


Das Problem ist aber weniger das junge eben Fair behandelt werden wollen, sondern das es zu wenig Nachwuchs gibt. Somit sind die meisten Branchen auf Leute angewiesen die diese eben wechseln. Dafür sind die Einstiegsgehälter aber zu niedrig.
Weiters ist der nachwuchs der da ist, meist auch länger in der Schule. somit meist besser ausgebildet* als früher. Jemand der Matura hat wird wohl nur mehr im Notfall Tramwayfahrer.
Somit hast meiner Meinung nach folgende Probelem (Liste erhebt keinen Anspruch auf vollständigkeit):
.) Allgemein höheres Bildungsniveau.
.) Weniger Junge als früher.
.) Löhne für "Umsteiger" unattraktiv.
.) Schlechter Ruf des Unternehmens
.) Unattraktive Arbeitszeitmodelle
.) sich "reinhängen" lohnt sich nicht mehr.
.) das es zigfach Alternativen gibt die weit besser bezahlt oder zumindest ein freies Wochenende garantieren.

Der große Unterschied zu früher: Ein öffentlicher Arbeitgeber war garant das du dort bis zur Pensen arbeiten kannst, solang du deinen Vorgesetzten nicht erschießt.
Man hat halt das schlechte aus der Privatwirtschaft mit dem schlechten aus den öffentlichen Unternehmen zusammen getragen. Jahrelanges "wir müssen Kosten senken" hat halt spuren hinterlassen.

*Das führt in der Firma zu sehr langen Dikussionen ob das nun stimmt oder die Schulen einfach jeden durchtragen.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Breitensee4ever

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #787 am: 05. Dezember 2022, 08:50:12 »
Und noch einen habe ich:
Freitag, 2.12. gegen 14 Uhr.

Nimmst den 46er und 9er zu einem Termin. Dachte ich. Schwerer Fehler.

1 ULF steht mit eingeschalteter Warnblinkanlage in der Schleife Joachimsthalerplatz (kommt häufig vor und wird schon seinen Sinn haben)
Anzeige: 9 Minuten....und das an einem Freitag - gleich wird eine Horde von Monstern die umgebenden Schulen verlassen und zu einem guten Teil den 46er verwenden.

Aber-alles gerettet-da kommt ein 46er an...und zieht ein.

Mittlerweile sammeln sich die Schüler gerade an den Haltestellen, ich nehme den 44er, weil auch aus der Stadt kein 46er kommt und ich auch (Ottakring U)keinen sehen kann, d.h. bis zum Gürtel ist die Strecke frei .
Wär' ich doch nur mit dem Auto gefahren, dann wär' ich nicht zu spät, trotz "Öffi-Reserve".

Alles in Allem ein 15 Minuten Loch (mindestens) an einem Freitag, Schultag um 14 Uhr mit den entsprechenden Konsequenzen für den ersten Zug, der dann irgendwann vielleicht doch Richtung Stadt fahren wird.

Immerhin kommt der 9er dann wirklich nach 5 Minuten...man klammert sich ja an jede positive Nachricht.

MK

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #788 am: 05. Dezember 2022, 08:57:47 »
4. Die eigenen ansprüche an Wohnraum, Mobilität und Urlaub wieder auf realistisches Maß reduzieren.

Genau. Es ist ein Wahnsinn, wie viele Alte erwarten, dass ihnen die Jungen das allein oder mit Ehepartner bewohnte große EFH, die zwei Autos und die drei Monate Urlaub im Jahr finanzieren, ohne sich das selber je leisten zu können.

Zitat
Der große Unterschied zu früher: Ein öffentlicher Arbeitgeber war garant das du dort bis zur Pensen arbeiten kannst, solang du deinen Vorgesetzten nicht erschießt.
Man hat halt das schlechte aus der Privatwirtschaft mit dem schlechten aus den öffentlichen Unternehmen zusammen getragen. Jahrelanges "wir müssen Kosten senken" hat halt spuren hinterlassen.

Solche Jobs gibt es weiterhin, aber nicht im Fahrdienst bei den WL, sondern in der öffentlichen Verwaltung. Da sitzen genug Leute mit fürstlichen Gehältern und ebenso fürstlichen Pensionserwartungen, die keine sinnvolle Aufgabe mehr haben, aber ihnen kündigen oder sie auch nur zu anderen Aufgaben heranziehen kann man nicht.
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Bus

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #789 am: 05. Dezember 2022, 08:59:09 »
Nun, die Ausgliederung mit der Privatisierung war vielleicht früher sinnvoll, nun in der Krise zeigt sich halt der Nachteil.

Unternehmen, die schlechtes Betriebsklima haben, niedrigen Gehalt und schlechte Arbeitszeiten, sind nun mal die Verlierer momentan. So geht es auch manchem in der Tourismusbranche.

Ob unser Bürgermeister mit seiner Aussage "Asylwerber sollen schneller arbeiten können" hier Abhilfe schaffen kann, bezweifle ich jedoch sehr stark.

Elin Lohner

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #790 am: 05. Dezember 2022, 09:24:34 »
Es sollen angeblich im Sektor West mit Jahresende 60 Mitarbeiter gehen.
Und dann bekommt man zum Beispiel als Berufseinsteiger dennoch eine Absage als (Teilzeit)Fahrer, obwohl es ohnehin kaum Fahrer mehr gibt...

Die heuchlerische Jobinitative, welche derzeit die Türen der U-Bahnen und auch diverse Werbeflächen der Gewista zieren, ist einfach nur Augenauswischerei, die von den eigentlichen Problemen im Betrieb abwendet.
Ich bin der Meinung, dass man eine neue Remise am Gelände des ehemaligen Nordwestbahnhofes bauen, und dann die bestehende Remise Brigittenau dem VEF/WTM übergeben sollte.

coolharry

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #791 am: 05. Dezember 2022, 09:33:07 »
Es ist ein Wahnsinn, wie viele Alte erwarten, dass ihnen die Jungen das allein oder mit Ehepartner bewohnte große EFH, die zwei Autos und die drei Monate Urlaub im Jahr finanzieren, ohne sich das selber je leisten zu können.

Realismus ist nicht aufs Alter beschränkt und gilt für alle.

Ob unser Bürgermeister mit seiner Aussage "Asylwerber sollen schneller arbeiten können" hier Abhilfe schaffen kann, bezweifle ich jedoch sehr stark.

Jein. Natürlich würden Asylwerber die schneller im Arbeitsmarkt unterkommen, diesen auch "entlasten" oder "belasten", je nach Sichtweise. Asylwerber die auch schneller auf eigenen Beinen stehen können entlasten die Grundversorgung usw.. Nur ob gerade die WL stark davon profitieren, kann sein glaub ich aber nicht. Eher wieder die üblichen Branchen, in denen der Ausländeranteil überproportional hoch ist (z.B: Bau).
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

floschwarz

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #792 am: 05. Dezember 2022, 09:34:34 »
Nun, die Ausgliederung mit der Privatisierung war vielleicht früher sinnvoll, nun in der Krise zeigt sich halt der Nachteil.

Unternehmen, die schlechtes Betriebsklima haben, niedrigen Gehalt und schlechte Arbeitszeiten, sind nun mal die Verlierer momentan. So geht es auch manchem in der Tourismusbranche.

Ob unser Bürgermeister mit seiner Aussage "Asylwerber sollen schneller arbeiten können" hier Abhilfe schaffen kann, bezweifle ich jedoch sehr stark.

Sehe ich nicht per se als Nachteil, es gibt genug private Unternehmen, die mit ihren Arbeitnehmern wertschätzend umgehen, sie binden können und attraktiv auf dem Arbeitsmarkt sind.
Bei den Wiener Linien hätt ich als 20-Jähriger vermutlich auch den Eindruck, dass die Gewerkschaft sich für meine Anliegen weit weniger einsetzt als für die ihrer Hauptklientel. Ging mir selber so als Mittzwanziger, als ich bei meinem damaligen Arbeitgeber was von der Personalvertretung wollte. Dort hat man mir den Eindruck gegeben, dass ich als Akademiker eh privilegiert sei und sich eher um die, die es mehr brauchen, kümmern. Bei mir hat sich dann der Eindruck festgesetzt, dass die vor allem die 'Owizahrer' schützen, nie wieder hab ich mich wegen eines Anliegens an die gewandt.

Und zum Vorschlag der innovativeren Regelung der Arbeitszeiten bei den WL: Wenn ich mir als Student in Abhängigkeit meines jeweiligen Stundenplans für 1 Semester fixe Arbeitszeiten hätte ausmachen können und zB. für Auslandssemester karenzieren hätt lassen können - mich hätte Straßenbahnfahrer als Job durchaus angesprochen

Klingelfee

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #793 am: 05. Dezember 2022, 10:22:46 »
Es sollen angeblich im Sektor West mit Jahresende 60 Mitarbeiter gehen.
Und dann bekommt man zum Beispiel als Berufseinsteiger dennoch eine Absage als (Teilzeit)Fahrer, obwohl es ohnehin kaum Fahrer mehr gibt...

Die heuchlerische Jobinitative, welche derzeit die Türen der U-Bahnen und auch diverse Werbeflächen der Gewista zieren, ist einfach nur Augenauswischerei, die von den eigentlichen Problemen im Betrieb abwendet.

Nur dann wäre es auch interessant, WIESO du eine Absage bekommen hast? Und ob die Absage auf Dauer oder nur für einen gewissen Beginntermin war.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Schienenchaos

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #794 am: 05. Dezember 2022, 10:25:03 »
Heute fehlt ua am 37er ein Kurs.