Und da ist er schon der ORF-Bericht:https://wien.orf.at/stories/3187808/Unmut wegen Extra-Diensten für Bim-FahrerUnter den Wiener Straßenbahnfahrerinnen und Straßenbahnfahrer wird Unmut laut. Wegen des Personalmangels und vieler Krankenstände müssen sie jetzt über die Feiertage extra Dienste übernehmen. Tun sie das nicht freiwillig, droht eine Art Zwangsverpflichtung.
Ein Teamleiter schrieb an seine Fahrerinnen und Fahrer: „Wie Ihr schon gehört habt, werdet Ihr von uns bezügliche Extra-Fahren einen Anruf bekommen“. Wer sich nicht freiwillig gemeldet hat, dem haben die Wiener Linien einen angeordneten Extra-Dienst in Aussicht gestellt. „Kommt keine Alternative von Euch, dann können und höchstwahrscheinlich werden die Diensteinteiler Euch einen Dienst zuweisen“, hieß es in dem Schreiben weiter.
Kritik an dem Vorgehen kommt vom Betriebsrat der Wiener Linien. „Also die Nachfrage dazu war schon mit einem gewissen Druck dahinter. Das haben wir der Geschäftsführung kundgetan, dass uns das nicht schmeckt und dass wir strikt gegen irgendwelche Zwangsanordnungen sind“, sagte Michael Dedic, Zentralbetriebsratsvorsitzender der Wiener Linien, gegenüber „Wien heute“.
„Irgendwann ist das Limit erreicht“
Rechtlich dürfen die Wiener Linien einen Dienst auf Überstunden anordnen. Aber gerade in der Weihnachtszeit lehnt das der Betriebsrat besonders ab. „Die Mitarbeiter leisten jetzt schon Hervorragendes in Wirklichkeit und irgendwann ist das Limit erreicht, wo sie extra noch etwas zusätzlich machen können einfach. Und so fair muss man sein“, so Dedic. Laut dem Betriebsrat hat es bisher noch keine Zwangsverpflichtung gegeben, es seien noch genügend Fahrerinnen und Fahrer von sich aus eingesprungen, um den Betrieb am Laufen zu halten.
Die Wiener Linien gehen in einer schriftlichen Stellungnahme nicht auf das Vorgehen bei der Besetzung der Extra-Dienste ein. Vielmehr hieß es: „Die personelle Situation im Straßenbahn-Betrieb ist herausfordernd und die Wiener Linien tun alles, um den Fahrgästen weiterhin ein bestmögliches Angebot zu bieten“.
Dazu würden die Fahrerinnen und Fahrer seit längerem auch eine Prämie pro geleisteter Überstunde zusätzlich bekommen, betonten die Wiener Linien. Und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die am 24. und 31. Dezember arbeiten, bekämen 100 Euro zusätzlich. Abschließend hieß es: „Eine Anordnung von Überstunden war über die Feiertage nicht notwendig“. Aber auch ohne angeordnete Überstunden: Die Fahrgäste merken die angespannte Personalsituation schon jetzt, wegen teils längerer Wartezeiten.
red, wien.ORF.at