Ich denke, dass als ultima ratio die Einführung eines Notfall/Personalmangel/Krisen-Fahrplanes selbst unter Erfindung einer zündenden Marketingbezeichnung wie "Energiepreisbremse bei den Öffentlichen" nicht gut ankommt, wo ja schon die Lokalpresse (Krone&Co) aufgescheucht ist.
Die SP-Stadtgranden haben wohl noch immer die Sternwartepark-Affäre im Hinterkopf - das Déjà-vu für Felix Slavik als Bürgermeister. Daher versucht man sicher, die Misere schon aus politischen Gründen "flach" zu halten. Schließlich sind ja die Hauptverantwortlichen (Bürgermeister, Öffi-Stadtrat, Magistratsdirektor, WiLi-Chefin) ausschließlich SP-Exponenten mit dem Bürgermeister als Spitze.
Nachdem ja das Personalrecruiting nicht so berauschend lauft und interne, zufriedenstellende Verbesserungen offenbar nicht in Sicht sind, haben wir ja mit hoher Wahrscheinlichkeit mit länger andauernden Ausfällen zu rechnen. Ein Fressen für "oppositionell wütende Bürger", auch wenn dort tendenziell die Gummiradler mehr vertreten sind. Das ist natürlich für die Verantwortlichen ein ziemliches, jedoch nicht rasch lösbares Dilemma. Um ehrlich zu sein: Ich möchte nicht in deren Haut stecken!
Mein Mitleid ist begrenzt. So etwas passiert halt, wenn man überall nur jasagende Parteisoldatinnen und Parteisoldaten installiert und zugleich so überhaupt keinen Draht mehr zum Arbeitsalltag der Mitarbeitenden an der Basis hat. Wie neulich gesagt: dieser Thread wurde 2019 begonnen, das Thema gibt es also schon mindestens drei Jahre. Dass es irgendwann zum großen Knall kommt, wenn man nicht gegensteuert, war doch eigentlich klar. Wie kann es sein, dass eine Thematik, die in einem öffentlichen Forum diskutiert wird, offensichtlich sowohl an der Managementebene als auch an der Stadtpolitik komplett vorbeigeht?
Und ja, natürlich wird man mit einem Notfahrplan keine positiven Nachrichten generieren. Aber es ist nicht Aufgabe des Managements und der Stadtpolitik, positive Nachrichten zu generieren, sondern Probleme zu lösen. Dafür bekommen die Verantwortlichen verdammt viel Geld. Wofür eigentlich? Um sich wegzuducken und Probleme zu ignorieren und nicht anzugehen? Selbst aus Parteisicht ist die Frage, ob es für die SPÖ besser ist, wenn sich das Elend bis ins Wahljahr 2025 hinzieht. Bisher scheint man ja außer Druck auf Mitarbeitende (also weiterhin sinkende Motivation...) nicht an irgendwelchen Lösungen zu arbeiten.
Mein Tipp: der nächste große Knall folgt bei der Infrastruktur. Die kleineren Knalls (ist das die Mehrzahl?), die spontanen Gebrechen an der Wiedner Straße und in Floridsdorf, haben ja leider nicht gereicht. Ob erst eine Bahn entgleisen muss?
Wichtig ist allein, realistische und haltbare Fahrpläne zu erstellen.
Und wenn eine Nachtbuslinie eine Straßenbahnlinien abdeckt ist das schön, was ist mit den anderen 17(?) Linien?
Es müssen ja keine Nachtbuslinien sein. Es reicht ja auch, das ganze z.B. "10E" zu nennen, oder halt einfach "10". Gerade der 10er würde sich auch anbieten, ihn vorübergehend als Buslinie zu betreiben, oder einzelne Fahrten mit Bussen zu bedienen (also ein Mischbetrieb Bim/Bus): die Strecke ist vollständig (oder übersehe ich gerade einen Abschnitt?) straßenbündig bzw. für Busse befahrbar, und die Fahrgastzahlen sind notfalls auch durch Busse bewältigbar, zumindest Gelenkbusse.