Autor Thema: Und täglich grüßt das Murmeltier ...  (Gelesen 203099 mal)

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floschwarz

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #1110 am: 29. Dezember 2022, 10:36:37 »
Na wissen wir, ob der Schwarzott vielleicht grad freie Kapazität hat, weil ihm eine Konzession per Jahresende ausläuft?
Zur Streckenkenntnis: Ich denke, eine Linie wie den 37er, der durchwegs auf regulären Straßen fährt, sollte schnell gehen. Oder jede Linie, zu der es einen Nachtverkehr per Bus gibt

haidi

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #1111 am: 29. Dezember 2022, 10:42:17 »
Na wissen wir, ob der Schwarzott vielleicht grad freie Kapazität hat, weil ihm eine Konzession per Jahresende ausläuft?
Zur Streckenkenntnis: Ich denke, eine Linie wie den 37er, der durchwegs auf regulären Straßen fährt, sollte schnell gehen. Oder jede Linie, zu der es einen Nachtverkehr per Bus gibt
Der Schwarzott hat nur Reisebusse.
Es ist halt schon gewagt anzunehmen, dass dann, wenn alle Personalprobleme haben, irgendwer Kapazitäten frei hat, um zusätzliche Linien zu fahren.
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floschwarz

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #1112 am: 29. Dezember 2022, 10:48:09 »
Keine Ahnung, ich kenn den Schwarzott nicht  ;D
Ich sag ja auch nicht, dass es die eine tolle Lösung ist, aber man könnte es sich anschauen. Genauso gewagt ist es nämlich anzunehmen, dass, wenn ein Unternehmen eine verfehlte Personalpolitik betrieben hat, alle anderen Unternehmen Selbiges ebenso gemacht haben :-)

95B

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #1113 am: 29. Dezember 2022, 11:09:55 »
Zur Streckenkenntnis: Ich denke, eine Linie wie den 37er, der durchwegs auf regulären Straßen fährt, sollte schnell gehen. Oder jede Linie, zu der es einen Nachtverkehr per Bus gibt

Das schau ich mir an, wie ein Autobus im Jonasreindl umdreht.
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haidi

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #1114 am: 29. Dezember 2022, 11:15:10 »
Keine Ahnung, ich kenn den Schwarzott nicht  ;D
Ich sag ja auch nicht, dass es die eine tolle Lösung ist, aber man könnte es sich anschauen. Genauso gewagt ist es nämlich anzunehmen, dass, wenn ein Unternehmen eine verfehlte Personalpolitik betrieben hat, alle anderen Unternehmen Selbiges ebenso gemacht haben :-)
Den Arbeitskräftemangel haben nicht nur die Wiener Linien, sondern auch andere Linienbusbetreiber, auch wenn sie bessere Personalpolitik machen. Im ländlichen Bereich haben sie gegenüber den WL den Vorteil, dass es weniger Nachtdienst und wenig Sonn- und Feiertagsdienste gibt, aber Dank Ausschreibungen können Sie auch keine hohen Löhne zahlen, da finden sich dann durchaus besser bezahlte Jobs.
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Klingelfee

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #1115 am: 29. Dezember 2022, 11:41:33 »
An alle, die meinen, man sollte die eine oder andere Straßenbahnlinie auf eine Buslinie umwandeln.

Alleine die rechtlichen Maßnahmen haben eine Vorlaufzeit vom 3-6 Monate. Und wenn man die Linien dann noch in Fremdbetrieb vergeben will, dann kommen nochmals bis zu 6 Monate dazu.

Und bei den ganzen Reisebusunternehmen kommt noch dazu, dass sie eben Reisebusse oder Überlandbusse in in ihrem Wagenpark haben. Und somit kaum in der Lage sind innerstädtische Linien zu übernehmen, da sie kein geeignetes Wagenmaterial haben.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

floschwarz

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #1116 am: 29. Dezember 2022, 11:53:12 »
Ich nehme an, das Rechtliche ließe sich beschleunigen. Zumal manche Linien ja schon im Nachtverkehr mit Bussen betrieben werden. Ad Jonasreindl: Dann halt oben.
Es wird bestimmt viele Gründe geben, warum etwas nicht geht, aber man könnte ja schauen, was/ob/wie es geht. Ich hab nur ein Problem damit, wenn man die Situation als Fakt hinnimmt und eine längerfristige Verschlechterung der Servicequalität für akzeptabel befindet. Wenn Intervalle im Tagverkehr auf 15 Minuten kommen, dann ist mir das zwar lieber, als ich muss mal 10, mal 30 Minuten warten. Aber wenn sich das über längere Zeit hinzieht, fahr ich einfach nicht mehr. Und das sehen in meinem Umfeld die meisten genauso. Wenn sich die, die jetzt kein Auto haben, erst mal eines zulegen, werden die es nachher auch nutzen

Klingelfee

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #1117 am: 29. Dezember 2022, 12:25:22 »
Ich nehme an, das Rechtliche ließe sich beschleunigen. Zumal manche Linien ja schon im Nachtverkehr mit Bussen betrieben werden. Ad Jonasreindl: Dann halt oben.
Es wird bestimmt viele Gründe geben, warum etwas nicht geht, aber man könnte ja schauen, was/ob/wie es geht. Ich hab nur ein Problem damit, wenn man die Situation als Fakt hinnimmt und eine längerfristige Verschlechterung der Servicequalität für akzeptabel befindet. Wenn Intervalle im Tagverkehr auf 15 Minuten kommen, dann ist mir das zwar lieber, als ich muss mal 10, mal 30 Minuten warten. Aber wenn sich das über längere Zeit hinzieht, fahr ich einfach nicht mehr. Und das sehen in meinem Umfeld die meisten genauso. Wenn sich die, die jetzt kein Auto haben, erst mal eines zulegen, werden die es nachher auch nutzen

Da bist leider falsch mit der Annahme - Denn der Zeitraum ist schon schnell gerechnet. Und was machst du dann, wenn man wieder genügend Straßenbahnfahrer hat. Machst du das Ganze dann wieder zurück? Daher halte ich von einem zeitmässigen Umstellen auf Buslinien ABSOLUT NICHTS. Noch dazu, wo die Ausfälle ja nicht ständig und gleichmässig auftreten. Und auch ein Umstellen auf Busse sagen leider nicht aus, dass diese Probleme früher oder später auch beim Autobus auftreten.

Und wenn du meinst, dass du deshalb auf ein Auto umsteigst, dann bitte, ich werde dich nicht aufhalten. Aber überlege einmal, ob du es dann nicht so machst, wie ich und dann im Fall des Falles aufs Taxi umsteigst. Denn für die Fixkosten eines Auto kannst du schon mehrmals mit einem Taxi fahren. Und du hast dann nicht das Problem, wo stellst du das Auto ab und hast auch keine Probleme, wenn du einmal etwas trinken willst oder aber es auch später wirst und du schon etwas müde bist.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

floschwarz

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #1118 am: 29. Dezember 2022, 12:41:40 »
Ich meinte keine dauerhafte Umstellung. Wollte ich nie, will ich nie. Ich hätte aber gerne spätestens am 9.1. wieder Intervalle, die eine sinnvolle Nutzung des öffentlichen Verkehrs ermöglichen

(Keine Sorge, ich steig nicht auf's Auto um, sondern fahr mit dem Rad: Schneller, billiger und gesünder :-))

Katana

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #1119 am: 29. Dezember 2022, 13:33:03 »
Ich nehme an, das Rechtliche ließe sich beschleunigen. Zumal manche Linien ja schon im Nachtverkehr mit Bussen betrieben werden.
Straßenbahnlinien in der Nacht mit Bussen betrieben? Tatsächlich? Welche N-Linie deckt sich mit einer Straßenbahnlinie? Sind das nicht zwei unabhängige Netze?


Es wird bestimmt viele Gründe geben, warum etwas nicht geht, aber man könnte ja schauen, was/ob/wie es geht.
Wer sagt vorurteilsfrei, dass man das nicht eh nacht?

Ich hab nur ein Problem damit, wenn man die Situation als Fakt hinnimmt und eine längerfristige Verschlechterung der Servicequalität für akzeptabel befindet.
Damit wirst du hier zu 100 % Zustimmung finden.

abc

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #1120 am: 29. Dezember 2022, 19:16:07 »
Ich nehme an, das Rechtliche ließe sich beschleunigen. Zumal manche Linien ja schon im Nachtverkehr mit Bussen betrieben werden.
Straßenbahnlinien in der Nacht mit Bussen betrieben? Tatsächlich? Welche N-Linie deckt sich mit einer Straßenbahnlinie? Sind das nicht zwei unabhängige Netze?

Der 46er wird z.B. mehr oder weniger vollständig vom N46 abgedeckt - der mag im Bereich Volkstheater Richtung Oper eine andere Straße benutzen, der Einzugsbereich ist aber der gleiche.


Es wird bestimmt viele Gründe geben, warum etwas nicht geht, aber man könnte ja schauen, was/ob/wie es geht.
Wer sagt vorurteilsfrei, dass man das nicht eh nacht?

Die Wiener Linien haben es auch nach mehreren Wochen noch nicht geschafft, einen sinnvollen Notfallfahrplan aufzustellen. Das spricht nicht gerade für die Motivation, unkonventionelle Wege zu gehen.

Ich fahre auch lieber alle 10 min mit einer Bim als alle 10 min mit einem Bus. Ich fahre aber auch (zumindest temporär) lieber alle 10 min mit einem Bus als alle 30, 40 oder 60 min mit einer Bim.

haidi

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #1121 am: 29. Dezember 2022, 19:40:14 »
Wichtig ist allein, realistische und haltbare Fahrpläne zu erstellen.
Und wenn eine Nachtbuslinie eine Straßenbahnlinien abdeckt ist das schön, was ist mit den anderen 17(?) Linien?
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martin8721

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #1122 am: 29. Dezember 2022, 19:41:26 »
Straßenbahnlinien in der Nacht mit Bussen betrieben? Tatsächlich? Welche N-Linie deckt sich mit einer Straßenbahnlinie? Sind das nicht zwei unabhängige Netze?
Der 46er wird z.B. mehr oder weniger vollständig vom N46 abgedeckt -

N41 und N43 sind auch quasi ident mit der Linienführung der Straßenbahn.

maybreeze

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #1123 am: 29. Dezember 2022, 19:57:05 »
Ich denke, dass als ultima ratio die Einführung eines Notfall/Personalmangel/Krisen-Fahrplanes selbst unter Erfindung einer zündenden Marketingbezeichnung wie "Energiepreisbremse bei den Öffentlichen" nicht gut ankommt, wo ja schon die Lokalpresse (Krone&Co) aufgescheucht ist.

Die SP-Stadtgranden haben wohl noch immer die Sternwartepark-Affäre im Hinterkopf - das Déjà-vu für Felix Slavik als Bürgermeister. Daher versucht man sicher, die Misere schon aus politischen Gründen "flach" zu halten. Schließlich sind ja die Hauptverantwortlichen (Bürgermeister, Öffi-Stadtrat, Magistratsdirektor, WiLi-Chefin) ausschließlich SP-Exponenten mit dem Bürgermeister als Spitze.

Nachdem ja das Personalrecruiting nicht so berauschend lauft und interne, zufriedenstellende Verbesserungen offenbar nicht in Sicht sind, haben wir ja mit hoher Wahrscheinlichkeit mit länger andauernden Ausfällen zu rechnen. Ein Fressen für "oppositionell wütende Bürger", auch wenn dort tendenziell die Gummiradler mehr vertreten sind. Das ist natürlich für die Verantwortlichen ein ziemliches, jedoch nicht rasch lösbares Dilemma. Um ehrlich zu sein: Ich möchte nicht in deren Haut stecken!

Schadenfreude ist nicht angebracht - es geht uns alle an. Jetzt hilft nur mehr Sachlichkeit.






abc

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Re: Und täglich grüßt das Murmeltier ...
« Antwort #1124 am: 29. Dezember 2022, 20:27:13 »
Ich denke, dass als ultima ratio die Einführung eines Notfall/Personalmangel/Krisen-Fahrplanes selbst unter Erfindung einer zündenden Marketingbezeichnung wie "Energiepreisbremse bei den Öffentlichen" nicht gut ankommt, wo ja schon die Lokalpresse (Krone&Co) aufgescheucht ist.

Die SP-Stadtgranden haben wohl noch immer die Sternwartepark-Affäre im Hinterkopf - das Déjà-vu für Felix Slavik als Bürgermeister. Daher versucht man sicher, die Misere schon aus politischen Gründen "flach" zu halten. Schließlich sind ja die Hauptverantwortlichen (Bürgermeister, Öffi-Stadtrat, Magistratsdirektor, WiLi-Chefin) ausschließlich SP-Exponenten mit dem Bürgermeister als Spitze.

Nachdem ja das Personalrecruiting nicht so berauschend lauft und interne, zufriedenstellende Verbesserungen offenbar nicht in Sicht sind, haben wir ja mit hoher Wahrscheinlichkeit mit länger andauernden Ausfällen zu rechnen. Ein Fressen für "oppositionell wütende Bürger", auch wenn dort tendenziell die Gummiradler mehr vertreten sind. Das ist natürlich für die Verantwortlichen ein ziemliches, jedoch nicht rasch lösbares Dilemma. Um ehrlich zu sein: Ich möchte nicht in deren Haut stecken!

Mein Mitleid ist begrenzt. So etwas passiert halt, wenn man überall nur jasagende Parteisoldatinnen und Parteisoldaten installiert und zugleich so überhaupt keinen Draht mehr zum Arbeitsalltag der Mitarbeitenden an der Basis hat. Wie neulich gesagt: dieser Thread wurde 2019 begonnen, das Thema gibt es also schon mindestens drei Jahre. Dass es irgendwann zum großen Knall kommt, wenn man nicht gegensteuert, war doch eigentlich klar. Wie kann es sein, dass eine Thematik, die in einem öffentlichen Forum diskutiert wird, offensichtlich sowohl an der Managementebene als auch an der Stadtpolitik komplett vorbeigeht?

Und ja, natürlich wird man mit einem Notfahrplan keine positiven Nachrichten generieren. Aber es ist nicht Aufgabe des Managements und der Stadtpolitik, positive Nachrichten zu generieren, sondern Probleme zu lösen. Dafür bekommen die Verantwortlichen verdammt viel Geld. Wofür eigentlich? Um sich wegzuducken und Probleme zu ignorieren und nicht anzugehen? Selbst aus Parteisicht ist die Frage, ob es für die SPÖ besser ist, wenn sich das Elend bis ins Wahljahr 2025 hinzieht. Bisher scheint man ja außer Druck auf Mitarbeitende (also weiterhin sinkende Motivation...) nicht an irgendwelchen Lösungen zu arbeiten.

Mein Tipp: der nächste große Knall folgt bei der Infrastruktur. Die kleineren Knalls (ist das die Mehrzahl?), die spontanen Gebrechen an der Wiedner Straße und in Floridsdorf, haben ja leider nicht gereicht. Ob erst eine Bahn entgleisen muss?

Wichtig ist allein, realistische und haltbare Fahrpläne zu erstellen.
Und wenn eine Nachtbuslinie eine Straßenbahnlinien abdeckt ist das schön, was ist mit den anderen 17(?) Linien?

Es müssen ja keine Nachtbuslinien sein. Es reicht ja auch, das ganze z.B. "10E" zu nennen, oder halt einfach "10". Gerade der 10er würde sich auch anbieten, ihn vorübergehend als Buslinie zu betreiben, oder einzelne Fahrten mit Bussen zu bedienen (also ein Mischbetrieb Bim/Bus): die Strecke ist vollständig (oder übersehe ich gerade einen Abschnitt?) straßenbündig bzw. für Busse befahrbar, und die Fahrgastzahlen sind notfalls auch durch Busse bewältigbar, zumindest Gelenkbusse.