Autor Thema: [PM] Immer mehr fahren öffentlich  (Gelesen 4295 mal)

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13er

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[PM] Immer mehr fahren öffentlich
« am: 20. März 2012, 09:43:01 »
Zitat
Immer mehr fahren öffentlich

Immer höhere Treibstoffpreise, verdoppelte Parkgebühren, täglicher Stau: offenbar Gründe genug für immer mehr Menschen, öffentliche Verkehrsmittel zu benützen. Das ist nicht nur in Wien und bei den Wiener Linien spürbar, sondern auch im Umland und bei den ÖBB.

Rund 380.000 Wienerinnen und Wiener besitzen eine Jahreskarte der Wiener Linien. Allein im vergangenen Jänner wurden rund 8.000 Jahreskarten mehr verkauft als im Jänner des Vorjahres - mehr dazu in Rekord bei „Öffi“-Jahreskarten.

Jahreskarten können sich auch positiv auf die Brieftasche auswirken. Bei längeren Strecken beträgt die jährliche Ersparnis durch den Umstieg auf Bus, Straßenbahn oder U-Bahn Hunderte Euro, rechnen die Wiener Linien vor: Wer etwa in Hütteldorf wohnt und im Donauspital arbeitet, verbraucht pro Jahr Benzin im Wert von rund 1.200 Euro. Zum Vergleich: Die Jahreskarte der Wiener Linien kostet 365 Euro pro Jahr und inkludiert unbegrenzte Fahrten in Wien.

Mehr Fahrgäste auch bei den ÖBB

Dass öffentliche Verkehrsmittel immer mehr für den Weg zur Arbeit genutzt werden, zeigt sich nicht nur in Wien, sondern auch im Umland. So kauften Pendler aus Niederösterreich und dem nördlichen Burgenland heuer im Jänner immerhin um 2.000 Jahreskarten der Wiener Linien mehr als im Jänner des Vorjahres.

Steigende Fahrgastzahlen verzeichnen auch die ÖBB. Auf der Ostbahn gibt es gegenüber dem Vorjahr ein Plus von sieben Prozent, am Marchegger Ast fünf und bei der Südbahn immerhin drei Prozent mehr Fahrgäste. Der Anstieg macht sich aber im gesamten Verkehrsverbund Ostregion (VOR) bemerkbar - mehr dazu in Hoher Spritpreis führt zu „Öffi“-Boom(noe.ORF.at).

Geschätzte 200.000 Pendler täglich

Nach Schätzungen der Arbeiterkammer pendeln rund 200.000 Menschen nach Wien zum Arbeiten. Wie viele davon mit dem Auto bis zum Arbeitsplatz fahren, lässt sich nicht sagen. Der ÖAMTC geht aber von einem Großteil der Pendler aus. Als Konsequenz soll auch das „Park and Ride“-Angebot verbessert werden. Zuletzt hat die Stadt ja von günstigeren Garagen in Verbindung mit einer Jahreskarte gesprochen.

In Umfragen zeigte sich auch, dass die öffentlichen Verkehrsmittel wohl auch attraktiver werden müssen. So sprachen sich in einer ÖAMTC-Umfrage im Jänner 2012 etwa 75 Prozent der Befragten dafür aus, den öffentlichen Verkehr attraktiver und leistungsfähiger zu machen. In einer Studie der Arbeiterkammer forderten zudem fast 80 Prozent der befragten Pendler pünktlichere Verkehrsmittel.

Heftig kritisiert wurde auch der Komfort. Es müssten ausreichend Sitzplätze vorhanden sein. Niemand tausche freiwillig den Komfort eines klimatisierten Autos gegen einen überheizten Stehplatz in der Bahn, so der ÖAMTC.
Jahreskarte um 365 Euro

Ab Mai wird die Jahreskarte der Wiener Linien 365 Euro kosten. Wer mit dem Auto beispielsweise vom Reumannplatz in die Innenstadt zur Arbeit fährt, kommt im Jahr auf mehr als 370 Euro allein an Benzinkosten. Anschaffungs- oder Leasingkosten, Parkpickerl, Vignette, Versicherung und Reparaturen sind da noch gar nicht eingerechnet.

Und nicht zuletzt wird auch noch auf einen umweltfreundlichen Aspekt der öffentlichen Verkehrsmittel verwiesen: Wer mit Bus, Straßenbahn oder U-Bahn fährt, spart jährlich bis zu 1.500 Kilogramm CO2 ein.

Quelle: http://wien.orf.at/news/stories/2525523/

Das Beispiel mit Hütteldorf ist natürlich optimal... jeden Tag in der Früh und am Abend gibt's schadhafte Züge und Betriebsstörungen auf der U4...
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

tramway.at

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Re: [PM] Immer mehr fahren öffentlich
« Antwort #1 am: 20. März 2012, 11:18:49 »
Interessanter find ich das Beispiel Reumannplatz-Innenstadt - wenns so stimmt. Aber im Prinzip passts schon, auch in meinem Bekanntenkreis hörte ich schon viele Aussagen, dass man die Jahrteskarte kaufen würde, wenn sie ab Mai billiger ist. Insgesamt scheint es mir, dass der MIV im Stadtbereich weniger geworden ist; im 7. Bezirk sind in manchen Straßen mehr Räder als PKW unterwegs, und erstmals hab ich auch im Winter nennenswerten Radverkehr beobachtet.

Unter dem Aspekt weiterhin an Wahnsinns-Straßenbauplänen festzuhalten (Lobautunnel) ist völlig verantwortungslos und geht mehr und mehr am Bedarf vorbei.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: [PM] Immer mehr fahren öffentlich
« Antwort #2 am: 20. März 2012, 11:26:53 »
Unter dem Aspekt weiterhin an Wahnsinns-Straßenbauplänen festzuhalten (Lobautunnel) ist völlig verantwortungslos und geht mehr und mehr am Bedarf vorbei.

Unter dem Aspekt, dass weiterhin große Teile der Stadt fürchterliche, stark gesundheitsgefährdende Verkehrshöllen sind, so zu tun, als wäre überall Boboviller Nebenstraße und das Paradies auf Erden nur noch eine Frage des automatischen Verkehrsrückgangs ist völlig verantwortungslos und blind gegenüber weniger privilegierten Hauptstraßenanrainern.

Den Status Quo als gegeben zu akzeptieren und dafür wilde Kampagnen gegen "umweltfeindliche" aber keine Anrainer betreffende Projekte zu fahren, ist eine perverse Prioritätensetzung. Wo ist die Kampagne für den Abriss der Tangente und den Rückbau von Gürtel, Triester Straße und Co auf eine 30km/h-Spur pro Fahrtrichtung, hm, liebe Grüne?

95B

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Re: [PM] Immer mehr fahren öffentlich
« Antwort #3 am: 20. März 2012, 11:52:02 »
Unter dem Aspekt, dass weiterhin große Teile der Stadt fürchterliche, stark gesundheitsgefährdende Verkehrshöllen sind, so zu tun, als wäre überall Boboviller Nebenstraße und das Paradies auf Erden nur noch eine Frage des automatischen Verkehrsrückgangs ist völlig verantwortungslos und blind gegenüber weniger privilegierten Hauptstraßenanrainern.

Den Status Quo als gegeben zu akzeptieren und dafür wilde Kampagnen gegen "umweltfeindliche" aber keine Anrainer betreffende Projekte zu fahren, ist eine perverse Prioritätensetzung. Wo ist die Kampagne für den Abriss der Tangente und den Rückbau von Gürtel, Triester Straße und Co auf eine 30km/h-Spur pro Fahrtrichtung, hm, liebe Grüne?
Unsinnige Polemik. Die "keine Anrainer betreffenden Projekte" werden zwar auf der grünen Wiese errichtet, bringen aber trotzdem neuen Verkehr ins System, der vorher noch nicht da war. Und der schlängelt sich selbstverständlich auch durch die Stadt. Aber was versuche ich dir das zu erklären?
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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coolharry

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Re: [PM] Immer mehr fahren öffentlich
« Antwort #4 am: 20. März 2012, 12:10:47 »
Interessanter find ich das Beispiel Reumannplatz-Innenstadt - wenns so stimmt. Aber im Prinzip passts schon, auch in meinem Bekanntenkreis hörte ich schon viele Aussagen, dass man die Jahrteskarte kaufen würde, wenn sie ab Mai billiger ist. Insgesamt scheint es mir, dass der MIV im Stadtbereich weniger geworden ist; im 7. Bezirk sind in manchen Straßen mehr Räder als PKW unterwegs, und erstmals hab ich auch im Winter nennenswerten Radverkehr beobachtet.

Ist doch was erfreuliches. Wenn die Leute mal erkennen, dass es auch anderes gibt als die vier Räder mit Verbrennungsmotor.

Unter dem Aspekt weiterhin an Wahnsinns-Straßenbauplänen festzuhalten (Lobautunnel) ist völlig verantwortungslos und geht mehr und mehr am Bedarf vorbei.

Der Lobautunnel hat aber so richtig gar nichts mit dem innerstädtischem Erschliessungsverkehr zu tun. Und falls jetzt wieder einer meint, dass der Lobautunnel ja soviel Verkehr generiert, soll sich mal anschauen wo der ist und sich dann mal anschauen wie man den Tunnel am besten dazu nutzen kann eine innerstätische Route abzudecken. Ich bin selbst gegen den Tunnel aber dümmliche Argumente dafür mit dümmlichen Argumenten dagegen zu bereden ist Niveaulos (wie die Baukosten dieses Tunnels, dass wirklich schlagende Argument dagegen)
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Linie 41

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Re: [PM] Immer mehr fahren öffentlich
« Antwort #5 am: 20. März 2012, 12:18:33 »
Der Lobautunnel ist klarerweise ein Projekt, das in erster Linie für den Transitverkehr gedacht ist – alleine deshalb gehört er schon gestoppt.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

moszkva tér

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Re: [PM] Immer mehr fahren öffentlich
« Antwort #6 am: 20. März 2012, 13:51:46 »
Der Lobautunnel ist klarerweise ein Projekt, das in erster Linie für den Transitverkehr gedacht ist – alleine deshalb gehört er schon gestoppt.
Andererseits, wenn man im Gegenzug dazu die Tangente rückbauen würde, würde ich mir den Lobautunnel sogar einreden lassen  8)

95B

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Re: [PM] Immer mehr fahren öffentlich
« Antwort #7 am: 20. März 2012, 14:16:50 »
Der Lobautunnel hat aber so richtig gar nichts mit dem innerstädtischem Erschliessungsverkehr zu tun.
Auf den ersten Blick freilich nicht. Er wird aber aus dem innerstädtischen Bereich (= Tangente) Verkehr abziehen - und diese Lücken werden dann wieder mit innerstädtischem Verkehr gefüllt. :lamp:
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Re: [PM] Immer mehr fahren öffentlich
« Antwort #8 am: 20. März 2012, 15:19:52 »
Andererseits, wenn man im Gegenzug dazu die Tangente rückbauen würde, würde ich mir den Lobautunnel sogar einreden lassen  8)
DAS wäre allerdings eine sicherlich sinnvolle Maßnahme
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

haidi

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Re: [PM] Immer mehr fahren öffentlich
« Antwort #9 am: 20. März 2012, 16:04:25 »
Wo ist die Kampagne für den Abriss der Tangente

Ich weiß nicht, wie alt du bist. Ich hatte ein Auto, da gabs gerade erst die Praterbrücke und sonst nichts von der Tangente. Die Schlachthausgasse war damals die reinste Verkehrshölle, heute ist sie dagegen eine ruhige Nebenstraße.

Hannes
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