Autor Thema: 15.10.2012: Auffahrunfall Schottentor  (Gelesen 11788 mal)

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13er

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Re: 15.10.2012: Auffahrunfall Schottentor
« Antwort #15 am: 16. Oktober 2012, 15:46:37 »
der Fahrer hatte 1m zu wenig Bremsweg, sonst wäre nämlich gar nichts passiert
"Herr Rat, er is ma mit sein Aug mittn in die Faust grennt, sonst wär gar nix passiert!" ;)
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

HLS

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Re: 15.10.2012: Auffahrunfall Schottentor
« Antwort #16 am: 16. Oktober 2012, 22:23:08 »
In den Reservekisten MUSS immer genug Sand drin sein.  Und der Sand MUSS immer bis zur nächsten Endstation reichen.  Die Fahrer wollen sich nur das Sand-nachfüllen ersparen.  Und falls mal wirklich kein Sand rauskommt:  Da gibt es die Vorschrift: FAHRT MIT MANGELHAFTER SANDSTREUEINRICHTUNG ... sollte jeder Wagenbeweger kennen! (Fahrerausbildung! ... ist die Sandstreueirichtung gestört, ... max. 20 km/h ... und der Zugsabstand ist zu vergrößern ... Zugtausch ... zusätzlich noch Schienenbremsstörung ... Sonderzug ...  Einziehen [ab in den nächsten Betriebshof] Ja, piefgonisch, hört man aber auch bei uns immer öfter)
Klar hast du recht. Bedenke aber bitte, dass vom Exp Schottenring bis zum Schottentor nur ein paar Meter sind und damit der Fahrer nicht mal wissen kann, wieviel Sand in den Reseveeimern und schon gar nicht in den Kisten selber ist.  :lamp:
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

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Re: 15.10.2012: Auffahrunfall Schottentor
« Antwort #17 am: 16. Oktober 2012, 22:31:59 »
nur ein paar Meter sind und damit der Fahrer nicht mal wissen kann, wieviel Sand in den Reseveeimern und schon gar nicht in den Kisten selber ist.

Dort is aba keine Endstation.

Zitat
In den Reservekisten MUSS immer genug Sand drin sein.  Und der Sand MUSS immer bis zur nächsten Endstation reichen.

Und wenn der abgelöste so viel gebraucht hat, wird ers selber wissen und könnts weitersagen, geschweige denn kurz nachschauen???? Zumindest vorne, beim ersten!

HLS

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Re: 15.10.2012: Auffahrunfall Schottentor
« Antwort #18 am: 16. Oktober 2012, 22:44:40 »
Übergabe: gut issa... pass... etc das wars, mit etwas Glück sagt er dir, dass was am Wagenpass steht oder gibt dir eine gesperrte Tür weiter.

Grad am Schottenring ist meist der Zug gut gefüllt, dass du keinen freien Blick auf die Sandeimer hast, somit vertraust einfach drauf, dass der Vorgänger seiner PFLICHT nachgekommen ist.

Beispiel von heute, ich hab natürlich nicht nach dem Füllstand der Reseveeimer geschaut, bekomm ich nen Zug mit "den" Worten "fährt" (das ich davon ausgehe, dass das Ding fährt, brauch ich nicht zu erwähnen), dass er sich aber extrem scheiße gebremst hat, hat er nicht erwähnt und das er irgendwo 1 1/2 Reservekisten Sand verloren hat und auch in den Behältern jeweils das komplette Gitter sichtbar war (selbst bei dem zum Rückwärts fahren), ist ihm genau in dem Moment der Übergabe entfallen.
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Re: 15.10.2012: Auffahrunfall Schottentor
« Antwort #19 am: 16. Oktober 2012, 22:46:22 »
Na, und wenns dann poscht, was mach ma da.

Beihilfe durch Unterlassung fallt mir da ein, ganz überspitzt, neben allfälligen dienstrechtlichen Sachen.

HLS

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Re: 15.10.2012: Auffahrunfall Schottentor
« Antwort #20 am: 16. Oktober 2012, 22:52:37 »
Na, und wenns dann poscht, was mach ma da.

Beihilfe durch Unterlassung fallt mir da ein, ganz überspitzt, neben allfälligen dienstrechtlichen Sachen.
Sehr gute Frage, vielleicht kann uns Klingelfee da Einblicke geben.
Ich will mir gar nicht ausmalen was wirklich passieren kann. Weiteres Problem bei den langen Linien ist, wenn nicht grad ein Unfall in Expeditnähe ist, der Vorgänger sich vermutlich abputzen wird und sagen, dass bei ihm alles in Ordnung war und auch ausreichend Sand vorhanden war (das Gegenteil kannst ihm ja schwer bzw gar nicht Beweisen) oder sagt "ich hab eh gesagt, das ich Sand verbraucht habe, wenn er es ignoriert, PECH".
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Re: 15.10.2012: Auffahrunfall Schottentor
« Antwort #21 am: 16. Oktober 2012, 23:00:11 »
Na drum mein ich, aufsteigen, zumindest beim vorderen kistl kurz reinschauen, und wenn leer, pfeif auf Frack und füll nach. Sonst:

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(Gibt auch Wiener Beispiele, hab grad kein Bilderl gefunden)

Und wenns dann Tote gibt, fragt der Richter nur mehr warum du ohne Sandstreueiinrichtung nicht langsam gefahren bist und Abstand gehalten hast. Sonst nix. Übernommen heisst auch die Verantwortung übernommen, und wenn du das gegenteil nicht beweisen kannst ...


Edit: Weiß eh, uraltes Problem und speziell im Herbst immer wieder akut. Trotzdem bist der Letzte, und den beissen bekanntlich die Hunde.

hema

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Re: 15.10.2012: Auffahrunfall Schottentor
« Antwort #22 am: 16. Oktober 2012, 23:25:09 »
Bedenke aber bitte, dass vom Exp Schottenring bis zum Schottentor nur ein paar Meter sind und damit der Fahrer nicht mal wissen kann, wieviel Sand in den Reseveeimern und schon gar nicht in den Kisten selber ist.  :lamp:
Wie muss man fahren, um auf einer Tour den kompletten Sandvorrat aufzubrauchen? Bei den "alten" E2 (und schlecht gewartetem Schaltwerk) hat es bei Extremwetter schon vorkommen können, dass auf einer Runde fünf Kisterln aufgegangen sind. Aber alles?  ???


Solange es noch den groben Sand gegeben hat, war der Verbrauch (auch der E1) wesentlich, ja um ein vielfaches größer, aber selbst da war es selten, dass einer der Sandbehälter komplett leer war. Außer natürlich, er ist ausgeronnen, was beim groben Sand gar nicht so selten vorgekommen ist!
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

HLS

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Re: 15.10.2012: Auffahrunfall Schottentor
« Antwort #23 am: 16. Oktober 2012, 23:36:00 »
Theoretisch müßte man es wirklich so machen, denn wie du sagst mit der Übernahme beginnt auch die Verantwortung.

Ich hatte mal von einem E2 Bilder(leider mittlerweile vom Handy gelöscht), da hab ich nen Tauscher am 62er bekommen und bin nur bis Lainz gefahren, schau Sand und war geschockt in den Reserveeimern ca 5cm Sand und in den Behältern war teilweise (fensterseitig) ca 5-10 unterhalb vom Gitter erst Sand zu sehn. Das hab ich fotografiert, angefunkt und wollte nur dem Dispo melden das sich die Abfahrt verzögern wird weil ich reichlich Sand füllen muß. Er sagte nicht füllen und wieder zurück zum Bahnhof. Dort angekommen wollten mir doch glatt Werkstatt(Verschub) und der Expeditor weiß machen, dass das ausreichend gefüllt ist und warum ich deshalb angefunkt habe...
Daraufhin mußte der Lehrling(Praktikant...?), den sie dafür extra aus Rdh nach Speising geholt haben, Sand füllen. Es waren genau sieben Eimer, fünf für den Zug und die zwei Reserve. Er hat knapp 20min für gebraucht und dann erst war der Expeditor überzeugt, das zu wenig Sand drin war.

Positiver Nebeneffekt war ich hab mir eine Runde erspart und bin anschließend nach Hause gefahren.

Aber auch scheinbar volle Sandbehälter können leer sein, man schaut rein bis obenhin voll, schabt man aber ein zwei mal ist plötzlich nichts mehr vom Sand zu sehn.
Früher sollen manche Fahrer auch Zeitung aufs Gitter gelegt haben und einfach Sand drauf geleert, nur um immer eine "volle" Kiste zu haben.

Fazit: die Auffassung wieviel ausreichend ist und wieviel zu wenig ist, ist "relativ".

Edit:

Solange es noch den groben Sand gegeben hat, war der Verbrauch (auch der E1) wesentlich, ja um ein vielfaches größer, aber selbst da war es selten, dass einer der Sandbehälter komplett leer war. Außer natürlich, er ist ausgeronnen, was beim groben Sand gar nicht so selten vorgekommen ist!
Ist doch immer noch "Schotter", nur bei den Ulfen wird (Quarz?)Sand verwendet.
Es ist auf einer Runde fast nicht möglich, da hast du vollkommen recht. Nur was ist wenn da schon der 3, 4 oder 5 Fahrer nicht geschaut und auch nicht gefüllt hat?

Bzgl Defekt eines/mehrerer Sandsolenoide, dass müßte aber der Fahrer beim Anfahren spüren und beim Fahren und Bremsen normal sogar sehen, sofern er den Innenspiegel in den Innenraum gerichtet und den Außenspiegel eingestellt und ausgeschwenkt hat, sehen.
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hema

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Re: 15.10.2012: Auffahrunfall Schottentor
« Antwort #24 am: 16. Oktober 2012, 23:43:35 »

Aber auch scheinbar volle Sandbehälter können leer sein, man schaut rein bis obenhin voll, schabt man aber ein zwei mal ist plötzlich nichts mehr vom Sand zu sehn.
Früher sollen manche Fahrer auch Zeitung aufs Gitter gelegt haben und einfach Sand drauf geleert, nur um immer eine "volle" Kiste zu haben.
Die Behälter sollen ja auch nur bis zum Gitter gefüllt werden und nicht drüber!  ::)
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Re: 15.10.2012: Auffahrunfall Schottentor
« Antwort #25 am: 16. Oktober 2012, 23:47:11 »

Aber auch scheinbar volle Sandbehälter können leer sein, man schaut rein bis obenhin voll, schabt man aber ein zwei mal ist plötzlich nichts mehr vom Sand zu sehn.
Früher sollen manche Fahrer auch Zeitung aufs Gitter gelegt haben und einfach Sand drauf geleert, nur um immer eine "volle" Kiste zu haben.
Die Behälter sollen ja auch nur bis zum Gitter gefüllt werden und nicht drüber!  ::)
Uns hat man beigebracht und auch in den Wiederholungsschulungen so gesagt, dass das Gitter bedeckt sein muß.
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Re: 15.10.2012: Auffahrunfall Schottentor
« Antwort #26 am: 17. Oktober 2012, 07:15:21 »
Aber auch scheinbar volle Sandbehälter können leer sein, man schaut rein bis obenhin voll, schabt man aber ein zwei mal ist plötzlich nichts mehr vom Sand zu sehn.
Früher sollen manche Fahrer auch Zeitung aufs Gitter gelegt haben und einfach Sand drauf geleert, nur um immer eine "volle" Kiste zu haben.


Leider auch schon öfters erlebt und mich fürchterlich darüber geärgert, überhaupt wennst neu bist am Bahnhof, da denkt sich manch "Alteingesessener", der wird des scho mochn!
Geht bei manchen nur mit abmahnen oder strafen, leider! Und diese Praxis mit Zeitung oder Papirln gibts leider immer noch! Und zwar auf allen Bahnhöfen!


HLS

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Re: 15.10.2012: Auffahrunfall Schottentor
« Antwort #27 am: 17. Oktober 2012, 08:40:33 »
Und diese Praxis mit Zeitung oder Papirln gibts leider immer noch! Und zwar auf allen Bahnhöfen!
Das ich ich bisher noch nicht gehabt und darüber bin ich auch ganz froh.
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Re: 15.10.2012: Auffahrunfall Schottentor
« Antwort #28 am: 17. Oktober 2012, 08:43:43 »
Und diese Praxis mit Zeitung oder Papirln gibts leider immer noch! Und zwar auf allen Bahnhöfen!
Das ich ich bisher noch nicht gehabt und darüber bin ich auch ganz froh.
Wenn man ordnungsgemäß mit dem Schaber übers Gitter fährt, sollte einmal das sowieso sofort auffallen. Falls darunter dann wirklich kein oder fast kein Sand mehr ist, würde ich dann darüber Meldung legen, denn sicherheitsrelevante Dinge und Vernaderung von Kollegen sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

Klingelfee

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Re: 15.10.2012: Auffahrunfall Schottentor
« Antwort #29 am: 17. Oktober 2012, 08:47:41 »
Na, und wenns dann poscht, was mach ma da.

Beihilfe durch Unterlassung fallt mir da ein, ganz überspitzt, neben allfälligen dienstrechtlichen Sachen.
Sehr gute Frage, vielleicht kann uns Klingelfee da Einblicke geben.
Ich will mir gar nicht ausmalen was wirklich passieren kann. Weiteres Problem bei den langen Linien ist, wenn nicht grad ein Unfall in Expeditnähe ist, der Vorgänger sich vermutlich abputzen wird und sagen, dass bei ihm alles in Ordnung war und auch ausreichend Sand vorhanden war (das Gegenteil kannst ihm ja schwer bzw gar nicht Beweisen) oder sagt "ich hab eh gesagt, das ich Sand verbraucht habe, wenn er es ignoriert, PECH".

Ich schau deshalb beim Aufsteigen nicht umbedingt nach dem Sand, ist oft ein Fahrgastechnisches Problem, sondern betätige nach der Übernahme die Sandstreueinrichtung und überzeuge mich so von der Funktion. Denn was nützt mir ein voller Sandbehälter, wenn die Streueinrichtung nicht funktioniert.

Und die Vorschrift bei

teilweiser Ausfall -> Nutzfahrt beenden (Tauschzug) und die Geschwindigkeit und Sicherheitsabstand entsprechend anzupassen

gänzlicher Ausfall -> bei günstigen Schienenzustand = die Nutzfahrt unter erhöhter Vorsicht beenden, ungünstiger Schienenzustand = Sonderzug. In beiden Fällen Vmax 25 km/h. Und damit ist bei mir grundsätzlich ungünstiger Schienenzustand und ich fahr mit dem Zug nach Hause.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen