Ich spaziere gerade die Hofwiesengasse entlang, um zur Schnellbahnstation Speising zu gelangen, als mir ein slowenischer Lkw auffällt, der sich gerade anschickt, die Eisenbahnunterführung zu passieren. Dem Lenker war zwar aufgefallen, dass es knapp werden könnte, aber er dachte, es würde sich ohnehin ausgehen, und fuhr zwar sehr langsam, aber dennoch konstant weiter. Als sich die Zugmaschine bereits unter der Eisenbahnbrücke befand, berührte die Ladung (der weiße Kleinbus) den Fahrdraht, woraufhin ich den Lkw durch lauten Zuruf stoppte. Wäre er weitergefahren, hätte er unweigerlich den Fahrdraht von der Halterung unter der Brücke abgerissen und wäre außerdem noch steckengeblieben.
Daraufhin stieg der Lkw-Lenker Trottel aus, sah sich die Sache kurz an und senkte den ganzen Sattelzug pneumatisch um einige Zentimeter ab. Dennoch lag die Ladung weiterhin am Fahrdraht und stand somit unter Spannung! Der Lkw-Lenker verstand mich nicht oder wollte mich nicht verstehen, als ich ihn akustisch davon abhalten wollte, weiter am Lkw herumzuturnen – er kletterte sogar auf die Ladefläche (und hatte Glück, dass er eine gut isolierte Ladung hatte, sonst hätte er sich in ein Grillwürstel verwandelt). Offensichtlich hatte er keinen blassen Dunst davon, dass eine Straßenbahnoberleitung ständig unter Spannung steht.
Fest besessen, die Unterführung durchfahren zu wollen, schob er dann ein Stück zurück und bugsierte das Fahrzeug in der Mitte der Unterführung zwischen den beiden Fahrdrähten durch. Das gelang dann auch ohne Beschädigung der Oberleitung.