Aufgrund der anhaltenden Ausbreitung des Coronavirus wird Wien sowohl nach außen abgeriegelt als auch innerhalb der Stadtgrenzen in Zonen unterteilt, wie am Donnerstag, dem 1. April 2021, in einer Pressekonferenz bekanntgegeben wurde. Da die Zeit drängt, habe man auf ein bewährtes Konzept zurückgegriffen und orientiere sich bei der Zoneneinteilung an der Besatzungszeit nach dem Zweiten Weltkrieg.
Man habe die dafür notwendigen Akten aus dem Wiener Stadt- und Landesarchiv ausheben lassen. Nach einer ersten Durchsicht sei man zuversichtlich, die Gebietseinteilung rasch bewerkstelligen zu können: "Die administrativen Strukturen im Wiener Magistrat sind größtenteils dieselben wie vor Jahrzehnten, man kann die damaligen Aufgaben fast 1:1 auf die heutige Beamtenschaft übertragen", meinte hierzu der verantwortliche Leiter des Krisenstabs der Gemeinde Wien.
Die Grenzen zwischen den Zonen werden durchwegs abgeriegelt, an definierten Punkten wird es Übertrittsstellen geben, zu deren Passieren ein negativer Corona-Test vorgelegt werden muss, der nicht älter als 24 Stunden sein darf. Alternativ ist an Ort und Stelle unter kontrollierten Bedingungen ein beaufsichtigter Selbsttest durchzuführen, der jedoch lediglich zum einmaligen Überschreiten einer Zonengrenze berechtigt. Zusätzlich sind die notwendigen Gründe zum Passieren der Zonengrenze ausreichend glaubhaft zu machen.
Die U-Bahn sowie der erste Bezirk gelten als Kernzone. Die Kernzone darf von überall kommend betreten werden, ein Verlassen ist jedoch nur nach den geltenden Kriterien (Test vorweisen) möglich. Weitere Zonen sind:
* Zone Ost: Bezirke 3 und 11
* Zone Süd: Bezirke 4, 10 und 23
* Zone Südwest: Bezirke 5, 12 und 13
* Zone Nordost: Bezirke 2, 20, 21 und 22
* Zone Nordwest: Bezirke 7, 8, 9, 17, 18, und 19
* Zone West: Bezirke 6, 14, 15, 16
Die Wiener Bevölkerung wird aufgerufen, das Auto stehen zu lassen, da es durch die Zonenteilung zu weitreichenden Einschränkungen im Straßenverkehr kommt. Aber auch ein Ausweichen auf die Öffis ist keine brauchbare Alternative, denn mit Ausnahme der U-Bahn können die Wiener Linien nur so betrieben werden, dass Zonengrenzen nach Möglichkeit nicht überfahren werden. Ein Zonenübertritt ist nur zu Fuß oder mit Mitteln des Individualverkehrs sowie mit der U-Bahn zulässig. In allen Fällen gilt die bereits erwähnte Testpflicht. Die Straßenbahnlinien verkehren wie folgt:
Linie D: Nußdorf - Kärntner Ring, Oper bzw. Absberggasse - Schwarzenbergplatz
Linie O: Bruno-Marek-Allee - Praterstern bzw. Raxstraße - Quartier Belvedere
Linie 1: Prater Hauptallee - Börse bzw. Stefan-Fadinger-Platz - Kärntner Ring, Oper
Linie 2: Friedrich-Engels-Platz - Karlsplatz bzw. Johann-Nepomuk-Berger-Platz - Dr.-Karl-Renner-Ring
Linie 5: Josefstädter Straße U - Marsanogasse, Bhf. Gürtel bzw. Praterstern - Bhf. Brigittenau
Linie 6: Geiereckstraße - Stefan-Fadinger-Platz
Linie 9: Gersthof - Johann-Nepomuk-Berger-Platz
Linie 10: Unter St. Veit - Kennedybrücke, Hietzing
Linie 11: Kaiserebersdorf - Grillgasse bzw. Otto-Probst-Platz - Reumannplatz
Linie 18: kein Betrieb
Linie 25: normaler Betrieb
Linie 26: normaler Betrieb
Linie 30: normaler Betrieb
Linie 31: normaler Betrieb
Linie 33: Friedrich-Engels-Platz - Wallensteinplatz - Klosterneuburger Straße - Friedrich-Engels-Platz
Linie 37: normaler Betrieb
Linie 38: normaler Betrieb
Linie 40: normaler Betrieb
Linie 41: normaler Betrieb
Linie 42: normaler Betrieb
Linie 43: normaler Betrieb
Linie 44: Schottentor - Johann-Nepomuk-Berger-Platz - Dornbach
Linie 46: Joachimsthalerplatz - Josefstädter Straße U
Linie 49: Hütteldorf - Urban-Loritz-Platz - Westbahnhof bzw. Dr.-Karl-Renner-Ring - Urban-Loritz-Platz
Linie 52: normaler Betrieb
Linie 60: Rodaun - Kennedybrücke, Hietzing
Linie 62: Lainz - Meidling
Linie 71: normaler Betrieb
Die Wiener Linien bitten um Verständnis, dass weder die Fahrpläne noch die Echtzeitinformationen angepasst werden konnten. "Wir sind bemüht, den eingeschränkten Betrieb halbwegs in die Gänge zu kriegen", erläuterte hierzu der Pressesprecher der Wiener Linien im Skype-Interview, "aber wir bitten unsere Fahrgäste um Verständnis, dass wir unser Informationsangebot für solche kurzzeitigen Änderungen nicht grundlegend anpassen. Das machen wir ja sonst auch nicht."